Schädlinge

Kleine schwarze Fliegen in der Küche: was tun?

Fliegen in der Küche

Schwirren kleine schwarze oder braune Fliegen in der Wohnung herum, sind das meist Trauermücken oder Fruchtfliegen. In Wohnungen finden sie zahlreiche Futterquellen. Dabei werden die beiden Arten nicht selten verwechselt.

Trauermücke oder Obstfliege?

Obstfliegen Trauermücken (Bradysia paupera) zeigen sich im Sommer aber auch im Herbst/Winter in der Nähe von Blumentöpfen. Obstfliegen (Drosophila melanogaster)sorgen vor allem in der Küche für Probleme. Auf den ersten Blick sind beide Arten sehr ähnlich. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede. Die Trauermücke nutzt feuchtes Substrat zur Eiablage, das organischen Ursprungs sein muss.

Die Fruchtfliege legt ihre Eier in faulendem Obst ab. Während die schwarze Trauermücke sehr schlank ist, lange Beine sowie Fühler und große Flügel besitzt, sind Fruchtfliegen rotbraun und haben ein dickes Hinterteil. Der größte Unterschied zeigt sich in der Flugweise. Während die Trauermücke flink und im Zick-Zack-Flug unterwegs ist, fliegt die Fruchtfliege eher schwerfällig und geradlinig.

Bekämpfung von Fruchtfliegen

Fruchtfliegen auch bekannt als Obst-, Essig- und Taufliegen, kommen meist mit gekauftem Obst und Gemüse ins Haus. Sie sitzen nicht nur an schadhaftem Obst, sondern auch an Essensresten, leeren bzw. offenen Getränkeflaschen sowie an Bio- oder Restmüllsäcken in der Küche. Fruchtfliegen lassen Lebensmittel schneller verderben. Am schnellsten vermehren sie sich bei Temperaturen von 20-25 Grad. Die Bekämpfung ist recht unproblematisch.

Spülmittel-Falle

Obstfliegenfalle mit Essig und Spülmittel Man befüllt eine kleine Schale mit Fruchtsaft, etwas Essig und ein paar Spritzern Spülmittel. Das Spülmittel dient dabei als Emulgator. Die Schale überspannt man mit Frischhaltefolie und befestigt diese mit einem Gummi. In die Folie sticht man mehrere kleine Löcher und stellt das Ganze schließlich in der Küche auf. Die kleinen schwarzen Fliegen werden von dem süßsauren Duft angezogen und verenden infolgedessen in der Flüssigkeit.

Düfte als Abschreckung

Auf einige Düfte reagiert die Obstfliege sehr empfindlich, sodass sie sich damit gut vertreiben lässt. Dazu zählt der Duft von Nelkenöl, Sandelholz, Basilikum und Heiligenkraut. Die enthaltenen ätherischen Öle sollten die Fliegen relativ schnell aus der Küche vertreiben. Eine gute Wirkung weisen übrigens auch Tomatenblätter oder getrocknetes Olivenkraut auf.

Tipp: Was diese kleinen Plagegeister auch nicht mögen, ist Zwiebelgeruch. Platziert man eine aufgeschnittene Zwiebel im Obstkorb, kann sie sie fernhalten.

Mit fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen eignen sie sich nur zur Bekämpfung kleinerer Populationen und können den Befallsdruck oft nur eindämmen. Hierfür bieten sich u.a. das gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris), das Großblütige Fettkraut (Pinguicula grandiflora), Der Sonnentau (Drosera) sowie die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) an.

Hinweis: Wer fleischfressende Pflanzen halten möchte, sollte wissen, dass sie ausschließlich kalkfreies, idealerweise Regenwasser, benötigen.

Gelbtafeln

Gelbtafel für Insekten Gelbtafeln lassen sich vor allem zur Befallskontrolle und dessen Eindämmung einsetzen. Sie sind frei von Chemie und mit einem klebrigen Lockstoff überzogen, der die Obstfliegen anlockt. Die bleiben darauf kleben und verenden. Allerdings verhindern sie nicht, dass manche Tiere dennoch ihre Eier ablegen. Diese Tafeln müssen in einer größeren Zahl angebracht werden.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Obstschale mit Schutzhaube oder Baumwolltuch abdecken
  • Obst mit fauligen Stellen entfernen
  • Direkt nach dem Kauf gründlich abwaschen
  • Mülleimer mit Obst- und Essensreste regelmäßig entleeren
  • Nur kleine Mengen kaufen und zügig verbrauchen
  • Küche generell sauber halten
  • Regelmäßig und ausgiebig lüften
  • Angebrochene Lebensmittel und Konserven im Kühlschrank aufbewahren

Trauermücken bekämpfen

Wer Kräutertöpfe in der Küche stehen hat, hat nicht selten auch ein Problem mit Trauermücken, die übrigens zu den Mücken gehören. Oft schleppt man sich die kleinen schwarzen Fliegen beim Kauf getopfter Kräuter ein. Oder mit Kräutern, die man zum Überwintern in die Küche holt. Auf jeden Fall sollte man diese Tierchen frühzeitig bekämpfen.

Mit Hausmitteln

Streichhölzer

Hausmittel gegen Fliegen im Blumentopf Die Schwefelbestandteile an Streichhölzern können im Kampf gegen diese schwarze Fliege hilfreich sein. Dazu steckt man mehrere Hölzer kopfüber in die Erde. Der in den Köpfen enthaltene Schwefel wird durch gießen in der Erde verteilt und soll so die Larven abtöten. Zudem werden die Fliegen an der Eiablage gehindert. Die Hölzer muss man indes einige Wochen lang, alle zwei Tage erneuern, bis kein Befall mehr sichtbar ist.

Teebaumöl

In einem frühen Befallsstadium kann man auch Teebaum- oder Lavendelöl zur Bekämpfung einsetzen. Beide Öle haben eine ähnliche Wirkung und gleichen sich auch in der Anwendung. Man gibt 20 Tropfen Öl in ein Liter Wasser. Anschließend gießt man auf das Substrat betroffener Pflanzen.

Tipp: Um auch die adulten Tiere zu erwischen, kann man zusätzlich handelsübliche Gelbtafeln nutzen.

Kaffeesatz

Kaffeesatz sollte man vor der Anwendung trocknen, um Schimmelbildung vorzubeugen. Den trockenen Satz verteilt man dann dünn aber flächendeckend auf dem Substrat. So wird die schwarze Trauermücke an der Eiablage gehindert und der Kaffee dient zusätzlich als Dünger.

Tipp: Anstelle von Kaffeesatz kann man auch klein gehackten Knoblauch auf der Erde verteilen oder eine ganze Knolle in die Erde stecken.

Petersilie

Petersilie im Topf Von der frischen Petersilie nimmt man ein kleines Bündel und hackt es samt Stängeln klein. Danach verteilt man das Schnittgut gleichmäßig auf dem Substrat. Petersilie enthält Substanzen, die diese Tierchen fernhalten, wobei dieses Kraut generell von Mücken gemieden wird.

Hinweis: Schnittlauch hat eine ähnliche Wirkung, eignet sich aber vorzugsweise zur Anwendung im Gewächshaus und im Gemüsebeet.

Nylonstrumpf

Um eine Vermehrung bzw. die Eiablage zu unterbinden, kann ein Seidenstrumpf sehr hilfreich sein. Diesen zieht man von unten über den Topf und bindet ihn am Wurzelhals bzw. direkt über dem Boden mit einem Gummi oder einem anderen elastischen Band zusammen. Gegossen wird ab jetzt ausschließlich von unten. Der Strumpf darf für die Dauer von fünf bis sechs Wochen nicht entfernt werden.

Tipp: Diese Methode eignet sich vorwiegend für kleinere Pflanzen.

Durch Austausch der Blumenerde

In besonders hartnäckigen Fällen ist es ratsam, die Pflanzen in frische Erde umzutopfen. Dabei sollte man auf torfhaltige Erde verzichten, sie kann Wasser sehr gut speichern und würde der Trauermücke optimale Bedingungen bieten. Neue Erde sollte gegebenenfalls sterilisiert werden. Um den Trauermücken die Eiablage zu erschweren, kann man das Substrat mit einer ca. einen Zentimeter dicken Schicht Quarzsand oder feinen Kieseln abdecken. Vogelsand enthält Kalk und der wird nicht von allen Pflanzen vertragen.

Umtopfen Kräuter fühlen sich auch in Hydrokultur sehr wohl und die schwarze Fliege hat hier keine Chance. Demzufolge kann es sinnvoll sein, auf Hydrokultur umzustellen, sofern das die Pflanzen vertragen. Dabei ist darauf zu achten, die Erde restlos zu entfernen. Anfangs wird das Granulat nur befeuchtet, damit sich viele fleischige Wurzeln bilden können. Erst dann wird bis auf normalen Pegel aufgefüllt.

Tipp: Bei Erdkultur sollte nicht auf den Sand, sondern ausschließlich von unten gegossen werden, damit der Sand trocken bleibt.

Mit Hilfe natürlicher Fressfeinde

Nematoden

Nematoden der Art (Steinernema feltiae) sind natürliche Fressfeinde der Trauermückenlarve. Die Fadenwürmer gelangen über das Gießwasser in das Substrat, wo sie in die Larven eindringen und ein Bakterium absondern, das die Larven schließlich nach ein bis zwei Tagen tötet. Nach ca. zehn Tagen sind 75 % der Population vernichtet. Der Boden sollte nach der Behandlung sechs Wochen feucht, nicht nass, gehalten werden. So lässt sich eine Langzeitwirkung erzielen. Beste Bedingungen finden Nematoden indes bei Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad.

Raubmilben

Raubmilben (Hypoaspis miles) arbeiten etwas langsamer, bleiben dafür aber länger im Boden. Auch sie vertilgen die Larven. Meist sind sie in Form eines Granulats erhältlich. Sie werden nach Vorgaben des Herstellers auf dem Substrat verteilt und nicht in die Erde eingearbeitet. Raubmilben mögen es etwas wärmer als Nematoden. Bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad erreichen sie ihr Optimum. Sie sollten weder unter 15 Grad fallen noch über 30 Grad steigen.

Hinweis: Raubmilben sollten möglichst zeitnah nach dem Kauf ausgebracht werden. Zur Befallskontrolle kann man zusätzlich Gelbtafeln aufstellen.

Neemhaltige Produkte

Neemöl zur Vertreibung von Ohrwürmern Die Wirkung von Neemöl beruht auf dem Wirkstoff Azadirachtin. Man setzt einem Liter Wasser 20 Tropfen Neemöl zu und sprüht damit die jeweilige Pflanze von oben und unten ein. Während und nach der Behandlung sollte sie keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Das Ganze wiederholt man nach wenigen Tagen, solange bis keine schwarzen Fliegen mehr auszumachen sind.

Vorbeugende Maßnahmen

  • wichtigste Maßnahme, zu viel Feuchtigkeit vermeiden
  • wo möglich, von unten gießen
  • stehendes Wasser in Untersetzern zeitnah entfernen
  • auf hochwertige Erde achten
  • mit trockenem Sand abdecken
  • falls möglich, anorganisches Substrat verwenden
  • Raumtemperatur im Winter regulieren und regelmäßig lüften

Häufig gestellte Fragen

Was lockt Fruchtfliegen an?

Schadhaftes Obst, offene Getränkeflaschen, Konserven, verschmutztes Altglas sowie nicht entleerte Mülleimern locken Fruchtfliegen an. Beschädigtes Obst sollten Sie möglichst schnell verbrauchen oder entsorgen. Flaschen und Konserven hält man möglichst verschlossen oder bewahrt sie im Kühlschrank auf. Müll bzw. Essensreste sind schnellstens zu entsorgen.

Stellen Obstfliegen eine Gefahr für die Gesundheit dar?

Obstfliege Obstfliegen sind nicht gesundheitsgefährdend, auch nicht wenn sie bereits auf Obst oder anderen Lebensmitteln gesessen haben. Dennoch ist es ratsam, Obst vor dem Verzehr gründlich abzuwaschen.

Können Trauermücken Pflanzen schädigen?

Problematisch sind vor allem die Larven. Sie sind eine Gefahr für die Wurzeln insbesondere junger Topfpflanzen. Durch deren Fraßtätigkeit können Krankheitserreger eindringen, die die Pflanze schädigen.

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