Pflanzenlexikon

Königsfarn, Osmunda regalis – Steckbrief und Pflege

Königsfarn - Osmunda regalis

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Der prächtige Königsfarn macht seinem Namen alle Ehre, denn er kann bis zu 180 Zentimeter hoch werden. Die stattliche Pflanze liebt es feucht und ist daher auch ein guter Begleiter für einen Gartenteich oder eine Wasserstelle. Der sehr frost- und winterharte Farn ist der ideale Begleiter in jedem Garten, der auch im Herbst noch ein Farbenspiel darstellen soll. Denn ist er sonst grün, changieren seine Blätter im Herbst über mehrere Wochen in goldgelb und verbreiten so eine wunderschöne Herbststimmung. Idealerweise wird Osmunda regalis als Solitär kultiviert, denn der Farn hält nicht viel von direkter Nachbarschaft zu anderen Pflanzen und möchte keinesfalls berührt werden.

Steckbrief

  • ursprünglich an hiesigen Küsten beheimatet
  • kann bis zu 180 cm hoch werden
  • Solitärpflanze
  • lange, zweifach gefiederte Wedel
  • sommergrün
  • Blätter ändern im Herbst die Farbe zu goldgelb
  • ideale Pflanze für den Rand eines Gartenteichs
  • verträgt Staunässe
  • auch im Kübel kultivierbar
  • sehr frosthart, verträgt Temperaturen bis -45° Celsius

Standort

Da es der Königsfarn gerne feucht hat, ist der ideale Standort an einem Gartenteich oder einer Wasserstelle im Garten. Doch wer keinen Teich in seinem Garten besitzt, kann den Farn trotzdem kultivieren. Dies ist auch in einem großen Kübel möglich, wenn sich kein geeignetes Gartenbeet findet. Da Osmunda regalis wenig gesellig ist und nicht mit anderen Pflanzen in seiner Nähe in Kontakt kommen möchte, sollte ihm immer die Möglichkeit geboten werden, als Solitär kultiviert zu sein. Ansonsten stellt der dekorative Farn noch folgende Ansprüche an seinen Standort:

  • Königsfarn - Osmunda regalis mindestens 120 cm Abstand zu anderen Pflanzen
  • Halbschatten ist ideal
  • viel Sonne verträgt er, wenn er entsprechend feucht steht
  • Staunässe erwünscht
  • kann auch im flachen Wasser am Rand eines Teichs kultiviert werden

Substrat & Boden

Da der Farn es gerne feucht mag, ist hier ein Boden bevorzugt, der die Feuchtigkeit speichern und auch abgeben kann. Ideal ist daher ein humoser und torfhaltiger Boden. Sand oder Lehmboden kann mit Kompost angereichert werden, damit er die Nährstoffe erhält und die Feuchtigkeit besser speichert. Oft ist der Farn in seiner natürlichen Umgebung auch in Waldgebieten zu finden, so dass auch ein feuchter Waldboden sehr gut geeignet ist.

Gießen & Düngen

Aufgrund seiner Liebe zu einer feuchten bis staunassen Erde muss der Farn auch sehr oft gegossen werden. Hat er seinen Standort am Teichrand oder bereits direkt in der Uferzone, so ist dies ideal und es muss auch nicht zugegossen werden. Hat er einen anderen Standort oder ist im Kübel kultiviert, darf das tägliche Gießen auf keinen Fall vergessen werden. Gedüngt werden sollte wie folgt:

  • bei der Pflanzung die Erde mit Kompost anreichern
  • bei einer Wasserpflanzung am Ufer entfällt das Düngen
  • alle anderen Farne sollten regelmäßig gedüngt werden
  • hierzu kann Flüssigdünger oder Langzeitdünger genutzt werden

Tipp: Wurde der Königsfarn nicht in der Nähe oder direkt im Wasser kultiviert oder hat seinen Platz sogar in einem Kübel gefunden, dann muss vor allem an sehr heißen Tagen im Sommer im Idealfall zweimal gegossen werden. Dies sollte in den frühen Morgen- und den späten Abendstunden der Fall sein.

Pflanzen

Rhizomsperre - Wurzelsperre Da der Königsfarn sogenannte Rhizome bildet, muss hierfür direkt bei der Pflanzung eine Sperre angelegt werden. Bei Rhizomen handelt es sich um unterirdisches Wurzelwerk, das sich unterhalb der Erde schnell verbreitet. An vielen Stellen im Garten wachsen so neue Farne, wenn dieses ungehinderte Wachstum nicht eingedämmt wird. Hierfür werden im gut sortierten Fachhandel Rhizomensperren angeboten, die auf jeden Fall genutzt werden sollten. Denn sonst kann es durchaus passieren, dass auch der Gartennachbar sich nach einiger Zeit am Königsfarn erfreuen kann, obwohl er diesen gar nicht kultiviert hatte. Bei der Pflanzung wird ansonsten wie folgt vorgegangen:

  • Loch ausheben
  • werden mehrere Pflanzen eingesetzt, auf genügend Abstand achten
  • dieser sollte in alle Richtungen mindesten 120 Zentimeter betragen
  • Erde vorbereiten
  • Rhizomensperre nach Händlerangabe anlegen
  • Farn einsetzen
  • Erde wieder einfüllen
  • gut wässern, bis Erde richtig schlammig ist
  • wird am Uferrand im seichten Wasser gepflanzt, entfällt das Gießen

Tipp: Entgegen zu fast allen anderen Pflanzen ist der Königsfarn ein Freund von Staunässe. Daher entfällt bei der Pflanzung auch die Anlage einer Drainage. Besser ist es sogar, den Boden des Pflanzlochs so weit zu verdichten, dass das Gießwasser nicht so schnell ablaufen kann. Bei einer Kübelpflanzung kann auch das Abflussloch verschlossen werden, damit kein Gießwasser aus dem Kübel herausläuft.

Vermehren

Königsfarn - Osmunda regalis Der Königsfarn ist die ideale Pflanze, um durch Teilung vermehrt zu werden. Denn er bildet immer wieder neue Wurzelstämme, die sogenannten Rhizome nach, die für die Teilung genutzt werden können. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr vor der Bildung der neuen Triebe oder der Herbst, wenn die Pflanze insgesamt zurückgeschnitten werden. Bei der Teilung wird wie folgt vorgegangen:

  • an einer oder zwei Seiten des Farns die Wurzeln abstecken
  • hierzu einen Spaten oder ein scharfes, langes Messer nutzen
  • die so gewonnen neuen Pflanzen vorsichtig entnehmen
  • an neuem Standort einpflanzen

Schneiden

Im Herbst, nachdem die Gelbfärbung der Blätter erfolgt ist und die Wedel nicht mehr ansehnlich sind, wird der Königsfarn geschnitten. Hierzu werden alle oberhalb der Erde befindlichen Pflanzenteile insgesamt entfernt. Allein der Wurzelstock verbleibt über den Winter in der Erde. Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, Teile der Wurzel mit einem Messer abzustecken, um diese für die Vermehrung zu nutzen. Im Frühjahr bei den ersten warmen Temperaturen streckt der Farn dann seine neuen Wedel wieder in die Höhe.

Überwintern

Königsfarn - Osmunda regalis Einzig allein der Rückschnitt ist wichtig, um den Königsfarn gut zu überwintern. Hier muss darauf geachtet werden, dass nur der Wurzelstock in der Erde verbleibt, dieser ist frosthart. Auch wenn die dekorative Pflanze im Sommer durchaus Staunässe wünscht, sollte im Winter hierauf besser verzichtet werden.

Tipp: Damit früh treibende Farnwedel im Frühling keinen Schaden in einer frostigen Nacht nehmen, werden die Wurzelstöcke über den Winter mit Laub bedeckt. Dies sollte jedoch nicht übertrieben werden, denn unter einem nassen, großen Laubhaufen besteht wiederum die Gefahr der Schimmelpilzbildung. Auch Reisig kann hier genutzt werden.

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Schädlinge sind beim Kaiserfarn nur wenige bekannt. Doch der Dickmaulrüssler kann mit seinen Larven großen Schaden an den Wurzeln anrichten. Hiergegen kann jedoch mit Fadenwürmern vorgegangen werden. Diese sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich und werden rund um die Pflanze gegeben.

Häufig gestellte Fragen

Warum färbt sich mein Farn im Herbst gelb?
Das ist das ganz normale Verhalten des Königsfarns, ein Pflegefehler ist hier nicht die Ursache. Gerade die gelb verfärbten Blätter geben dem herbstlichen und oft tristem Garten noch mal ein wenig Farbe. Danach muss der Farn allerdings für den Winter vorbereitet und alle Wedel bis zum Wurzelstamm hin entfernt und geschnitten werden.

Warum trocknen die Farnwedel bei meinem Königsfarn ein?
Dies ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es dem Farn zu trocken ist. Dann muss sofort gehandelt und gut gegossen werden. In den Sommermonaten ist es bei einem Königsfarn, der nicht am Ufer einer Wasserstelle gepflanzt wurde, sehr wichtig, dass regelmäßig und viel gegossen wird. Idealerweise in den frühen Morgen- sowie den späten Abendstunden. Sind Wedel vertrocknet, müssen diese sofort entfernt werden. Erhält der Farn nun wieder regelmäßige Wasserzugaben, bilden sich aus der Mitte heraus neue, sattgrüne Wedel.

Ich habe einen Farn gepflanzt, der sich nun ungehindert im Garten ausbreitet, was tun?
Der Königsfarn besitzt Rhizome, die sich unterirdisch in einer rasanten Geschwindigkeit ausbreiten können. So entstehen überall im Garten und im schlechtesten Fall auch beim Nachbarn neue Pflanzen, die ungehindert wachsen können. Daher sollte bei der Erstbepflanzung in einem Gartenbeet um jeden einzelnen Osmunda regalis eine Rhizomensperre angelegt werden. So wird die ungehinderte und ungewollte Verbreiterung verhindert. Diese Rhizomensperren sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich und müssen genau nach Herstellerangaben eingebaut werden.

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Tipps für Schnellleser

- halbschattiger Standort
- am Ufer eines Gartenteichs ideal
- Boden humos und torfig
- mit Kompost anreichern
- muss regelmäßig und täglich gegossen werden
- Staunässe erwünscht
- niemals austrocknen lassen
- kann durch Teilen vermehrt werden
- hierzu Teile der Wurzel abstechen
- wird im Frühling oder Herbst vorgenommen
- neu gewonnene Pflanze an gewünschten Standort pflanzen
- Rhizomensperre direkt bei Pflanzung anlegen
- später gestaltet sich die Anlage schwierig
- Farn wächst sonst ungehindert unterirdisch
- benötigt viel Platz nach allen Seiten
- vor dem Winter bis auf den Boden zurückschneiden
- Wurzelstamm ist winterhart
- kann mit wenig Laub vor Frost geschützt werden
- bildet im Frühjahr neue Blättertriebe
- zu den Schädlingen gehört der Dickmaulrüssler
- hiergegen mit Fadenwürmern vorgehen

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