Marienkäfer sind keine Blutsauger. Ihr Futter erjagen sie sich in der freien Natur – bevorzugt Blattläuse. Ob Marienkäfer dabei auch Menschen beißen, verrät Ihnen der folgende Artikel.
Mundwerkzeuge des Marienkäfers
Jeder Marienkäfer hat einen stark ausgeprägten Unterkiefer. Mit seinem Mundwerkzeug kann er seine verhältnismäßig große Nahrung zerkleinern. Mit diesem Mundwerkzeug kann er aber auch Menschen und Haustiere beißen. Da die kleine Käferart nicht wirklich tief zubeißen kann, ist Zwicken das passendere Wort. Außerdem kann der Marienkäfer mit seinen Beinen kneifen.
Alle Arten können beißen
In Deutschland leben etwa 70 Marienkäferarten. Die bekannteste einheimische Art ist der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata). Daneben ist der eingewanderte Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) zu nennen. Er zeigt sich ausgesprochen durchsetzungsfähig, seine Population wächst stetig und stark. Beide Käferarten können beißen, aber auch alle übrigen, weniger vertretenen und bekannten Arten.
Biss wie ein Nadelstich
Der Biss eines Marienkäfers wird wie ein Nadelstich empfunden. Je nach Empfindlichkeit eines Menschen mal mehr, mal weniger stark. Abgesehen von diesem kurzen Schmerz besteht kein Grund zur Sorge. Marienkäferbisse sind nicht gefährlich, schon gar nicht tödlich.
- Bissschmerz hält nur während des Beißens an
- keine Nachwirkungen
- Biss ist gesundheitlich unbedenklich
- hinterlässt kurzfristig minimale Bisspuren
- meist roten Punkt und leichte Schwellung
Empfindliche Menschen können leicht allergisch reagieren. Dann wird die gerötete Bissstelle etwas größer und die Schwellung stärker. Doch auch hier kann aus gesundheitlicher Sicht Entwarnung gegeben werden.
Nackte Haut bevorzugt
Marienkäfer sind keine aggressiven Beißer, die zielgerichtet auf Menschen losgehen. Auch ist das Beißen keine Verteidigungsreaktion auf Bedrohung. Vielmehr scheint es so zu sein, dass der Marienkäfer menschliche Haut mit seinem Futter verwechselt, warum auch immer. Wissenschaftliche Beobachtungen haben gezeigt, dass Marienkäfer bevorzugt unbehaarte Hautstellen zwicken. Deswegen sind häufig Finger und Unterarme von Bissen betroffen.
Keine Gefahr für Haustiere
Unsere liebsten Haustiere sind in der Regel am ganzen Körper behaart. Daher werden sie vermutlich seltener von Marienkäfern gebissen, wenngleich das nicht wirklich erforscht ist. Zur Beruhigung kann gesagt werden, dass Bisse von Marienkäfern auch für sie nicht gesundheitsbedrohlich sind. Entsprechend sind keine Maßnahmen erforderlich. Zumal ein Marienkäferbiss so wenig Spuren hinterlässt, dass er ohnehin unentdeckt bleiben dürfte. Natürlich muss davon ausgegangen werden, dass das Haustier das akute Beißen ebenso unangenehm bis schmerzhaft empfindet wie der Mensch.
Alle Jahre eine große Population
Vereinzelt herumfliegende Marienkäfer sind wahrlich keine Bedrohung. Direkter Hautkontakt lässt sich leicht vermeiden, Bisse sind kaum an der Tagesordnung. Alle paar Jahre vermehren sich die Glückskäfer in manchen Regionen des Landes jedoch so massenhaft, dass sie zu einer Plage werden. Ihnen aus dem Weg zu gehen ist dann fast unmöglich.
Vorbeugende Maßnahmen
Es genügt nicht, von einem entdeckten Marienkäfer genügend Abstand zu nehmen. Denn bekanntermaßen kann diese Käferart gut fliegen. Sie scheuen sich nicht davor, auf Menschen zu landen. Auch finden sie Wege, um in unsere Wohnräume zu gelangen. Folgende Maßnahmen sollen das Beißrisiko deutlich senken:
- bei Kleidung keine knalligen Farben wählen
- Fenster und Türen gut abdichten
- mit Fliegengittern versehen
- Mauerwerk auf Risse absuchen und ggf. abdichten
Häufig gestellte Fragen
Mitteleuropäische Marienkäfer leben für gewöhnlich nur ein Jahr. Das schließt eine einzige Überwinterung ein. Der Asiatische Marienkäfer, der inzwischen auch hierzulande weitverbreitet ist, schafft häufig auch zwei Überwinterungen.
Feuchte Luft und milde Temperaturen lassen die Pflanzenwelt schneller und üppiger wachsen. Das führt dazu, dass auch Blattläuse zahlreicher auftreten. Das sind ideale Reproduktionsbedingungen für Marienkäfer, denn Läuse sind ihr Lieblingsfutter.
Das ist möglich, jedoch nicht zu empfehlen. Marienkäfer, die sich bedroht fühlen, sondern eine gelbliche Substanz ab. Dabei handelt es sich um Blut, welches Haut und Kleidung beflecken kann. Natürlich besteht auch das Risiko, dass ein Käfer beißt.