Kräutergarten

Kräuterspirale – Anleitung zum Bauen und Bepflanzen

Kräuterspirale

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Mit einer Kräuterspirale können Hobbygärtner auch kleine Gartenbeete in einen üppigen Kräutergarten verwandeln. Optimal ist ein Standort nahe der Küche, damit die Kräuter schnell und mühelos zu ernten sind, wenn diese direkt zum Kochen und der Zubereitung von Speisen benötigt werden.

Aufgrund der unterschiedlichen Standortansprüche der diversen Kräuter sollte die Kräuterspirale sowohl über schattige, als auch halbschattige und sonnige Plätze verfügen. Deshalb muss die Anlegung dieses speziellen Kräutergartens genau im Vorfeld geplant werden, damit sich möglichst viele verschiedene Kräutersorten hier wohlfühlen können.

Standort, Substrat & Boden

Der Standort der Kräuterspirale sollte idealerweise in der Nähe der Küche liegen, damit deren Ernte schnell und unkompliziert möglich ist. Wenn sich diese am hinteren Ende des Gartens befindet, ist die Ernte zu mühsam und umständlich, und die Zubereitung der Speisen wird nicht oft durch eine ergänzende Kräutergabe verfeinert.

Wichtig bei der Auswahl des Standorts ist die Bezugnahme auf die unterschiedlich Ansprüche der verschiedenen Kräuter, da sich diese hier wohlfühlen müssen, um prächtig zu gedeihen. Wenn der Erdboden vorher angereichert wird, ist der Ernteertrag größer. Vor dem Einpflanzen sollte der Erdboden einige Wochen ruhen und sich von alleine setzen.

Die folgenden Standortbedingungen sind zu beachten:

  • Kräuterschnecke Kurze Wege von der Kräuterspirale zur Küche einplanen
  • Ein befestigter Weg von der Küche Haus zur Kräuterspirale vereinfacht die Ernte und ermöglicht diese auch bei nassen Wetterbedingungen
  • Standort sollte über verschiedene Bedingungen verfügen, von Sonne bis Schatten
  • Ideal ist ein windgeschützter Platz
  • Vor der Anlegung Kräuterauswahl festlegen und deren Ansprüche einbinden
  • Gartenerde, Kompost und Sand vermischen, die ausgehobene Erde wird verwendet
  • Erdboden sacken lassen und einige Regengüsse abwarten, gegebenenfalls Erdschichten auffüllen
  • Bei fehlendem Regen mit Gartenschlauch nachhelfen

Ideal ist eine Ruhephase über die Wintermonate hinaus, damit sich der Erdboden ganz und gar gesetzt hat. Danach kann im März-April, nach den letzten Frostnächten, mit der Bearbeitung begonnen werden.

Ausrichtung & Vorbereitung

Wenn ein geeigneter Standort für die Kräuterspirale ausgesucht wurde, muss die Ausrichtung festgelegt werden. In der vorherigen Planungsphase wird durch die Anzahl der gewünschten Kräuterpflanzen die ungefähre Größe der Spirale bestimmt, die nun genau ausgemessen wird, damit alle diese Kräuter einen passenden Standort finden. Als hilfreiche Orientierung für die Form der Spirale kann ein Schneckenhaus dienen.

Die folgenden Aspekte sind bei der Ausrichtung zu beachten:

  • Ideal ist eine südliche Ausrichtung der untersten Stelle, da wo die Kräuterspirale zu Ende ist
  • Größe festlegen, als Hilfsmittel dient ein Holzpflock mit einer Schnur, an deren vorderen Ende ein Zeigerholz befestigt ist
  • Holzpflock in die Mitte der zukünftigen Kräuterspirale setzen
  • Mit der Schnur und dem Steckholz einen Kreis zeichnen, der dem benötigten Durchmesser entspricht
  • Den Rand des Kreises mit weiteren Hölzern abstecken und markieren
  • Sinnvoller und angemessener Durchmesser einer Spirale liegt bei mindestens 2,50 m, danach die erforderliche Kreisfläche und deren Umfang ausrechnen

Baumaterial

Bei der Kräuterspirale wird mehr Baumaterial gebraucht, als es zunächst den Anschein hat. Mit einem Durchmesser von 3-4 Metern kommen schnell einige Quadratmeter Fläche zusammen, die entsprechend zu bearbeiten und auszufüllen sind.
Neben dem nützlichen Mehrwert für die Küche sollte die Spirale auch als ein dekoratives Element im Garten geplant werden. Durch den Bau in die Höhe ergibt sich, im Gegensatz zu ebenerdigen Beeten, ein sehr interessantes Bild.

Für den Bau der Kräuterspirale wird folgendes Baumaterial benötigt:

  • Kräuterspirale Ausreichend Kies, mit dem eine ca. 25 cm hohe Drainageschicht auf der kompletten Kreisfläche angelegt wird
  • Genügend Schottermaterialien, dazu gehören grobe und kantige Steine, für das Anlegen des Hügels in der Mitte
  • Für den Hügel kommen schnell einige Schubkarren voller Schotter zusammen
  • Für die Mauer der Spirale Ziegel, Beton- oder Natursteine verwenden, welche der Witterung standhalten können
  • Da auch im Innern der Spirale Mauern zu errichten sind, werden mehr Steine benötigt, als es anfänglich den Anschein hat
  • Teich ist ein verschönerndes und nützliches Element, entweder mit Teichfolie oder einem vorgefertigten Teichbecken ausstatten

Das Baumaterial kann entweder aus dem Baumarkt bezogen werden oder von einer vorhergehenden Baustelle stammen. Alte und unnütze Mauersteine, Bauschuttreste und Bruchsteine eignen sich genauso für den Bau der Kräuterspirale und sparen dazu Kosten ein. Wichtig sind schadstofffreie Baumaterialien, die nicht den Erdboden und die Kräuter mit schädlichen Chemikalien belasten.

Anordnung der Kräuter

Bei der Anordnung der Kräuter kann sich jeder Gärtner nach Wunsch kreativ austoben und seine persönlichen Vorstellungen von der Kräuterspirale umsetzen. Wenn noch keine oder nur sehr wenige Erfahrungen mit dem Anpflanzen von Kräuter vorhanden sind, ist eine geordnete Gliederung mit Hinweisschildern sehr ratsam.

Folgende Aspekte sind generell bei der Anordnung zu beachten:

  • Ordentliche Reihen sorgen für einen guten Überblick und einfache Ernte
  • Lockere Anordnung und Gruppierung erzeugt ein harmonisches und natürliches Gesamtbild
  • Wilder Wuchs erzeugt ein naturnahes Ergebnis, hier müssen Kräuter gut bekannt sein oder direkt von Anfang an mit wetterbeständigen Etiketten versehen werden
  • Für die Anlegung des Teiches die gewünschte Fläche mit Folie auslegen oder das Teichbecken einfügen
  • Teich mit Kies oder größeren Steinen auffüllen, sodass noch 10 cm in der Höhe übrig bleiben
  • Etwa mit 5-10 cm Wasser befüllen, für die im Wasser wachsenden Kräuter reicht ein geringer Wasserpegel

Standortansprüche der Kräuter

Die Kräuterspirale sollte in verschiedene Zonen unterteilt werden, die den diversen Standortansprüchen der Kräuter entgegen kommen. Im unteren Bereich, in der Nähe des Teiches, befindet sich in der Regel der feuchte und nährstoffreiche Bereich, danach kommt mittig ein normaler Erdboden mit einem durchschnittlichen Nährstoffgehalt. Den Abschluss bildet ein magerer Erdboden für die mediterrane und eher trockene Zone.

Die folgende Zusammenfassung erklärt die unterschiedlichen Ansprüche der Kräuter in der Spirale:

  • Kräuterspirale Der nasse Teichbereich ist ideal für wasserliebende Brunnenkresse, Bachbunge und Wasserminze
  • Von der angrenzenden feuchten Zone, welche reich an Nährstoffen ist, profitieren, Baldrian, Basilikum, Barbarakresse, Dill, Grüner Senf, Kerbel, Küstenliebstöckel, Muskatkraut, Löffelkraut, Petersilie, Portulak und Selleriekraut
  • Wenn diese Zone über Schatten verfügt, werden sich auch Bärlauch und Beinwell wohlfühlen
  • Für den äußeren Rand des Bereiches sind Liebstöckel und Pfefferminze geeignet, da deren Wurzelwachstum deutlich üppiger ausfällt
  • Die mittlere Zone mit normalem und humosem Erdboden liegt idealerweise im Halbschatten und ist gut mit Komposterde angereichert
  • Folgende Pflanzen gedeihen im normalen Bereich: Anisagastache, Austernpflanze, Drachenkopf, Estragon, Fenchel, Gartenkresse, Johanniskraut, Kampferkraut, Kamille, Kapuzinerkresse, Kerbel, Koriander, Kümmel, Mutterkraut, Orangentagetes, Süßdolde, Pimpinells, Schildampfer, Schnittlauch, Teufelskralle, Winterheckenzwiebel und Zitronenmelisse
  • Die mediterrane Zone ist sonnig, heiß, trocken und sehr kalkreich, hier gedeihen Bergbohnenkraut, Colakraut, Currystrauch, Lavendel, Mauerpfeffer, Olivenkraut, Rucola, Rosmarin, Salbei Thymian, Ysop
  • Der obere Rand der Kräuterspirale kann mit Lavendel als Krönung versehen werden, welcher mit der Extraportion Kalk sehr gut zurechtkommt

Gießen & Düngen

Das Gießen ist abhängig von der Zone und sollte den Ansprüchen der verschiedenen Pflanzen entsprechen, genauso wie das Düngen. Wenn die Erde im Vorfeld gut angereichert wurde, ist das Düngen nur gelegentlich nötig. Folgende Regeln sind zu beachten:

  • Teichzone stets feucht halten, bei Bedarf und wenig Regenfällen Wasser nachfüllen
  • Feuchte Zone bei wenig Regen üppig wässern, noch vor dem Austrocknen der oberen Erdschicht
  • Normale Zone regelmäßig gießen, sobald die oberste Erdschicht austrocknet
  • Mediterrane Zone darf ruhig länger trocken stehen, Wassergaben nicht übertreiben
  • Düngen mit Kompost und Flüssigdünger aus dem Fachhandel
  • Die feuchte bis normale Zone braucht mehr Dünger als der mediterrane Bereich

Überwintern

Einige der Kräuter sind winterhart und können im Beet der Spirale über die Wintermonate stehen bleiben. Bei nicht winterharten Sorten bietet sich die folgende Handlungsweise an:

  • Kräuter in Töpfen Nicht winterharte Kräutersorten vor den ersten Frostnächten im späten Herbst aus der Spirale entfernen
  • In geeignete Blumentöpfe als Übergang einpflanzen
  • Frostfreies und helles Winterquartier aussuchen, mäßig gießen, Düngergaben einstellen
  • Ideal sind Dachböden, Flure und Speicherräume mit Fenstern, selten genutzte und kühle Gästezimmer sind ebenfalls möglich
  • Nach den letzten Frostnächten im Frühling wieder in die Kräuterspirale umziehen und mit dem Düngen beginnen

Häufig gestellte Fragen

Wo ist der beste Platz für die Kräuterspirale im Garten?
Der beste Standort für die Kräuterspirale ist ein Platz in der Nähe der Küche, da die Kräuter normalerweise an diesem Ort verarbeitet werden. Weite Wege sind zu umständlich und erschweren die Ernte der Kräuter. Außerdem sollte der Standort verschiedenen Ansprüchen entsprechen und sowohl über sonnige als auch über schattige Ecken verfügen, damit eine breitgefächerte Auswahl an Kräuter sich hier wohlfühlen kann.

Welche Kräuter bereichern meinen Speiseplan?
Die Kräuterauswahl sollte den persönlichen Vorlieben und Abneigungen entsprechen. Die Klassiker sind Basilikum, Dill, Petersilie und Schnittlauch, Liebhaber der mediterranen Küche freuen sich über Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian. Für den anspruchsvollen Gaumen bieten sich Bärlauch, Kerbel, Koriander und Kümmel an, welche den Speisen einen exotischen Geschmack verleihen. Für Teetrinker sind Fenchel, Kamille und Pfefferminze ideal, diese Kräuter verleihen auch Salaten eine besondere Würze.

Wie wird die Kräuterspirale optimal angeordnet?
Die Anordnung der Spirale erfolgt in diverse Zonen, welche den unterschiedlichen Ansprüchen der Kräuter entsprechen. Den Anfang bildet der Teichbereich, eine nasse bis feuchte Zone, optimal mit einem flachen Übergang zum Rest der Spirale. Danach kommt die normale Zone mit humosem Erdboden und idealerweise Halbschatten. Im Anschluss folgt der mediterrane Bereich mit viel Sonne und Hitze, und einem trockenen und kalkreichen Erdboden.

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Tipps für Schnellleser

- Kräuterspirale ist ideal für kleine Gartenflächen und dem Wunsch stets frische Kräuter ernten zu können
- Der richtige Standort ist ausschlaggebend, optimal in unmittelbare Nähe zur Küche
- Ideal ist Ausrichtung nach Süden, da viele Kräuter volle Sonnenbestrahlung bevorzugen
- Für das Aufschichten des Hügels innerhalb der Kräuterspirale wird lockeres Schotter- und Schuttmaterial benötigt, welches frei von jeglichen Schadstoffen ist
- Um den Hügel herum spiralförmige Mauer in die Höhe errichten, dabei den Hügel mit Erde aufschichten
- Erdboden in verschiedene Zonen unterteilen und dementsprechend vermischen: nährstoffhaltig und feucht im unteren Bereich, normal, humoshaltig und locker in der Mitte und magere Erde in der oberen Zone
- Optimal ist das Anlegen eines Teiches in der Öffnung der Spirale
- Jeder Zone unterstützt das Wachstums verschiedener Kräuter, welche hier prächtig gedeihen
- Wasserliebende Kräuter mit einem hohen Nährstoffbedarf, normale bis genügsame Kräuter und an karge und trockene Bedingungen gewöhnte Kräuter aus dem Süden

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