Ziergarten

Laubblätter bestimmen: 20 Baum-Arten erkennen

Laubblätter bestimmen - Baumblätter erkennen

Blätter sind wichtige Erkennungsmerkmale, um Bäume zu bestimmen. Die Blattformen aber auch die Färbungen sind sehr vielfältig, wodurch es oft einfach ist, sie einer bestimmten Art von Baum zuzuordnen. So erkennen Sie 20 Baum-Arten an ihren Laubblättern.

Merkmale von Blättern

Laubblätter erkennen

Die Blätter von Bäumen unterscheiden sich nicht nur durch ihre Form. Der Stiel, die Behaarung und die Farbe sind ebenfalls wichtige Merkmale von Laubblättern, die es einfacher macht Baum-Arten sicher erkennen. Einige Eigenschaften, wie die Farbe, sind jedoch nicht ganzjährig ein zuverlässiges Merkmal, denn im Herbst ändert sich die Färbung. Vor allem in der Anfangsphase der Wintervorbereitung der Bäume kann die Farbe ein eher irritierendes Merkmal sein.

Achten Sie bei der Bestimmung darauf, dass Sie die Baumblätter immer im Detail ansehen. Manchmal macht sogar die Position der Behaarung einen Unterschied aus, wie bei Lindenblättern. Die Blattform von Sommer- und Winterlinde ist sehr ähnlich, jedoch hat die Winterlinde an der Unterseite an de Blattadern bräunliche Haarbüschel, während die Sommerlinde gleichmäßig entlang der Blattadern behaart ist.

Hinweis: Nicht nur Laubblätter werden als Blatt bezeichnet, sondern auch die Nadeln von Nadelbäumen sind botanisch betrachtet Blätter.

Eiförmige – elliptische Blattform

Echter Faulbaum (Rhamnus frangula)

Laubblätter bestimmen - Echter Faulbaum
  • wechselständig angeordnete Blätter
  • Blattstiel 6 – 14 mm lang
  • Blattlänge 4 – 7 cm
  • Blattbreite 2,5 – 5 cm
  • abgerundeter Seitengrund
  • Blattrand ganzrandig, gelegentlich leicht gezähnt
  • unbehaart

Grau-Erle (Alnus incana)

Grau-Erle - Alnus incana
  • wechselständig angeordnete Blätter
  • Blattstiel 2 – 3 cm
  • Blattlänge 4 – 10 cm
  • Blattbreite 3 – 7 cm
  • Blattgrund rundlich bis herzförmig
  • Blattrand
  • 2 behaarte Nebenblätter in Jungstadium
  • Blätter im Jungstadium filzig behaart
  • Oberseite graugrün
  • Unterseite dunkelgrün

Hinweis: Die Grau-Erle wirft im Herbst die Blätter mit noch grüner Färbung ab.

Hainbuche (Carpinus betulus)

Hainbuche - Carpinus betulus
  • wechselständig angeordnete Blätter
  • Blattunterseite im Jungstadium unterseits behaart
  • Blattlänge 4 – 10 cm
  • Blattrand doppelt gesägt

Die Hainbuche ist oft einfach dadurch zu bestimmen, dass im Frühjahr und sogar noch bis in den Sommer die Laubblätter vom Vorjahr noch an den Zweigen hängen.

Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Rot-Buche - Fagus sylvatica

Der Name “Rot-Buche” ist oft irreführend, da es tatsächlich eine Buche gibt, die rote Baumblätter hat. Diese Art wird jedoch als Blutbuche bezeichnet und ist an ihren ganzjährig rot brauen Blättern zu erkennen. Die Rot-Buche selbst hat ihren Namen wegen des rötlich gefärbten Holzes, die Blätter hingegen sind grün.

  • Blattstiel 1 – 1,5 cm
  • Blattlänge 7 – 10 cm
  • Blattbreite ca. 5 cm
  • Blattgrund kegelförmig abgerundet
  • Blattrand wellig bis gebuchtet, behaart
  • Blattunterseite dicht behaart

Trauben-Kirsche (Prunus padus)

Traubenkirsche - Prunus padus

Die Traubenkirsche gehört zwar zur gleichen Familie wie die Kirschen, die Baum-Arten haben jedoch nicht viel gemeinsam. Sogar die Blattformen sind sehr unterschiedlich, denn die Kirsche hat eher eine elliptische Form, werden die Trauben-Kirsche eher eine Eiform hat.

  • Blattlänge 6 – 14 cm
  • fein behaart
  • Blattrand leicht gesägt
  • matt

Vogel-Kirsche (Prunus avium)

Vogelkirsche - Prunus avium

Die Vogel-Kirsche ist die Wildform der Kirsche. Wild- und Zuchtform haben ähnliche Laubblätter, bei den Zuchtformen sind die Baumblätter meist etwas größer als bei der Wildform.

  • wechselständig angeordnet
  • Blattstiel 2 – 7 cm lang
  • Blattlänge 3 – 15 cm
  • Blattbreite 2 – 7 cm
  • Blattrang grob und doppelt gesägt mit drüsigen Spitzen
  • Blattoberseite unbehaart, Blattunterseite an den Blattnerven leicht behaart

Hinweis: Kirschbäume lassen sich nicht nur an der Blattform gut bestimmen. Sie beginnen bereits im zeitigen Herbst damit sich zu verfärben und sind optisch gut an dem roten bis gelben Laub zu erkennen.

Rundliche – herzförmige Blattform

Gemeine Hasel (Corylus avellana)

Gemeine Hasel - Corylus avellana
  • zweizeilig und wechselständig angeordnete Blätter
  • Blattstiel 0,5 – 2 cm lang, drüsig behaart
  • Blattlänge 7 – 10 cm
  • Blattgrund etwas asymmetrisch
  • Blattrand grob und doppelt gesägt
  • Ober- und Unterseite behaart

Hänge-Birke (Betula pendula)

Hänge-Birke - Betula pendula
  • wechselständig angeordnet
  • Blattlänge 4 – 7 cm
  • Blattrand doppelt gesägt

Die Hängebirke ist bereits an ihrer Borke und den typisch herabhängenden Zweigen zu erkennen. Die wechselständige Anordnung der Blätter ist oft nur zu sehen, wenn Sie sich einen Zweig auf den Boden auflegen.

Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)

Sommer-Linde - Tilia platyohyllos
  • wechselständig angeordnet
  • Blattstiel 2 – 5 cm lang, behaart
  • Blattlänge und -breite 2 – 18 cm
  • Blattbasis schief
  • Blattrand fein gesägt
  • satte grüne Färbung

Winter-Linde (Tilia cordata)

Winter-Linde - Tilia cordata
  • wechselständig angeordnet
  • Blattstiel 2 – 5 cm lang
  • Blattlänge 4 – 7 cm
  • Blattbreite bis zu 5 cm
  • Oberseite dunkelgrün, Unterseite graugrün
  • Blattrand unregelmäßig fein gesägt
  • markante Herzform

Zitter-Pappel (Populus tremula)

Laubblätter bestimmen - Zitter-Pappel

Seinen Namen verdankt die Zitter-Pappel dem Umstand, dass sich ihr Laub, selbst bei augenscheinlicher Windstlle, immer etwas bewegt. Selbst minimale Luftbewegungen, die für den Menschen nicht fühlbar sind, bringen die Blätter in Bewegung, woran sie schon von der Ferne zu erkennen ist, noch bevor Sie sich die Blattform angesehen haben.

  • Blattstiel 3 – 8 cm lang, seitlich geplattet
  • Blattbreite 3 – 10 cm
  • Blattspitze abgerundet
  • Blattrand unregelmäßig gebuchtet
  • Oberseite mattgrün, Unterseite hellgrün

Längliche – lanzettliche Blattform

Bäume mit länglichen bis lanzettlichen Blättern gibt es nur wenige. In der Regel handelt es sich bei diesen Blattformen eher um Sträucher, wie der Sanddorn oder der Seidelbast.

Silber-Weide (Salix alba)

Laubblätter erkennen - Silber-Weide
  • Blattlänge 5 – 12 cm
  • Blattbreite bis 2 cm
  • Blattränder fein und drüsig gesägt, Drüsen sitzen an den Spitzen
  • Oberseite dunkelgrün und leicht behaart, Unterseite grau, dicht behaart und bis zum Sommer verkahlt

Durch die Behaarung der Unterseite erscheinen die Baumblätter silbrig, was namensgebend für die Silber-Weide war.

Gefingerte – gebuchtete Blattform

Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Laubblätter bestimmen - Berg-Ahorn
  • Blätter fünflappig
  • Blattstiel 3 – 15 cm lang und an der Basis verkeult
  • Blattlänge bis 20 cm
  • Blattbreite bis 15 cm
  • Blattrand gekerbt bis gesägt
  • Oberseite dunkelgrün, Unterseite hellgrün
  • an Nerven behaart

Hinweis: Berg-, Feld- und Spitz-Ahorn sind an den Blattzipfeln zu unterscheiden. Der Feld-Ahorn hat abgerundete Zipfel, der Berg-Ahorn ausgezogene Blattzipfel und der Spitz-Ahorn hat lange Spitzen.

Feld-Ahorn (Acer campestre)

Feld-Ahorn - Acer campestre
  • Blattlänge bis 5 cm
  • Blätter fünflappig
  • Blattrand tief gebuchtet

Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Gewöhnliche Rosskastanie - Aesculus hippocastanum
  • Blattstiel 10 – 20 cm lang, Grund verkeult
  • 5 – 7 Fiederblätter
  • Blattlänge bis 25 cm
  • Blattbreite bis 10 cm
  • Blattrand vorne zugespitzt und doppelt gesägt
  • Blattunterseite an den Adern filzig behaart

Stiel-Eiche (Quercus robur)

Stieleiche - Quercus robur
  • Blätter wechselständig angeordnet
  • Laubblätter ledrig
  • Blattstiel sehr kurz
  • Blattlänge 10 – 15 cm
  • Blattrand 5 – 6 Buchten
  • Oberseite glänzen tiefgrün, Unterseite hellgrün

Spitz-Ahorn (Acer platanoides)

Spitz-Ahorn - Acer platanoides
  • Blätter 5 – 7 Lappen
  • Blattstiel 3 – 20 cm, an Basis verkeult
  • Blattbreite 10 – 18 cm

Trauben-Eiche (Quercus petraea)

Laubblätter bestimmen - Trauben-Eiche
Quelle: AnRo0002, 20140525Quercus petraea3, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC0 1.0

Die Trauben-Eiche gehört zu den Baum-Arten, die am Blatt nur schwer zu bestimmen ist und oft mit der Stiel-Eiche verwechselt wird. Hier ist es sinnvoll nicht nur die Baumblätter zur Bestimmung zu verwenden, sondern auch die Früchte.

  • Blätter wechselständig angeordnet
  • Blattstiel 1 – 2 cm lang und gelblich
  • Blattlänge 8 – 12 cm
  • Blattbreite 5 – 7 cm
  • Blattbasis kurz und keilförmig verschmälert
  • 5 – 8 Buchten

Gefiederte – fiederteilige Blattform

Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

Laubblätter bestimmen - Gemeine Esche
  • Blattlänge 5 – 10 cm
  • Blattstiel bis zu 40 cm
  • 9 – 15 Fiederblätter
  • Fiederblätter 4 – 10 cm lang
  • Fiederblätter kurz gestielt
  • Blattrand scharf gesägt

Echte Walnuss (Juglans regia)

Echte Walnuss - Juglans regia
  • Blattstiel 3 – 5 cm lang
  • Blattlänge bis zu 30 cm
  • 7 – 9 Fiederblätter
  • Fiederblätter 6 – 12 cm lang
  • Fiederblätter ganzrandig
  • unpaarig gefiedert
  • Endfieder deutlich vergrößert

Tipp: Die Walnuss-Blätter lassen sich am Geruch einfach bestimmen. Beim Zerreiben wird ein intensives Nuss-Aroma frei.

Häufig gestellte Fragen

Lassen sich Laubblätter am Geschmack erkennen?

Grundsätzlich sollten Sie keine Pflanzen essen, die Sie nicht kennen. Einige Baumarten, wie die Ulme sind jedoch gute Speisebäume und getrocknete und pulverisierte Blätter werden beispielsweise dem Brotteig beigemischt.

Kann ich Bäume immer ausschließlich durch ihre Blätter bestimmen?

Um Baum-Arten sicher bestimmen zu können, reicht ein Blatt nicht immer aus. Manche Blätter wie jene der Hasel und der Ulme sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich, weshalb es sinnvoll ist, weitere Merkmale wie Knospen, Rinde, Früchte oder Wuchsform zur Bestimmung heranzuziehen.

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