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Leberbalsam, Ageratum houstonianum – Pflege-Anleitung

Leberbalsam - Ageratum houstonianum

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Farbenfroh, dekorativ und für unterschiedliche Zwecke verwendbar – der Leberbalsam gehört zu den beliebtesten Pflanzen innerhalb der heimischen Grünanlage. Insbesondere die lange Blütezeit des Gewächses überzeugt jeden Hobbygärtner, der sich bis in den November hinein an den buschigen Röhrenblüten in vielen bunten Farben erfreut.

Die Ageratum houstonianum, die zur Familie der Korbblütler gehört, kommt in natürlicher Form vor allem im Südosten Mexikos, in Belize und Guatemala vor, während sie im Süden der USA und in weiten Teilen der Tropen eingebürgert wurde. Dort wächst der Leberbalsam vor allem in feuchten Waldlichtungen, auf Weiden und in Gebüschen – und zwar auch in Höhenlagen bis 1km! Das Gewächs, von dem weltweit etwa vierzig Arten bekannt sind, lässt sich auch von Anfängern kultivieren, obwohl durchaus ein leicht erhöhter Pflegebedarf besteht.

Steckbrief

  • einjährig gezogener Halbstrauch
  • Wuchshöhen zwischen 20cm und 100cm
  • herz- bis eiförmige Blätter
  • feinstrahlige Korbblüten
  • buschige Röhrenblüten
  • Blütenfarben: Violett, Dunkelblau, Weiß, Rosa
  • teilweise blüht das Gewächs auch zweifarbig

Standort und Boden

Damit der Leberbalsam optimal gedeiht und bis in den November hinein leuchtende Blüten ausbildet, ist eine passgenaue Pflege unerlässlich. Hierzu gehört vor allem die sorgfältige Standortwahl. Das Gewächs gedeiht am besten in vollsonnigen, geschützten Bereichen innerhalb der Grünanlage; es ist stets darauf zu achten, dass es sich um einen insgesamt warmen Standort handelt, der mindestens 5 Stunden Sonne pro Tag bietet. Nur wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, können sich die Blüten optimal entwickeln.

Grundsätzlich ist auch die Kultivierung im lichten Halbschatten möglich; doch auch in diesem Fall muss unbedingt auf eine ausreichende Sonneneinstrahlung geachtet werden.

Leberbalsam - Ageratum houstonianum Ansonsten kann der Standort innerhalb der heimischen Grünanlage frei gewählt werden, da sich das Gewächs gegenüber Regen und Wind recht robust präsentiert. Besonders gerne wird die Ageratum houstonianum als Beeteinfassung genutzt; auch als Lückenfüller zwischen diversen Stauden und als Blütenteppich findet das dekorative Gewächs innerhalb eines Freibeetes Verwendung.

Besonders dekorativ wirkt der Leberbalsam in Kombination mit folgenden Gewächsen:

  • Ringelblume
  • Ziertabak
  • Marienglockenblume
  • Löwenmaul
  • Hainblume

Insbesondere höher wachsende Varianten, zum Beispiel die Sorte Schnittwunder, eignen sich hervorragend, wenn das Gewächs vorwiegend als Schnittblume genutzt werden soll. – Der Leberbalsam eignet sich jedoch nicht nur zur Kultivierung in einem Freibeet; insbesondere niedrige Zwergsorten lassen sich darüber hinaus auch in Kübeln und Töpfen pflanzen. Hier haben sich vor allem die Sorten Blue Hawaii, Pacific und White Hawaii bewährt – diese gelten als besonders reich blühend und zeigen sich zudem robust und widerstandsfähig. Zusätzlich ist eine Kultivierung in Balkonkästen möglich.

Um die Ageratum houstonianum erfolgreich zu kultivieren, ist darüber hinaus der Einsatz eines geeigneten Substrates notwendig. So sollte vor allem eine frische Erde für die Bepflanzung verwendet werden, die einen hohen Nährstoffanteil aufweist. Auch auf den optimalen pH-Wert des Substrates sollte geachtet werden: Dieser bewegt sich im Idealfall zwischen 5,5 und 6,6. Nicht zuletzt spielt auch die Durchlässigkeit der Erde eine Rolle, damit das Gießwasser gut abfließen kann. Bei der Kultivierung in Töpfen ist deshalb zusätzlich für einen optimalen Wasserabzug zu sorgen. Im Idealfall greift man bei der Kultivierung der Pflanze auf einen mit Gartenkompost angereicherten Boden zurück, der für eine reiche und lange Blütenfülle sorgt.

Pflege

Zur Pflege der Ageratum houstonianum gehört vor allem eine ausgewogene Bewässerung; dabei ist sowohl Staunässe als auch anhaltende Trockenheit unbedingt zu vermeiden. Insbesondere während der heißen Jahreszeit ist es nötig, die Wasserzufuhr entsprechend zu erhöhen, damit die Pflanze nicht austrocknet. Dabei muss der Hobbygärtner jedoch stets auf einen optimalen Wasserabfluss achten. Damit sich üppige Blüten ausbilden, hat sich darüber hinaus die zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen als sinnvoll erwiesen.

Hierbei sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • Leberbalsam - Ageratum houstonianum Düngung im Abstand von zwei bis vier Wochen
  • gut geeignet ist Flüssigdünger
  • der Dünger wird mit ins Gießwasser gegeben
  • vor der Pflanzung Langzeitdünger unter die Erde mischen

Insbesondere während der Hochphase der Blütezeit sollte das Gartenbeet stets gut im Auge behalten werden; alle paar Tage ist die gesamte Fläche von Unkraut zu befreien. Darüber hinaus ist das regelmäßige Entfernen verwelkter Pflanzenteile besonders wichtig, weil durch diese Maßnahme die Zweitblüte gefördert wird. Insbesondere nach langen Regenfällen lohnt sich das gründliche Ausputzen der Pflanze.

Überwintern

Im Freiland wird die Ageratum houstonianum in der Regel als einjähriges Ziergewächs kultiviert, da das Gewächs nicht über eine ausreichende Winterhärte verfügt; allerdings wächst der Leberbalsam in seiner südamerikanischen Heimat durchaus als mehrjährige Pflanze. Wer die Ageratum houstonianum im Topf zieht, kann deshalb durchaus eine Überwinterung versuchen. Dann allerdings ist der Umzug in ein Winterquartier erforderlich; hier eignen sich Innenräume des Hauses ebenso wie Gewächshäuser oder ein beheizter Wintergarten.

Stets müssen folgende Kriterien erfüllt sein, damit das Gewächs gut über den Winter kommt:

  • Temperaturen von mindestens 5°C
  • ausreichende Lichtzufuhr
  • weniger wässern
  • keine Düngung

Wer den Leberbalsam im Freibeet kultiviert, kann die Pflanze nach den ersten Frösten ausreißen und auf dem Kompost entsorgen.

Pflanzen und Vermehren

Die Pflanzung der Ageratum houstonianum kann, sofern sich der Standort in einem Freibeet befindet, grundsätzlich erst im Mai nach den Eisheiligen erfolgen. An der gewünschten Stelle gräbt man das Pflanzenloch, das die doppelte Größe aufweisen sollte wie der Wurzelballen. Während dieser Maßnahme sollte unbedingt auch die Qualität des Substrates beurteilt werden: Wenn das Substrat nicht luftig genug ist, sollte dieses mit etwas Sand versetzt werden. Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen, etwas Kompost unter die Erde zu mischen; dann wächst der Leberbalsam anschließend umso besser; auch das Hinzufügen einiger Hornspäne ist in diesem Zusammenhang sinnvoll.

Wer das Substrat anreichert, sollte erst nach Ablauf von etwa sechs Wochen zum ersten Mal einen zusätzlichen Dünger ausgeben; andernfalls droht eine Überdüngung.

Leberbalsam - Ageratum houstonianum Der Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren hängt ab von der gewählten Sorte und kann zwischen zehn und vierzig Zentimetern betragen. Außerdem sollte der Hobbygärtner bedenken, dass eine Pflanzung in Fünfergruppen für einen erheblich kompakteren Wuchs sorgt. Soll die Ageratum houstonianum in Kübeln oder Blumenkästen kultiviert werden, kann herkömmliche Blumenerde als Substrat verwendet werden. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass ausreichend Ablaufmöglichkeiten im Gefäß vorhanden sind. Die Vermehrung der Ageratum houstonianum erfolgt entweder mit Hilfe von Stecklingen oder aber durch gezielte Aussaat. Besonders einfach funktioniert die Vervielfältigung mit hochwertigen Samen.

Die Aussaat beginnt ab Februar in der Wohnung oder im Treibhaus, wobei das Saatgut sorgfältig in der Anzuchtschale verteilt wird. Zum Einsatz kommt hier ein spezielles Aussaatsubstrat, das möglichst arm an Nährstoffen ist. Um die Durchlässigkeit zu verbessern, kann es notwendig sein, die Erde zusätzlich mit einer kleinen Portion Sand zu versetzen. Bei den Samen des Leberbalsams handelt es sich um Lichtkeimer, weshalb das Saatgut anschließend zwar in die Erde gesteckt, aber nicht vollständig mit dem Substrat bedeckt werden. Nach dem Setzen sollte eine leichte Durchfeuchtung erfolgen, zum Beispiel mit Hilfe einer Sprühflasche.

Um die Keimung voranzutreiben, sollten anschließend folgende Bedingungen geboten werden:

  • Feuchtwarmes Klima (Bedecken der Schale mit Klarsichtfolie)
  • Temperaturen um 20°C
  • in den ersten drei Tage sollten Temperaturen um 28°C herrschen

Nach etwa vier Wochen erfolgt die Pikierung der kräftigsten Keimlinge, wobei je drei Samen in einen Topf gesetzt werden. Das Pflanzengefäß sollte einen Durchmesser von 9cm aufweisen, damit sich die jungen Pflanzen anschließend optimal entwickeln können; auch zu diesem Zeitpunkt sollte ein möglichst nährstoffarmes Substrat zum Einsatz kommen. Jetzt reichen Temperaturen um 16°C aus, wobei der Einfluss von praller Sonne zu vermeiden ist, damit die jungen Pflanzen nicht verbrennen. Erst nach den Eisheiligen können die Gewächse ins Freibeet gesetzt werden.

Wer seine Pflanzen überwintert und dabei Stecklinge gewonnen hat, kann diese in einem Topf vorziehen. Dabei setzt man je drei Exemplare in einen Topf, der einen Durchmesser von 10cm aufweist. Auch hier gilt: Die Überführung ins Freie ist erst möglich, wenn auch die letzten Nachfröste abgeklungen sind.

Krankheiten und Schädlinge

Der Leberbalsam kann von unterschiedlichen Schädlingen befallen werden. Besonders häufig zeigen sich Blattälchen, bei denen es sich um 1mm lange Fadenwürmer handelt. Der Befall dieser Schädlinge ist vor allem an glasigen Stellen an den Blättern zu erkennen, die sich in einem späteren Stadium braun verfärben. Dann sind die betroffenen Pflanzenteile sofort zu entfernen. Hat sich die Krankheit bereits stark ausgebreitet, hilft häufig nur noch das Entsorgen des Gewächses, um  die Ansteckungsgefahr zu mindern. Darüber hinaus können Weiße Fliegen oder Blattläuse zu einem Problem werden.

Ist das Gewächs befallen, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Marienkäfer als Fressfeind kräftiges Abspritzen mit einem Wasserstrahl
  • Ausgeben von Brennnesselsud
  • Einsetzen natürlicher Feinde

Zu den natürlichen Feinden, die zur Bekämpfung der Schädlinge eingesetzt werden können, zählen vor allem Marienkäfer oder Schlupfwespen.
Wer die  Ageratum houstonianum überwintert, sollte besonders sorgfältig auf den Befall von Schädlingen achten. Insbesondere Spinnmilben breiten sich bei trockener Heizungsluft gerne aus. Die Schädlinge sind an ihrem hellgelben Körper und den langen Beinen – insgesamt acht – zu erkennen. Der Schädling sticht die Pflanze an und saugt die Pflanzensäfte aus. Hier hilft vor allem das regelmäßige Einsprühen des Gewächses mit Wasser.

Das Wasser, mit dem der Leberbalsam eingesprüht wird, sollte zuvor abgekocht werden; andernfalls ist die Gefahr groß, dass das Gewächs von Blattälchen befallen wird.

Der Leberbalsam kann jedoch auch von unterschiedlichen Erkrankungen betroffen werden. Besonders häufig tritt in diesem Zusammenhang Wurzelfäule auf, die vor allem bei Staunässe entsteht. Ist das Gewächs von der Pilzkrankheit betroffen, wird das allgemeine Wachstum schnell eingestellt; darüber hinaus lässt die  Ageratum houstonianum ihre Blätter schlaff herunterhängen und bildet auch keine neuen Blüten mehr aus.

Als vorbeugende Maßnahme ist vor allem die sorgfältige Wahl des Substrates von Bedeutung; zu schwere Böden können beispielsweise die Entstehung der Symptomatik fördern. Darüber hinaus ist auf eine optimale Durchlässigkeit zu achten, insbesondere bei der Kultivierung in Töpfen. Eine zusätzliche Drainage hat sich in diesem Fall als sinnvoll erwiesen, die aus Perlite oder feinem Sand bestehen kann.

Häufig gestellte Fragen

Auf den Blättern der  Ageratum houstonianum zeigen sich Sprenkelungen. Handelt es sich hierbei um einen Schädlingsbefall oder um eine Krankheit?
Häufig entsteht diese Symptomatik nicht aufgrund von Schädlingen oder durch eine Krankheit: in der Regel ist dieses Phänomen durch zu kühle Temperaturen oder ungünstige Lichtverhältnisse bedingt.

Ist die Pflanze auch für Kinder geeignet?
Da es sich beim Leberbalsam um ein giftiges Gewächs handelt, sollte der Umgang mit Kindern unterbunden werden.

Kann nach dem Pikieren auch ein nährstoffreiches Substrat verwendet werden?
Auch hier hat sich eine Erde mit möglichst wenigen Nährstoffen bewährt, weil das Gewächs in diesem Fall auf der Suche nach Nährstoffen ein besonders kräftiges Wurzelsystem ausbildet.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: warm, sonnig, mindestens 5 Sonnenstunden täglich, im Freibeet oder in Kübeln
- Kombinationsmöglichkeiten: mit Ringelblumen, Ziertabak, Marienglockenblume, Löwenmaul, Hainblumen
- Boden: reich an Nährstoffen, durchlässig, feucht, pH zwischen 5,5 und 6,6, zusätzliche Drainage
- Gießen: ausreichend wässern, insbesondere bei Trockenheit; Staunässe vermeiden
- Düngen: alle vier Wochen mit einem Flüssigdünger
- Pflege: regelmäßig Verblühtes entfernen, Unkraut jäten
- Überwintern: bei 5°C im Haus; wenig wässern, keine zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen
- Pflanzen: im Mai nach den Eisheiligen; je nach Sorte 10 bis 40cm Abstand zwischen den Pflanzen
- Vermehren: mit Hilfe von Stecklingen oder durch gezielte Aussaat
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: Blattläuse, Blattälchen, Weiße Fliegen

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