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Lichtnelken gehören, wie es der Name bereits vermuten lässt, zu der Familie der Nelkengewächse. In heimischen Gärten sind sie eher selten anzutreffen. Wer ihnen aber einen perfekten Standort bieten kann, der wird viel Freude mit der dankbaren Pflanze haben. Sie liebt Geselligkeit und steht nicht gern allein. Wird sie in Gruppen gepflanzt, dann kommt ihr Blüheffekt erst richtig zur Geltung und der Gartenboden verwandelt sich in einen Blütenteppich mit Duftpotenzial. So unterschiedlich die einzelnen Arten in Aussehen und Anspruch sein können, eines haben alle Pflanzen gemeinsam: sie lieben es warm.
Steckbrief
- zwei- bis mehrjähriges Staudengewächs
- Fachname früher Lychnis, heute Silene
- anspruchslose Feld-, Weg- und Wiesenpflanze
- erreicht eine Höhe von 30 bis 80 Zentimeter
- Lichtkeimer
- Kelch und Stiel sind sehr dicht behaart
- die Blätter besitzen einen spitzen Verlauf
- besitzen eine Samenkugel, welche sich bei Reife öffnet
- die Blütezeit reicht von Frühjahr bis in den Herbst hinein
- Wuchs aufrecht und horstig
- gilt als winterhart
Standort
Der ideale Platz für die Lichtnelke im Gartenbereich sollte im Halbschatten liegen. Die Pflanzen lieben es zwar warm, ist jedoch eine regelmäßige Befeuchtung nicht gegeben, vertrocknen sie sehr schnell. Das bedeutet: je mehr Feuchtigkeit sie bekommen, umso mehr Sonne können sie vertragen. Deshalb sind die reizenden Pflanzen oftmals an Deichen oder Uferbefestigungen zu finden.
- lieben einen halbschattigen Platz
- der Standort darf mäßig warm sein
- bestens geeignet sind Teich- oder Gehölzränder
Pflanzen
Das Einpflanzen der Lichtnelke erfordert keine großen gärtnerischen Kenntnisse. Gekauft und gepflanzt werden können die Lichtnelken von Frühjahr bis in den Winter hinein. Wichtig ist, dass die Ballen der Pflanze vor dem Einbringen in den Boden gut gewässert wird. Wer es kunterbunt mag, der sollte die verschiedenen Lichtnelken-Arten miteinander kombinieren, denn im Laufe der Zeit entstehen dann wundervoll anzusehende Kreuzungen. Richtig zur Geltung kommt die Lichtnelke sowieso nur in Gruppen.
- Wurzelballen vor dem Einbringen in die Erde ausreichend wässern
- ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben
- Topferde und Beeterde sollen eine ebene Oberfläche bilden
- den Boden um die Lichtnelke herum gut andrücken
- die Pflanze angießen
- Feuchtigkeit in der nächsten Zeit ständig kontrollieren, damit Pflanze gut anwächst
Pflege
An die Bodenbeschaffenheit stellt jede Art der Lichtnelke ganz unterschiedliche Ansprüche. Bei der Pflege allerdings unterscheiden sie sich nicht. Sie sind äußerst genügsam und leicht zu Händeln. Ausschlaggebend ist der Standort. Wenn der stimmt, dann ist kaum noch gärtnerisches Zutun notwendig. Dünger benötigen sie nicht, ausreichend Bodenfeuchte hingegen ist das A und O für perfektes Pflanzenwachstum.
Da die Lichtnelke als winterhart und damit als robust gilt, fordert sie auch keinen zusätzlichen Winterschutz. Sie überstehen Kälteperioden ohne Probleme und treiben im nächsten Jahr wie selbstverständlich wieder aus. Allerdings setzt sie in der ersten Wachstumsperiode manchmal mit der Blüte aus, überspringt diese und blüht dann erst im darauffolgenden Jahr.
Schnitt
Ein gezielter Schnitt ist bei der Lichtnelke nicht nötig. Ab und an können verwelkte Blätter entfernt werden. Ist die Blütezeit vorbei, können die Pflanzen ungefähr 15 Zentimeter über dem Bodenbereich abgeschnitten werden. Soll eine Selbstaussaat vermieden werden, ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt zu erkennen.
Vermehrung
Eigentlich muss man die Lichtnelke bei der Vermehrung nicht unterstützen, denn sie kommt ganz gut allein zurecht. Ihre häufigste Vermehrungsform ist die durch Ausläufer, also vegetativ. Innerhalb kurzer Zeit kann so ein ganz beachtlicher Pflanzenteppich entstehen. Wer selbst Hand anlegen und die Pflanze gezielt vermehren möchte, der sollte zu Samen greifen. Diese können im Fachhandel erworben oder bereits vorhandenen, reifen Pflanzen entnommen werden. Die Samenkapseln springen bei Reife auf und die Samen müssen nur noch aufgenommen werden. Oftmals ist aber Eile angesagt, denn in den Kapseln lassen sich gern kleine Schmetterlingsraupen nieder, die dem Geschmack der Samen nicht wiederstehen können.
- Aussaat erfolgt direkt ins Freiland oder in ein geeignetes Ansaatgefäß
- Standort sonnig bis halbschattig
- die Anzuchterde sollte locker und humusreich sein
- nachdem Auflockerung der Erde diese leicht andrücken
- Samen ausstreuen und leicht am Boden festklopfen
- Lichtnelken sind Lichtkeimer, deshalb nicht mit Erde bedecken
- mit einer Braugießkanne den Boden leicht durchfeuchten
- Staunässe unbedingt vermeiden
- sind die Pflanzen groß genug, werden sie pikiert
- weitere Kultivierung erfolgt im Kübel oder Freiland
Dem Samen wird noch eine andere Aufgabe zuteil. Er soll nämlich äußerst wirkungsvoll bei Schlangenbissen angewandt werden.
Sorten
Kuckucks-Lichtnelken (Lychnis flos-cuculi)
- heimische Staudenart
- Wuchs: stark verzweigt, rosettig, buschig
- Wuchshöhe: 40 Zentimeter
- Blüte: sehr gefranste Blüten, rosa
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Boden: frisch, ausgeglichen, durchlässig
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- als Beetpflanze geeignet
- frosthart
- ohne besondere Ansprüche
Lichtnelke, gefüllte Pechnelke (Lychnis viscaria Plena)
- Wuchs: sehr stark verzweigt, eher rosettig
- Wuchshöhe: bis zu 40 Zentimeter
- Blüte: gefüllt karmin-rosa blühend, sind am ganzen Blütenstängel verteilt
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Boden: bevorzugt warme, kalkfreie, durchlässige, nährstoffarme Böden
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: Anfang März bis Dezember
- äußerst frosthart
- wird als Beetbepflanzung eingesetzt, besonders an trockenen Standorten
Lichtnelke, Gewöhnliche Pechnelke (Lychnis viscaria Feuer)
- Wuchs: stark verzweigt, buschig, rosettig
- Wuchshöhe: bis 40 Zentimeter
- Blüte: verteilen sich in Etagen und äußerst quirlig am gesamten Blütenstängel, rote Kopfblüten
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Boden: bevorzugt warme, durchlässige, kalkfreie, nährstoffarme Böden
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: Anfang März bis Dezember
- gilt als frosthart
- findet Verwendung als Beetbepflanzung
- sehr trockenheitsverträglich
Feuernelke, Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica)
- Wuchs: buschig, ausladend
- Wuchshöhe: bis 80 Zentimeter
- Blüte: kugelrunde Trugdolden, leuchtend rot, immense Leuchtkraft
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Boden: bevorzugt ausgeglichene, durchlässige Böden
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- sehr frosthart, eine Abdeckung im Winter wird dennoch empfohlen
- dient als Beetbepflanzung
- stabile Stiele, deshalb ideal als Schnittblume für die Vase
Lichtnelke, Pechnelke (Lychnis x arkwrightii Vesuvius)
- Kreuzung aus Brennender Liebe und Garten-Lichtnelke
- Wuchs: aufrechter, buschig ausladender Wuchs
- Wuchshöhe: 40 Zentimeter
- Blüte: dichte Blütendolden, orange-rote Farbe
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Boden: bevorzugt ausgeglichene, durchlässige Böden
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- sehr frosthart, Winterabdeckung wird dennoch empfohlen
- als Beetstaude einsetzbar
- immense Leuchtkraft, auffallend sehr dunkles Laub
Alpen-Lichtnelke, Pechnelke (Lychnis alpina)
- Wuchs: ausladend, horstartig, buschig
- Wuchshöhe: 15 Zentimeter
- Blüte: dichte Blütentrauben über robusten Laub, purpurrot
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Boden: ausgeglichen, durchlässig
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- Herkunftsregion: alpines Bergland
- für Treppen und Steingärten geeignet
- sehr frosthart, Winterabdeckung wird dennoch empfohlen
- gilt als äußerst robust und trockenheitsverträglich
Rote Himalaya-Lichtnelke, Kronen-Lichtnelke, Samtnelke (Lychnis coronaria)
- Wuchs: kräftig, kompakt, buschig, horstartig
- Wuchshöhe: 70 Zentimeter
- Blüte:violett-rosa gefärbte Blüten, welche endständig an den Blütenstielen angeordnet sind
- Blütezeit: Juli bis August
- Boden: trocken, karg, durchlässig, verträgt keine Dauerfeuchte
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- absolut frosthart
- als Beetbepflanzung geeignet
- gilt als äußerst anspruchslos und trockenheitsverträglkich
Himalaya-Lichtnelke, Kronen-Lichtnelke, Samtnelke (Lychnis coronaria Alba)
- Wuchs: kräftig, kompakt, horstartig
- Wuchshöhe: 70 Zentimeter
- Blüte: Blüten endständig angeordnet, weiße Kopfblüten
- Blütezeit: Juli bis August
- Boden: bevorzugt karge, trockene, durchlässige Böden
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- als Beetbepflanzung geeignet
- gilt als äußerst anspruchslos und sehr trockenheitsverträglich
- absolut frosthart
Rote Lichtnelke (Silene dioica)
- heimische Staude
- Wuchs: horstig, buschig
- Wuchshöhe: 30 bis 80 Zentimeter
- Blüte: verzweigte Blütenstände, rote Blüten
- Blütezeit: April bis Oktober
- Boden: kalkreich, feucht
- Standort: in der Nähe von Teichen oder Bächen
- sommergrün, zweijährig
- die Blüten öffnen sich nur für einen Tag
- äußerst winterhart
- Pflanzzeit: März bis Dezember
- als Küchenkraut verwendbar
Weiße Lichtnelke (Silene latifolia)
- heimische Staude, Nachtfalterpflanze
- Wuchs: mehrjährig, krautig, buschig
- Wuchshöhe: 30 bis 120 Zentimeter
- Blüte: weiß, öffnet sich erst am Nachmittag
- Blütezeit: Juni bis September
- stark duftend
- Boden: stickstoffreich, basenarm – Lehmböden
- Standort: vollsonnig
- Pflanzzeit: März bis Dezember
Zwerg-Lichtnelke (Lychnis-flos-jovis Nana)
- Wuchs: horstbildend, aufrecht
- Wuchshöhe: 20 bis 25 Zentimeter
- Blüte: leuchtend rosarot, groß
- Blütezeit: Mai bis Juli
- Boden: gut durchlässiger Gartenboden ohne Staunässe
- Standort: sonnig bis vollsonnig
- für Steingärten oder Blumenbeete geeignet
- mehrjährige Pflanze
- frosthart
- Pflanzzeit: März bis Dezember
Krankheiten und Schädlinge
Da die Lichtnelke überwiegend in der freien Natur vorkommt, gilt sie als äußerst resistent gegen Krankheiten. Allerdings kann es bei Staunässe zu Pilzbefall und damit zur Erkrankung der Pflanze kommen. In diesem Fall ist die Lichtnelke nur durch die Anwendung eines Fungizids zu retten. Schlimmstenfalls muss die Pflanze entfernt werden, um so ein Ausbreiten der Pilzerkrankung zu unterbinden.
Mitunter lassen sich Blattläuse ganz gerne auf der Lichtnelke nieder. Erkennbar sind diese an einem weißen Belag. Als Erste-Hilfe-Maßnahme hilft ein Abbrausen mit Wasser. Ist der Befall zu weit vorgeschritten, dann kommt man an der Verwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln nicht drum herum. Vor einer Schneckenplage muss sich nicht gefürchtet werden, diese machen einen großen Bogen um die Lichtnelke.
Häufig gestellte Fragen
Die Lichtnelke blüht nicht, liegt es an der falschen Pflege?
Da die Lichtnelke keines großen Pflegeaufwandes bedarf, sind die Ursachen für die fehlende Blüte woanders zu suchen. Ein Befall von Pilzen oder Blattläusen kann dazu führen, dass die Pflanze keine Kraft mehr zum Blühen hat. Eine genaue Kontrolle der Pflanze gibt Auskunft über vorhandene Schädlinge. In der ersten Wachstumsperiode ist ein Aussetzen der Blüte allerdings völlig normal.
Ist eine weiße Schaummasse auf den Pflanzen gefährlich?
Die weiße schaumige Masse wird auch Kuckucksspeichel genannt, weil sie oftmals auf der Kuckucks-Lichtnelke auftritt. Allerdings kommt dieses Produkt von den Schaumzikaden, die mit damit ihre Larven vor Feinden schützen. Die Tiere treten meist nur vereinzelt auf und stellen im Grunde keine Gefahr für die Lichtnelke dar. Wer sich an dem optisch unschönen Anblick stört, der kann die Masse einfach mit Wasser entfernen.
Mit welchen anderen Blumen lassen sich die Lichtnelken im Staudenbeet kombinieren?
Auch wenn die Lichtnelke auf Grund ihrer wundervollen Blütenpracht durchaus ein Alleinstellungsmerkmal innehat, kommt sie in Kombination mit Schafgarbe, Rittersport, Nachtkerze oder Gartensalbei besonders gut zur Geltung. Das trifft auch auf Blumensträuße zu.