Obstgarten

15 Bäume und Sträucher mit lila Beeren

Lila Beeren - Liebesperlenstrauch

Lila Beeren sind selten zu finden. Nur eine kleine Auswahl Bäume und Sträucher trägt Früchte in verschiedenen Violetttönen. 15 Arten lernen Sie in dieser Aufzählung kennen.

Lila Beeren: 9 essbare Sorten

Vorbemerkung: Die Grenzen zwischen violetten, blauen und schwarzen Farbtönen sind in der Natur oft fließend. Manchmal macht schon das einfallende Sonnenlicht einen Unterschied aus. Die Früchte der hier aufgeführten Pflanzen ließen sich teilweise auch als blaue oder schwarze Beeren kategorisieren.

Bibernell-Rose (Rosa spinosissima)

  • Wuchshöhe: 100 bis 300 cm
  • aufrecht wachsende Sträucher, bogig, geht stark in die Breite, immergrün, grünes Laub, rötlich schimmernd
  • Blütezeit: Mai bis Mitte Juni
  • Einzelblüten in Schalenform, weiß, gelbweiß, rosa, klein
  • Erntezeit: ab September
  • hohe Erträge möglich
  • rot, schwarz-braun oder schwarz-lila Beeren, flachkugelig, essbar
  • herbes Aroma mit süßen Noten
  • ideal für Tee, Konfitüren, Säfte, Wein, Sirup, Marmeladen
  • sonnig, sandige Böden bevorzugt, durchlässig
  • geeignet für Küstenregionen

Tipp: Entkernen Sie die Beeren vor der Verwendung. Sie benötigen nur die fleischige Hülle der Hagebutten für die Weiterverarbeitung.

Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum)

Lila Beeren - Blutjohannisbeere
Quelle: Hagen Graebner, Blutjohannisbeere2, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Wuchshöhe: 100 bis 250 cm
  • starker Wuchs, aufrechte Sträucher, locker, sommergrün, mattgrünes Laub
  • gesamte Pflanze intensiv duftend aufgrund der ätherischen Öle
  • Blütezeit: Mai bis Mitte August
  • ungefüllte Einzelblüten, weiß, intensiver Duft, manchmal sogar faulig
  • Erntezeit: 24. Juni (Johannistag) bis August
  • dunkelblaue bis lila Beeren, rundlich, leicht spitz, klein
  • Geschmack erinnert an säuerliche Johannisbeeren
  • roh essbar, nicht zur Weiterarbeitung geeignet
  • sonnig, geschützt, warm, leicht sauer, durchlässig, humos, anspruchslos

Boobialla (Myoporum insulare)

Lila Beeren - Myoporum insulare
Quelle: Margaret Donald from Sydney, Australia, Myoporum insulare IMG 20180202 141456 2 (25174324717), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 2.0
  • Wuchshöhe: 50 bis 600 cm
  • kleine Bäume oder Sträucher, ausladender Wuchs, immergrün, dunkelgrünes Laub, fleischig
  • Blütezeit: schwankt stark in Mitteleuropa
  • achselständige Blüten in Ansammlungen, klein, weiß, lila, gesprenkelt, lockt Bestäuberinsekten an
  • Erntezeit: nach der Blütezeit
  • Früchte lila oder weiß, gesprenkelt, klein, rund, beliebt bei Vögeln
  • süßes Aroma, adstringierend
  • roh essbar, besser geeignet für Marmeladen und Gelees
  • sonnig, anspruchslos, nicht zu kalt
  • Kübelhaltung aufgrund schlechter Winterhärte empfohlen

Deerberry (Vaccinium stamineum)

  • Wuchshöhe: 50 bis 300 cm
  • mehrstämmige Sträucher, verdrehter Wuchs, stark verzweigt, sommergrün, grüngelbes Laub, behaart oder wachsig
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • hängende Glockenblüten, weiß, lockt Bestäuberinsekten an
  • Erntezeit: ab August
  • Früchte intensiv lila, bereift, etwa 1 cm Durchmesser
  • roh verzehrt ähnelt das Aroma Stachelbeeren
  • bevorzugt wird die Verwertung zu Saucen, Säften, Marmeladen und Kuchen
  • nach der Zubereitung deutlich süßeres Aroma, erinnert an Cranberries
  • sonnig bis halbschattig, lehmig, sandig, durchlässig

Mountain Cedar (Juniperus ashei)

  • Wuchshöhe: 600 bis 1.500 cm
  • Sträucher oder Bäume, Krone dicht oder locker, unregelmäßig oder rund, immergrün, grüne Nadeln, spitz
  • Beerenzapfen in dunkelblau bis dunkelviolett, Durchmesser 2 bis 10 mm, kugelrund, eiförmig
  • Erntezeit stark abhängig von Region
  • Beerenzapfen benötigen Jahre zum Ausriefen, unreife Zapfen an rosa oder blaugrüner Färbung erkennbar
  • intensives Aroma nach Zeder
  • Beeren sollten roh nicht im Übermaß verzehrt werden
  • die ätherischen Öle können sonst den Magen reizen
  • getrocknet als Gewürz oder Zapfen zur Herstellung von Alkoholika verwenden
  • sonnig bis halbschattig, Gartenboden, bevorzugt Kalkböden

Schlehdorn (Prunus spinosa)

Lila Beeren - Schlehdorn
  • Wuchshöhe: 250 bis 500 cm
  • sommergrüne, ausladende, dicht verzweigte, mehrstämmige Sträucher mit grünem Laub
  • Blütezeit: März bis Ende April
  • ungefüllte weiße, einzelnstehende Schalenblüten, sanft duftend, äußerst beliebt bei Bestäuberinsekten
  • Erntezeit: Mitte November bis Mitte Dezember, alternativ im Oktober (bei anschließender kühler Lagerung)
  • Kälteeinwirkung entzieht Gerbstoffe, verbessert Aroma
  • runde, bereifte, dunkel-violette Beeren, etwa 1 cm im Durchmesser, mit Stein, Fruchtfleisch nicht ablösbar, bei Vögeln sehr beliebt
  • herb-saures Aroma, sehr aromatisch
  • Verwendung: Direktverzehr, Säfte, Marmeladen, Gelees, Sirup, Spirituosen, Wein
  • Standort: sonnig, warm, auch halbschattig und kühl, bevorzugt Kalkböden, nährstoffreich, ansonsten anspruchslos (Pionierpflanze)

Schöne Leycesterie (Leycesteria formosa)

Schöne Leycesterie - Leycesteria formosa
  • Wuchshöhe: 100 bis 500 cm
  • aufrecht wachsende Sträucher, sommergrün, mittelgrünes Laub, kann behaart sein
  • Blütezeit: Mai bis September
  • halbgefüllte Blütenähren, weiß, Hülle in dunklem Rotton, reichblühend, intensiv duftend
  • Erntezeit: August bis Anfang November
  • Früchte schwarzlila, klein, eiförmig, Blütekelch noch vorhanden
  • direkt vom Strauch essbar
  • reife Früchte verfügen über ein Karamellaroma
  • sonnig bis halbschattig, geschützt, anspruchslos, normaler Gartenboden
  • Winterschutz empfohlen

Hinweis: Achten Sie bei der Pflanzung der Karamellbeere unbedingt auf ausreichend Platz für das Gewächs. Da sie bevorzugt als Solitär gepflanzt oder platziert wird, sollten den Sträuchern mindestens Platz von drei Meter Umkreis gegönnt werden.

Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides)

  • Wuchshöhe: 300 bis 700 cm
  • aufrechte Sträucher, seltener Bäume mit richtiger Erziehung, bildet viele Triebe aus, leicht behaart, Rinde leicht ablösbar, sommergrün, mattgrünes Laub, hellere Unterseite
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • mehrfach stehende Rispenblüten, weiß, intensiver Duft
  • Erntezeit: September bis November
  • rosa bis intensiv lila Beeren, noch von Kelchblättern eingehüllt, klein
  • Früchte nicht giftig, werden aber nicht weiterverwendet
  • sonnig bis halbschattig, anspruchslos, normaler Gartenboden

Tree Violet (Melicytus dentatus)

Lila Beeren - Melicytus dentatus
Quelle: Melburnian, Melicytus dentatus berries, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY 3.0
  • Wuchshöhe: 30 bis 200 cm
  • buschiger Strauch, seltener Bäume bei Erziehung als Hochstamm, mit Dornen versehen, immergrün, hellgrünes Laub, dünn
  • Blütezeit: Anfang August bis Dezember
  • Blütezeit stark abhängig von Höhenlage: in flachen Regionen früher, im Gebirge später
  • hellgelbe Blüten, intensiv nach Honig riechend, hängend
  • Erntezeit: Dezember bis März
  • cremefarbene oder lila Beeren, rund, Durchmesser von 5 mm
  • süßer Geschmack
  • direkt roh essbar
  • sonnig bis halbschattig, feucht, Gartenböden, durchlässig
  • ideal als Heckengehölz geeignet

Lila Beeren: 6 giftige Arten

Amethystbeere (Symphoricarpos doorenbosii)

Amethystbeere - Lila Beeren
‘Mother of Pearl’
Quelle: Wouter Hagens, Symphoricarpos doorenbossi Mother of Pearl A, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Wuchshöhe: 100 bis 150 cm
  • breiter Strauch, kräftig, überhängend, sommergrün, hellgrünes Laub
  • Blütezeit: Juni bis Mitte August
  • rosa Traubenblüten, bis 4 cm Durchmesser, nicht einheitlich groß
  • Früchte in hellem Lila, rund, klein, verbleiben über den Winter an der Pflanze, wird von Vögeln verzehrt
  • knallen beim Zerdrücken (ungefährlich)
  • schmecken bei Verzehr schleimig und bitter
  • sonnig bis halbschattig, anspruchslos
  • Vergiftungserscheinungen: Erbrechen, Durchfall

Chinesische Schönfrucht (Callicarpa giraldii)

Lila Beeren - Liebesperlenstrauch
  • auch als “Liebesperlenstrauch” bekannt
  • Wuchshöhe: 200 bis 300 cm
  • aufrechter Strauch, überhängend, sommergrün, mattgrünes Laub mit gesägtem Rand
  • Blütezeit: Anfang Juli bis Mitte August
  • radiärsymmetrische Blüten, zymöse Blütenstände, lila, klein
  • kleine, lila Beerenfrüchte, glänzend, von Vögeln als Winternahrung verwendet
  • geringe Mengen verzehrbar, größere Mengen giftig
  • kein nennenswertes Aroma
  • sonnig bis halbschattig, normale Gartenböden
  • Vergiftungserscheinungen: Erbrechen, Übelkeit, Magenbeschwerden

Hinweis: Falls Sie einen effektiven Schutz vor Mücken und anderen stechenden Plagegeister suchen, können Sie auf die insektenabweisenden Inhaltsstoffe der Schönfrucht setzen. Verreiben Sie dafür die Blätter auf der Haut als Schutz, denn die äußere Anwendung ist nicht giftig.

Echter Jasmin (Jasminum officinale)

  • Wuchshöhe: 40 bis 500 cm
  • Kletterstrauch, seltener Bäume (Hochstamm), aufrecht, ausladen, hängend, schnellwachsend, immergrün, intensiv grünes Laub
  • Blütezeit: Juni bis Mitte September
  • Blüten stehen in Büscheln, bis zu 10 pro Büschel, reinweiß, groß, stark duftend
  • Blüten können zu ätherischem Duftöl verarbeitet werden
  • rote bis lila Beeren, schwach giftig, oval, rund, groß
  • sonnig, hell, geschützt vor Zugluft, Blumenerde, locker, leicht sauer, durchlässig
  • Vergiftungserscheinungen: trockener Mund, Erbrechen, Sehstörungen
  • benötigt Winterquartier bei 10°C bis 15°C
  • kann nicht ausgepflanzt werden

Japanischer Liguster (Ligustrum japonicum)

Japanischer Liguster - Ligustrum japonicum
  • Wuchshöhe: 100 bis 600 cm
  • buschiger Wuchs, dicht verzweigt, verkahlt häufig, junge Triebe behaart, immergrün, dunkelgrünes Laub, Unterseite blass- bis hellgrün
  • Blütezeit: Juli bis Mitte September
  • bis zu 600 Blüten in kegelförmigen Rispen, mindestens 200, bis zu 15 m lang
  • Früchte schwarz-violett, klein, rundlich
  • Beeren sind schwach giftig
  • sonnig bis halbschattig, anspruchslos, Gartenboden
  • Vergiftungserscheinungen: Erbrechen, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Kopfschmerzen

Kriech-Heckenkirsche (Lonicera pileata)

Lila Beere - Kriech-Heckenkirsche
Quelle: Puusterke, Immergrüne Kriech-Heckenkirsche (Lonicera pileata) 03, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
  • Wuchshöhe: 40 bis 150 cm
  • Zwergstrauch, geht in die Breite, locker, immergrün, dunkelgrün glänzendes Laub, hellgrüne Unterseite
  • in allen Pflanzenteilen schwach giftig
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • unscheinbare Blüten, achselständig, gelb, sanfter Duft
  • Früchte in purpur oder lila, 5 mm Durchmesser, rund
  • sonnig bis halbschattig, stadtklimafest, anspruchslos, Gartenboden, frisch
  • Vergiftungserscheinungen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, starkes Schwitzen, Krämpfe, Reizung der Magenschleimhaut
  • schwache Symptome nach etwa fünf Beeren
  • schwere Symptome nach 25 bis 30 Beeren
  • idealer Bodendecker

Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)

  • Wuchshöhe: 150 bis 600 cm
  • sparrige Sträucher oder kleine Bäume, sommergrün, glatte Rinde, Zweigenden mit Dornen, intensiv grünes Laub
  • Blütezeit: Mai bis Ende Juni
  • unscheinbare Blüten, achselständig, grün, lockt Bestäuberinsekten an
  • schwarz-lila Beeren, Durchmesser bis 1 cm, rund, glatt, Nahrung für Vögel
  • enthaltene Giftstoffe unreifer Beeren wirken beim Menschen abführend
  • sonnig bis halbschattig, lehmig, kalkhaltig, Gartenboden
  • Vergiftungserscheinungen: Magen-Darm-Schmerzen
  • Symptome treten bei Kindern nach etwa 20 Beeren ein

Häufig gestellte Fragen

Ist die Farbe Purpur eine Variante für lila Beeren?

Ja, bei Purpur handelt es sich ebenfalls um einen violetten Farbton. Aus diesem Grund gibt es lila Beeren, die einen eine purpurne Färbung aufweisen. Purpur entsteht, wenn mehr Rottöne im violetten Grundton enthalten sind. Für viele Menschen sehen die purpurnen Beeren deshalb rötlicher aus, da der grundlegende Farbton abgeschwächt ist.

Warum sollten die essbaren Beeren mancher Arten gekocht werden?

Selbst wenn die lila Beeren mancher Bäume und Sträucher ungiftig sind, müssen sie aufgrund anderer, für den menschlichen Organismus schädlicher, Stoffe vorher gekocht oder wenigstens erhitzt werden. Vor allem Gerbstoffe werden dadurch entfernt, die sich negativ auf den Geschmack auswirken und zudem auf den Magen schlagen könnten. Eine Vergiftung ist bei diesen Beeren auszuschließen, doch werden sie erst nach der Zubereitung genießbar.

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