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Lotusblume, Nelumbo – Pflanzen und Pflege von Lotus, Lotosblumen

Lotusblume

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Für die meisten Hobbygärtner ist es Liebe auf den ersten Blick. Wie kaum eine andere Wasserpflanze, vermag die Lotusblume auf Anhieb den Wunsch zu wecken nach einer eigenhändigen Kultivierung. Wunderschöne Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 25 cm werden dekorativ umrahmt von tiefgrünen, exorbitanten Blättern. Wer keinen Gartenteich sein eigen nennt, muss deshalb noch lange nicht auf Lotosblumen verzichten, denn in einem wassergefüllten Kübel gedeihen die eleganten Grazien ebenfalls. Damit die erfolgreiche Kultivierung kein frommer Wunsch bleibt, gibt die folgende Anleitung zu Pflanzen und Pflege einer Nelumbo hilfreiche Empfehlungen.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie Lotosgewächse (Nelumbonaceae)
  • Als einzige Gattung: Lotosblumen (Nelumbo)
  • Rhizom bildende Wasserpflanzen mit krautigem Habitus
  • Blütendurchmesser bis zu 25 cm
  • Durchmesser der Blätter bis zu 60 cm
  • Flüssigkeitsabweisende Schicht lässt Wassertropfen abperlen
  • Ausladende Blattstiele bis 200 cm lang
  • Langgezogene, abgerundete Nussfrüchte im Herbst
  • Mehrjährig und winterhart
  • Kultivierung in stehendem Gewässer und Kübel

Die Gattung enthält einzig zwei Arten: die Indische Lotusblume (Nelumbo nucifera) und die Amerikanische Lotusblume (Nelumbo lutea). Die Mehrzahl der im Handel befindlichen Sorten entstammt der Indischen Lotusblume mit ihren weißen, rosafarbenen und roten Blüten in einfacher, halbgefüllter und gefüllter Form. Etwas seltener, dafür nicht weniger attraktiv, präsentiert sich die Amerikanische Lotusblume, die mit einer cremefarbenen Blüte besticht, zugegebenermaßen nur in einfacher, ungefüllter Struktur. Lotosblumen werden in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ferner für den Verzehr angebaut. Insbesondere in Asien gelten sie als Delikatesse. Die Rhizome werden zu Mehl verarbeitet. Die Blätter und Blattstiele schmecken frisch wunderbar zart oder gekocht als Gemüse ausgesprochen aromatisch. Geröstete Lotussamen sind zum Knabbern so beliebt, wie in Europa die Kartoffelchips.

Pflanzen

Die Zuordnung zur Kategorie der Wasserpflanzen suggeriert, dass die Lotusblume ausschließlich im Gartenteich zu kultivieren ist. Dabei fühlt sie sich überall dort heimisch, wo sich mindestens 25 cm Wasser über dem Substrat befinden. Ein großer Kübel kommt somit ebenfalls infrage, um darin eine Nelumbo zu pflanzen und zu pflegen. Die Berücksichtigung eines relativ engen Zeitfensters für die Pflanzung stellt dabei eine Grundvoraussetzung für das Gelingen dar. Da Lotosblumen einzig im ruhenden Zustand zu verpflanzen sind, beschränkt sich der zeitliche Rahmen für diese Maßnahme auf Anfang März bis Mitte Mai. Im Anschluss an die Eisheiligen beenden Lotusgewächse ihre Saftruhe, sodass sämtliche Aktivitäten, die über pflegerische Arbeiten hinausgehen, die empfindlichen Rhizome gefährden.

Veritable Pflanzgefäße

Als oberste Prämisse bei der Auswahl eines Kübels gilt, dass er rund ist. Die Lotusblume wächst darin am Rand entlang, ohne an Hindernisse zu stoßen. Weist ein Pflanzgefäß Ecken und Nischen auf, gerät eine Nelumbo hinein, wie in eine Falle. Dieser Umstand führt unweigerlich um Absterben der zauberhaften und zugleich empfindlichen Schmuckpflanze.

  • Runde Kübel mit einem Durchmesser von ca. 50 cm sind ideal
  • Eine Tiefe von 60 cm sollte möglichst nicht unterschritten werden
  • In schwarzer Färbung ziehen sie die Sonne an, für eine vermehrte Wärmebildung

Schon ein schwarzer Mörteleimer erfüllt die gewünschten Vorgaben, wenn der Fokus auf der optischen Erscheinung der Zierpflanze liegt. Wem das zu schlicht ist, wählt ein ausgedientes Weinfass oder eine antike Zinnwanne. Weil sich die klassischen 65-Liter-Mörtelwannen aus dem Baumarkt indes als überaus praktisch erwiesen haben, verkleiden kreative Hobbygärtner sie kurzerhand mit dekorativen Schilfmatten. Natürlich spricht nichts dagegen, die exotischen Blütenschönheiten unter Glas, in einem sonnendurchfluteten Wintergarten oder in einem beheizten Becken zu kultivieren. Einer fantasievollen Ausgestaltung sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Kleiner Teich hat Vorzüge

Lotusblume Ist einer Nelumbo ein Dasein als Teichbepflanzung zugedacht, liegt in diesem Fall das Augenmerk wiederum auf der Größe; dieses Mal allerdings unter anderen Vorzeichen. Während ein Pflanzgefäß die beschriebene Mindestgröße nicht unterschreiten sollte, gilt für ein Gewässer zusätzlich eine Maximalgröße.

  • Die Oberfläche bemisst mindestens 1 Quadratmeter, bei 60 cm Tiefe
  • Das Gewässer ist zugleich klein genug für eine sommerliche Wassertemperatur um 20° Celsius

Obgleich die Lotusblume in den hiesigen Regionen vollkommen winterhart ist, benötigt sie im Sommer ein gewisses Quantum an Wärme, um zu gedeihen. Je größer der Gartenteich, desto schwieriger ist diese Vorgabe zu erfüllen. Sind die Eisheiligen überstanden, zieht im Juni noch die Schafskälte über das Land mit kalten Regengüssen. Ein warmer Juli und August reichen schlichtweg nicht aus, um einen größeren Teich ausreichend aufzuwärmen, damit die Nelumbo blüht.

Substrat

An die Pflanzerde stellen Lotosblumen keine sonderlichen Ansprüche. Einzig auf die Gefahr von Fäulinsbildung, die bestimmte Komponenten auslösen könnten, nimmt ein kundiger Gärtner Rücksicht.

  • Normale Gartenerde, gerne lehmhaltig für mehr Stabilität
  • Keine Zugabe von Kompost, Torf oder Rindenmulch
  • Zu leichtgewichtige Erde mit Tonmehl oder Bentonit anreichern

Handelsübliche Blumenerde mit Torf ist ungeeignet für die Kultivierung von Lotosblumen. Dieser Umstand ändert sich nicht dadurch, dass die Säcke als ‘Wasserpflanzenerde’ etikettiert sind.

Ein ausgezeichnetes Substrat liefert die aufgeschüttete Erde von Maulwurfshügeln.

So wird die Lotusblume gepflanzt

Eine fertig getopfte, gut angewachsene Nelumbo ist ein relativ kostspieliges Vergnügen. Je nach Sorte, wird die 100-Euro-Marke rasch geknackt. Geliefert werden die Blumen in einem großen Korb, worin sie in den Teich bzw. Kübel eingesetzt werden. Deutlich günstiger ist der Erwerb eines Rhizoms vom Züchter, dessen Preis sich durchschnittlich um 30 Euro bewegt. Hier darf indes der richtige Zeitpunkt nicht versäumt werden, denn ab Ende April/Anfang Mai werden keine Wurzeln mehr versandt. Zu groß ist das Risiko, dass die austreibenden Rhizome brechen oder faulen.

  • Ein Pflanzgefäß zu 30 % mit Substrat füllen
  • Mineralischen Spezialdünger unter die Erde mischen, dosiert nach Herstellerangaben
  • Darüber eine Lage ungedüngte Gartenerde schichten von gleicher Stärke
  • So viel Wasser einfüllen, dass eine breiartige Konsistenz entsteht
  • Eine Furche ziehen, die etwas länger ist und das Rhizom hineinlegen (nicht drücken!)
  • Lauwarmes Wasser einfüllen bis zu einer Höhe von 10 cm bis 15 cm

Da Lotosblumen zu den Starkzehrern zählen, ist bereits im Rahmen der Pflanzung eine Startdüngung unverzichtbar. Dessen ungeachtet darf die frische Sprossachse nicht mit dem Düngepräparat in unmittelbaren Kontakt geraten. Daher fügt ein kundiger Hobbygärtner die Erdschicht ein. Die Wurzeln werden sich rasch dorthinein bohren, um an die Nährstoffe zu gelangen. Ein Lotusblumen-Rhizom ist ähnlich beschaffen, wie eine Spargelstange. Beim geringsten Druck bricht es auseinander und wird sich nie zu einer Blume entwickeln. Wer daran zieht, bemerkt hingegen eine ausgeprägte Widerstandsfähigkeit. Es ist folglich problemlos möglich, das Rhizom am toten Ende (ohne Austrieb) anzufassen und zu pflanzen.

Der Austrieb des Rhizoms darf nicht mit Substrat bedeckt werden. Kompetente Hobbygärtner fixieren es mit einem gebogenen Draht, ohne dass es zu einer Berührung kommt.

Pflege

Bis definitiv keine Spätfröste mehr zu befürchten sind, platziert der Gärtner die Lotusblume an einem hellen, warmen, geschützten Platz. Mustergültige Lagen für diese Übergangszeit sind ein Wintergarten, das Fenster im hellen Wohnzimmer oder das Tomatenhäuschen im Garten. An einem nicht vollkommen frostfreien Ort, hält ein Aquarien-Heizstab das Wasser warm. Haben sich die Eisheiligen verabschiedet, zieht die Nelumbo um an ihren endgültigen Sommer-Standort.

Lichtverhältnisse und Temperatur

Es erweckt den Anschein, als wollten die imposanten Blätter an hoch aufgeschossenen Stielen die Lotusblume beschatten. In Wahrheit ist die subtropische Schmuckpflanze außerordentlich sonnenverliebt.

  • Lotusblume Sonnige Lage, möglichst ohne Schatten
  • Wind- und regengeschützt
  • Warme Temperaturen von durchschnittlich 21° bis 25° Celsius

Mit Beginn des Wachstums, startete die Nelumbo in ihrem Inneren eine Zeitmessung. Hierbei sammelt das Lotosgewächs die Stunden, an denen es Temperaturen von mehr als 20° Celsius erfährt. Einzig wenn eine gewisse Wärmesumme kumuliert, wird die Lotusblume ihre Blüte präsentieren. Der benötigte Absolutbetrag hängt ab von der Sorte. Erfahrungsgemäß speichert die Prachtpflanze die Hälfte der Sonnenstunden im Verlauf der Vorkultur und die andere Hälfte im sommerlichen Garten.

Wer es in dieser Hinsicht übertreibt, wird rasch eines Besseren belehrt. Steigt die Quecksilbersäule auf 30° Celsius oder darüber hinaus, wird es einer Lotusblume zu heiß. Im Ergebnis bleibt die ersehnte Blüte ebenfalls aus. Es macht übrigens keinen Unterschied, ob die Wärmesumme mit 21° oder 28° Celsius zusammenkommt, denn höhere Temperaturen beschleunigen den Vorgang nicht.

Ist der Teich zu groß, um eine angemessene Wassertemperatur aufzubauen, muss der Gärtner deshalb nicht auf eine Lotusblume verzichten. Kluge Köpfe haben einen Ausweg herausgefunden. Sie heben in unmittelbarer Nähe zum Teich ein Loch aus und stellen den Kübel dort hinein. Da die mächtigen Blätter den Rand blickdicht überdecken, mutet es dem Betrachter an, als schwimme die Lotusblume auf dem Gewässer.

Gießen und Düngen

Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen bereitet nur wenig Aufwand. Es gilt, den Wasserpegel bei einer ausgewachsenen Nelumbo auf ca. 25 cm zu halten; bei Zwergsorten natürlich niedriger. Gedüngt wird alle 4 Wochen mit einem mineralischen Präparat für Seerosen und Lotusblumen. Praktisch sind Stäbchen, Kegel, Perlen oder Tabletten. Mitte Juli endet die Gabe von Dünger, damit sich die Wasserpflanze auf den Winter vorbereitet. Organischer Dünger kommt auch jetzt nicht in Betracht.

Schneiden

Während der Vegetationsperiode beschränkt sich das Schneiden einer Lotusblume darauf, verwelkte Pflanzenteile auszulichten. Wichtig zu beachten ist, dass verwelkte Blüten herausgeschnitten werden. Entwickelt die Pflanze einen Samenstand, stellt sie unverzüglich die Blüte ein und konzentrierte ihre Energie auf die Bildung von Früchten.

Schöne Sorten in vielen Größen

Züchter auf der ganzen Welt beschäftigen sich damit, Lotosblumen in den unterschiedlichen Größen zu entwickeln, damit jeder Gärtner diese bezaubernde Schönheit kultivieren kann.

Nelumbo ‘Momo Botan’

  • Wuchshöhe 60 cm bis 80 cm
  • Herrliche gefüllte Blüten in zartem Rosa

Lotusblume Nelumbo ‘Kleiner Brokatlotos’

  • Wuchshöhe 60 cm bis 100 cm
  • Verschwenderische Blüte in strahlendem Weiß

Nelumbo ‘Shirokunshishoren’

  • Wuchshöhe 140 cm bis 150 cm
  • Reinweiße Blüten von Juli bis September

Nelumbo ‘Red Sun’

  • Wuchshöhe 140 cm bis 150 cm
  • Purpurrote Blüten von Juni bis August

Nelumbo ‘Schmetterlingstraum’

  • Wuchshöhe bis zu 200 cm
  • Weiße Blüten mit roten Adern

Nelumbo ‘Regenmond’

  • Wuchshöhe bis 200 cm
  • Üppig gefüllte, rosafarbene Blüte

Häufig gestellte Fragen

Den Sommer hindurch hat unsere Lotusblume herrlich geblüht. Wie bringe ich sie nun heil durch den Winter?
Siedeln Sie die Lotusblume ab November um in ein Winterquartier, denn ohne Ruhepause wird sie nicht überleben. Idealerweise ist es dort kühl, frostfrei und dunkel. Schneiden Sie zuvor sämtliche Pflanzenteile ab, die sich oberhalb der Wasserlinie befinden. Platzieren Sie den Kübel auf einer isolierenden Styroporplatte und füllen ihn bis obenhin mit Wasser. Zu guter Letzt packen Sie das Pflanzgefäß noch gut ein in Luftpolsterfolie oder Vlies und legen ein Holzbrett darauf. Im Verlauf des Winters kontrollieren Sie lediglich ab und zu den Wasserstand.

Ich hätte gerne weitere Exemplare meiner Lotosblume. Wie kann ich sie am besten vermehren?
Im Frühjahr tragen Sie den Kübel in den Garten, stürzen ihn, wie einen Napfkuchen und ziehen ihn ab. In dem Erdklumpen, der nun vor Ihnen liegt, befindet sich das Rhizom. Mithilfe des Gartenschlauchs brausen Sie nun das Substrat ab. Die Sprossachse besteht aus zwei Komponenten. Sie erkennen dünne, gleichmäßig dicke Abschnitte, die nun nutzlos sind und entsorgt werden können. Die Teile, die anmuten, wie eine ‘Würstchenkette’, zerschneiden Sie so, dass jedes Stück über zwei ‘Würstchen’ verfügt. Das bedeutet konkret, dass sich dazwischen mindestens eine Einschnürung befinden muss. Jedes dieser Segmente kann in einen eigenen Kübel gepflanzt werden.

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Tipps für Schnellleser

- Rhizome pflanzen von Anfang März bis Mitte Mai
- Runde Kübel verwenden in dunkler Farbe
- Als Substrat dient normale Gartenerde mit Lehm
- Keinen Kompost, Torf oder Rindenmulch hinzugeben
- Die untere Erdschicht mit mineralischem Dünger mischen
- Mit ungedüngter Gartenerde aufschütten
- Rhizome niemals drücken
- Zum Übergang hell, warm und geschützt platzieren
- Ab Mitte Mai sonnig bis vollsonnig aufstellen
- Ideale Temperaturen von 21° bis 25° Celsius
- Alle 4 Wochen mineralisch düngen bis Mitte Juli
- Den Wasserpegel konstant halten
- Auslichten und verwelkte Blüten entfernen
- Ab November umsiedeln ins Winterquartier
- Vermehren durch Teilung im Frühjahr