Maden an der Decke sind, auch wenn sich viele Menschen vor ihnen ekeln, grundsätzlich erst einmal ungefährlich. Dennoch sollte, besonders wenn sie immer wieder kommen oder es sehr viele sind, nach der Ursache geforscht werden. Und es muss ein Weg gefunden werden, sie zuverlässig zu bekämpfen. Bei einem normalen Befall ist es nicht notwendig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Maden lassen sich mit etwas Aufwand gründlich loswerden und Hausmittel helfen dabei, einem erneuten Auftreten der Schädlinge vorzubeugen.
Aussehen und Vorkommen
Die Maden sind meistens weiß oder grau-weiß, eventuell auch gelblich. Der Kopf ist dunkler als der Körper. Häufig entweder schwarz oder braun. Die Größe kann schwanken, da die Maden sich über einen längeren Zeitraum entwickeln.
Eigentlich halten die Larven sich immer in der Nähe ihrer Futterquelle auf, wenn sie an der Decke erscheinen, handelt es sich um Exemplare, die auf Futtersuche sind oder einen Platz zum Verpuppen suchen. In sehr seltenen Fällen sind Maden, die in der Nähe von Fenster oder Tier vorkommen, von draußen eingewandert.
Wenn Maden an der Decke erscheinen, handelt es sich immer um Larven von Motten-, Käfer- oder Fliegenarten. Im Haus kommen unter anderem folgende Arten vor:
- Lebensmittelmotten
- Kleidermotten
- Mehlkäfer
- Fleischfliegen
Bevorzugtes Futter für die Larven
Lebensmittelmotten und Mehlkäfer
- Mehle aller Art, Stärkemehle, Reis, Grieß
- Müsli
- Nudeln
- Nüsse aller Art, vor allem gemahlen, weniger bei Nüssen mit Schale
- Hülsenfrüchte
- Gewürze
- Kekse und andere Dauerbackwaren
- Trockenfutter für Haustiere, besonders Nagerfutter
Kleidermotten
- Kleidung aus Naturmaterialien
- Baumwolle
- Seide
- Tierwolle
- Stoffe aller Art (Teppiche, Gardinen)
Fleischfliegen
- Fleischreste im Müll
- tote Tiere, zum Beispiel Mäuse
Beseitigung
Die Larven an der Decke sind schnell beseitigt. Sie können eingefangen und nach draußen gesetzt werden, wo sie als Vogelfutter dienen oder sie werden mit dem Staubsauger weggesaugt. Das Problem sind nicht die wenigen Tiere an der Decke, sondern die Unsichtbaren, die sich an einer völlig anderen Stelle befinden können. Um sie zu finden, müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Befall an Lebensmitteln erkennen
Der erste Befall bleibt oft unbemerkt, selbst wenn die Motten schon in der Wohnung herumflattern. Man nimmt sie einfach nicht wahr, da sie sehr klein sind und kaum stören. Anders verhält es sich bei den Mottenraupen. Diese sind besonders in weißem Mehl gut zu erkennen. In Müsli und anderen trockenen Lebensmitteln erkennt man dagegen weniger die Larven, als vielmehr ihre Gespinste, die die einzelnen Bestandteile des Nahrungsmittels zusammenkleben. Bei Dauergebäck wie Keksen fallen auch vermehrt Krümel und mehlartige Rückstände in der Verpackung auf.
Bekämpfen
- alle trockenen Vorräte gründlich überprüfen
- im Zweifel und bei erkennbarem Befall Lebensmittel wegwerfen
- Vorratsschränke ausräumen und Ritze und Spalten nach Raupen/Larven und Motten bzw. Käfern durchsuchen
- gründlich reinigen
- saubere Vorräte vor dem wieder Einräumen in dichte Dosen umfüllen
- auch Motten und Larven außerhalb der Schränke suchen und entfernen
Befall an Kleidung und Stoffen erkennen
Kleidermotten machen sich am häufigsten durch ausgefranste Löcher in der Kleidung bemerkbar. Die ausgewachsenen Tiere fallen so wenig auf wie Lebensmittelmotten, da auch sie sehr klein sind. Auch Wolle oder Stoffe können betroffen sein.
Bekämpfen
Bei Kleidermotten können chemische Mittel eingesetzt werden, es ist jedoch besser darauf zu verzichten, denn sie können auch beim Menschen unangenehme Symptome auslösen, wie zum Beispiel Kopfschmerzen. Loswerden kann man sie mir Hitze oder Kälte, also heiß waschen oder im Tiefkühler lagern.
Ausnahme Fleischfliegen
Im Gegensatz zu den anderen Arten kommen Fleischfliegen eher selten im Haus vor. Ihre Larven ernähren sich nur von verwesendem Fleisch. Kann ausgeschlossen werden, dass sich Fleisch zum Beispiel im Mülleimer befindet, kommen andere Ursachen in Betracht. Zum einen kann es sich um tote Mäuse handeln, die sich besonders bei alten Häusern in den Zwischenräumen zwischen Decke und Fußboden der nächsten Etage befinden können. Möglicherweise ist auch der Nachbar, der über der betroffenen Wohnung wohnt nicht sehr hygienische und es gibt bei ihm verdorbene Lebensmittel.
Um Fleischfliegen zu bekämpfen, sollte die Ursache gesucht werden. Verdorbenes Fleisch ist schon allein durch den Geruch auffällig und kann leicht beseitigt werden. Tote Tiere in den Zwischenräumen der Wohnungen hingegen lassen sich nur schwer finden und entfernen. Bei Mietwohnungen ist dies Sache des Vermieters, wenn der Madenbefall sehr stark ist.
Hausmittel und Vorbeugung
- Türen und Fenster mit Fliegengitter sichern. Dies hält nicht nur Fliegen, Motten und Käfer fern, es schützt auch vor Mücken.
- Lebensmittel kontrollieren. Trockene Vorräte sollten regelmäßig begutachtet werden, vor allem, wenn sie längere Zeit nicht genutzt wurden. Außerdem werden gekaufte Nahrungsmittel in dicht schließende Behälter umgefüllt.
- Trockenes Tierfutter muss ebenfalls kontrolliert und umgefüllt werden. Lebendes Futter, egal welcher Art, immer so sichern, dass es nicht ausbrechen kann und am besten verfüttern, bevor erwachsene Tiere daraus werden.
- Es ist schwierig, immer alle Kleidungsstücke auf Motten hin zu untersuchen. Aber hier wirken Hausmittel am besten. So soll Lavendelduft Kleidermotten vertreiben. In den Kleiderschrank können Duftsäckchen mit Lavendel gehängt oder gelegt werden. Wolle und Stoffe am besten luftdicht verpacken.
- Fleischreste immer sofort in die Mülltonne werfen und nicht im Haus im Mülleimer lagern. Mäusebefall in alten Häusern durch Fallen kontrollieren und loswerden. Eventuelle Mäuselöcher verschließen.
- Mottenfallen aufhängen. Sie dienen nicht der Vernichtung der Raupen, zeigen jedoch, ob überhaupt ein Befall bestimmter Mottenarten vorliegt. Mit ihren Duftstoffen locken sie die männlichen Falter an, die an ihnen kleben bleiben.
- Ist der Motten- oder Madenbefall sehr groß, können Schlupfwespen als Hilfsmittel eingesetzt werden. Sie werden im Handel als biologische Schädlingsbekämpfungsmöglichkeit angeboten. Sie sind auch in der Küche völlig unbedenklich und gehen selbstständig auf Nahrungssuche. Können keine neuen Schädlinge einwandern, gelingt es den Schlupfwespen einen Madenbefall vollständig zu vernichten. Danach sterben die Nützlinge allerdings selbst.
- Mülleimer häufig entleeren und keine Lebensmittelreste offen herumliegen lassen. Es könnten sich davon auch andere Fliegenarten angezogen fühlen und Eier ablegen.
- Nützlinge leben lassen. Auch wenn Spinnen nicht jedermanns Sache sind, können sie erheblich zur Verringerung von Motten und Fliegen beitragen. Dafür reicht es schon, wenn nicht jede Zimmerecke so genau nach Spinnen abgesucht wird und die wenigen Exemplare im Haus ungestört auf Jagd gehen können.
Häufig gestellte Fragen
Wandern Maden von außen in die Wohnung?
Das ist eher unwahrscheinlich, da sie sich grundsätzlich an ihren Nahrungsquellen aufhalten. Sehr selten kann es jedoch vorkommen, dass Maden über offene Fenster oder Türen ins Haus gelangen.
Was tun bei Maden in der Mietwohnung?
Sollte der Madenbefall nicht durch den Mieter verursacht worden sein, sondern beispielsweise durch den Bewohner in der Wohnung darüber, muss der Vermieter informiert werden. Dieser ist dann für die Beseitigung der Schädlinge zuständig.