Kräutergarten

Majoran, Origanum majorana – Anbau und Pflege

Majoran - Origanum majorana

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Bei ‘Origanum majorana’ handelt es sich in der Regel um krautige Pflanzen oder Halbsträucher. Bei einem ausreichend großen Platzangebot verzweigen sie sehr stark und erreichen Wuchshöhen von bis zu 50 cm. Zwischen Juni und September zeigen sich ihre kleinen weißlichen, blasslila- oder rosafarbenen Blütenstände. Majoran kann sowohl im Garten als auch im Topf auf der Fensterbank kultiviert werden. Geerntet wird er vor und während der Blüte, bei vorgezogenen Pflanzen teilweise auch ein zweites Mal im Spätsommer. Getrocknet ist Majoran mehrere Jahre haltbar, wobei er kaum an Aroma verliert.

Standort und Boden

Majoran - Origanum majorana Majoran gedeiht entsprechend seiner ursprünglichen Heimat, vor allem an sonnigen und warmen Standorten. Wer ihn auf dem Balkon im Kübel oder Topf anbauen möchte, sollte möglichst einen nach Osten oder Süden ausgerichteten Balkon haben, denn diese Pflanzen mag viel Sonne und der Lichteinfall ist beispielsweise auf einem Südbalkon optimal, im Gegensatz zu einem Nordbalkon, wo der Lichteinfall relativ spärlich ist.

Der Boden sollte vorzugsweise locker, durchlässig, trocken, kalkhaltig, humos und nährstoffreich sein. Besonders schwere Böden sind für diese Pflanze normalerweise ungeeignet, lassen sich jedoch durch die Zugabe von Sand sehr gut auflockern und so für den Anbau vorbereiten.

Fruchtfolge und Mischkultur

Bei der Standortwahl sollte man möglichst auf die Fruchtfolge achten. Majoran ist eine Pflanze, die mit sich selbst unverträglich ist, d.h., dass eine entsprechende Anbaupause eingehalten und dieses Gewürzkraut maximal alle 3-4 Jahre am selben Standort angebaut werden sollte.

Jeder Hobbygärtner weiß, dass Mischkulturen zwischen bestimmten Kräuter- und Gemüsesorten für ein besseres Wachstum sorgen und Schädlinge fernhalten können. So wirken sich beispielsweise Mischkulturen mit Majoran, Möhren, Zwiebeln und Rüben günstig aus, denn Majoran schützt u.a. vor der Möhrenfliege.

Eher ungünstig ist eine Nachbarschaft zu Bohnen, Erbsen, Basilikum, Fenchel, Thymian, Kohl und Porree. Thymian und Majoran hemmen sich beispielsweise gegenseitig im Wuchs. Als Nachkultur eignen sich Endivien, Feldsalat und andere Salatsorten besonders gut. Während Bohnen, Erbsen und Zwiebeln als direkte Nachbarn gemieden werden sollten, sind sie als Vorkultur ideal.

Gießen und Düngen

Majoran - Origanum majorana Junge Pflanzen bzw. frisch gepflanzter Majoran sollten möglichst nicht zu trockenstehen und anfangs etwas mehr gegossen werden. Ältere Exemplare haben in der Regel mit Trockenheit kein Problem und kommen mit deutlich weniger Wasser aus, sodass sie nur noch sehr sparsam gegossen werden müssen. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Auch beim Düngen ist weniger mehr. Eigentlich muss Majoran gar nicht gedüngt werden. Wer trotz allem düngen möchte, sollte dies maximal alle 40-60 Tage tun und nur sehr sparsam. Dazu kann man beispielsweise im Frühjahr etwas reifen Kompost einarbeiten oder einen anderen organischen Dünger verwenden. Auf besonders stickstoffhaltige Dünger sollte man am besten verzichten. Diese würden zwar zu einem vermehrten Pflanzenwachstum führen, das allerdings zulasten des Aromas. Frischer Stallmist ist als Dünger ebenfalls ungeeignet.

In den Sommermonaten sollte man in den Abendstunden gießen und möglichst nicht über die Blätter, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Zudem sollte man kein eiskaltes Wasser zum Gießen verwenden, damit die Pflanzen keinen Kälteschock erleiden.

Schneiden und Überwintern

  • Ein Schnitt ist beim Majoran nicht zwingend notwendig.
  • Trotz allem kann die Pflanze zurückgeschnitten werden.
  • Das führt in der Regel zu einem dichteren Wuchs.
  • Majoran Origanum majorana ist grundsätzlich nicht winterhart.
  • Er toleriert jedoch Temperaturen bis maximal -7 Grad.
  • Eine Überwinterung im Garten ist in der Regel nicht möglich.
  • Im Topf kann er frostfrei überwintern und so ins nächste Jahr gerettet werden.

Vermehren

Aussaat als Vorkultur
Majoran - Origanum majorana Am häufigsten wird Majoran ‘Origanum majorana’ durch Aussaat vermehrt. Dabei kann man ihn im Haus vorziehen oder direkt in den Garten aussäen. Eine Vorkultur ist ab März bis April möglich. Wer keine Samen kaufen möchte, kann sie von bereits vorhandenen Pflanzen nach der Blüte ernten.

Man sät die Samen in ein kleinkrümeliges Aussaatsubstrat. Da Majoran zu den Lichtkeimern gehört, werden die Samen nicht mit Erde bedeckt, sondern lediglich etwas angedrückt. Anschließend wird das Substrat angefeuchtet und gleichmäßig feucht gehalten. Das Pflanzgefäß deckt man am besten mit lichtdurchlässiger Folie ab und stellt es an einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung, beispielsweise ins Fensterbrett. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 20 Grad.

Bis zur Keimung dauert es dann etwa 15-20 Tage. Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, können die Sämlinge dann entweder nach draußen gepflanzt oder im Topf nach draußen gestellt werden, wobei man im Topf möglichst nicht mehr als vier Pflanzen kultivieren sollte.

Wem eine Aussaat zu umständlich ist, der kann sich natürlich auch fertige Kräutertöpfe im Gartenfachhandel kaufen und diese gegebenenfalls auspflanzen. Das hat den Vorteil, dass man sofort kräftige Pflanzen hat, die man schon abernten kann.

Direktaussaat
Eine Direktaussaat ist möglich aber nicht wirklich empfehlenswert, denn auch die Vögel freuen sich über die Samen und durch die relativ langsame Keimung, kann es leicht passieren, dass die Keimlinge relativ schnell von Unkraut überwuchert werden.

Wenn man trotz allem direkt aussäen möchte, kann man dies frühestens ab Mitte Mai tun, wenn keine Gefahr durch Nachtfröste mehr besteht. Auch hier werden die Samen nicht oder nur ganz leicht mit Erde bedeckt und vorsichtig angegossen, sodass die Samen nicht weggespült werden. Sind die Keimlinge groß genug, können sie entsprechend vereinzelt werden. Dabei ist auf einen ausreichenden Pflanzabstand zu achten, der zwischen 20 und 30 cm betragen sollte. Wer auch im Winter frischen Majoran ernten möchte, der kann ihn im Sommer noch mal frisch im Topf aussäen.

Stecklinge
Für eine Stecklingsvermehrung eignen sich in der Regel nur mehrjährige Sorten oder bei einer ausschließlichen Kultivierung im Topf. Die Stecklinge werden im Juli oder August von gesunden, einjährigen Trieben geschnitten. Dann entfernt man die unteren Blätter an den Stecklingen und steckt sie einige Zentimeter tief in feuchte Anzuchterde. Anschließend bedeckt man das Anzuchtgefäß mit einer lichtdurchlässigen Folie und hält das Substrat gleichmäßig feucht.

Nun stellt man das Ganze hell, ohne es dabei in der prallen Sonne auszusetzen. Bis sich Wurzeln gebildet haben, kann es mehrere Wochen dauern. Sobald sich ein Austrieb an den Stecklingen zeigt, sind sie ausreichend bewurzelt und können in Töpfe vereinzelt werden. Dort kultiviert man sie bis zum nächsten Frühjahr und kann sie dann ab Mitte Mai nach draußen pflanzen.

Damit Majoran ungehindert wachsen und gedeihen kann, ist es ratsam, die betreffende Anbaufläche regelmäßig von sämtlichen Unkräutern zu befreien. Von Vorteil ist es auch, den Boden ab und zu durchzuhacken.

Ernte

  • Majoran - Origanum majorana Man erntet die Triebspitzen und Blütenähren sowie ganze Stängel.
  • Ernte noch vor der Blüte aber auch während der Blüte möglich.
  • Die Würzkraft ist vor der Blüte am intensivsten.
  • Am besten schneidet man ihn in den frühen Morgenstunden oder nachmittags.
  • Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten.
  • Frische Triebspitzen können auch bei Bedarf geerntet werden.
  • Die kompletten Stängel schneidet man etwa 5 cm über dem Boden ab.
  • Dann treibt er häufig wieder aus, sodass er ein zweites Mal geerntet werden kann.
  • Zweite Ernte in der Regel im September.

Trocknen und Lagern
Um Majoran haltbar zu machen, kann man ihn trocknen oder einfrieren. Allerdings verliert er beim Einfrieren einen Großteil seines Aromas, sodass davon abzuraten ist. Zum Trocknen werden die kompletten Stängel samt Blättern und Knospen geerntet. Man schneidet die Stängel etwa 5 cm über dem Boden ab, bindet sie zu kleinen Sträußchen zusammen und hängt diese kopfüber an einem luftigen Ort zum Trocknen auf. Wenn das Kraut zwischen den Fingern zerbröselt, ist es trocken und kann gerebelt bzw. zerkleinert und in lichtundurchlässigen, verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. In getrocknetem Zustand und bei richtiger Lagerung ist Majoren mehrere Jahre haltbar, ohne dass er an Aroma verliert.

Krankheiten und Schädlinge

Wurzelfäule
Wurzelfäule zeigt sich an dunklen Verfärbungen im unteren Bereich des Stängels und der Wurzel. In den meisten Fällen ist sie die Folge von zu viel Feuchtigkeit bzw. Nässe, sodass sich Pilze ausbreiten und die Pflanzen schädigen können. Betroffene Pflanzen sollten samt Erde entfernt und entsorgt werden. Danach ist es ratsam, etwas Kalkstickstoff auf der betroffenen Fläche zu verteilen. Um einem erneuten Auftreten vorzubeugen, sollte künftig eine zu intensive Wasserversorgung vermieden werden.

Springwanzen
Springwanzen treten vor allem in den Sommermonaten auf. Sie sitzen meist an den Blattunterseiten, während die Blattoberseite auffallend weiß gesprenkelt ist. Zur Bekämpfung eignen sich in der Regel verschiedene Spritzmittel, nach deren Anwendung der Majoran allerdings nicht mehr verwendet werden kann. Dementsprechend sollte man betroffene Pflanzen besser komplett entfernen und im Hausmüll entsorgen.

Blattläuse
Frisch angesetzter Brennnesselsud Blattläuse sitzen meist an Blättern und Trieben. Sie saugen Pflanzensäfte und können schlimmstenfalls Pilzkrankheiten übertragen. Ist der Befall noch relativ gering, kann unter Umständen schon ein kräftiger Wasserstrahl das Problem lösen. Bei einem fortgeschrittenen Befall kann man die Pflanzen u.a. mit Brennnesselsud besprühen oder mit einer Mischung aus 1 Liter Wasser, 50 g Kernseife und 75 ml Spiritus. Sehr wirksam sind auch Niempräparate aus dem Fachhandel. Stark befallene Pflanzenteile können auch abgeschnitten und entsorgt werden.

Erdraupen
Erdraupen können die Wurzeln vom Majoran so stark schädigen, dass die Pflanzen schließlich eingehen. Bei einem vermehrten Auftreten kann es auch zu Fraßschäden an den oberirdischen Pflanzenteilen kommen. Um einem Befall vorzubeugen, sollte man den Boden regelmäßig auflockern, Unkräuter entfernen und die Bodenfeuchtigkeit erhöhen, denn das mögen die Erdraupen gar nicht. Eine Schicht Mulch kann hierbei sehr hilfreich sein. Zudem kann man sogenannte Abwehrpflanzen wie Salbei oder Rainfarn in direkter Nachbarschaft anpflanzen oder die noch junge Pflanzen mit Wermut- oder Rainfarnbrühe besprühen.

Häufig gestellte Fragen

Kann Majoran mit anderen Kräutern zusammen in Kästen gepflanzt werden?
Die Pflanzung mit anderen Kräutern ist durchaus möglich, dabei sollte man nur darauf achten, dass all diese Kräuter die gleichen Ansprüche an Boden, Licht und Wasser stellen. So kann man Majoran beispielsweise mit Salbei, Lavendel oder Oregano zusammenpflanzen, denn sie vertragen Trockenheit und Sonne gleichermaßen gut.

Was sollte man beachten, wenn man getopfte Pflanzen im Handel kauft?
Zunächst ist es wichtig, auf gesunde und kräftige Pflanzen zu achten. Diese sollte man dann am besten direkt nach dem Kauf in Kübel oder größere Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens 25 cm umtopfen. Als Substrat sollte man vorzugsweise torffreie Kräutererde verwenden.

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Tipps für Schnellleser

- Origanum majorana ist eine sehr aromatische Gewürzpflanze.
- Sie wird einjährig kultiviert.
- Gedeiht vor allem an sonnigen und warmen Standorten.
- Boden sollte locker, durchlässig, humos und nährstoffreich sein.
- Die Fruchtfolge sollte beachtet werden.
- Majoran ist mit sich selbst unverträglich.
- Dementsprechend sollte eine Anbaupause von 3-4 Jahren eingehalten werden.
- Majoran eignet sich für eine Mischkultur. 
- Diese Gewürzpflanze kann u.a. vor der Möhrenfliege schützen.
- Gegossen werden muss vor allem direkt nach der Pflanzung.
- Später kommt Majoran auch sehr gut mit Trockenheit zurecht.
- Gedüngt werden muss in der Regel nicht.
- Auf jeden Fall nur sehr sparsam düngen.
- Geeignet sind reifer Kompost und andere organische Dünger. 
- Majoran muss nicht unbedingt verschnitten werden.
- Ein Schnitt führt jedoch zu einem kräftigeren Wuchs.
- Muss frostfrei überwintern.
- Vermehrung durch Aussaat oder Stecklinge möglich.
- Ernte vor und während der Blüte.

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