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Er gehört zu den größten und ältesten Bäumen dieser Erde und wurde sogar in der Bibel erwähnt – die Rede ist vom Mammutbaum. Dieses beeindruckende Nadelgehölz kann schnell ein ansprechender Schattenspender werden, benötigt dafür jedoch viel Raum. Von diesem Muss abgesehen ist der Sequoia allerdings ein pflegeleichtes und recht anspruchsloses Gewächs. Es gedeiht mit wenig Aufwand und ist daher auch für Anfänger in der Gartenpflege und alle geeignet, die im eigenen Grün lieber entspannen als arbeiten möchten. Einige Punkte müssen natürlich dennoch bei der Kultur berücksichtigt werden.
Steckbrief
- Wird auch als Sequoia oder Urbaum bezeichnet
- Stammt aus Amerika
- Kann Höhen von mehr als 100 Metern erreichen
- Ausgezeichneter Schattenspender
- Für solitäre Pflanzung geeignet
- Kann bis zu einem Meter pro Jahr wachsen
Sorten
Mammutbäume werden grundsätzlich in die folgenden Sorten unterteilt:
- Küstenmammutbaum – Sequoia sempervirens
- Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides
- Riesenmammutbaum oder Bergmammutbaum – Sequoiadendron giganteum
Dazu finden sich einige Zuchtformen, wie beispielsweise Sequoiadendron giganteum ‘Aureum’ oder Sequoiadendron giganteum ‘Pendulum’.
Standort
Der Mammutbaum ist bei der Auswahl des richtigen Standortes nicht gerade anspruchsvoll. So kann der Platz in der prallen Sonne liegen oder im Schatten. Besser bekommt der Sequoia allerdings ein sehr heller und warmer Standort.
Die Suche nach der passenden Pflanzstelle ist allerdings dennoch nicht gerade einfach. Im hiesigen Klima erreicht der Mammutbaum zwar selten seine volle Größe, mit 50 Metern ist aber durchaus zu rechnen. Durch sein Wachstum von etwa einem halben bis einen Meter pro Jahr kann er sehr schnell eine beachtliche Höhe erreichen. Dementsprechend viel Platz benötigt er. So darf er weder in direkter Nähe eines Gebäudes, noch zu nah an anderen Gewächsen stehen. Als Abstand von Mauern und Gebäuden sollten zumindest 15 bis 20 Meter eingeplant werden. Weiterhin sind die örtlichen Vorschriften und Begrenzungen bezüglich der Baumhöhe zu beachten.
Substrat
Auch beim Substrat zeigt sich der Sequoia nicht wählerisch, frische, nährstoffreiche Gartenerde reicht aus. Der Boden sollte zudem nicht zur Verdichtung neigen aber auch nicht zu locker sein. Die folgenden Tipps können bei der Vorbereitung der passenden Erde helfen.
- Bei sehr lockerem Boden Lehmpulver zugeben
- Verdichtete Erde mit Kies, Mulch oder Kokosfaser auflockern
- Zur Anreicherung Laub, Kompost und Mulch einarbeiten
Ist die Erde im Garten bereits nährstoffreich, gut wasserspeichernd aber zugleich einigermaßen locker, kann auf eine spezielle Mischung natürlich verzichtet werden.
Kultur im Kübel
Der Mammutbaum ist an sich zwar robust und übersteht auch Minusgrade problemlos, für den jungen Sequoia gilt das allerdings nur bedingt. Sinnvoll ist es daher, sehr kleine Nadelgehölze nicht direkt ins Frei zu pflanzen. Stattdessen sollte das Bäumchen zunächst im Kübel kultiviert werden.
Als Substrat ist hier wiederum nährstoffreiche und mäßig lockere Erde zu verwenden. Um Staunässe zu vermeiden, bietet sich zudem das Einbringen einer Drainageschicht am Boden des Containers an. Wer nicht allzu schnell umtopfen möchte, sollte einen möglichst großen Kübel wählen. Abhängig von der Ausgangsgröße des Mammutbäumchens ist ein Mindestvolumen von 60 Litern ratsam. Dabei sollte natürlich bedacht werden, dass der Kübel noch bewegt werden muss.
Der Pflegeaufwand im Kübel ist etwas höher, als wenn der Mammutbaum direkt frei in den Garten gepflanzt ist. So muss das Gewächs häufiger gegossen werden, vor allem, wenn es überdacht steht. Weil weniger Substrat zur Verfügung steht, sollte zudem zweimal jährlich gedüngt werden. Die erste zusätzliche Nährstoffgabe erfolgt im Frühjahr, etwa im April, die zweite drei Monate später. Zur Überwinterung wird der Kübel in einen kalten aber frostfreien Raum verbracht oder aber entsprechend geschützt.
Pflanzen
Hat der Mammutbaum eine Höhe von mindestens einem Meter erreicht, darf er ins Freie gepflanzt werden. Besser wäre es jedoch, auch dann noch etwas zu warten. Je größer der Sequoia beim Einsetzen ist, desto besser übersteht er für gewöhnlich den Winter.
Als Zeitpunkt sollte das Frühjahr gewählt werden, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind. Dadurch hat der Mammutbaum ausreichend Zeit, um anzuwachsen und sich auf den Winter vorzubereiten.
Beim Einpflanzen selbst unterscheidet sich der Sequoia nicht von anderen Bäumen. Die folgenden Punkte sollten aber beachtet werden.
- Den Standort vorbereiten, in dem er tiefgründig aufgelockert und umgegraben wird
- Das Pflanzloch zwei- bis dreimal größer gestalten, als der Wurzelballen ist
- Beim Einsetzen des Mammutbaums auf einen genauen Abschluss des Stammes mit der Erdoberflächen achten, die Wurzeln dürfen nicht zu sehen sein aber auch nicht zu tief eingesetzt werden
- Nach dem Einsetzen des Baums die Erde durch Klopfen und Treten verfestigen
- Rund um das Pflanzloch einen kleinen Graben ziehen, eine Tiefe von fünf Zentimetern reicht aus
- In den ersten Wochen regelmäßig wässern, Staunässe und Trockenheit vermeiden
- Zur anfänglichen Stabilisierung und zum geraden Ziehen einen Stab mit einsetzen und das Bäumchen daran befestigen
Gießen
Mammutbäume sind vor allem gegenüber Trockenheit sehr empfindlich. Durch den Wassermangel werden sie geschwächt und anfälliger für gefährliche Pilzinfektionen. Anhaltende Staunässe bekommt ihnen aber ebenfalls nicht. Ein angepasstes Gießen ist daher von entscheidender Bedeutung. Vor allem, wenn der Sequoia im Kübel gezogen oder gerade erst eingepflanzt wurde. Optimal ist es, wenn das Substrat stets leicht feucht ist.
Gerade bei sehr heißem, trockenem Wetter können hierfür mehrere Wassergaben pro Woche notwendig werden. Um bei der Pflanzung im Garten dennoch sparsam mit dem Wasser umgehen zu können, sollte ein Gießrand angelegt werden. Bei diesem handelt es sich um den bereits erwähnten kleinen Graben, der nur wenige Zentimeter tief sein muss. Wird das Wasser hier hineingegeben, gelangt es zielgenauer an die Wurzeln und geht nicht im umliegenden Erdreich “verloren”.
Zum Gießen sollte zudem möglichst weiches Wasser, wie Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwendet werden.
Düngen
Durch sein schnelles Wachstum verbraucht der Mammutbaum große Mengen an Nährstoffen. Das richtige Düngen ist daher sehr wichtig. Die zusätzliche Nährstoffgabe erfolgt ab dem zweiten Standjahr. Im ersten Standjahr enthält die frische Erde noch genug nährende Bestandteile. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn sich der erste Austrieb zeigt.
Im Kübel und bei sehr jungen Pflanzen kann drei Monate nach der ersten Düngung eine Zweite erfolgen.
Als Mittel ideal ist reifer Kompost, der ein bis zwei Zentimeter dick auf der Baumscheibe verteilt und leicht eingeharkt wird. Alternativ kann ein organisch-mineralischer Dünger verwendet werden, beispielsweise Produkte für Ziergehölze. Diese werden schlicht dem Gießwasser zugesetzt, als Stäbchen in die Erde gedrückt oder auf dem Substrat verteilt. In jedem Fall sollte im Anschluss reichlich gewässert werden, damit sich die Nährstoffe gut verteilen und die Wurzeln keine chemischen Verbrennungen durch zu hohe Konzentrationen erleiden.
Verschnitt
Ein Verschnitt ist bei den Mammutbäumen nur selten tatsächlich nötig. Leidglich das Auslichten kann notwendig werden, wenn die Zweige zu dicht aneinander stehen. Möglich ist das Verschneiden aber dennoch und zudem auch sinnvoll denn mit dieser Maßnahme kann der Wuchs verlangsamt werden.
Für das Auslichten werden Zweige entfernt, die sich überkreuzen oder nach innen wachsen. Dabei sollten keine Reste stehen bleiben. Für das Abbremsen des Wachstums ist es ratsam, die Spitzen der Zweige zu stutzen. Als Zeitpunkt ist der zeitige Frühling ideal, bevor es zum ersten Austrieb des Jahres kommt. Es ist aber ebenfalls möglich, im Sommer zur Heckenschere zu greifen. Besonders bei zahlreichen neuen Trieben lohnt sich das schnelle Korrigieren, da der Mammutbaum hierbei weniger Kraft verschwendet und die Form durchgängig ansprechender ist. Das liegt schlicht daran, dass sich der Sequoia nicht erst von einem radikalen Verschnitt erholen und die Form wieder harmonisch werden muss.
Wurden diese Zeitpunkte verpasst, kann der Verschnitt noch bis zum Oktober nachgeholt werden. Die hierbei anfallenden Kopfstecklinge eignen sich zur Vermehrung des Mammutbaums, wenn es sich bei diesen um gerade und mindestens 15 bis 20 Zentimeter lange Triebe handelt.
Vermehrung
Die Vermehrung des Mammutbaums kann über Stecklinge und Samen erfolgen. Bei beiden Varianten gibt es einige Punkte zu beachten.
Stecklinge
Die Stecklinge werden zwischen September und Oktober gewonnen und sollten – wie bereits erwähnt – eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter mitbringen. Sind diese vorhanden, wird wie Folgt verfahren.
- Um eine möglichst große, zur Bewurzelung fähige Fläche zu erzeugen, wird der Kopfsteckling leicht schräg abgeschnitten.
- Die noch frische Schnittfläche wird mit Bewurzelungshilfe versorgt. Dieses hormonelle Mittel beschleunigt die Ausbildung von Wurzeln und erleichtert damit auch später das Anwachsen.
- Nach dieser Behandlung werden die Stecklinge zunächst in Anzuchterde verbracht. Das Substrat wird gut angefeuchtet, sollte aber nicht nass sein.
- Die Töpfe werden bei normalen Zimmertemperaturen hell gestellt und regelmäßig leicht gegossen.
Zeigen sich neue Triebe, darf die junge Pflanze umgetopft werden. Als Substrat wird dann eine nährstoffreiche Erde verwendet. Das Feuchthalten ist gerade in der Anfangszeit sehr wichtig, damit sich ausreichend Wurzeln bilden können und der junge Sequoia nicht erkrankt. Im folgenden Frühjahr, wenn kein Frost mehr auftritt, darf der kleine Mammutbaum ins Freie. Er sollte aber zunächst weiterhin im Topf kultiviert werden. Zudem ist im Freien auf eine geschützte aber helle Stelle zu achten, an der das Bäumchen keiner prallen Sonne ausgesetzt wird.
Anzucht aus Samen
Ebenfalls möglich ist die Anzucht des Mammutbaums aus Samen. Bevor diese keimen können, muss aber die sogenannte Stratifizierung erfolgen. Der Begriff lässt zwar ein kompliziertes Verfahren erahnen, tatsächlich ist dieser Vorgang jedoch ganz einfach.
Die Samen des Sequoia benötigen einen Kälteimpuls, um ihre Keimhemmung zu verlieren. In der Natur ist diese Ausrichtung sinnvoll, da die jungen Triebe so nicht bereits im Herbst erscheinen und im Winter erfrieren. Im Grunde können die Samen des Mammutbaums also schlicht im Winter draußen gelagert und anschließend im Frühjahr gezogen werden. Wer solange nicht warten möchte, kann die Dauer mithilfe eines Kühlschranks deutlich verkürzen. Die folgende Anleitung hilft dabei, schnell eine hohe Keimquote zu erreichen.
- In eine Dose gelegt oder in Tücher gewickelt sollten die Samen zwei Wochen bei etwa 5 °C bis 8 °C gelagert werden. Dies muss nicht unbedingt im Kühlschrank erfolgen und auch die Temperatur darf leicht schwanken.
- Im Anschluss werden sie für 12 bis 24 Stunden bei Raumtemperatur in Wasser eingeweicht.
- Die vorgequollenen Samen des Mammutbaums werden auf Anzuchterde gelegt und nur leicht mit dem Substrat bedeckt.
- Das Substrat ist stetig feucht zu halten.
- Die so vorbereiteten Gefäße werden hell bei Zimmertemperatur platziert.
- Die tatsächliche Keimung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Zeigen sich auch nach zwei Monaten noch keine Triebe, können die Samen entsorgt werden.
- Die jungen Pflänzchen dürfen im Alter von sechs bis acht Wochen pikiert und in nährstoffreiches Substrat umgetopft werden.
Zu beachten bei dieser Form der Vermehrung sind zudem einige weitere Punkte. So schimmeln die Samen sehr schnell. Daher ist es sinnvoll, vorsorglich ein Fungizid einzusetzen. Wer so natürlich wie möglich vorgehen möchte, mischt zu diesem Zweck Vogelsand oder Aktivkohle unter das Substrat oder verwendet statt Anzuchterde Kokosfasern.
Wie lange der Kälteimpuls und das anschließende Einweichen erfolgen müssen, richtet sich nach der genauen Art des Mammutbaums. Mit den angegebenen Zeiten lassen sich jedoch bei allen vergleichsweise gute Erfolge erzielen.
Überwinterung
Bei älteren Mammutbäumen ist ein Winterschutz unnötig. Auch extreme Minusgerade werden problemlos vertragen. Sehr junge Sequoias überleben die kalte Jahreszeit zwar meist, zeigen sich dann aber lange Zeit braun gefärbt und benötigen mehrere Monate, um sich vollständig zu erholen.
Sinnvoll ist es daher, den kleinen Mammutbäumen etwas Schutz zu gönnen. Eine dicke Schicht Rindenmulch auf der Baumscheibe und mehrere Lagen Gartenvlies um den Stamm gewickelt schonen die Kräfte des Gehölzes. Erfolgt die Kultur noch im Kübel, sollte dieser idealerweise in einen frostfreien aber kalten und hellen Raum gestellt werden.
Typische Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Wie bereits erwähnt, werden Mammutbäume bei Trockenheit anfällig gegenüber Pilzinfektionen. Erste Anzeichen hierfür sind braun verfärbte Triebe. Die sonst so robusten Sequoias, die durch ihre dicke Rinde sogar Waldbrände überstehen können, laufen dann Gefahr einzugehen. Gleiches gilt für Staunässe, die Wurzelfäule auslösen kann. Die folgenschwersten Pflegefehler sind also im Gießverhalten zu finden.
Hiervon abgesehen ist der Mammutbaum jedoch widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge.
Häufig gestellte Fragen
Warum wird der Mammutbaum kahl?
Verliert der Sequoia seine Nadeln, ist das nicht immer ein Grund zur Sorge. Der Urweltmammutbaum gehört beispielsweise zu den laubabwerfenden Sorten. Er verfärbt sich im Herbst rötlich Braun und wird im Anschluss kahl. Bei immergrünen Arten, wie dem Küstenmammutbaum, ist ein Verlust der Nadeln hingegen ein eindeutiges Krankheitsanzeichen.
Kann der Mammutbaum kleingehalten werden?
Ja. Mit dem richtigen und vor allem regelmäßigen Verschnitt kann der Sequoia sogar als Bonsai gezogen werden.