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Die Hemmingway-Minze, bekannt als Mojito-Minze (botanisch: Mentha Nemorosa), wurde schon früher im Mittelalter in Klostergärten angebaut. Die Pflanzen besitzen vierkantige Stängel an denen 3 bis 5 cm große, gezackte Blätter sitzen. Ihre Blüten werden gern von Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten heimgesucht. Die Mojito-Minze enthält ätherische Öle und findet vor allem für den berühmten Mojito-Cocktail in Bars Verwendung. Sie ist winterhart, sehr wüchsig und verbreitet sich durch unter- und oberirdische Ausläufer, die sich aus Rhizomen bilden. Sie gedeihen sowohl im Garten als auch in Kübeln mit anderen Kräutern sehr gut.
Steckbrief
- Synonym: Hain-Minze, Hemingway-Minze, Mentha × villosa
- Kreuzung aus M. spicata und M. suaveolens
- Blütenfarbe helles Violett bis Blaslila
- Blütezeit von Anfang Juli bis Ende August
- Blüten in Scheinquirlen angeordnet
- Wuchshöhe 40 bis 80 cm
- aufrechter Wuchs
- vierkantige Stängel
- sehr wuchsfreudig und wuchernd
- enthält ätherische Öle und Menthol
- aromatisches Küchen- und Cocktailkraut
Standort und Boden
- heller Standort, aber keine Vollsonne
- mindestens einen halben Tag Sonnenlicht
- Sonne intensiviert das Aroma der Minze
- pralle Mittagssonne jedoch vermeiden
- Halbschatten wird auch vertragen
- auch im Topf im Haus oder auf der Terrasse
Die Mojito-Minze mag nährstoffreichen, leicht feuchten und nicht zu trockenen Boden. Mischen Sie im Frühjahr etwas Kompost oder Humus unter die Erde, auch bei Haltung im Kübel oder Topf. Wer möchte, kann auch normale Kräuter-, Gemüse- oder Blumenerde für die Pflanzung im Kübel nutzen.
Gießen und Düngen
- bei Kübelhaltung darf das Substrat nicht vollständig austrocknen
- regelmäßig gießen von Frühling bis Herbst
- aber nicht zu viel gießen
Die Mojito-Minze im Topf oder Kübel freut sich über eine regelmäßige Düngung von Mai bis September mit Dünger, der Kali und Stickstoff im Verhältnis 1 zu 1 enthält. Alle 4 Wochen eine leichte Düngung ist vollkommen ausreichend. Bei Freilandkultur sind eigentlich bei guter und nährstoffreicher Bodenbeschaffenheit keine Düngergaben notwendig. Außer bei ausgelaugtem Boden.
Schneiden
Die Mojito-Minze kann zweimal im Jahr, bevor sie blüht – im Juli und September – komplett geschnitten werden, um sie abzuernten. Lassen Sie 20 cm stehen. Die abgeschnittenen Minze-Stängel hängen Sie an einen luftigen Ort auf. Möchten Sie die Hemmingway- oder Hain-Minze als Bienenweide nutzen, so schneiden Sie die Minze früher und lassen sie im September zur Blüte kommen.
Überwintern
Die Mentha Nemorosa ist winterhart, auch wenn ihre oberirdischen Pflanzenteile im Winter absterben. Sie hält im Garten Temperaturen bis zu – 25 °C aus. Im Topf kann sie bis -15°C auf der Terrasse überwintern. An frostfreien Tagen muss die Pflanze dennoch gegossen werden, damit sie nicht austrocknet.
Steht Ihre Minze in einem sehr kleinen Pflanzgefäß zum Überwintern auf der Terrasse, so sollten Sie es gut vor Frost schützen oder ins Haus holen. Kleine Gefäße werden schnell von starkem Nachtfrost durchdrungen, sodass die Wurzeln der Pflanzen erfrieren können. Größere Töpfe können Sie in sehr rauen Lagen mit Jutesäcken, Noppenfolie oder Reisig schützen. Decken Sie die Mojito-Minze auch im Garten bei sehr starken Frösten (unter – 25 °C) mit Reisig oder einer dicken Laubdecke ab.
Umtopfen
Mojito-Minze im Kübel oder Topf sollten Sie alle 2 bis 3 Jahre umtopfen.
- größeres Pflanzgefäß als zuvor nutzen
- Tonscherbe auf Abzugsloch legen
- Drainageschicht aus Blähton als unterste Schicht
- Kräutererde oder Gartenerde mit Kompost vermischt
- anschließend gut angießen und regelmäßig düngen
Vermehren
Die Vermehrung der Mentha Nemorosa ist mittels Ausläufer, Teilung des Wurzelstocks sowie über Stecklinge möglich. Keimfähige Samen bildet die Mojito-Minze leider keine aus. Damit ist eine Anzucht mit Samen nicht möglich!
Stecklinge
Im Frühjahr oder Frühsommer ist eine gute Zeit, um die Mojito Minze über Stecklinge zu vermehren. Dazu werden die Spitzen an starken Neutrieben in einer Länge von ca. 8 bis 10 cm abgeschnitten. Entfernen Sie die Blätter bis auf die oberen 3 oder 4. Stecken Sie die abgetrennten Triebe in vorbereitete Anzuchtgefäße in gut angefeuchtete Erde, die etwas mit Sand vermischt wurde. Halten Sie die Erde in den nächsten Tagen feucht, aber vermeiden Sie Staunässe!
Ausläufer
Da die Mojito-Minze ober- und unterirdische Ausläufer bildet, kann sie über diese sehr gut vermehrt werden. Hierbei sollten Sie aber nur Ausläufer nutzen, die schon über kleine Verdickungen verfügen, aus denen später die Wurzeln wachsen. Ausläufer, die schon kleine Wurzeln tragen sind noch besser. Schneiden Sie die Ausläufer ab und kürzen sie etwas ein. Stecken Sie anschließend die Pflanzenteile mit den Verdickungen oder eventuell schon vorhandenen Wurzeln nach unten in Anzuchterde und behandeln diese weiter wie Stecklinge.
Teilung
Die Mentha Nemorosa wuchert wie die Mentha piperita sehr schnell und gern. Deshalb kann sie im Frühjahr oder Herbst ganz einfach über Teilung vermehrt werden. Steht die Pflanze erst einmal 1 oder 2 Jahre im Garten, dann gibt es genügend Wurzelrhizome, die dafür Verwendung finden.
Graben Sie dazu die Mutterpflanze vorsichtig aus der Erde aus. Schneiden Sie anschließend mit einem scharfen Messer einige Partien von der Wurzel ab und diese wieder in kleinere Teile. Setzen Sie die kleinen Rhizomstücke in ein Beet oder einen Kasten mit gut durchlässiger Erde oder am besten in den Kompost.
Auspflanzen
Sobald die jungen Pflanzen ausgetrieben sind, setzen Sie diese an den neuen Platz im Garten oder in den Kübel. Möchten Sie bei Freilandpflanzung verhindern, dass die Minze zu sehr wuchert, dann setzen Sie eine Wurzelsperre ein.
Verwendung
Die Mojito-Minze verfeinert Cocktails, allem voran den beliebten Mojito. Die Minzenart kann eingefroren werden und auch für Süßspeisen Verwendung finden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Hemmingway-Minze kennt kaum Krankheiten und Schädlinge. Manchmal können die Pflanzen jedoch von Blattläusen, Minzblattkäfern, echtem Mehltau oder Minzrost befallen werden.
Maßnahmen bei Befall mit Minzblattkäfern (Chrysomela menthastri)
Die 8 bis 10 mm großen Käfer in blauer Farbe und grünem bis schwarzem Schimmer fressen manchmal in den Sommermonaten die Minzen an. Der Befall ist an den vielen kleinen Löchern in den Blättern oder an abgefressenen Blättern zu sehen.
Sie können die Mojito-Minze einfach bis zum Boden abschneiden und die Käfer, die auf den Boden gefallen sind, aufsammeln. Anschließend besprühen Sie die Pflanzen mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel, das Niem enthält. Bei nicht so starkem Befall hilft auch etwas Seifenlauge. Locken Sie außerdem Vögel in den Garten, damit diese die Käfer verspeisen mögen. Dichtes Strauchwerk sind gute Verstecke vor Katzen.
Maßnahmen bei Befall mit Blattläusen
Da Blattläuse viele natürliche Fressfeinde haben, können Sie diese mit Insektenhotels und Nützungshäuser oder einfachen Totholzhaufen in Ihren Garten locken. Neben Vögel vertilgen Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen gern Blattläuse. Sie können auch Pflanzen wie Ysop, Salbei, Rosmarin, Thymian und Lavendel in die Nähe der Mojito-Minze setzen. Das hält die Blattläuse fern. Schmierseifenlösung, regelmäßiges Abbrausen mit starkem Wasserstrahl oder ein biologisches Niem-Präparat können ebenso helfen.
Maßnahmen bei Befall mit Minzrost
Minzrost ist in Mitteleuropa sehr verbreitet und kann auch die Mentha Nemorosa befallen. Der Minzrost ist an den rostbraunen Sporenlagern an der Blattunterseite der Minze zu erkennen. Dann hilft nur noch, die Minze vollständig zurückzuschneiden. Entsorgen Sie die Pflanzenteile bitte nicht auf dem Kompost, sondern im normalen Hausmüll, damit die Erreger sich nicht weiter im Garten ausbreiten können.
Anschließend können Sie einen weiteren Befall mit Minzrost zum Beispiel durch pflanzenstärkende Meerrettich- oder Knoblauchjauche vorbeugen. Dazu geben Sie 100 g zerkleinerten Meerrettich oder Knoblauch in einen Behälter und 1 l warmes Wasser hinzu. Den Ansatz lassen Sie 2 bis 3 Wochen stehen, bis er vergoren ist. Gießen Sie die Jauche durch ein Netz oder Sieb und verdünnen sie 1 zu 50 mit Wasser. Das fertige Präparat wird immer morgens auf die Pflanzen gesprüht, wenn die Sonne noch nicht so stark scheint. Es stinkt zwar, aber es wirkt!
Maßnahmen bei Befall mit echtem Mehltau
Der Pilz nennt sich auch Schönwetterpilz, da er gern bei warm-trockenen Temperaturen entsteht. Der echte Mehltau macht sich auf der Blattoberseite sowie an den Stängeln der Minze breit und bildet einen oberflächlichen, mehlartigen Belag. Entfernen Sie zuerst die befallenen Pflanzenteile und entsorgen diese im normalen Hausmüll oder verbrennen sie. Seien Sie dabei vorsichtig, da die Sporen des echten Mehltaus schnell durch den Wind aufgewirbelt werden können und sich somit schnell verbreiten.
Ein bewährtes und gutes Hausmittel gegen echten Mehltau ist ein Milch-Wasser-Gemisch. Geben Sie dazu 900 ml Wasser und 100 ml Milch direkt in eine Sprühflasche und schütteln gut durch. Sprühen Sie das Gemisch in Abständen von 2 Tagen auf die befallene Mojito-Minze. Auch für Minzen in Töpfen oder Trögen kann das Gemisch gut angewendet werden.
Häufig gestellte Fragen
Mit welchen Minzarten kann in die Mojito-Minze zusammensetzen?
Minzarten, die gut mit der Mojito-Minze zusammenpassen, sind zum Beispiel:
Silber-Minze – Mentha longifolia ‘Buddleia’
- Blütenfarbe Lila
- Wuchshöhe 50 bis 80 cm
- Blütezeit von Anfang Juni bis Ende August
- duftet nicht so stark wie andere Minzarten
- ein Abkömmling der sogenannten Ross-Minze
- sehr wüchsige und attraktive Staude für den Minzegarten
- lange, geaderte, schmale, schwach gezahnte silbrig-grüne Blätter
Bergamotte-Minze – Mentha x piperita var. citrata ‘Bergamotte’
- Blütenfarbe Lila
- Wuchshöhe 40 bis 90 cm
- Blütezeit von Anfang Juni bis Ende August
- aromatischer Duft der Blüten und Blätter nach Earl Grey
- länglich, spitze, sehr stark gezahnte Blätter
- Blätter im Austrieb dunkel und später hellgrün
Raripila-Minze – Mentha x smithiana ‘Rubra’
- Blütenfarbe Purpur
- Wuchshöhe 40 bis 80 cm
- Blütezeit von Anfang Juli bis Ende August
- starker Duft mit deutlicher Mentholnote und süßer Komponente
- kräftig und sehr starkwüchsige Staudenminze
- relativ kleine, dunkelgrüne Blätter mit roten Stängeln
Gibt es schöne Pflanzpartner, die mit dem wuchernden Wuchs der Mentha Nemorosa mithalten können und sich nicht unterkriegen lassen? Ich habe gehört, sie passt gut in ein Kräuterbeet, aber ich möchte sie gern mit Blumen zusammensetzen, um eine bunte Mischung zu erhalten.
Ja, da gibt es einige schöne Blütenpflanzen, die sich gut ausbreiten und durchaus mit dem kraftvollen und wuchernden Wuchs der Mojito-Minze mithalten können:
Großblatt-Phlox – Phlox amplifolia ‘Winnetou’
- Blütenfarbe Lilarosa bis Rot
- duftende, leuchtende Blüten
- Wuchshöhe 90 bis 110 cm
- Blütezeit von Anfang Juni bis Ende August
- sehr robust und vital
- hitze- und trockenresistent
- blüht auch im Halbschatten
Blut-Weiderich – Lythrum salicaria ‘Blush’
- Blütenfarbe Hellrosa
- aufrechte Blütenkerzen
- Wuchshöhe 70 bis 80 cm
- buschige Staude mit strauchigem Wuchs
- Blütezeit von Anfang Juli bis Ende September
- sowohl Halbschatten als auch Sonne werden vertragen
Duftende Nachtkerze – Oenothera odorata ‘Sulphurea’
- schöne große Blüten
- Blütenfarbe Zartgelb
- Rosa in der Blütenmitte
- Wuchshöhe 60 bis 70 cm
- Blütezeit von Anfang Juli bis Ende September
- verströmen einen schweren Parfumduft in der Nacht