Gerade im Garten auf Beeten, Rasenflächen oder Gartenwegen und Terrassen ist Moos nicht gern gesehen. Häufig werden dabei Hausmittel als Moosvernichter eingesetzt. Ist auch Essig zum Entfernen von Moos geeignet?
Sehr schnellwüchsige Pflanzen
Moose gehören zu den ältesten Landpflanzen. Besonders gut wachsen sie an schattigen, feuchten und kühlen Plätzen und haben eine Vorliebe für einen niedrigen pH-Wert des Bodens. Wenn sie erst einmal Fuß gefasst haben, breiten sie sich rasant aus. Moos ist nicht nur auf Wiesenböden oder Baumstämmen zu finden, sondern es macht sich unter günstigen Bedingungen auch auf Beeten, Rasenflächen, Dächern, Wänden, Terrassen und Gehwegen aus Pflastersteinen oder Beton breit. Gerade hier kann es sehr gefährlich werden, da diese Stellen nass und rutschig sind. Schon bei den ersten Anzeichen von Mooswachstum, muss schnell gehandelt werden. Viele Hobbygärtner verwenden zum Vernichten von Moos die unterschiedlichsten Hausmittel wie unter anderem Essig.
Essig, der Allrounder
Nicht nur in der Küche zum Würzen, auch im Haushalt zum Reinigen kann Essig aufgrund der enthaltenen Essigsäure gut Verwendung finden. So manche Verschmutzung kann mit seiner Hilfe leicht entfernt werden. Eignet sich Essig nun aber auch als vielversprechender Moosvernichter? Die Frage kann mit einem “Ja” beantwortet werden. Ganz normaler Haushaltsessig macht Moos und Unkraut jeder Art den Garaus. Allerdings ist dabei eine richtige Anwendung notwendig, um moosartige Ablagerungen auf Pflaster und Dächern zu entfernen und Moos auf Beeten und Rasenflächen zu vernichten. Zum Einsatz kann
- normaler Essig (Branntweinessig) und
- stark verdünnte Essigessenz
kommen. Der Unterschied beider Substanzen besteht in der Menge der jeweils enthaltenen Essigsäure:
- Essig enthält 5 % bis 15,5 % und
- Essigessenz 15,6 % bis 25 %
Die Verwendung von Essigessenz ist natürlich aufgrund des Essigsäuregehalts beim Vernichten und Entfernen von Moosen wirkungsvoller, sollte aber nur mit Wasser verdünnt zur Anwendung kommen.
Richtige Anwendung
Essig kann pur oder verdünnt im Verhältnis 1:3 mit Wasser zum Vernichten von Moos eingesetzt werden. Hingegen ist bei der Verwendung von Essigessenz stets eine Verdünnung dieser mit Wasser mindestens im Verhältnis 1:15 notwendig. Bei der Behandlung von Gehwegen oder Terrassen aus Pflastersteinen oder Beton sollte man jedoch unbedingt auf den Einsatz von Essigessenz verzichten, denn diese kann zu Schädigungen führen. Unter anderem können auf der Oberfläche braune Flecken entstehen. Besser geeignet zum Vernichten von Moosen ist hier Obst- oder Weinessig. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Essiglösung herstellen
- in Sprühflasche füllen
- Steine grob von losem Moos befreien
- anschließend gut besprühen
- mindestens 2 bis 3 Tage einwirken lassen
- Moosablagerungen vertrocknen
- können mit Bürste abgeschrubbt werden
- anschließend mit Wasser nachspülen
- warmen, sonnigen Tag zur Behandlung wählen
- sollte vor und nach dem Besprühen nicht regnen
Falls die Behandlung noch keinen richtigen Erfolg gebracht hat, sollte sie wiederholt werden. Bereits noch kleine vorhandene Moosreste können eine weitere Ausbreitung verursachen. Um einem Mooswachstum in den Fugen zwischen den Pflastersteinen zu verhindern, werden diese einfach mit Sand gefüllt.
Essigeinsatz auf Beeten
Auch bei der Bekämpfung von Moos auf Beeten und Rasenflächen kann Essigsäure zum Einsatz kommen. Jedoch sollte bedacht werden, dass die Anwendung hier auch benachbarte Pflanzen schädigen kann, nicht nur das auch die im Boden lebenden Mikroorganismen können beeinträchtigt werden, da der pH-Wert des Bodens angehoben wird. Daher ist beim Besprühen der betroffenen Flächen Vorsicht geboten. Es gibt aber eine Alternative:
- Tücher in puren Haushaltsessig tauchen
- auf betroffene Stellen platzieren
- mindestens 24 Stunden einwirken lassen
- besser noch 2 bis 3 Tage
- Tücher entfernen
- vertrocknetes, gelbgefärbtes Moos entfernen
Essig und Salz
Solche Mischungen aus Essigsäure und Salz waren früher bei Hobbygärtnern bei der Bekämpfung von Moosen sehr beliebt. Es ist aber eine sehr brisante Kombination. Sie ist sehr scharf und vernichtet alle Moosarten rücksichtslos. Die Essigsäure entzieht den Pflanzen dabei Feuchtigkeit und die osmotische Wirkung des Salzes ist dabei unterstützend. Dringt diese Essig-Salz-Lösung jedoch in den Boden ein, werden dort nicht nur die Zellfäden der Moose vernichtet, sondern auch die Wurzeln von Zier- und Nutzpflanzen. Ganz zu schweigen von den Bodenorganismen. Diese Mischung ist daher nicht zu empfehlen. Gleiches gilt für Pflastersteine und Gehwegplatten. Hier würden braune bleibende Flecken entstehen und das Material in den Fugen löst sich.
Handelsübliche Rasen-Moosvernichter
Die im Handel angebotenen Mittel gegen die unterschiedlichsten Moosarten im Garten wurden auf Basis von Essigsäure hergestellt. Sie sind in ihrer Wirkung daher recht umweltfreundlich. Für den hauseigenen Garten sind folgende Mittel zugelassen
- Celaflor Moosfrei für Beete und Rasen
- Naturen Bio Rasen Moosfrei
- Roundup AC (glyphosatfrei)
Auch hier ist eine gute Dosierung und richtige Anwendung der Schlüssel, damit die Umwelt keine Schäden nimmt. Dabei ist Folgendes zu beachten:
- Verdünnung mit Wasser
- genaue Dosierung des Herstellers beachten
- Behandlung an trockenen, warmen Tagen
- Anwendungszeitraum zwischen April und September
- vermooste Stellen im Rasen gut besprühen
- nach drei bis vier Tagen Gelbfärbung des Mooses
- anschließend einfach auskämmen bzw. -harken
- Wiederholung eventuell nach 40 Tagen
- während Behandlung Rasenfläche nicht betreten
Häufig gestellte Fragen
Diese saure Flüssigkeit wird biologisch gewonnen und ist leicht ökologisch abbaubar. Aus diesem Grund ist sie nicht umweltbelastend. Natürlich sollte sie richtig dosiert zur Anwendung kommen.
Im Prinzip schon. Allerdings ist hier meist heißes Wasser mit Seife ausreichend zur Reinigung. Gerade auf Kunststoffmöbeln findet die wurzellose Sporenpflanze keinen richtigen Halt.