Ziergarten

Narzissen treiben Blätter, blühen aber nicht: was tun?

Narzissen blühen nicht

Die Schönheit der Narzisse wurde im Laufe der Geschichte in der Literatur unzählige Male aufgegriffen. Die Weiße Narzisse wird auch als Dichternarzisse bezeichnet, da die Blüte so manchen Dichtern eine Inspiration lieferte.

So schön die Blüte ist, so frustrierender kann es sein, wenn die Zwiebelpflanzen blühfaul sind und kaum, bis keine Blüten ausbilden. Zwar kann es nach einem blühstarken Jahr einmal vorkommen, dass die Pflanzen eine Pause benötigen, kommt es allerdings mehrere Jahre vor, dass die Zwiebeln nur Blätter und keine Blüten hervorbringen, sollte nach den Ursachen gesucht werden.

Entwicklungsstadien der Narzissen

Um die Ursache zu finden, warum die Blütenbildung ausbleibt, sollten die Entwicklungsstadien der Pflanze bekannt sein. So können Probleme erkannt werden und die Pflanzen erhalten rasch Hilfe.

Die Entwicklung der Pflanze beginnt nicht im Frühjahr, sondern eigentlich im Herbst. Im Herbst bereitet sich die Zwiebel als Überdauerungsorgan auf den Winter vor. Allerdings wird im Herbst bereits die Anlage für die Blüten im nächsten Jahr gebildet. Die Blüte zeigt sich, je nach Witterung und Sorte, bereits im zeitigen Frühjahr und kann mehrere Wochen andauern. In dieser Zeit sind die Narzissen sehr beliebt bei Insekten, die sie auch bestäuben.

Durch die Bestäubung können sie Samenkörper ausbilden, über die sie sich vermehren. Die Samenbildung ist allerdings sehr kräftezehrend für die Pflanze. Im Spätfrühling bzw. bis zum Frühsommer ist das Laub fast vollständig verwelkt und die Zwiebel sammelt ihre Kräfte wieder. Über den Sommer bereitet sie sich wieder auf die kalte Jahreszeit vor und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Problematische Phasen

In allen ihren Entwicklungsphasen, kann es Probleme geben, die die Blütenbildung verhindern. Daher ist es vor allem bei Gartensorten, die nicht zum Verwildern geeignet sind wichtig, sie regelmäßig zu kontrollieren. Besonders gefährdet sind die Zwiebeln allerdings in der Phase, in der sie sich auf die Winterruhe vorbereiten. Fehler werden hier nicht mehr verziehen und es kann passieren, dass die Blüte nicht nur ein Jahr, sondern gleich mehrere Jahre ausbleibt.

Narzissen - Osterglocken Oft reicht bereits der falsche Standort aus oder ein zu trockener Sommer, der an den Zwiebeln zehrt, damit sie keine Blüten bilden. Viele Ursachen können aber auch während der Blühphase auftauchen, wie Schädlinge oder Krankheiten.

Falscher Standort

Ein sehr häufiger Grund, warum die Pflanze nur Blätter und keine Blüten bilden, ist der falsche Standort. Die Zwiebelpflanzen stellen hohe Ansprüche an ihren Standort und reagieren sehr empfindlich, wenn er nicht passt. Der Standort sollte folgendermaßen aussehen:

  • sonnig bis halbschattig
  • feucht
  • keine Staunässe
  • humoser Boden

Zu wenig Sonne ist ein Problem, dass häufig schleichend kommt. Narzissen werden gerne als Unterpflanzung von Bäumen oder bei Sträuchern genutzt. Oft wird allerdings nicht bedacht, dass die Bäume und Sträucher größer werden und dann selbst ohne Laub im zeitigen Frühjahr so viel Schatten machen, dass die Zwiebelpflanzen nicht mehr ausreichend Licht bekommen.

Die Maßnahmen für dieses Problem sind sehr einfach, denn es reicht meist aus, die Bäume und Sträucher großzügig auszulichten. Das fördert auch die Entwicklung von Bäumen und sorgt dafür, dass die Zwiebelpflanzen ausreichend Licht bekommen.

Neben dem Licht spielt auch die Feuchtigkeit eine große Rolle. Die Narzisse hat einen hohen Wasserbedarf, mag allerdings Staunässe nicht. Bei Staunässe können die Zwiebeln sogar abfaulen. Nicht nur während der Blühphase benötigen sie regelmäßig Wasser, sondern auch, wenn sie sich im Sommer auf das nächste Jahr vorbereiten. Vor allem sehr trockene Sommermonate verhindern die Bildung von Blühanlagen. Daher sollten die Zwiebeln auch im Sommer regelmäßig gegossen werden.

Zu wenig Nährstoffe

Die Narzisse wird gerne in den Garten gepflanzt, weil viele Gärtner der Meinung sind, dass sie nicht aufwendig in der Pflege sind. Dies gilt jedoch nur für Wildformen, die sich jedoch nur an solchen Standorten ansiedeln, wo sie gute Bedingungen vorfinden. Kulturformen der Narzisse benötigten vor allem viele Nährstoffe.

Kompost Im Frühjahr, wenn sich die ersten Spitzen der Blätter zeigen, wird mit der Düngung begonnen. Dazu wird organischer Dünger wie Kompost in die Erde um die Pflanzen eingearbeitet. Sobald sich die Blüten zeigen, werden die Zwiebelpflanzen mit Flüssigdünger für Blühpflanzen versorgt. Dadurch kann die Blüte über lange Zeit erhalten werden.

Im Herbst wird erneut organischer Dünger wie Kompost oder Hornspäne um die Pflanzen eingearbeitet, damit sie genug Nährstoffe haben, um über den Winter zu kommen.

Falscher Schnitt

Selbst wenn die Narzissen in diesem Jahr nicht blühfaul waren, kann eine falsche Pflege eine der Ursachen sein, warum sie im nächsten Jahr nicht blüht. Vor allem beim Rückschnitt werden Fehler gemacht.
Anleitung für den Rückschnitt:

  • Samenstände direkt nach dem Verblühen entfernen
  • grüne Blätter nicht schneiden
  • gelbe und trockene Blätter abschneiden

Hinweis: Trockene Blätter dürfen nicht einfach abgerissen werden. Manchmal sitzen sie noch fest auf der Zwiebel und das Abreißen kann die Haut beschädigen, wodurch Krankheitserregern eine Angriffsfläche geboten wird.

Ein Grund, warum oft viel zu früh die Blätter entfernt werden, ist, dass sie nach der Blüte rasch unansehnlich werden. Nach dem Verblühen entzieht die Zwiebel dem Laub jedoch wieder die Nährstoffe, die sie einlagert und zur Überdauerung für den Winter benötigt. Selbst eine zusätzliche Düngung bietet hier kaum Hilfe, da ohne diese Maßnahme sich die Zwiebel in ihrer Entwicklung gestört fühlt.

Im schlimmsten Falle führt ein zu früher Rückschnitt sogar zum Absterben der Zwiebeln.

Samenstände nicht entfernt

Während das Laub spät geschnitten wird, müssen Samenstände so früh wie möglich entfernt werden. Das ist eine der wichtigsten Maßnahmen um die Blüte im nächsten Jahr zu fördern. Mit der Bildung der Samen sieht die Pflanze ihre Aufgabe der Vermehrung erfüllt. Dadurch wird sie zunehmend weniger Blüten ausbilden. Werden die Samenstände entfernt, wird eine neuerliche Blüte gefördert.

Keine Teilung

Narzissenzwiebeln Neben der Bildung von Samen, können sich Narzissen auch über Tochterzwiebeln vermehren. Durch die Entfernung der Samenstände wird diese Vermehrung sogar gefördert.

Haben sich allerdings zu viele Nebenzwiebeln gebildet, kostet dies der Mutterzwiebel viel Kraft. Das führt dazu, dass nicht nur die Mutterzwiebel nicht mehr blüht, sondern auch den Tochterzwiebeln zu wenig Nährstoffe bleiben. Daher ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Blütenbildung zu fördern, die Teilung der Zwiebeln. Dazu wird folgendermaßen vorgegangen:

  • Zwiebeln im Frühherbst mit einem Spaten ausgraben
  • Zwiebeln von Erde befreien
  • Zwiebeln auf ihren Gesundheitszustand kontrollieren
  • Zwiebeln mit der Hand teilen
  • nur gesunde Zwiebeln wieder an anderen Standorten einpflanzen

Hinweis: Keinesfalls dürfen die Zwiebeln mit einem Spaten geteilt werden, da das Risiko sie zu verletzen zu groß ist. Der neue Standort kann zusätzlich noch Kompost, der in die Erde eingearbeitet wird, vorbereitet werden.

Wühlmäuse

Obwohl die Narzissen für den Menschen giftig sind, scheinen sie für Wühlmäuse ein Leckerbissen zu sein. Bei einer Wühlmausplage im Garten können die Narzissen im Handumdrehen nicht nur die Blüte verweigern, sondern gänzlich verschwunden sein.

Wühlmäuse werden jedoch rasch entdeckt, denn zu Beginn knabbern sie die Zwiebeln nur an. Das führt zu einem kümmerlichen Wachstum. Ist dies der Fall, sollten die Stöcke kontrolliert werden, indem sie trotz der aktiven Blühphase aus der Erde genommen werden.

Rasche Hilfe bietet hier die Verpflanzung in Pflanzkübel. Handelsübliche Schalen aus Kunststoff oder Draht sind in der Regel kein Hindernis für die Tiere, dass sie von oben wieder in diese geschützten Bereiche klettern. Nach der ersten Hilfe können dann weitere Maßnahmen gesetzt werden, damit die Tiere den Garten verlassen. Bewährt hat sich das Vertreiben mit intensiven Gerüchen, wie Buttersäure oder ätherischen Duftölen.

Narzissenfliege

Narzissenfliege Während Wühlmäuse noch in den Griff zu bekommen sind, ist die Narzissenfliege ein Problem, bei dem es meist keine Rettung für die befallenen Pflanzen gibt.

Die Larven der Fliege frisst bevorzugt die Zwiebeln von Narzissen und anderen Frühlingsblühern, wodurch diese, je nach Intensität des Befalls, im ersten Jahr nur blühfaul erscheinen. Die Larven überwintern in der Zwiebel und im nächsten Jahr fressen sie meist den Rest auf, wodurch die Zwiebel matschig und faulig wird.

Hinweis: Die Narzissenfliege geht in seltenen Fällen auch auf Zwiebelgemüse, das bei einem Befall der Zierpflanzen ebenfalls kontrolliert werden muss.

Bei der Narzissenfliege hilft nur eine schonungslose Bekämpfung:

  • befallene Zwiebeln im Restmüll entsorgen
  • gesund aussehende Zwiebeln für 2 Stunden in ein 43°C warmes Wasserbad legen
  • neu gekaufte Zwiebeln ebenfalls ins Wasserbad vor der Pflanzung legen
  • Zwiebeln an neuen Standort verpflanzen

Zwiebelbasalfäule

Eine der häufigsten Ursachen, warum die Narzissen nicht Blühen, sind diverse Pilzerkrankungen. Die Frühlingsblüher sind leider sehr anfällig dafür und die wichtigste Erkrankung ist die Zwiebelbasalfäule. Sie trifft nicht nur die Narzisse, sondern kann auch andere Zwiebelpflanzen angreifen.

Ein Anzeichen für die Erkrankung ist, dass sie nicht mehr blühen und die Blätter deutlich früher absterben. Betroffene Pflanzen haben dann bereits faule Stellen an der Zwiebel und sie müssen umgehend im Hausmüll entsorgt werden. Anschließend darf mindestens fünf Jahre keine Narzisse mehr an dieser Stelle gepflanzt werden.

Viele Gärtner greifen deshalb zu resistenten Sorten wie beispielsweise:

  • Engelstränen-Narzisse
  • Jonquille
  • Strauß-Narzisse
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