Für die erfolgreiche Anwendung von Hausmitteln bei der Bekämpfung von Schädlingen ist es vor allem wichtig, viel Zeit einzuplanen. Die meisten Anwendungen müssen dabei mehrfach wiederholt werden, damit sich ein dauerhafter Erfolg einstellt. Dies gilt auch, wenn man gelbe Läuse am Oleander loswerden will. Dafür stehen mehrere Hausmittel zur Verfügung, die ausprobiert werden können.
Das Ziel dieses Beitrags ist es, Ihnen die Erfolgversprechendsten dieser Mittel näher zu bringen. Vorher jedoch sollte man sich jedoch über diesen speziellen Schädling etwas informieren.
Die Oleander-Blattlaus
Die Aphis nerii besitzt ein charakteristisches Aussehen. Der Körper ist gelb, die Gliedmaßen sind jedoch schwarz. Wie andere Blattläuse auch, lebt sie gern in Kolonien und saugt Pflanzensäfte. Spezialisiert haben sich gelbe Läuse auf Hundsgiftgewächse, zu denen auch der Oleander gehört.
Eingeschleppt wurde die Blattlaus mit den ersten Oleanderpflanzen aus dem Mittelmeerraum nach Europa. Da sie zuvor hier unbekannt war, hat sie kaum natürliche Feinde.
Schadbild
- schlappe Triebe
- gekräuselte Blätter
- Deformierungen
- eventuell Pilzbefall
- klebrige Beläge
- viele Ameisen
8 Hausmittel um gelbe Läuse am Oleander zu bekämpfen
1. Wasser
Wenn gelbe Läuse an Trieben sichtbar werden, ist die Erste Hilfe ein harter Wasserstrahl. Die Erde um die Pflanze sollte mit einer Plastikfolie abgedeckt werden. Alternativ kann der Topf waagerecht oder schräg gestellt werden, damit die Blattläuse nicht in das Erdreich gespült werden. Nun wird der Wasserstrahl direkt auf die Blattlauskolonien gerichtet und spült diese fort. Dabei wird auch der klebrige Honigtau abgelöst. Um den Effekt zu verstärken, wird die Anwendung nach einigen Tagen wiederholt, um möglichst viele Läuse loswerden zu können.
2. Seifenlauge
Effektiv gegen viele Läuse zeigt sich eine schwache Seifenlauge. Beachtet werden muss jedoch, dass Seife auch für Pflanzen schädlich ist. Es sollte also nicht so viel von der Lösung in den Boden gelangen. Am besten wird eine Sprühflasche mit Wasser befüllt und einige Tropfen normales Spülmittel hinzugegeben. Die Lösung wird geschüttelt und anschließend auf die Pflanze, besonders auf die befallenen Stellen gesprüht. Ein Vorteil der Seifenlösung liegt darin, dass sie auch den Honigtau gut ablöst und wegspült.
3. Tabak
Nikotin ist ein Nervengift und schadet auch Blattläusen. Für eine Sprühlösung werden 50 g normaler Tabak oder Zigarettenreste mit 500 ml Wasser angesetzt. Der Ansatz bleibt einen Tag zum Ziehen stehen, wird durch ein Tuch abgeseiht und anschließend in eine Sprühflasche gegossen. Mehrere Tage hintereinander wird der Oleander mit der Lösung eingesprüht, um die Läuse zu bekämpfen.
4. Öl
Pflanzliche Öle können Blattläuse ersticken. Geeignet dafür ist zum Beispiel mit Wasser vermischtes Rapsöl, welches auf den befallenen Oleander gesprüht wird. Wichtig ist, dass sich auf der Blattlauskolonie ein öliger Film bildet. Sind die Läuse größtenteils verschwunden oder abgestorben, sollte die Pflanze wieder von dem Öl befreit werden. Der Ölfilm kann die Blattatmung beeinträchtigen.
5. Neemsamen oder Neemöl (Niembaum)
Die Wirkstoffe des Niembaums sind sehr effektiv in der biologischen Schädlingsbekämpfung, weshalb sie auch in vielen Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten sind. Aus Samen oder Öl können jedoch auch selbst entsprechenden Mittel hergestellt werden. Neemsamen bekommt man im Gartenfachhandel, Reformhaus oder in der Apotheke (möglicherweise nur auf Bestellung).
- 50 g Samen (am besten zerkleinert)
- 1l Wasser
- beides verrühren und einen Tag stehen lassen
- in Sprühflasche füllen
- Pflanze einsprühen
- mehrere Tage nacheinander anwenden
- Anwendung mit Öl erfolgt ähnlich
- Öl vorher mit Milch oder Sahne anrühren
6. Mechanische Mittel
Dazu zählen das Absammeln und das Ausschneiden. Ist der Befall mit gelben Blattläusen noch klein, können sie mit den Fingern abgesammelt und getötet werden. Dafür ist jedoch einiges an Geduld erforderlich und die Pflanze sollte gründlich untersucht werden. Die Läuse sitzen, abgesehen von den Trieben, gern an der Blattunterseite.
Eine weitere Möglichkeit bei starkem Befall ist das Ausschneiden von betroffenen Trieben. Dies kann dann wichtig werden, wenn durch den Honigtau schon gefährliche Pilze entstanden sind. Das Schnittgut sollte jedoch nicht im Garten verbleiben, also keinesfalls im Kompost landen, sondern im Restmüll entsorgt werden.
7. Gesteinsmehl
Gesteinsmehl wird hauptsächlich zu Anreicherung der Erde mit Mineralien genutzt. Allerdings hilft der feine Staub auch gegen Schädlinge und stärkt die Pflanze gegen Pilzkrankheiten. Das Gesteinsmehl bindet Feuchtigkeit und trocknet auch den Honigtau aus. Zur Anwendung wird die Pflanze einfach mit dem Gesteinsmehl eingestaubt. Dafür gibt es spezielle Bestäuber, in die das Mehl gefüllt wird.
8. Pflanzenjauchen
Besonders bekannt ist die Brennnesseljauche. Sie wird aus 500 g Brennnesseln und 5 Litern Wasser angesetzt. Es kann nicht schaden, schon im Vorfeld Brennnesseljauche anzusetzen, sobald genügend Brennnesseln vorhanden sind, dass die Jauche einige Tage ziehen sollte. Angewendet wird der Sud verdünnt. Bei der Schädlingsbekämpfung wird das Mittel auf die Pflanzen gesprüht. Zur Stärkung und Düngung werden die Pflanzen mit der verdünnten Jauche jede Woche einmal gegossen.
Weitere Kräuter die als Jauche ausprobiert werden können:
- Ackerschachtelhalm
- Basilikum
- Wurmfarn
- Rainfarn
- Wermut
Häufig gestellte Fragen
Können auch andere Schädlinge mit diesen Methoden bekämpft werden?
Das kommt auf den Schädling an. Neem soll gegen viele verschiedene Arten helfen. Seifenlösungen hingegen können Schmier- oder Wollläusen nur wenig anhaben. Am effektivsten wirksam sind Hausmittel, wenn ihre Anwendung öfters wiederholt wird.
Müssen Läuse überhaupt bekämpft werden?
Dies hängt von der Befallstärke ab. Sind nur einige wenige gelbe Blattläuse vorhanden, müssen diese nicht unbedingt bekämpft werden. Die Pflanze sollte jedoch häufiger kontrolliert werden. Vielleicht machen sich Nützlinge über die Blattläuse her und sie verschwinden von allein.