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Bereits beim Kauf einer Orchidee sollte darauf geachtet werden, dass diese keine Schäden oder Schädlinge aufweist. Aber auch eine gesunde Pflanze kann von Schädlingen befallen oder Krankheiten heimgesucht werden, vor allem, wenn die Pflege der anspruchsvollen Orchidee nicht richtig ist. Daher sind meist auch Pflegefehler aus Unwissenheit vorausgegangen, wenn die Blume schwächelt. Im Fall von einer Krankheit oder einem Schädlingsbefall muss dann sofort gehandelt werden, um die dekorative Pflanze noch retten zu können. Hierbei ist wichtig, genau herauszufinden, was der Blume fehlt, denn hier können viele Ursachen zugrunde liegen.
Pilzinfektion
Breiten sich auf Stängeln und Blättern braune Flecken aus, dann handelt es sich hierbei unter Umständen um einen Pilzbefall, der auch Schwarzfleckenkrankheit genannt wird. Diese Flecken finden sich meist an den unteren Bereichen der Orchidee, sind daher häufig beim einfachen Betrachten der Pflanze gar nicht ersichtlich, sondern erst beim näheren Hingucken. Daher sollten zwischendurch Blätter und Blüten immer auch mal von unten angeschaut werden, ob sich nicht bereits vereinzelte braune Flecken zeigen. Die Ursachen einer Pilzinfektion bei Orchideen liegen vor allem im falschen Gießen:
- zu viel Wassergabe während der Ruhezeiten
- zu hohe Luftfeuchtigkeit
- zu oft von oben besprüht
- daher immer sehr sorgfältig beim Gießen vorgehen
- auch die Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrollieren
- nie abends einsprühen, damit die Blätter in der Nacht trocken sind
- bei der ersten Sichtung von Pilzflecken, sofort reagieren
- alle schadhaften Stellen entfernen
- hierzu desinfiziertes, scharfes Schneidewerkzeug nutzen
- Orchidee weniger feucht halten
- eventuell anderen Standort suchen
- wurden die Wurzeln vom Pilz befallen, Pflanze entsorgen
- diese ist dann bedauerlicherweise nicht mehr zu retten
Sonnenbrand
Auch Orchideen können unter einem Sonnenbrand leiden, wie viele andere Pflanzen auch. Doch im Gegensatz zu den anderen Pflanzen, die häufig dann einen Sonnenbrand bekommen, wenn gleichzeitig Wasser und Sonne die Blätter berühren, leidet die Orchidee bereits unter einem solchen, wenn sie zu starke und zu viel direkte Sonne erhält. Diese Krankheit zeigt sich durch einen dicken, brauen Klumpen, der in der Regel an den Blattoberseiten zu sehen ist, die auch meist der Sonne zugewandt sind. Ein Standortwechsel an einen Platz mit weniger Sonne sollte in einem solchen Fall sofort durchgeführt werden. Die beschädigten Blätter sollten vorsichtig entfernt werden.
Befall von Blatt- oder Schildläusen
Gerne werden Orchideen von Blatt- oder auch Schildläusen befallen. Diese können der Pflanze sehr schaden, denn wird nichts gegen die kleinen Insekten unternommen, fressen sie kleine Löcher in die Blätter der dekorativen Pflanze. Werden wenige Schildläuse entdeckt, sollten diese vorsichtig abgesammelt werden. Blattläuse sind entweder kleine grüne oder schwarze Schädlinge, die sich meist an der Blattunterseite der Pflanzen aufhalten. Wurden Blattläuse festgestellt, sollte wie folgt vorgegangen werden:
- die Blätter vorsichtig mit Wasser abspülen
- Wasser mit Naturseife oder Parafinöl mischen
- Substrat vollständig austauschen
- so wird ein Ausschlüpfen aus weiteren Eiern vermieden
- die befallene Pflanze in Quarantäne stellen
- so können keine anderen Pflanzen befallen werden
- nach dem Abbrausen regelmäßig untersuchen
- gegebenenfalls wiederholen
- bei starkem Blattlausbefall Mittel gegen Insekten aus dem Handel nutzen
- kleine Stäbchen, die in die Erde gesteckt werden, verhindern einen Blattlausbefall
Befall von Spinnmilben
Nicht nur Blattläuse sind häufig auf den dekorativen Orchideen anzutreffen, auch von Spinnmilben werden sie sehr oft befallen. Bereits beim Kauf einer Orchidee sollte darauf geachtet werden, dass sich keine kleinen Netze an den Unterseiten der Blätter befinden, denn ansonsten wird ein Befall schon vom Geschäft mit nach Hause getragen, was sehr häufig vorkommt. Die kleinen Milben selbst sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, doch wenn nur bereits ein kleines, feines Netz gebildet wurde, ist die Orchidee von Spinnmilben befallen. Diese kleinen Insekten sind sehr gefährlich für die Pflanze, denn durch ein Substanzgemisch, welches sie abgeben, löst sich die Zellmembran an den Blättern auf. Wenn hier Luft eindringt, wirken die Blätter silbrig. Soweit sollte es allerdings gar nicht erst kommen und die Milben können wie folgt bekämpft werden:
- Blätter gründlich aber vorsichtig mit Wasser abwischen
- Spinnmilben mögen es eher trocken
- daher bei einem Befall die Luftfeuchtigkeit kurzfristig erhöhen
- Orchidee beobachten, ob Spinnmilben vollständig entfernt wurden
- bei einem sehr hartnäckigen Befall Insektizide aus dem Handel nutzen
- Mittel zum Sprühen nicht in geschlossenen Räumen anwenden
Virusinfektion
Zwar sind die Infektionen mit Viren bei Orchideen sehr selten, dennoch können sie ab und an vorkommen. Die Virusinfektion zeigt sich vor allem an kleinen Flecken auf den Blätter, die entweder pfeil-, ring- oder streifenförmig angeordnet sind. Zeigen sich solche Veränderungen, muss die betroffene Pflanze sofort von den anderen Pflanzen entfernt und in Quarantäne verbracht werden, da sonst die Krankheit auf die anderen Orchideen übergehen kann. Die Ursachen für eine Virusinfektion können verhindert werden:
- immer auf sauberes Schneidewerkzeug achten
- vor dem Gebrauch an den Orchideen desinfizieren
- hierzu kann reiner Alkohol aus der Apotheke genutzt werden
Infektion mit Bakterien
Auch von Bakterien können die pflegeintensiven Pflanzen befallen werden und wen dies passiert, die die Orchidee meist, genau wie bei der Virusinfektion kaum noch zu retten. Hinzu kommt, dass eine Bakterieninfektion hochgradig ansteckend ist und die betroffenen Pflanzen sofort von den anderen, noch nicht infizierten, entfernt werden müssen. Die Symptome einer Bakterieninfektion zeigen sich wie folgt und sollten entsprechend bekämpft werden:
- kleine, braune, scharf abgegrenzte Flecken an den Blättern
- um die Flecken herum sind die Blätter schleimig und feucht
- bei Nichtbehandlung werden die Flecken größer
- das Blatt wird gelb
- sofort handeln und schädliche Stellen großzügig entfernen
- Schneidewerkzeug nach jedem einzelnen Schnitt desinfizieren
- Handschuhe tragen
- Substrat austauschen
- Töpfe und auch die Orchideen desinfizieren
Häufig gestellte Fragen
Wie stelle ich bei meiner Orchidee einen Befall oder eine Krankheit fest?
Auch wenn nicht im ersten Moment feststeht, was die Orchidee hat, an ihren Blättern, Stängeln und Blüten kann erkannt werden, dass etwas nicht stimmt. Weist die Pflanze hier braune Stellen auf, hat sie Löcher in den Blättern oder sind diese klebrig verschmiert, dann ist dies schon ein sehr deutlicher Warnhinweis. In solchen Fällen sollte dann sofort mit der Ursachenforschung sowie der Bekämpfung dieser Ursachen begonnen werden.
Wie kann ich verhindern, dass meine Orchideen von einem Pilz befallen werden?
Wenn Pflanzen, und so auch die Orchideen, an einer Pilzinfektion erkranken, dann liegt dies meist daran, dass sie zu feucht stehen. Eine Übertragung eines Pilzes von einer zur nächsten Pflanze ist hierbei eher unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Daher sollte beim Gießen und bei der Luftfeuchtigkeit immer auf das für die Pflanze gesunde Maß geachtet werden, Orchideen besser in Wasser tauchen und wieder abtropfen lassen, als ausgiebig gießen. Sind Pflanzen betroffen, diese weiter entfernt von den anderen Pflanzen stellen, bis sie wieder ganz gesund sind.
Wie kann ich einem Befall von Blattläusen oder Spinnmilben vorbeugen?
Die Insekten gelangen von Außen an die Orchideen. Daher sollten die Pflanzen Idealerweise nicht direkt neben einem geöffneten oder auf Kipp stehendem Fenster stehen. Gerade, wenn sie Knospen entwickeln und die Blüten aufgehen, sind sie für Blattläuse besonders interessant. Zudem helfen Stäbchen gegen Läuse und andere Insekten aus dem Handeln, die in die Erde rund um die Pflanze gesteckt werden.