Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Orchideen sind farbenprächtige Zimmerpflanzen mit interessanter Lebensweise, da sie in ihrer Heimat meist nicht in Erde, sondern auf Bäumen wachsen. Mit ihren Luftwurzeln halten sie sich nicht nur im Substrat fest, sie nehmen auch Nährstoffe und Wasser darüber auf. Im Regenwald ist das kein Problem, da die Luftfeuchtigkeit dort sehr hoch ist. Außerdem haben die Pflanzen hoch in den Baumkronen Zugang zu viel Licht. Damit die Pflege im Zimmer erfolgreich ist, muss ein Platz gewählt werden, der den natürlichen Bedürfnissen der Orchideen am nächsten kommt. Wo ist der beste Standort für Orchideen?
Licht
Grundsätzlich benötigen Orchideen viel Licht, nur dann blühen sie schön und reichlich. Doch starke Vollsonne, besonders an Südfenstern zu Mittag, vertragen sie schlecht. Die Blätter könnten dabei sogar Verbrennungen erleiden. Besser aufgehoben ist eine Orchidee an einem Platz abseits des Südfensters oder an einem Ost- bzw. Westfenster. Dies gilt vor allem in der Sommerzeit.
Wärme
Obwohl Orchideen überwiegend aus den Tropen oder Subtropen stammen, benötigen sie in der Regel keine zusätzliche Heizung, wenn sie in einem normal geheizten Wohnraum gepflegt werden. Orchideen werden in drei Temperaturbereiche eingeteilt:
- Kalthaus (12 – 16 Grad)
- temperiertes Haus (um 20 Grad)
- Warmhaus (20 – 26 Grad)
Wichtig für die Blütenbildung ist außerdem eine Absenkung der Temperatur über Nacht. Auch in der Ruhephase bevorzugen Orchideen leicht gesenkte Temperaturen. Ein Platz direkt an der warmen Heizung ist für die meisten Orchideen ungünstig. Nicht wegen der Temperaturen, sondern wegen der trockenen Luft.
Orchideen-Arten und ihre Ansprüche
Brassia – Spinnenorchideen
Der Name stammt von der Blütenform. Diese Orchideen mögen einen hellen, aber nicht vollsonnigen Standort. Im Winter auch gern ein Südfenster. Im Sommer hingegen können sie gut im Garten oder auf der Terrasse gedeihen. Die Temperaturen sollten im Sommer um 20 Grad, im Winter bei 15 Grad liegen. Um die Blüte anzuregen, kann auch eine noch stärkere Temperaturabsenkung notwendig sein. Dies gilt vor allem nachts.
Cattleya
Diese sehr schöne Gattung gehörte zu den ersten Orchideen, welche als Zimmerpflanzen gehalten wurden. Sie bevorzugt einen sehr hellen Standort, idealerweise mit Morgensonne, ansonsten jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wird die Pflanze zu dunkel gepflegt, entfällt die Blüte. Während der Wachstums- und Blühphase mag die Orchidee Temperaturen um die 22 Grad. In der Ruhephase sollte sie auf 12 – 15 Grad abgesenkt werden.
Coelogyne
Diese Orchideen werden in zwei Gruppen geteilt:
- Sorten für warm-temperierte Bereiche
- Sorten aus kühl-temperierten Bereichen
Arten aus warmen Gegenden, werden ganzjährig bei Zimmertemperatur gehalten. Die Sorten aus kühleren Regionen benötigen eine warme Wachstumsperiode bei 15 – 21 Grad und eine kühle Ruhezeit. Dabei können die Temperaturen bis auf ca. 5 Grad fallen, sollten im Mittel aber bei 10 – 13 Grad liegen.
Beide Gruppen benötigen sehr viel Licht. Direktes Sonnenlicht wird dabei in den Wintermonaten am besten Vertragen.
Cymbidium
Dendrobium
Diese Orchidee möchte ebenfalls hell, ohne direkte Sonne stehen. In der Ruhephase wirft die Pflanze ihre Blätter ab und kann daher auch dunkel gehalten werden. Die Temperaturen sollten während der Vegetationsperiode ab 20 Grad betragen, in der Ruhephase deutlich darunter, bis kurz vor der Frostgrenze. Ohne diesen Temperatursturz bilden sich keine neuen Blüten.
Epidendrum
Oncidium
Diese Orchideen mögen helle Standorte, ohne direktes Sonnenlicht. Stehen sie zu hell, verfärben sich die Blätter rötlich. Die Pflanzen bevorzugen auch im Sommer eher kühlere 16 – 22 Grad. Während der Ruhephase sollten es 10 – 18 Grad sein. Einige Arten vertragen leichten Frost.
Frauenschuh
Von dieser Orchideen-Art gibt es auch wilde Verwandte, welche bei uns heimisch sind. Die Zimmerpflanzen dieser Art benötigen helle Standorte, einige bevorzugen jedoch Halbschatten oder sogar Schatten. In jedem Fall muss direkte Sonne vermieden werden. Die Temperatur sollte ganzjährig warm sein. Im Winter nicht unter 16 Grad, im Sommer nicht über 25 Grad. Einige Sorten blühen nur bei einer nächtlichen Abkühlung auf 13 – 19 Grad.
Phalaenopsis – Schmetterlingsorchidee
Pleione – Tibetorchidee
Diese Orchideen mögen es eher kühl. Sie bevorzugen Temperaturen um 15 Grad, im Winter sogar noch kälter, sie sind typische Kalthauspflanzen. Einige Arten sind frosthart. Auch der Standort sollte nicht zu sonnig sein, sie begnügen sich mit halbschattigen Plätzen.
Vuylstekeara
Diese Orchideen vertragen Sonne, so lange es nicht die pralle Mittagssonne ist. Im Sommer können sie auch gut im Garten gepflegt werden. Dort ist auch die nächtliche Temperatursenkung kein großes Problem. Ansonsten mögen die Pflanzen Zimmertemperaturen, im Winter auch etwas kühler bei 15 Grad.
Häufig gestellte Fragen
Hat jede Orchideensorte die gleichen Ansprüche an Licht und Wärme?
Nein, die Vorlieben unterscheiden sich nicht nur nach Orchideenart, sondern auch innerhalb der einzelnen Arten. Es ist daher wichtig, beim Kauf herauszufinden, woher die Orchidee stammt.
Wozu braucht eine Orchidee eine Ruhephase mit kühleren Temperaturen?
Nach der Blüte muss die Orchidee Kraft sammeln können. Wird die Temperatur nicht gesenkt, blüht die Orchidee möglicherweise weiter und verausgabt sich dabei. Unter Umständen kann die Pflanze eingehen. Eine Ruhephase schont die Orchidee und sorgt für kräftiges Wachstum und schöne Blüten.
Was ist für den richtigen Standort für Orchideen neben Licht und Wärme noch wichtig?
Da Orchideen aus den Tropen oder Subtropen stammen, benötigen sie alle eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit. Die üblichen 50 – 60 % in unseren Wohnräumen sind für Orchideen zu wenig. Abhilfe schafft tägliches Einsprühen der Pflanzen oder