Im Spätsommer und während der Herbstmonate herrschen in den heimischen Wäldern und Wiesen perfekte Bedingungen für Pilze. Dann ziehen erneut viele Pilzfreunde los, um die leckeren Delikatessen zu sammeln. Dazu gehört auch der Parasolpilz, welcher mit einer ganz besonderen Geschmacksnote überzeugt. Allerdings besteht beim Parasol eine hohe Verwechslungsgefahr, vor allem mit dem giftigen Knollenblätterpilz. Deshalb sollten Pilzsammler die jeweiligen Merkmale und Unterschiede zum Erkennen der Pilzsorten genauestens studieren. Das Verwechseln darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da die giftigen Sorten nach dem Verzehr sogar zum Tod führen können.
Parasolpilz
Der Parasolpilz trägt den botanischen Namen Macrolepiota Procera, er ist ebenfalls als Riesenschirmpilz bekannt. Der Parasol gehört zur Gattung der Blätterpilze und kann stattliche Ausmaße erreichen. Im Anfangsstadium ist sein Hut zuerst geschlossen und öffnet sich mit zunehmendem Alter. In diesem Lebensabschnitt besteht die größte Verwechslungsgefahr. Im Laufe der Zeit spannt sich der Hut langsam gänzlich auf, fast genauso wie ein Regenschirm. Dann sieht der Riesenschirmpilz ganz anders aus als zu Beginn. Er tritt sowohl einzeln auf, als auch in Gesellschaft von identischen Artgenossen. Unter den Pilzen zählt er zu den Delikatessen, wobei sein intensiver Geschmack abhängig vom Wachstumsstadium stark variieren kann. Je weiter der Schirm aufgespannt ist, desto besser schmeckt der Pilz. Allerdings ist der Stiel des Riesenschirmpilzes sehr zäh und dazu noch holzig, deshalb ist dieser vor dem Verzehr zu entfernen.
- heimischer und weit verbreiteter Speisepilz
- Sporengewächs nur im gegarten Zustand verzehren
- wächst wetterabhängig zwischen Juli und Oktober
- bei milden Witterungsverhältnissen sogar bis November
- kommt in Laub- und Nadelwäldern vor
- bevorzugt Standorte in Lichtungen, an Wegrändern und Wiesen
- Pilz ist saftig, duftet und schmeckt zart nach Nüssen
- junge, aber schon geöffnete Pilze sind besonders schmackhaft
- ältere Exemplare zäh und verlieren an Aroma
- gefleckte und aufgeraute Hutoberfläche
Knollenblätterpilz
Wer als Pilzsammler im Wald unterwegs ist, der muss aufpassen, was genau in seinem Korb landet. Denn der Knollenblätterpilz sieht dem Parasolpilz nicht nur extrem ähnlich, er hat fatale Folgen für die menschliche Gesundheit. Dieses Sporengewächs gehört zu den giftigsten Pilzsorten in Deutschland, deshalb ist das Erkennen der Unterschiede lebenswichtig. Das Tückische an dieser Pilzsorte ist, dass sie nicht unangenehm schmeckt. Nach dem Verzehr zeigen sich die ersten Symptome erst nach mehreren Stunden, dazu zählen Durchfall und Erbrechen. Im Anschluss scheint es dem betroffenen Pilzesser zunächst wieder besser zu gehen. Aber nach etwa einem bis vier Tagen beginnt eine lebensbedrohliche Schädigung der Leber. Hierzulande kommen Weißer und Grüner Knollenblätterpilz vor, welche beide die extrem stark wirkenden Gifte Amatoxine und Phallotoxine enthalten. Diese giftigen Substanzen lassen sich nicht durch Erhitzen zerstören.
- Gifte mit organschädigender Wirkungsweise
- befallen Leberzellen, verlangsamen nachhaltig Zellstoffwechsel
- Verzehr endet ab 50 Gramm tödlich
- bildet zunächst halbkugeligen Hut aus
- schirmt bei zunehmender Reife flach auf
- Hut erreicht Durchmesser von bis zu 12 cm
- auf der Hutunterseite befinden sich weiße Lamellen
- Stiel bis zu 10 cm lang und 2 cm dick
- am Stiel sitzt weißer Ring
- Basis ist knollig und steckt in offener Scheide
- Sporenpulver ist weißlich gefärbt
Parasol richtig erkennen
Unter Pilzkennern ist der imposante Pilz unter vielen verschiedenen Namen bekannt, die sich aus seinem außergewöhnlichen Aussehen ergeben. Dazu gehört die Bezeichnung Paukenschläger, wenn der noch junge Pilz seinen Hut geschlossen hält. Mit der Zeit öffnet sich der Hut und erinnert dann an einen riesigen Schirm. Der Begriff Schnitzelpilz basiert auf der bevorzugten Zubereitung, da der Hut des Parasols häufig wie ein Schnitzel zubereitet wird. Da eine hohe Verwechslungsgefahr mit anderen und sehr giftigen Pilzsorten besteht, ist es beim Sammeln extrem wichtig, ihn anhand seiner charakteristischen Merkmale exakt zu erkennen. Aufgrund ähnlicher Farben und Formen sind die Unterschiede häufig auf den ersten Blick nicht ersichtlich, sodass ein giftiges Exemplar schnell im Pilzkorb landet. Jedoch ist zu bedenken, dass das Verwechseln verheerende Folgen für die Gesundheit haben kann, oft sogar mit tödlichen Folgen.
- bildet bräunliche Schuppen und Buckel auf dem Hut aus
- wächst bis zu 50 cm hoch
- Stiel wächst von Anfang schlank in die Höhe
- wird nach unten dicker und mündend in einer Knolle
- Hut ist zunächst eiförmig, mit hellbrauner Färbung
- beim Öffnen des Schirms reißt die Haut des Huts auf
- geöffneter Hut erreicht Durchmesser von bis zu 40 cm
- Hutunterseite mit Lamellen durchzogen
- wechseln mit dem Alter die Farbe, von weiß bis beige hin zu braun
- verbreitet weißes Sporenpulver
Unterschiede Parasol – Knollenblätterpilz
Auf den ersten Blick sehen sich der Knollenblätterpilz und Parasol oft zum Verwechseln ähnlich, vor allem die noch jungen Exemplare. Wenn sich die Hüte bereits geöffnet haben, ist eine Unterscheidung deutlich einfacher. Aufgrund der großen Verwechslungsgefahr und der giftigen Eigenschaften der Knollenblätterpilze, ist extreme Vorsicht beim Sammeln angeraten. Mit einer Pilzvergiftung ist nicht zu spaßen, da diese zum Tod des Konsumenten führen kann. Die beiden Pilzsorten bilden jedoch markante Merkmale aus, mit denen das Erkennen eindeutig möglich ist.
- deutlich größerer und lederartiger Hut am Parasol
- leichter Nussgeruch
- unter dem Hut bildet sich lederartiger Ring aus
- ist bräunlich und lässt sich verschieben
- Knollenblätterpilz viel kleiner
- matte Hutoberfläche, bei Regen schmierig
- riecht süßlich nach Honig
- fester, weißer Ring lässt sich nicht bewegen
- bei Unsicherheit Sachverständigen zu Rate ziehen
Häufig gestellte Fragen
Wie wird der Parasolpilz richtig gereinigt?
Den Hut des Riesenschirmpilzes nicht mit fließendem Wasser waschen, um den charakteristischen Geschmack zu erhalten. Anstatt dessen vorsichtig mit einem feuchten Tuch säubern.
Gibt es gesetzliche Vorschriften bezüglich des Sammelns von Pilzen?
Pilzliebhaber sollten sich vorher erkundigen, welche Mengen an Pilzen überhaupt beim Sammeln anfallen dürfen. Da zu diesem Thema abweichende Regelungen in den diversen Bundesländern gelten, lassen sich auf diese Weise unangenehme Begegnungen mit zuständigen Forstbeamten vermeiden.
Was sollten Einsteiger beim Pilzesammeln bedenken?
Wer noch ganz neu im Metier des Pilzesammelns ist, der sollte sich im Vorfeld immer gut informieren. Außerdem ist es dringend zu empfehlen, in der Anfangszeit die gesammelten Pilze von einem Sachverständigen begutachten zu lassen.