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Peperoni sind nicht nur lecker und gesund, sie sind auch etwas anspruchsvoll, was ihre Pflege anbelangt. Trotzdem ist es ohne weiteres möglich, sich diese Pflanzen heranzuziehen und bis zur Ernte zu kultivieren. Es gibt unwahrscheinlich viele verschiedene Sorten. Sie unterscheiden sich in der Fruchtgröße, der Farbe und Form und vor allem auch im Schärfegrad. Für jeden Gaumen ist die richtige dabei. Wie man Peperoni anbaut, welche Sorten es gibt, wie man die Pflanzen pflegt und wann und wie geerntet wird, haben wir für Sie zusammengetragen.
Steckbrief
- Gehört zu den Nachtschattengewächsen
- Pflanzengröße je nach Sorte zwischen 40 und 150 cm
- Fleischige, unterschiedlich lange, dünne, dicke oder runde Früchte in grün, gelb, rot und orange.
- Peperoni wird oft mit Chilis verwechselt, sie unterscheiden sich aber in Form und Farbe
- Aus Chilis wird Chilipfeffer oder Cayennepfeffer hergestellt, aus Peperoni Paprikapulver von Edelsüß bis Rosenpaprika
- Der eigentliche Scharfmacher der Peperoni sind die weißen Samenkörner und die Samenscheidewände der Früchte.
- Peperoni stammen vom Gemüsepaprika ab
- Form ähnelt der von Spitzpaprika und großen Chilischoten
- Peperoni stammt ursprünglich aus Südostasien
- Kam mit den türkischen Eroberern im 16. Jahrhundert nach Europa
- Je kleiner, desto schärfer sind Peperoni in der Regel
Peperoni – Sorten
- Thai Yellow – gelbe, aromatisch-scharfe Peperoni, bis 10 cm lang, ertragreich, ideal für den Wintergarten oder das Gewächshaus
- Lombardo – grüne oder rote Peperoni, mild würziger Geschmack, dünnwandige, leicht gedrehte Früchte, ideal für Kübelhaltung
- Joe’s Long – rote, sehr lange Früchte, bis zu 30 cm, die längsten Peperoni der Welt, würzig scharf, sehr ertragreich, bis zu einem Meter hohe Pflanzen
- Georgia White Pepper – weiße Früchte, allerdings auch mit grünen oder roten erhältlich, würzig scharf, aber erträglich, frühe und ertragreiche Sorte
- Orange Thai – orangefarbige, dünne, etwa 6 cm lange Früchte, aromatischer, feurig scharfer Geschmack, Früchte ideal zum Trocknen, Pflanzen bis zu einem Meter hoch
- Elefantenrüssel – leuchtend gelbe Früchte, dünn und zwischen 8 und 15 cm lang, mittelscharfes Aroma, gut für das Freiland geeignet
Viele Sorten unter http://tomaten.bplaced.net/Paprikafotos/paprika.htm
Pflege von Peperoni
Peperoni sind anspruchsvoll. Sie mögen es warm und geschützt, vor Regen und vor Wind. Am besten gedeihen sie in einem Gewächshaus, aber es geht auch ohne. Kübelhaltung ist empfehlenswert, dann können die Gefäße unter einem Dach sehr geschützt aufgestellt werden. Wichtig sind eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und eine optimale Düngung. Ansonsten gibt es nicht allzu viel zu beachten. Geerntet wird zwischen August und Oktober. Je reifer die Peperoni sind, umso schärfer sind sie in der Regel.
Standort
Der Standort für Peperoni sollte sehr geschützt sein. Die Pflanzen mögen es warm und sonnig. Nach Möglichkeit schützt man sie vor Regen, auf alle Fälle aber vor Wind. Günstig ist Kübelhaltung, denn so ein Gefäß kann gut unter einen schützenden Dachvorsprung oder das Vordach gestellt werden. Auch für Beete gibt es Schutz, ähnliche „Zelte“ wie für Tomaten.
- Günstiger Standort ist ein Gewächshaus
- Freilandhaltung ist aber ebenfalls möglich
- Sonniger, luftiger, aber windgeschützter Platz
- Auf jedem Fall Zugluft vermeiden
- Ideal vor einer Südwand und einem Dachvorsprung, der vor Regen schützt
- Oft ist solch ein Platz nur erreichbar, wenn die Peperoni im Kübel kultiviert werden, was problemlos möglich ist.
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat muss nährstoffreich und durchlässig sein. Da künstliche Dünger nicht vertragen werden, ist bei der Auswahl darauf zu achten, keine vorgedüngte Garten- oder Blumenerde zu verwenden.
- Feuchte nährstoffreiche Gartenerde
- Ideal ist leicht saurer bis neutraler Boden
- Auf jeden Fall muss das Substrat durchlässig sein
- Ein zu hoher pH-Wert führt zu gelblich verfärbten Blatträndern. Günstig ist ein Wert zwischen 0,3 und 4,6
- Bei der Pflanzung gleich mit Hornmehl oder Kompost anreichern
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Die Peperoni sollen nicht zu hoch oder zu tief eingegraben werden. Auf keinem Fall dürfen sie zu früh in den Garten. Temperaturen unter 5°C werden nicht vertragen. Die Nächte im Mai können noch sehr kühl sein.
- Nicht vor den Eisheiligen ins Freie stellen
- Nachttemperaturen müssen über 5°C liegen
- Mulchfolie schützt vor Unkräutern und erwärmt den Boden (zuvor alle Unkräuter entfernen)
- Peperoni so tief einpflanzen, wie sie zuvor im Topf gestanden haben.
- Pflanzabstand 40 bis 50 cm
- Reihenabstand 60 cm
- Günstig ist eine Stütze, die dem Gewächs Halt gibt.
- Bei Pflanzung im Gefäß ruhig auch mal verschiedene Sorten zusammenpflanzen. Die unterschiedlichen Früchte zusammen sehen sehr interessant aus.
Gießen und Düngen
Regelmäßige Wassergaben sind wichtig für das Gedeihen der Peperonipflanzen. Allerdings muss mit Gefühl gegossen werden. Das Substrat darf nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken sein. Auf die Blätter sollte besser kein Wasser gelangen. Nährstoffe sind wichtig, aber nach Möglichkeit nur organische.
- Hoher Wasserbedarf
- Täglich gießen
- Wurzelballen immer leicht feucht halten
- Keine Staunässe
- Nicht auf die Blätter gießen
- Jungpflanzen sehr vorsichtig gießen
- Wird zu wenig gegossen, kann es passieren, dass die Pflanze Knospen oder Blüten abwirft.
- Vor Regen schützen
- Düngen 14tägig mit organischem Gemüsedünger
- Künstliche Dünger werden nur schlecht vertragen
- Günstig ist Brennnesseljauche
- Wichtig ist, dass nicht zu viel Stickstoff gedüngt wird, lieber mehr Magnesium und Mineralien
- Sobald sich erste Blüten zeigen, Düngen einstellen
Schneiden
Die erste Blüte, die so genannte Königsblüte, sollte herausgebrochen werden. Man muss natürlich sehr vorsichtig vorgehen. Das Ausbrechen dient einem buschigeren Wachstum und höheren Erträgen. Die Königsblüte bildet sich in der Gabelung zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb. Wer seine Pepronipflanze überwintert, sollte im Februar zurückschneiden.
- Seitentriebe bis auf 3 cm Länge zurückschneiden
Überwintern
Die meisten Pepronipflanzen sind mehrjährig. Sie können überwintert werden. Bei den einjährigen Sorten entfällt die Überwinterung selbstverständlich. Temperaturen unter +5°C vertragen die Pflanzen nicht. Man muss sie rechtzeitig ins Haus holen. Ausgepflanzte Exemplare müssen vorsichtig in Gefäße umgesetzt werden.
- Alle Pflanzen auf einen möglichen Schädlingsbefall kontrollieren, damit man sich keine Plagegeister ins Winterquartier einschleppt.
- Betroffene Pflanzen isolieren und behandeln.
- Pflanzen hell stellen, vor allem die, an denen noch Früchte hängen
- Die idealen Temperaturen liegen um die 10°C, also keinesfalls warm überwintern!
- Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit
- Regelmäßig Lüften!
- Regelmäßig gießen, aber nur sehr wenig.
- Im Februar Pflanzen kräftig zurückschneiden und in neues Substrat umtopfen
- Pflanzen wärmer stellen und etwas mehr gießen
- Sie treiben kräftig neu aus
- Nach den Eisheiligen können sie wieder ins Freie.
Vermehren
Die einfachste Art, Peperoni zu vermehren ist durch Aussaat. Samen gibt es im Handel zu kaufen. Im Internet finden sich Spezialhändler, die ganz ausgefallene und besonders scharfe Sorten anbieten. Natürlich können auch selbst geerntete Früchte Samen liefern. Diese sind wie alle anderen etwa drei Jahre keimfähig.
Aussaat
- Bereits ab Januar im Haus vorziehen, dann haben sie beim Auspflanzen eine gute Größe
- Ideal ist ein Zimmergewächshaus
- Aussaaterde verwenden, diese ist keimfrei. Günstig ist, noch etwas Perlite unterzumischen, damit die Erde locker bleibt. Das ist günstig für das Pikieren.
- Samen etwa einen Zentimeter mit Erde bedecken
- Substrat vorsichtig anfeuchten und mit Klarsichtfolie bedecken
- Hell und warm stellen, zwischen 20 und 25°C
- Wichtig ist das Lüften, also die Folie kurz abnehmen.
- Keimdauer 14 bis 21 Tage
- Sobald die Pflänzchen drei Blätter gebildet haben, können sie pikiert werden
- Bis Mitte Mai im Gefäß weiterpflegen
- Nach den Eisheiligen entweder in den Garten pflanzen oder nur die Gefäße ins Freie stellen
- Bodentemperatur sollte etwa 20°C betragen
- Die Jungpflanzen nicht plötzlich der Sonne aussetzen, sondern langsam daran gewöhnen
Stecklingsvermehrung
- Im Sommer Stecklinge schneiden
- Etwa 5 bis 10 cm lang
- Nur die obersten Blätter an dem Stängel belassen, die anderen entfernen
- Stecklinge in Anzuchterde stecken
- Warm und hell stellen, um die 25°C
- Immer schön leicht feucht halten
Ernten
Peperoni werden zwischen August und Ende Oktober geerntet. Je länger die Früchte reifen, umso intensiver ist ihr Geschmack und Schärfegrad. Je nachdem, wie scharf man die Früchte haben möchte, müssen sie noch hängen oder können schon geerntet werden. In schlechten Jahren reifen die Peperoni nicht rechtzeitig. Wer die Pflanzen in Gefäßen kultiviert hat, kann diese wieder ins Haus holen und weiter pflegen, bis die gewünschte Reife erreicht ist. Ob die Früchte reif sind, ist recht einfach festzustellen. Sie können geerntet werden, sobald sie ihre Endfarbe erreicht haben.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten entstehen meist durch Pflegefehler, häufig durch zu viel Wasser. Trotzdem sind Peperoni nicht besonders anfällig. Auftreten können Verticillium-Welke und Tabakmosaikvirus. Schädlinge kommen immer mal wieder vor. Hier ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und schnell einzuschreiten, bevor sie großen Schaden anrichten können.
- Blattläuse, Dickmaulrüssler und Spinnmilben
- Vorbeugen mit Frühjahrsspritzung mit Brühe aus Ackerschachtelhalmen
- Natürliche Feinde im Garten fördern – Marienkäfer, Schlupfwespen und Spinnen
- Neem-Auszug – schont Nützlinge
- Tabakmosaikvirus – Virenerkrankung, zu erkennen an mosaikförmigen Flecken auf den Blättern. Immer mehr Blätter sterben ab, am Ende die gesamte Pflanze. Ursprünglich auf Tabakpflanzen reduziert, befallen die Erreger auch Paprikapflanzen. Gegen den Virus hilft, resistente Sorten auszuwählen. Wichtig ist auch, rechtzeitig gegen Blattläuse vorzugehen, da diese die Krankheit übertragen können. Alle Geräte und Hände gründlich reinigen und desinfizieren. Pflanzen nicht auf den Kompost.
- Verticillium-Welke – Schadpilz, der durch Samen und infizierte Erde übertagen wird. Pilz bewirkt eine Verlangsamung der Flüssigkeitszirkulation und später den totalen Zusammenbruch. Spritzungen helfen nur kurzfristig. Wichtig ist, alle Geräte zu desinfizieren. Abgeschnittene Teile nicht auf den Kompost geben. Am besten hilft ein tiefgründiger Bodenaustausch. Die Pflanzen müssten alle vernichtet werden.
Häufige Fragen
Müssen die Seitentriebe bei Peperoni ausgegeizt oder ausgebrochen werden?
Nein. Schneiden muss man nur, wenn man die Größe der Pflanzen eindämmen möchte. Manche der Peperonipflanzen werden über einen Meter hoch und dann auch dementsprechend breit. Wer auf dem Balkon oder der Terrasse nicht ausreichend Platz hat, kappt die Spitze der Pflanze oberhalb eines Knotens (Blattverzweigung). Dadurch entwickeln sich die Sträucher buschiger und tragen mehr Früchte. Dieses Schneiden ist nicht zwingend erforderlich und hat nichts mit Ausgeizen zu tun.
Einige Früchte bekommen dunkle Flecken. Woran liegt das?
Das ist meist kein Grund zur Besorgnis. Viele Sorten bekommen auf der dem Licht zugewandten Seite dunkle, fast schwarze Flecken. Bei hellen Peperoni kann die Verfärbung auch ins rötliche umschlagen. Mit der Fruchtreife verschwinden diese Flecken. Es sind Pigmentveränderungen, völlig harmlos.