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Die Alokasie ist eine prächtige Blattschmuckpflanze, wahrscheinlich gehört die auch Tropenwurz oder Pfeilblatt genannte Pflanze zu den schönsten Blattgewächsen überhaupt. Mannigfache Farben, Muster und Gestalten; das Pfeilblatt kann tatsächlich Pfeilblätter ausbilden, die goldene Sprenkel oder violettrote Blattadern zeigen. Dabei hat die tropische Schönheit relativ wenige Ansprüche. Sie braucht allerdings im Sommer einen warmen, größtenteils schattigen und schön feuchten Standort – je besser es der Alokasie geht, desto prägnanter wird sie die typische Form und Färbung entwickeln. Erfahren Sie mehr über die Sorten und die Pflege der interessanten Aronstabgewächse.
Steckbrief
- Alokasien kommen aus der Familie der Aronstabgewächse
- Sie stellen eine der rund 120 Gattungen dieser Pflanzenfamilie
- Diese Gattung umfasst nach aktuellem Stand 70 bis 80 Arten
- Die alle im tropischen/subtropischen Asien oder südlich davon beheimatet sind
- Als Zimmerpflanze bekannte Verwandte: Dieffenbachie, Efeutute, Philodendron, Monstera
- Bei den Alokasien selbst werden einige Arten kultiviert
- Und gezüchtet, teils gehen die Kreuzungen über mehrere Arten
- Die sich manchmal wieder untereinander kreuzen
- Deshalb werden bei den Alokasien Arten und Sorten nicht sehr präzise unterschieden
- Wie schön, dass alle Pfeilblätter pflegeleicht und nach den gleichen Vorgaben zu pflegen sind
Arten und Sorten
Schon bei den botanischen Arten bietet die Gattung Alocasia einiges: 70 bis 80 Alokasien-Arten sind aktuell entdeckt, von denen etliche kultiviert werden, was wiederum weitere Auswahl an Zuchtsorten hervorbringt. Es entstanden viele künstliche Kreuzungen, die möglicherweise aus mehreren Arten bestehen, bei der Auflistung von Pfeilblatt-Varianten erscheinen deshalb üblicherweise Arten und Sorten zusammen in einer Liste. Hier der Überblick über die in Deutschland verfügbaren Arten und Zuchtsorten, vorab die “Stars”:
- Alocasia ‘Amazonica’: auch Elefantenohr, Kreuzung aus A. longiloba x Alocasia sanderiana, dunkelgrüne Blätter mit hellen breiten Linien auf Blattadern, im Englischen als ‘African Mask’, ‘Jewel Alocasia’ oder ‘Alocasia Alligator’ bekannt, auch als Alocasia ‘Polly’ oder ‘Poly’ im Handel
- Alocasia calidora: mittelgrüne Blätter von ziemlicher Größe, leicht gerunzelte Blattmitte
- Alocasia cuprea: kupferfarbene Blätter mit dunklen Adern, leider selten angeboten
- Alocasia lowii: ursprünglich aus Borneo, häufig bei uns erhältlich, dunkler gefärbte, ledrige Blätter von 45 cm Länge, die sich dreieckig zuspitzen und auf 35 bis 45 cm langen Stielen sitzen
- Alocasia macrorrhizos: besitzt mit ca. 1 Quadratmeter, die größten Einzelblätter der Pflanzenwelt, wird bis zu 4 m hoch, gelegentlich auch als Zimmerpflanze gehalten, mineralreiche Rhizome und Sprossachsen als Nahrungsmittel genutzt
- Alocasia metallica: ovale bis herzförmige, etwa 40 cm lange olivgrüne Blätter, untere Lappen fest zusammengewachsen, bronzefarbene Blattoberseiten, metallisch schimmernd, dunklere Adern
- Alocasia plumbea: rotviolette Stiele mit großen violettgrünen Blättern
- Alocasia reginula: dunkle, samtene Blätter (z.B. Alocasia reginula ‘Black Velvet’)
- Alocasia sanderiana (oder sanderana): bekannteste Alokasie in heimischen vier Wändern, kurze Triebe, metallisch glänzende Blätter mit weißen Blattadern
- Alocasia veitchii: 50 cm langer Stiel mit ca. ebenso langen sattgrünen Blättern mit olivgrünen Adern
Weitere bekannte Arten und Sorten:
- Alocasia ‘Batman’
- Alocasia ‘Blackie’
- Alocasia ‘Bullata’
- Alocasia cucullata
- Alocasia ‘Culcatta’
- Alocasia ‘Green-Shield’
- Alocasia ‘Hilo-Beauty’
- Alocasia ‘Imperialis’
- Alocasia nebula elaine
- Alocasia ‘New-Guinea Gold’
- Alocasia nobilis
- Alocasia porteii
- Alocasia portodora
- Alocasia ‘Purpley’
- Alocasia ‘Rowan’
- Alocasia ‘Sarian’
- Alocasia sedeniii
- Alocasia ‘Tiffany’
- Alocasia triangularis
- Alocasia ‘White-Knight’
- Alocasia ”Williams-Hybride’
Standort
- idealer Standort im beheizten Gewächshaus
- gute Alternativen: Wintergarten ohne direkte Sonne oder halbschattiges Blumenfester
- Platz mit viel Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit
- Lichtbedarf: Halbschatten ausreichend
- mindestens 22°C in der hellen Zeit
- nachts und im Winterhalbjahr mindestens 18°C
- Alokasie täglich (vormittags, am Vorabend) mit feinem Wasser besprühen
- vor direkter, austrocknender Mittagssonne schützen (Morgen- und Abendsonne sind okay)
Substrat
Ob Eichenwald oder Regenwald: Waldboden ist locker, durchwurzelt, von arbeitenden Organismen durchzogen, eher sauer als kalkhaltig. Genauso solch einen Boden sollten Sie Ihrer Alokasie zusammenstellen, bis auf die Mikroorganismen natürlich, die überleben in unseren Kübeln leider nicht in ausreichenden Mengen und müssen durch Dünger ersetzt werden.
Also mischen Sie eine lockere und leicht saure Erde, Blumenerde oder Gartenerde mit ein wenig Lauberde aus dem Garten und/oder auflockernden Torfersatzstoffen, Kokoshumus, Kies, Perlit, Tongranulat. Leicht sauer wird diese Erde durch einen Spritzer Essig im Wasser, etwas Kaffeesatz, sauer eingestellten Kompost oder Spezialdünger, je nach Kübelgröße.
In jeden Kübel muss eine leistungsfähige Drainage aus Kies usw. gegeben werden. Außerdem sollte man den Wasserauffang unter dem Ablauf regelmäßig kontrollieren, denn dauerhaft nasse Wurzeln schätzt das Pfeilblatt gar nicht.
Pflege
- regelmäßig gießen
- im Sommer je nach Blattgröße ziemlich kräftig
- Feuchtigkeit des Substrats kontrollieren
- erst gießen, wenn oberste Schicht trocken
- Düngergabe während Hauptwachstumszeit (April/Mai bis September/Oktober) etwa zweimal im Monat
- Dünger ins Gießwasser mischen
- Grünpflanzendünger in halber Konzentration
- im Winter weniger gießen
- jährlich vor Sommersaison umtopfen
Typische Konflikte
Pfeilblätter werden wegen ihrer wunderbar ausdrucksstark gefärbten Blätter angeschafft und lassen doch hin und wieder einige dieser Blätter gelb werden. Höchst ärgerlich in durchgestylten Arrangements, aber leider kaum zu vermeiden. Zunächst kann es sich nämlich schlichtweg um alte Blätter handeln, die ihre Lebenszeit hinter sich haben.
Staunässe
Wenn es damit nicht seine Bewandtnis hat, kann die Blattverfärbung durch stauende Nässe verursacht worden sein (Blätter werden durchgehend gelb und fahl). Möglicherweise hat das Substrat auch an Wasserdurchlässigkeit eingebüßt oder die Drainageschicht muss erneuert werden, in diesem Fall die Pflanze schnell “trockenlegen”:
- Austopfen
- nasse Erde entfernen
- angefaulte Wurzelstücke wegschneiden
- mit neuer, nur leicht befeuchteter Erde neu eintopfen
Trockenheit
Werden die Spitzen/Ränder der Blätter gelb oder braun, steht das Pfeilblatt zu trocken. Lösung: Pflanze mehr besprühen oder umstellen. Wenn eine im Sommer auf der Terrasse sonnenverwöhnte Alokasie in einem relativ dunklen Zimmer überwintern muss, können die Blätter nach innen vergeilen und sich dabei ebenfalls verfärben. Das wächst sich in ausreichendem Licht wieder aus. Verfärbte Blattmasse kann man vorsichtig aus der Pflanze herausschneiden.
Schädlinge
Wie alle tropischen, im deutschen Dunkel-Winter schwächelnden Pflanzen wird auch das Pfeilblatt öfter einmal von den kleinen Tierchen besucht, die um uns herum leben und sich von Pflanzensäften ernähren. Dazu gehören vor allem Blattläuse, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, die es im Winter auch gerne warm haben und entzückt sind, wenn sie schöne Zimmerpflanzen zur Versorgung vorfinden. Im Normalfall haben die Pflanzen gar nichts dagegen, den Pflanzensaugern ein wenig Saft abzugeben. Die Pflanzensauger haben ökologische Aufgaben, gesunde Pflanzen bilden so viele Abwehrstoffe, dass sie einen Befall gut überstehen.
Bekämpfen
Geschwächten Pflanzen müssen Sie bei der Abwehr helfen, zunächst durch gute Überwachung, bei festgestelltem Befall dann möglichst mit schneller Quarantäne und sofortiger mechanischer Bekämpfung. Dazu gehört:
- Abduschen der betroffenen Pflanze(n)
- Absammeln der Schädlinge
- Abstreifen mit einem in Alkohol getauchtem Wattestäbchen
- anschließendes Austopfen
- Erde von Wurzeln spülen entsorgen
- mit neuer Erde in neuen Topf setzen
- Pflegefehler beheben
Wenn das nicht reicht, ist Besprühen mit Öl-Lösungen, etwa
- Paraffinöl
- Neemöl
- Wasser
- ein wenig Seife oder Spülmittel
an der Reihe, danach kommt die Unterstützung durch Fressfeinde, z.B.
- Marienkäfer
- Schlupfwespen
- Florfliegen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, und das nicht unbedingt nur für Haustiere, sondern auch für Menschen. Zwar nicht “sehr stark giftig” oder “stark giftig”, sondern einfach nur giftig, das dafür aber in allen Pflanzenteilen; sogar das durch die Pflanze gelaufene Gießwasser im Untersetzer soll nicht ganz ohne sein. Die Hauptgifte sind unlösliche Calciumoxalatkristalle, die bei häufigem Kontakt brennende und entzündete Haut verursachen können. Knabbernde Haustiere können gereizte und geschwollene Schleimhäute und Magen-Darmbeschwerden davontragen, sehr viel Oxalsäure kann irgendwann die Nieren schädigen. Pfeilblatt ist beispielsweise als giftig für Chinchillas, Degus, Hamster, Hasen, Hörnchen, Hunde, Kaninchen, Katzen, Mäuse, Meerschweinchen, Vögel und Ratten bekannt.
Eine ‘Black Velvet’ mit fast schwarzen Blättern und rosa Blattunterseiten ist schon wirklich schick, die Alocasia ‘Green Shield’ scheint spektakuläre Blattgrößen zu entwickeln, und die Alocasia ‘Bullata’ erfüllt dem Smoothie-Freund zumindest optisch den Traum vom ewigen Basilikum … Das waren die auffälligsten, es gibt viel “Charakter im Detail” zu entdecken.