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Blumenhartriegel, Cornus Kousa – Pflege-Anleitung & Sorten

Japanischer Blumenhartriegel - Cornus kousa

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Dekorativ, in kräftigen Farben und immer wieder anders – Blumenhartriegel werten mit ihrer Blütenpracht jede heimische Grünanlage auf. Das Gewächs, das zur Gattung der Hartriegel (Cornus) gehört, präsentiert sich weltweit in rund 40 Arten. Ursprünglich beheimatet sind die dekorativen Pflanzen mit ihren imposanten Blüten, die bis zu 10cm groß werden können, vor allem in Asien und Afrika. Nicht zuletzt sorgt auch das dekorative Herbstlaub für ein echtes Highlight im Garten. Und wer sich einige Jahre gedulden kann, freut sich schließlich auch über die farbintensiven Früchte des Strauches. Pflegeleicht und robust, gelingt die Kultivierung des Blumenhartriegels auch Anfängern. Und die große Sortenvielfalt macht das Aussuchen der Lieblingspflanze umso spannender.

Steckbrief

  • in der Regel langsam wachsende Sträucher
  • erreichen je nach Art und Sorte eine Gesamthöhe von bis zu 6 Metern
  • präsentieren einen reichen Blütenwuchs
  • entwickeln kräftiges, rötliches Laub
  • Blüten mit farbigen Hochblättern

Standort und Boden

Für eine erfolgreiche Kultivierung benötigt der Blumenhartriegel vor allem einen gut gewählten Standort. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass das Gewächs ausgeglichene Verhältnisse bevorzugt, so dass sich ein Bereich mit mäßigen klimatischen Bedingungen eignet; anhaltend starke Sonneneinstrahlung schadet dem Blumenhartriegel ebenso wie ständiger Schatten. Für die Kultivierung eignet sich  vielmehr ein Standort, der zwar viel Sonne, aber auch Wanderschatten bietet; dieser kann beispielsweise von einem Gemäuer geworfen werden. Aus dekorativen Gründen sollte der Blumenartriegel entweder in Einzelstellung oder aber in Nachbarschaft zu stark blühenden Stauden gepflanzt werden, zum Beispiel Lupinen, Taglilien oder Sonnenbraut. Auch der kräftig blau blühende Rittersporn eignet sich optimal für eine dekorative Nachbarschaftsbepflanzung.

Damit der Blumenhartriegel optimal gedeiht, benötigt das Gewächs nicht nur einen sorgfältig ausgesuchten Standort, sondern darüber hinaus auch ein gutes Substrat. Die Erde, die bei der Kultivierung zum Einsatz kommt, sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Blüte des Blumehartriegels humos
  • eher leicht
  • hoher Gehalt an Nährstoffen
  • nicht zu schwer und nicht zu kalkhaltig
  • hohe Durchlässigkeit

Liegt ein Substrat vor, das diese Eigenschaften nicht aufweist, kann eine Bodenaufbereitung erfolgen. Ist die Erde beispielsweise zu schwer, kann eine Auflockerung mit Sand sinnvoll sein Um hingegen den Nährstoffgehalt zu erhöhen, hat es sich bewährt, das Substrat zusätzlich mit Mist oder Kompost anzureichern.

Gießen und Düngen

Auch bei der Bewässerung bevorzugt der Blumenhartriegel ausgeglichene Verhältnisse; das Substrat sollte weder zu trocken noch zu feucht sein, denn Staunässe kann dem Gewächs ebenso schaden wie anhaltende Trockenheit. Vor allem wenn der Standort sehr sonnig gewählt wurde, ist eine regelmäßige Bewässerung sinnvoll; insbesondere an heißen Tagen im Sommer kann dann die tägliche Flüssigkeitszufuhr erforderlich sein.

Als Gießwasser eignet sich vor allem Regenwasser oder sehr weiches Leitungswasser; beide Varianten enthalten wenig Kalk.

Wer das Gewächs nicht regelmäßig gießen möchte, deckt den Bereich um den Stamm sorgfältig mit Mulch ab; auf diese Weise verringert sich die Verdunstung bei warmem Wetter, so dass die Pflanze deutlich länger von den einzelnen Wasserportionen profitieren kann. Gleichzeitig sorgt ein regelmäßiges Mulchen auch für eine optimale Versorgung des Blumenhartriegel mit wichtigen Nährstoffen; vor allem bei Verwendung von Rinde oder Grasschnitt wird dieser Effekt erzielt.

In einigen Fällen fällt jedoch trotz Versorgung mit Mulch ein verringertes Pflanzenwachstum auf; dann kann es sinnvoll sein, die Nährstoffgabe mit Hilfe eines natürlichen Düngers auszuweiten. Zu diesem Zweck eignet sich beispielsweise Mist oder Kompost; gedüngt wird am besten kurz vor der Blüte. Auch der Einsatz von Fertigdüngern ist grundsätzlich denkbar. – Allerdings sollte bedacht werden, dass eine sehr schwache Konzentration des Düngemittels ausreicht und eine zu hohe Nährstoffgabe der Pflanze mehr schadet als eine Unterversorgung.

Pflege und Überwintern

Japanischer Blumenhartriegel - Cornus kousa Zur Pflege des Blumenhartriegels gehört vor allem die regelmäßige Auflockerung des Bodens, da sich durch häufiges Gießen der Boden schnell verdichtet. Ein tiefes Einarbeiten in das Substrat ist für diese Maßnahme jedoch nicht notwendig; es reicht aus, die oberflächlichen Erdschichten mit einer Kralle zu bearbeiten. Dabei kann immer wieder auch die Qualität des Substrats überprüft werden: ein harter Boden lässt sich dann mit Hilfe von Sand aufwerten. Auf diese Weise lässt sich auch der Prozess der Bodenverdichtung etwas eindämmen. Es hat sich bewährt, im Zuge der Bodenauflockerung auch die Düngung zu verabreichen. Obwohl der Blumenhartriegel insgesamt nicht geschnitten werden muss, kann diese Maßnahme durchaus hilfreich sein, zum Beispiel in folgenden Fällen:

  • wenn der Strauch zu groß geworden ist
  • wenn durch den Wuchs Nachbarpflanzen behindert werden
  • um vor allem ältere Exemplare wieder in Form zu bringen

Im Idealfall erfolgt der gezielte Pflanzenschnitt nach der Blüte, wobei auf eine radikale Kürzung verzichtet werden sollte. Optimal ist ein gelegentliches Auslichten der äußeren Triebe. Meist präsentieren sich Blumenhartriegel winterhart und vertragen problemlos Temperaturen bis -20°C; wer die Gewächse im Freiland kultiviert, benötigt deshalb in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz. Wird die Pflanze jedoch im Kübel gehalten, ist eine gezielte Überwinterung notwendig, die am besten in einem frostfreien und kühlen Raum erfolgt. Dann muss das Gewächs auch gelegentlich gegossen werden, um eine Austrocknung zu verhindern.

Pflanzen und Vermehrung

Als beste Pflanzzeit für den Blumenhartriegel präsentiert sich das Frühjahr; dann bleibt dem Gewächs noch ausreichend Zeit, ein kräftiges Wurzelsystem auszubilden, bevor der erste Winter eintritt. Bevor die Pflanzung erfolgt, sollten auch die Nachfröste abgewartet werden. Alternativ kann man das Gewächs jedoch auch noch im Herbst ins Freiland setzen. Sowohl als Einzelstellung als auch in Kombination mit üppig blühenden Stauden werden dann dekorative Elemente entfaltet. Die Vermehrung des Blumenhartriegels erfolgt je nach Art mit Hilfe folgender Methoden:

  • Blüte des Cornus kousa durch Absenker
  • durch gezielte Aussaat
  • durch Teilung

Die Gewinnung der Samen für die Aussaat ist in der Regel erst ab dem dritten oder sogar erst ab dem vierten Lebensjahr des Blumenhartriegels möglich. Dann entwickeln sich rötliche Früchte an dem Strauch, die wie eine Mischung aus Erdbeeren und Himbeeren aussehen. In einigen dieser Früchte verbirgt sich ein Stein, der vom Fruchtfleisch befreit und anschließend zur Vermehrung genutzt werden kann. Anschließend wird das Saatgut im Haus vorgezogen, indem der Stein in einen Topf mit Anzuchterde gegeben wird. Dabei sollte es sich um das gleiche Substrat handeln, das auch bei erwachsenen Pflanzen eingesetzt wird.

In der Anzuchtphase muss der Topf an einen halbschattigen Platz verbracht werden; das Substrat ist regelmäßig feucht zu halten. Ist die Pflanze gut ausgebildet und hat eine Höhe von etwa 20cm erreicht, kann der Umzug ins Freiland erfolgen. Allerdings sollte die Umgewöhnung nicht zu drastisch erfolgen, um Schäden an der Pflanze zu vermeiden: Es hat sich bewährt, den Topf zunächst an frostfreien Tagen ins Freie zu stellen. Hat der Blumenartriegel eine Größe von 30cm erreicht, kann das Gewächs ausgesetzt werden; die Einpflanzung ins Freiland erfolgt dann am besten im Frühling.

Besonders einfach funktioniert die Vermehrung des Blumenhartriegels durch eine gezielte Teilung; diese Maßnahme findet im Idealfall ebenfalls im Frühling statt. Die auf diese Weise gewonnen Tochterpflanzen können dann einzeln wieder ins Freiland gesetzt oder in einem Kübel kultiviert werden.

Obwohl die Vermehrung durch Teilung besonders einfach und schnell funktioniert, sollte bedacht werden, dass diese Methode der Pflanze viel Kraft abfordert.

Krankheiten und Schädlinge

Zu den wichtigsten Krankheiten und Schädlingen, die den Blumenhartriegel betreffen können, gehören folgende Sorten:

  • Hartriegel-Blattbräune
  • Hartriegel-Blattflecken
  • Wacholder-Miniermotte

Ist der Blumenhartriegel von der Blattbräune befallen, entstehen auf den Blättern kleine oder aber flächige Flecken von brauner Farbe; im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einem vorzeitigen Blattsterben, die Blätter selbst bleiben jedoch teilweise noch sehr lange noch an den Sträuchern hängen. Manchmal sind Exemplare mit braunen Flecken bereits im Handel, die nicht gekauft werden sollten. Befallene Pflanzen werden vernichtet. Hat hingegen eine Miniermotte den Blumenhartriegel befallen, verfärben sich die Triebspitzen braun. Dann sind die betroffenen Triebe zu entfernen oder auch gezielt Insektizide einzusetzen.

Sorten

Beliebt sind vor allem folgende Sorten des Blumenhartriegels:

  • Amerikanischer Blumenhartriegel - Cornus florida 'Rubra' Amerikanischer Blumenhartriegel (Cornus florida)
  • Japanischer Blumenhartriegel (Cornus Kousa)
  • Chinesischer Blumenhartriegel (Cornus kuosa var.chinensis)

Cornus florida wächst als Baum und erreicht eine Gesamthöhe von etwa vier bis sechs Metern; das grüne, zugespitzte Laub verfärbt sich im Herbst scharlachrot und violett. Hat das Gewächs eine Höhe von zwei Metern erreicht, entwickeln sich ab Mai gelblichweiße Blüten, die von vier weißen Hochblättern umgeben sind. Diese Kombination ist für die opulente Wirkung dieser Sorte verantwortlich. Beim Chinesischen Blumenhartriegel sind vor allem die himbeerähnlichen Früchte für den dekorativen Effekt verantwortlich; diese sind wie an einer Perlenschnur an den Ästen aufgereiht und stellen einen echten Blickfang dar.

Japanischer Blumenhartriegel (Cornus Kousa)

In deutschen Gärten ist besonders der Japanische Blumenhartriegel beliebt. Der Strauch präsentiert einen kurzen Stamm und mehrere, aufrecht stehende Hauptäste sowie in Etagen abzweigende Seitenäste. Diese Sorte erreicht eine Höhe von bis zu sechs Metern und bildet bis 9cm lange elliptische Blätter aus, die sich im Herbst scharlachrot färben. Die eher unscheinbaren Blüten, die sich in der Zeit von Mai bis Juni ausbilden, werden von vier großen, weißen Hochblättern umrahmt; diese Kombination bildet einen dekorativen Höhepunkt der Pflanze. Darüber hinaus sind jedoch auch Sorten erhältlich, die rahmweiße Hochblätter mit gelbbuntem Laub ausbilden. Ab September entwickeln sich zusätzlich rosafarbene, erdbeerähnliche Früchte.

Der Japanische Blumenhartriegel findet Verwendung als extravaganter Blütenstrauch für Solitärstellung oder aber in lockeren Gruppen mit zurückhaltenden Gehölzarten. Vor allem in Partnerschaft mit Rhododendren oder dunklen Koniferen kommt das Gewächs optimal zur Geltung und kann seine dekorativen Elemente vollständig entfalten. Folgende Sorten des Cornus Kousa sind besonders beliebt:

  • Cornus Kousa Teutonia
  • Cornus Kousa Schmetterling
  • Cornus Kousa Satomi
  • Cornus Kousa China Girl

Wer viel Wert auf besonders große Blüten legt, wählt am besten die Sorte Cornus Kousa Teutonia; das Gewächs blüht weißgrün und wirkt aufgrund der enormen Blattgröße besonders eindrucksvoll. Wer etwas mehr Farbe innerhalb der heimischen Grünanlage wünscht, kann auf die Sorte Cornus Kousa Schmetterling zurückgreifen, die zwar reinweiße Hochblätter ausbildet, jedoch bei der Verfärbung einen leicht rosa  Farbton annehmen. Diese Sorte ist besonders für Hobbygärtner geeignet, die nicht lange auf eine üppige Blütenbildung warten möchten; das Gewächs blüht bereits in jungen Jahren sehr reichhaltig.

Für eine kräftigere Farbe im Garten sorgt hingegen die Sorte Cornus Kousa Satomi, die rosarote Blüten ausbildet; diese zeigen auf der Rückseite dekorative rote Adern. Besonders reizvoll ist auch die Belaubung, bei der sich leicht glänzende, dunkelpurpur getönte Blätter zeigen. Besonderes dekorative Farbnuancen präsentiert auch die Sorte Cornus Kousa China Girl, die Blüten aus gelblichweißen Hochblättern ausbildet; diese wirken wie leicht mit Schnee bestäubt. Im Herbst sorgt diese Sorte mit ihrer leuchtend roten Nuancen für dekorative Farbtupfer im Garten.

Häufig gestellte Fragen

Die Wurzeln des Blumenhartriegels weisen Schäden auf. Welche Ursache könnte dieser Erscheinung zugrunde liegen?
Insbesondere im Sommer wird häufig gegossen, wodurch sich der Boden immer mehr verdichtet. Wer dann den Boden nicht regelmäßig auflockert, riskiert Schäden an den Wurzeln.

Die Blätter des Gewächses rollen sich ein und bilden Flecken aus. Was ist zu tun?
Möglicherweise handelt es sich bei diesem Phänomen um einen Streusalzschaden, der unter Umständen auch Jahre zurück liegen kann. Hier hilft ein gezielter Bodentausch sowie Düngung und Wässerung.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: sonnig mit Wanderschatten
- Boden: nährstoffreich, humos, leicht, nicht zu kalkhaltig, durchlässig
- Gießen: mäßig aber regelmäßig gießen, Staunässe und Trockenheit meiden
- Düngen: Gabe von Stallmist oder Kompost
- Pflege: Rückschnitt ist möglich, aber nicht notwendig; regelmäßiges Auflockern des Substrates wirkt Bodenverdichtung entgegen
- Pflanzen: am besten im Frühjahr; in Einzelstellung oder zusammen mit farbintensiven Stauden
- Vermehrung: durch Teilung, mit Absenkern oder mit Hilfe von Samen
- Schädlinge und Krankheiten: Wacholder-Miniermotte, Hartriegel-Blattflecken, Hartriegel-Blattbräune
- Sorten: Amerikanischer Blumenhartriegel, Japanischer Blumenhartriegel, Chinesicher Blumenhartriegel

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