Pflanzenlexikon

Frangipani, Plumeria, Tempelbaum – Pflege-Anleitung

Fragipani - Plumeria

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Tropisch, dekorativ und wohlriechend – der Tempelbaum (auch Frangipani oder Plumeria genannt), der zu den Hundsgiftgewächsen gehört, erfreut sich auch in unseren Breiten wachsender Beliebtheit. Die Blüten des sukkulenten Gewächses verströmen ein intensives und angenehmes Aroma. Dabei präsentiert sich der Tempelbaum außerordentlich pflegeleicht und kann aus diesem Grund problemlos auch von Anfängern kultiviert werden; allerdings erweist sich die Pflanze gegenüber diversen Krankheiten und Schädlingen anfällig. Bei optimaler Standortwahl und guter Pflege kann sich der Hobbygärtner jedoch lange an dem imposanten Exoten erfreuen. Aber Vorsicht: Der Tempelbaum ist giftig.

Steckbrief

  • gehört zu den Sukkulenten
  • wächst als Laub abwerfender Strauch bzw. Baum
  • wird unter ursprünglichen Bedingungen bis zu 8 Meter hoch
  • erreicht bei Kübelhaltung eine Gesamthöhe von 2 Meter
  • bildet rote oder weiße Blüten mit intensivem, angenehmen Duft aus
  • Blätter sind zunächst empfindlich und weich, werden im Laufe der Zeit jedoch kräftiger
  • Pflanze bildet geflügelte, flache Samen aus
  • Alle Pflanzenteile sind giftig

Standort und Boden

Fragipani im Topf Die Plumeria gehört zu den exotischen Pflanzen, die natürlicherweise in tropischen Gebieten beheimatet und aus diesem Grund an hohe Temperaturen und viel Sonne gewöhnt sind. Auch in unseren Breiten fühlt sich das Gewächs deshalb an einem warmen Standort besonders wohl; der ideale Platz innerhalb der heimischen Grünanlage befindet sich in der vollen Sonne. Der gewählte Standort sollte der wärmeliebenden Pflanze mindestens fünf Sonnenstunden am Tag bieten. Während sich der Tempelbaum im Wachstum befindet, sollten dort Temperaturen um 20°C während des Tages vorherrschen.

Für eine optimale Blütenbildung sollte die Temperatur stets relativ konstant ausfallen. Wird das Gewächs in Regionen kultiviert, in denen die nächtlichen Temperaturen auch während der Sommermonate bis unter 15°C absinken und grundsätzlich drastische Schwankungen zwischen den Tages- und Nachttemperaturen vorherrschen, sollte die Pflanze nachts ins Haus geholt werden.

Damit diese Maßnahme flexibel durchgeführt werden kann, hat es sich bewährt, die Plumeria in einem Pflanzengefäß zu kultivieren.
Der ideale Standort präsentiert sich nicht nur warm und hell, sondern sollte darüber hinaus auch einen gewissen Schutz vor den Einflüssen starker Winde aufweisen.

Neben dem optimalen Standort spielt auch das Substrat, das für die Kultivierung des Tempelbaumes verwendet wird, eine Rolle. Die eingesetzte Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • reich an Nährstoffen
  • pH-Wert um 7
  • hohe Durchlässigkeit

Die hohe Durchlässigkeit der Erde ist für die Kultivierung der Frangipani von entscheidender Bedeutung, weil sich die Pflanze sich gegenüber hoher Feuchtigkeit sehr empfindlich zeigt; Staunässe kann schnell zu Wurzelfäule führen. Besonders gut eignet sich deshalb Kakteenerde, der man im Idealfall etwas groben Sand untermischt.

Auch die Pflanzengefäße spielen bei der Kultivierung eine Rolle. Diese sollten schwarz eingefärbt sein und aus Plastik bestehen. Tontöpfe sind wenig geeignet, da die Pflanze an diesem Material leicht festwächst; beim Umtopfen können dann die feinen Wurzeln verletzt werden. Insbesondere bei Jungpflanzen besteht diesbezüglich ein hohes Risiko. Allerdings: Wer ältere Plumeria von drei oder mehr Jahren kultiviert, kann das Gewächs dann auch in einen Tontopf umsetzen; denn zu diesem Zeitpunkt ist häufig ohnehin ein Wurzelrückschnitt nötig.

Auch auf die richtige Größe des Topfes sollte man achten; je mehr Platz der Pflanze zur freien Entfaltung zur Verfügung steht, umso größer wird das Gewächs. Häufig wird ein Gefäß mit einer Höhe von 50cm und einem Durchmesser von etwa 30cm empfohlen. Dann kann der Tempelbaum eine Gesamthöhe von bis zu drei Metern erreichen. Bevor das Substrat in den Plastiktopf gefüllt ist, sollte man im Boden eine Drainageschicht auslegen, um einen optimalen Wasserablauf zu ermöglichen.

Gießen und Düngen

Fragipani - Plumeria Zur Pflege der Plumeria gehört die regelmäßige und reichliche Bewässerung, denn aufgrund der beträchtlichen Blättermasse verdunstet sehr viel Feuchtigkeit. Gerade in Zeiten mit sehr hohen Temperaturen muss das Gewächs häufig zweimal täglich mit Wasser versorgt werden. Beim Bewässern der Pflanze sollte auf folgende Aspekte geachtet werden:

  • Feuchtigkeit darf nicht auf die Blätter gelangen (Verbrennungsgefahr)
  • Gegossen wird am besten direkt am Stamm
  • zwischen den einzelnen Wassergaben sollte die oberste Erdschicht gut abtrocknen

Die Plumeria verträgt auch kurzzeitige Trockenperioden.
In den Wintermonaten wird nur sporadisch gewässert.

Auch die Düngung erfolgt in regelmäßigen Abständen und ab dem Beginn des neuen Austriebs; bis zum Beginn der Ruhephase ist die Versorgung mit Nährstoffen alle zwei Woche notwendig. Man erkennt diesen Zeitpunkt an dem enormen Blattverlust der Pflanze, der die Ruhephase einläutet. Der Dünger, der für die Versorgung junger Pflanzen zum Einsatz kommen sollte, weist im Idealfall einen hohen Anteil an Stickstoff auf. Hat die Plumeria hingegen bereits ein höheres Lebensalter erreicht, sollte mit phosphatbetonten Düngemitteln gearbeitet werden.

Umtopfen und Schneiden

Das Umtopfen der Plumeria in ein größeres Pflanzengefäß ist vor allem notwendig, wenn der Topf sehr stark durchwurzelt ist; ansonsten wird im Abstand von etwa fünf Jahren zu dieser Maßnahme geraten. Vorsicht: Ein vorzeitiges Umtopfen stellt eine Stress-Situation für die Pflanze dar und kann beispielsweise zu Blattveränderungen führen.

Das Umtopfen der Frangipani sollte mit einer Bearbeitung des Wurzelballens einhergehen; im Zuge dieser Maßnahme werden diese um ein Viertel ihrer Gesamtmasse eingekürzt. Auf diese Weise wird nicht nur die Struktur der Wurzel gestärkt, sondern auch das gesamte Wachstum der Pflanze gefördert.

Am besten topft man die Plumeria nach der Winterpause um, wenn die Wachstumsperiode gerade eingeläutet wird. Doch auch im Frühsommer kann diese Maßnahme noch vorgenommen werden. Vorsicht: Ab September sollte das Umtopfen nicht mehr erfolgen, weil dann das Risiko einer verminderten Blütenbildung steigt; zu diesem Zeitpunkt hat das Gewächs bereits eine Blütendolde ausgebildet.

Fragipani - Plumeria Wer gerne Stecklinge gewinnen möchte, kann die Frangipani bei dieser Gelegenheit schneiden; an den entstandenen Schnittstellen bildet sich dann eine Verzweigung, die sich ansonsten nur nach der Blüte zeigt. Grundsätzlich gehören Schneidemaßnahmen jedoch nicht zu den unbedingt notwendigen Pflegemaßnahmen der Plumeria.

Überwintern

Da es sich bei der Plumeria um eine tropische Pflanze handelt, die an warme Temperaturen gewöhnt ist, muss das Gewächs während der kalten Jahreszeit in ein Winterquartier verbracht werden. Hierbei sollte es sich um einen möglichst hellen Standort handeln, an dem Temperaturen zwischen 12 und 15°C vorherrschen; besonders gut eignet sich ein Wintergarten.

Bezüglich der idealen Bewässerung sollten folgende Aspekte beachtet werden:

  • zwischen Ende Oktober und Ende November Gießmenge deutlich reduzieren
  • ab Ende November sollte die Bewässerung komplett eingestellt werden
  • lediglich bei Bedarf sollte man während der Winterruhe gießen
  • Ab März/April wird die Gießmenge dann langsam wieder erhöht

Die Bewässerung der Frangipani erfolgt vor allem, wenn der Stamm des Gewächses runzelig wird.

Der Tempelbaum darf erst wieder ins Freie verbracht werden, wenn keine nächtlichen Fröste mehr zu erwarten sind; in der Regel ist dieser Zeitpunkt ab Ende Mai gekommen. Allerdings kann bereits Ende März oder Anfang April mit einer Bewässerung in geringen Dosen und einer vorsichtigen Düngung begonnen werden. Beim Umzug ins Freiland ist für die ersten Tage ein schattiger Standort zu wählen, damit sich der Tempelbaum allmählich an die höheren Temperaturen gewöhnen kann.

Vermehren und Pflanzen

Fragipani - Plumeria Eine Vermehrung des Tempelbaumes kann entweder mit Hilfe von Stecklingen oder aber durch gezielte Aussaat erfolgen. Die Stecklingsvermehrung ist vor allem vorteilhaft, wenn eine bestimmte Blütenfarbe und Sortenreinheit gewünscht sind. Die Erfahrung zeigt zudem, dass Stecklinge gelber und weißer Variationen besser wurzeln als die der rot blühenden Frangipani.

Für die Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen verwendet man dicke, verholzte Zweige, die eine Gesamtlänge von etwa 25cm aufweisen. Die Triebe trennt man mit einem sauberen Schnitt ab; anschließend werden die Schnittflächen einige Tage getrocknet. Jetzt kann der Trieb in eine Glas gestellt werden, das man 5cm hoch mit Wasser füllt. An einem warmen und hellen Standort bilden sich innerhalb von zwei bis drei Wochen erste Wurzeln aus. Während dieser Zeit wechselt man das Wasser alle zwei Tage. Weisen die neu gebildeten Wurzeln schließlich eine Länge von mehreren Zentimetern auf, können sie in vorbereitetes Substrat gesetzt werden.

Wer die Vermehrung der Frangipani mit Hilfe von Samen durchführen möchte, wählt am besten das Frühjahr oder den Sommer für die Aussaat; dann sind die Lichtverhältnisse besonders günstig. Möchte man die Plumeria dennoch im Winter kultivieren, sollte für eine künstliche Belichtung sorgen.

Als Substrat eignen sich unterschiedliche Varianten; eine gute Basismischung stellt beispielsweise Aussaaterde dar, die mit Lavagranulat oder Sand gemischt wird; alternativ eignet sich jedoch auch Kokosfaser. Anschließend sät man die Samen aus und bedeckt mit wenig Erde, so dass nur die Flügel des Saatgutes aus dem Substrat heraus schauen. Jetzt deckt man die Anzuchttöpfe mit Folie ab. Während der Keimung muss die Erde stets leicht feucht gehalten werden; daneben ist im Abstand von jeweils drei Tagen eine ausreichende Belüftung wichtig, damit das Substrat nicht zu schimmeln beginnt. Fünf bis acht Wochen nach der Keimung kann die Vereinzelung der Pflänzchen erfolgen.

Alternativ funktioniert die Aussaat auch mit Hilfe von Perlite. Um den Prozess der Keimung zu beschleunigen, lässt man die Samen zwei Tage vor der geplanten Aussaat in warmem Wasser vorquellen. Nach dem Aussäen kultiviert man die Pflanzentöpfe an einem Ort, an dem Temperaturen von 25°C vorherrschen, und gießt die Samen leicht an.

Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die Samen der Frangipani mit Hilfe der Keimbeutelmethode durchzuführen. Hierfür sollte man folgende Aspekte beachten:

  • Perlite in einen verschließbaren Plastikbeutel geben
  • Substrat etwas anfeuchten
  • Samen hinzufügen
  • Beutel an einem warmen Ort lagern

Die Samen beginnen bereits nach zwei bis vier Wochen zu keimen.

Krankheiten und Schädlinge

Wollläuse Der Tempelbaum kann von einer Vielzahl von Erkrankungen befallen werden. Zu den häufigsten Krankheiten zählt der Sonnenbrand, der sich sowohl auf den Blättern als auch an den Triebspitzen zeigt. Dieses Phänomen präsentiert sich besonders häufig im Zuge der Übersiedlung des Gewächses vom Winterquartier ins Freiland. Zur Vorbeugung stellt man den Tempelbaum dann noch nicht in die volle Sonne, sondern wählt als Zwischenstandort einen schattigen Bereich innerhalb der Grünanlage. Ebenfalls nach der Überwinterung tritt häufig auch die Stammfäule auf, die durch einen speziellen Algenpilz verursacht wird und zur Ausbildung von glasigen Bereichen führt. Hier hilft nur ein radikaler Rückschnitt.

Zu den wichtigsten Schädlingen der Plumeria gehören folgende Arten:

Häufig gestellte Fragen

Einige Tempelbäume blühen bereits im ersten Jahr, andere brauchen 5 Jahre, bis sie zur Blüte kommen. Welche Ursache liegt diesem Phänomen zugrunde?
Frangipani, die aus Samen kultiviert wurden, blühen grundsätzlich erst nach drei bis fünf Jahren. Wer den Tempelbaum hingegen mit Hilfe von Stecklingen züchtet, kann bereits im ersten Jahr mit einer Blüte rechnen.

Die Blätter der Plumeria verformen sich mit einem mal unnatürlich. Welche Gründe können für diese Deformierungen vorliegen?
Die Pflanze könnte beispielsweise unter Stress leiden, zum Beispiel wenn man das Gewächs zu früh umtopft. Aber auch ein ungünstiges Bewässerungsverhalten kann zu Deformationen an den Blättern führen.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: hell, vollsonnig
- Boden: reich an Nährstoffen, durchlässig, neutraler pH
- Gießen: im Sommer täglich, im Herbst reduzieren, im Winter spärlich 
- Düngen: von der Blühphase bis zur Ruhephase im Abstand von zwei Wochen
- Umtopfen: wenn der Topf stark durchwurzelt ist; am besten ab Beginn der Wachstumsphase
- Überwintern: hell, bei 12-15°C, wenig wässern
- Vermehren: mit Hilfe von Stecklingen und durch Aussaat
- Krankheiten: Sonnenbrand und Stammfäule
- Schädlinge: Spinnmilbe, Wolllaus, weiße Fliege, Thripse und Blattlaus

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