Pflanzenlexikon

Safranwurz, Gelbwurz, Curcuma alismatifolia – Pflege-Anleitung

Einzelne Blüte des Safranwurz

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Bei allen Curcuma-Arten handelt es sich um krautige, ausdauernde Pflanzen. Bei uns ist die Pflanze als Safranwurz bekannt. Die zahlreichen Zuchtformen dieser Gattung unterscheiden sich vor allem in Größe und Farbe der Blüten. Ihre Wurzeln sind fleischige, gut verzweigte und zudem sehr aromatische Rhizome. Oftmals befinden sich an den Rhizomen auch Knollen. Die Blüten von Curcuma alismatifolia oder auch Gelbwurz bzw. Safranwurz, sind keine Blüten im eigentlichen Sinne, sondern größtenteils Hoch- bzw. Deckblätter. Diese sind meist rosafarben, selten auch weiß oder rot mit einer porzellanartigen bis seidigen Oberflächenstruktur. Was die Pflege betrifft, ist dies Pflanzen in der Regel sehr anspruchslos.

Steckbrief

  • Krautig wachsende, ausdauernde Staude
  • Curcuma alismatifolia ist eine exotische Kübel- bzw. Zimmerpflanze
  • Sie gehört zur Familie der Ingwergewächse
  • Erreicht unter optimalen Bedingungen Wuchshöhen von bis zu 80 cm
  • Keine frostharte Pflanze
  • Überwinterung frostfrei, kühl und trocken
  • Jährlich umtopfen bzw. umpflanzen
  • Sehr anspruchslos in der Pflege

Pflanzen

Die Rhizome dieser Pflanze können im Frühjahr an einen sonnigen Standort ausgepflanzt werden. Vor einer Pflanzung im Garten sollte man bedenken, dass die Knollen frostempfindlich sind und vor den ersten Frösten wieder aus dem Boden geholt werden müssen, sie können auf keinen Fall draußen überwintern. Möchte man die Safranwurz in den Garten pflanzen, ist es ratsam, die Wurzelstöcke im zeitigen Frühjahr im Haus vorzuziehen und Mitte/Ende Mai nach draußen zu pflanzen. Am häufigsten wird Curcuma alismatifolia aufgrund seiner Frostempfindlichkeit in Töpfen oder Kübeln kultiviert. Dabei sollte man vor allem darauf achten, dass das betreffende Pflanzgefäß groß genug ist. Wichtig ist auch eine gute Drainage als unterste Schicht. Diese kann beispielsweise aus Tonscherben, Blähton oder Kies bestehen.

Das Rhizom wird dann etwa 8 cm tief in lockere, gut durchlässige und humusreiche Blumenerde eingesetzt, mit Erde bedeckt und leicht angegossen. Im Frühsommer kann die Pflanze dann nach draußen an ein warmes, sonniges und geschütztes Plätzchen gestellt werden und den ganzen Sommer draußen verbringen.

Standort und Boden

  • Safranwurz im Beet Curcuma alismatifolia mag geschützte, warme, helle bis halbschattige Standorte.
  • Entweder mit Morgen- oder Abendsonne.
  • Pralle Mittagssonne ist zu vermeiden ebenso wie Zugluft.
  • Diese Pflanze benötigt ganzjährig konstante Temperaturen über 15 Grad.
  • Dementsprechend ist ein dauerhafter Platz im Haus häufig besser.
  • Ein Standort im Freien ist aber trotz allem möglich.
  • Allerdings können draußen auch im Sommer die Temperaturen stark schwanken.
  • Die Safranwurz mag aber konstant warme Temperaturen.
  • Besonders gut eignet sich ein dauerhafter Standort in einem Wintergarten.
  • Sehr gut geeignet sind auch Wohnräume mit einer großen Fensterfront.
  • Als Substrat kann man in der Regel jede handelsübliche Blumenerde verwenden.
  • Ideal ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5.

Um die Durchlässigkeit handelsüblicher Blumenerde zu verbessern, bietet es sich an, etwa zu einem Drittel Blähton, Lavagrus, Kies oder Split unter die Erde zu mischen, vorausgesetzt, sie nicht bereits in dem Fertigsubstrat enthalten.

Gießen und Düngen

Die Safranwurz sollte regelmäßig gegossen werden, vor allem während der Blühperiode. Nach der Blüte können die Gießmengen und die Häufigkeit der Wassergaben reduziert werden. Zwischenzeitlich sollte man das Substrat immer abtrocknen lassen jedoch, ohne dass es komplett austrocknet. Staunässe sollte ebenso vermieden werden wie Trockenheit. In Untersetzern oder Übertöpfen befindliches Wasser muss immer entfernt werden, da es ansonsten zu Fäulnisbildung kommen kann. In die Blüten sollte möglichst kein Gießwasser gelangen, ansonsten könnte es zu Blütenfäulnis kommen. Während der warmen Jahreszeit ist es ratsam, die Pflanzen bzw. die Blätter ab und zu mit Wasser zu besprühen, allerdings nicht die Blüten.

Safranwurz-Curcuma-Alismatifolia Frisch gekaufte Pflanzen aus dem Gartenfachhandel sollte man, ebenso wie frisch umgetopfte Pflanzen, die ersten zwei Monate noch nicht düngen. Ansonsten beginnt man nach dem Austrieb mit der Düngung. Von Frühjahr bis zum Herbst verabreicht  man 1-2 Mal monatlich einen Grünpflanzendünger in halber Konzentration, entweder mit einem Flüssigdünger über das Gießwasser oder in Form von Düngerstäbchen, die in jedem Gartenfachmarkt erhältlich sind. Ältere, starkwüchsige Exemplare können gegebenenfalls wöchentlich gedüngt werden. Ab September sollte man das Düngen einstellen.

Schnitt und Umtopfen

In der Regel muss die Safranwurz nicht verschnitten werden. Lediglich die Blätter werden im späten Herbst bzw. mit Winterbeginn abgeschnitten. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Blätter allerdings komplett verwelkt sein.

  • Die Safranwurz Curcuma alismatifolia sollte möglichst jedes Jahr umgetopft werden.
  • Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr zu Austriebsbeginn.
  • Wichtig hierbei ist, dass der neue Topf weder zu groß noch zu klein ist.
  • Bestenfalls ist er nur wenige Zentimeter größer sein als der alte Topf.
  • Nicht die Drainageschicht vergessen.

Überwintern

Curcuma alismatifolia ist eine sommergrüne Pflanze, d.h., dass sie im Winter ihre Blätter verliert. Diese beginnen im Herbst nach der Blüte, sich gelb zu verfärben. Ab jetzt benötigt die Pflanze nur noch wenig Wasser. Sind die Blätter komplett verwelkt, ist es Zeit, sie abzuschneiden und die Wurzelknollen aus der Erde zu holen. Man lässt sie abtrocknen und lagert sie während des Winters in einem dunklen und vor allem trocknen Raum bei Temperaturen zwischen 14 und 16 Grad. Das Winterquartier kann durchaus komplett dunkel sein.

Safranwurz-Curcuma-Alismatifolia Man kann die Knollen beispielsweise in einer Kiste mit Sand oder Torfmull lagern. Sollen die Knollen später in den Garten ausgepflanzt werden, ist es wie bereits erwähnt, sinnvoll, sie im zeitigen Frühjahr im Haus vorzuziehen. Auch die Knollen für die Kübelpflanzung werden etwa ab Februar wieder in Töpfe oder Kübel gepflanzt und an einen helleren und wärmeren Ort mit Temperaturen von etwa 22 Grad gestellt. Sobald sich der erste Austrieb zeigt, wird wieder gegossen.Bei Pflanzen, die dauerhaft im Topf oder Kübel kultiviert werden, kann man die Knollen auch im Boden belassen, diesen komplett austrocknen lassen und sie so über den Winter bringen. Auch dann sollte das Winterquartier dunkel und trocken sein mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Ein Temperaturabfall bis auf maximal 3 Grad wird kurzzeitig vertragen.

Während der Überwinterung wird nur sehr sparsam und selten gegossen, denn zu viel Nässe könnte die Knollen schlimmstenfalls faulen lassen. Das Substrat darf nicht vollständig austrocknen. Gedüngt wird bereits ab September nicht mehr. Sobald sich im Frühjahr die ersten neuen Triebspitzen zeigen, wird der Topf wieder an einen helleren Platz gestellt und regelmäßiger gegossen. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, die im Topf überwinterten Knollen in frisches Substrat umzupflanzen.

Knollen, die man für die Überwinterung aus der Erde geholt und entsprechend ohne Topf überwintert, sollte man ab und zu auf Schäden beispielsweise Fäulnisstellen oder Ähnliches untersuchen und gegebenenfalls sofort aussortieren um ein Übergreifen auf andere Knollen zu verhindern.

Vermehren

Vermehren lässt sich die Safranwurz durch Wurzelteilung. Am besten teilt man die Knollen im November/Dezember vor der Überwinterung und pflanzt sie im darauf folgenden Frühjahr wieder ein. Dazu kann man bereits vorhandene Pflanzen verwenden oder sich im Frühjahr entsprechende Knollen im Gartenfachhandel kaufen, die dort häufig auch als Gelbwurzel angeboten werden.

Die geteilten Knollen werden dann im Frühjahr getrennt voneinander in Kübel gepflanzt. Danach wird das Ganze leicht angegossen und an einen warmen Platz gestellt. Das Substrat sollte die nächsten Wochen nicht vollständig austrocknen. Bis sich die ersten Blätter zeigen, sollte minimal gegossen werden und mit Blühbeginn wird die Gießmenge dann deutlich erhöht.

Krankheiten und Schädlinge

Blütenfäulnis

Zu Blütenfäulnis kommt es, wenn beim Gießen oder im Freien immer wieder Wasser an die Blüten gelangt. Demzufolge sollte man immer darauf achten, nicht über die Blüten und Blätter, sondern ausschließlich unten auf das Substrat zu gießen.

Pilzkrankheiten

Zu viel Nässe oder Feuchtigkeit macht die Pflanzen auch anfälliger für verschiedene Pilzkrankheiten. Bei einem zu starken Befall ist die betreffende Pflanze in der Regel nicht mehr zu retten. Vorbeugend sollte man auch hier zu viel und andauernde Nässe vermeiden.

Spinnmilben

Spinnmilben an Blatt Erstes Anzeichen für einen Befall mit Spinnmilben ist ein fahler Farbton der Blätter. Später sterben die Blätter ab und vertrocknen. Sowohl an Blattachseln und Blattunterseiten als auch den Blatträndern zeigen sich im weiteren Verlauf feine weiße Gespinste. Ursachen für einen Spinnmilbenbefall sind in der Regel zu hohe Temperaturen und gleichzeitig eine zu geringe Luftfeuchtigkeit bzw. eine zu trockene Luft. Werden die betreffenden Räume beheizt, können sich Spinnmilben sehr schnell ausbreiten, schlimmstenfalls auch auf andere Pflanzen.

Für eine Erfolg versprechende Bekämpfung sollte man die betreffende Pflanze zunächst von den anderen isolieren, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei einem anfänglichen Befall kann es gegebenenfalls bereits ausreichen, die Pflanzen mit einem stärkeren Wasserstrahl abzubrausen. Einen stärkeren Befall kann man u.a. mit einem handelsüblichen Akarizid, einem Mittel zur Milben- und Zeckenbekämpfung beseitigen. Vorbeugend sollte man zu trockene Raumluft vermeiden und die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen erhöhen. Sowohl beim Besprühen als auch beim Abbrausen sollte man die Blüten unbedingt auslassen. Zusätzlich kann man Raubmilben zur Bekämpfung einsetzen.

Andere bekannte Arten

Curcuma longa – Indische Gelbwurz

Die Sorte Curcuma longa, auch Gelber Ingwer, Gelbwurz, Gilbwurz oder Kurkume genannt, ist die bekannteste der etwa 80 Arten. Das liegt daran, dass aus ihr das beliebte Gewürz hergestellt wird. Das Rhizom ist intensiv gelb, weshalb es auch als Farbstoff verwendet wird. Der Geschmack der frischen Wurzel ist leicht brennend und harzig. In getrocknetem Zustand schmeckt sie eher leicht bitter und mild-würzig.

Curcuma zedoaria – Weiße Curcuma

Diese Curcuma-Art findet vor allem als Heilpflanze Verwendung. Das Innere des Rhizoms ist weiß, sein Duft erinnert an eine Mango oder an Ingwer. Auch hier ist das Rhizom essbar und hat einen intensiven bitteren Nachgeschmack.

Häufig gestellte Fragen

Safranwurz in Großaufnahme Wie oft sollte die Safranwurz gegossen werden?
Wenn man die Pflanze zwei Mal wöchentlich gießt, ist das in der Regel ausreichend. Man kann sie auch einmal wöchentlich kurzzeitig in ein Gefäß mit Wasser stellen, sodass sie ausreichend Wasser aufnehmen kann. Wasser im Untersetzer sollte immer entfernt werden. Beim Kauf dieser Pflanzen sollte man darauf achten, dass ein entsprechendes Etikett mit Pflegehinweisen an der Pflanze oder am Topf ist, an denen man sich orientieren kann.

Müssen verwelkte Blüten abgeschnitten werden?
Verwelkte Blüten sollten immer abgeschnitten werden und das möglichst dicht über dem Boden. Werden die Blüten so tief wie möglich abgeschnitten, kann die Pflanze ihre ganze Kraft in die Bildung neuer Blüten stecken.

Wie lange blüht diese Curcuma-Pflanze?
Eine Curcuma-Pflanze kann je nach Art zwischen 2 und 5 Blüten hervorbringen. Eine Blüte verwelkt unter optimalen Bedingungen nach etwa drei Wochen. Werden verwelkte Blüten regelmäßig abgeschnitten, kann die Pflanze bis zu drei Monate blühen.

Woran kann es liegen, wenn die Blätter braune Flecke bekommen?
Braune Flecken auf den Blättern sind meist ein Anzeichen dafür, dass das Substrat entweder zu nass oder zu trocken ist. Dementsprechend sollte man sein Gießverhalten entsprechend anpassen.

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Tipps für Schnellleser

- Curcuma alismatifolia sind krautige und ausdauernde Pflanzen.
- Gepflanzt werden kann im Frühjahr.
- Meist Kultivierung als Zimmer- oder Kübelpflanze.
- Wichtig ist eine gute Drainage.
- Kultivierung im Freiland vom Frühjahr bis Herbst möglich.
- Standort sollte konstant warm, sonnig bis halbschattig und geschützt sein.
- PH-Wert des Bodens zwischen 6,5 und 7,5.
- Gegossen wird regelmäßig, etwa zweimal wöchentlich.
- Substrat zwischenzeitlich immer abtrocknen lassen.
- Komplett austrocknen sollte das Substrat nicht.
- Wasser im Untersetzer immer entfernen.
- Vom Frühjahr bis zum Herbst 1-2 Mal wöchentlich düngen.
- Grünpflanzendünger in halber Konzentration verabreichen.
- Frisch gepflanzte oder umgetopfte Pflanzen, die ersten zwei Monte nicht düngen.
- Ab September gar nicht mehr düngen.
- Am besten jährlich umtopfen.
- Winterquartier sollte kühl, dunkel und trocken sein.
- Vermehrung durch Wurzelteilung.
- Unter ungünstigen Bedingungen anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

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