Pflanzenlexikon

Seerosen – Pflanzen, Pflege und Dünger

Seerose - Nymphaea

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Elegant, vielfältig und außerordentlich dekorativ – die Seerose stellt zweifellos die wichtigste Teichpflanze dar und verschönert mit ihren leuchtenden Farben und der charakteristischen Form jede heimische Grünanlage. Ausgestattet mit ebenmäßigen Schwimmblättern, erwecken die Gewächse den Eindruck, dass sie über dem Wasser schweben oder auf der Teichoberfläche aufliegen. Mittlerweile sind zahlreiche Arten erhältlich, die sich für jede Anlage eignen. Insbesondere Gartenbesitzer, die schon etwas Erfahrung in der Teichpflege aufweisen, werden mit den Gewächsen gut zurechtkommen.

Steckbrief

  • überwiegend unter Wasser wachsende Schwimmblattstauden
  • Gesamthöhe variiert zwischen 20cm und 200cm
  • überragt die Wasserfläche nur mit Schwimmblättern und Blüten
  • runde bis herzförmige, glänzend grüne ledrige Schwimmblätter
  • Je nach Sorte kleine oder große gefüllte, schalen- bis ballenförmige Blüten
  • Blüten präsentieren ein gelbes Staubblattbüschel im Zentrum
  • Farbvielfalt der Blüten reicht von Weiß über Gelb, Orange und Rosa bis Rot

Standort und Boden

Seerose - Nymphaea Seerosen gehören zu den klassischen Teichpflanzen und wachsen am besten in einem ausreichend großen, gut proportionierten Gewässer. Grundsätzlich gedeiht das Gewächs am besten an einem möglichst hellen und warmen Standort, der sonnig bis absonnig liegen sollte; ideal sind fünf bis sechs Sonnenstunden am Tag.

Allerdings sind auch bestimmte Sorten erhältlich, die auch im lichten Schatten zur Blüte kommen: Hierzu zählen beispielsweise Walter Pagels, Fritz Junge oder Berthold. Die Gelbe Teichrose gedeiht sogar im tiefen Schatten. Besonders wichtig ist auch eine gleichmäßige Sauerstoffversorgung des Wassers, die vor allem durch spezielle Geräte gewährleistet werden kann.

Der Standort innerhalb des Teiches befindet sich in der Tiefwasserzone. Hier werden Seerosen häufig in Kombination mit Seekanne gepflanzt. Zu den geeigneten Nachbarpflanzen, die jedoch nicht im Boden verankert sind, gehören kleine Wasserlinsen und Krebsschere. Die Seerose wird entweder auf den Grund des Teiches gepflanzt oder ab er in spezielle Pflanzenkörbe gegeben, die anschließend im Teich versenkt werden. Wer die Gewächse in Kübeln kultiviert, verhindert auf diese Weise zusätzlich eine wuchernde Ausbreitung.

Grundsätzlich ist der Standort bei Seerosen jedoch nicht ausschließlich auf das Tiefwasser eines Teiches beschränkt. Einige Varianten eignen sich auch für die Bepflanzung im flachen Wasser oder lassen sich in speziellen Gefäßen kultivieren.
Für die erfolgreiche Pflanzung von Seerosen spielt neben dem idealen Standort auch die Art des eingesetzten Substrats eine Rolle. Die ausgewählte Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • humos
  • reich an Nährstoffen
  • möglichst kalkarm

“Gießen” und Düngen

Seerose - Nymphaea Da es sich bei Seerosen um Wasserpflanzen handelt, müssen diese nicht gegossen werden. Allerdings besteht dennoch die Gefahr der Vertrocknung, wenn beispielsweise der Wasserstand im Teich zu stark absinkt. Sowohl das Rhizom als auch der Wurzelballen dürfen nie vollständig austrocknen. Aus diesem Grund ist es notwendig, an niederschlagsfreien und warmen Monaten regelmäßig den Stand des Wassers zu kontrollieren und gegebenenfalls Flüssigkeit hinzuzufügen.

Seerosen gehören zu den stark zehrenden Pflanzen und benötigen aus diesem Grund zusätzliche Nährstoffe. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Blüte ausbleibt und sich die Blätter des Gewächses gelb verfärben und abfaulen. Gedüngt wird nach Bedarf, aber mindestens einmal jährlich im Frühjahr; liegt ein besonders nährstoffarmer Boden vor oder ist das Wasser nur unzureichend mit solchen Stoffen durchsetzt, kann auch eine häufigere Düngung erforderlich sein. Insbesondere wenn die Seerosen in geeigneten Körben kultiviert werden, ist eine zusätzliche Nährstoffversorgung unerlässlich. Hierzu eignet sich ein spezieller Dünger für Teiche und Wasserpflanzen, der als fester Langzeitdünger vorliegt.

Besonders praktisch sind Düngekegel, die in die Erde gesteckt werden müssen.

Der Dünger sollte tief in die Erde gedrückt werden, damit keine Berührung mit dem Wasser stattfindet. Damit dies gelingt, wird ein schmales Rohr bis in den Seerosenkorb gesteckt. Jetzt steckt man einen Düngekegel hinein und drückt diesen anschließend mit einer Stange in die Erde. Am besten wird der Dünger sorgfältig mit Lehm verknetet und dann in kleinen Portionen ausgegeben.

Pflege und Schneiden

Zur Pflege der Seerosen gehört vor allem die Entfernung von vergilbten Blättern oder Pflanzenteilen, die Fraßspuren oder Krankheitszeichen aufweisen. Auch die Kontrolle von Schädlingen wie Raupen, Seerosenblattkäfer und Blattläuse ist wichtig, die sofort abgestreift bzw. abgelesen werden sollten. Im Frühjahr entfernt man abgestorbene Teile der Pflanze; sind die Seerosen zu stark gewachsen und haben sich massiv ausgebreitet, hilft auch ein vorsichtiges Auslichten. Für das Eindämmen von Wucherungen können unterschiedliche Gründe genannt werden:

  • Seerose - Nymphaea Platzmangel der Seerosen und daraus resultierender eingeschränkter dekorativer Effekt
  • nachlassende Blühfreude aufgrund des Platzmangels
  • Standortkonkurrenz mit anderen Teichpflanzen
  • Wuchernde Rhizome bedecken den Teichgrund

Ob bei der Seerose zusätzliche Schneidemaßnahmen erforderlich sind, lässt sich meist an den Pflanzen selbst erkennen. Wenn die Blätter steil herausragen, sich übereinander schieben oder nicht gleichmäßig auf der Wasseroberfläche verteilt sind, ist ein Ausdünnen des Bestandes erforderlich. Bei starken Wucherungen bleibt die Blüte vollständig aus; spätestens zu diesem Zeitpunkt ist ein Schnitt dringend erforderlich. Für die Schneidemaßnahmen eignet sich am besten das Frühjahr, spätestens jedoch bis Mitte August.

Im Herbst sollte kein Rückschnitt mehr erfolgen; es besteht hier die Gefahr, dass die Rosen bis zur Winterzeit nicht mehr optimal wurzeln können.

Überwintern

Wie Seerosen zu überwintern sind, hängt von der jeweiligen Sorte ab. Einheimische Exemplare zeichnen sich in der Regel durch eine gute Frosthärte aus und können während der kalten Jahreszeit im Teich verbleiben, ohne Schaden zu nehmen. Allerdings sind auch bei solchen Varianten frostempfindliche Sorten im Handel, die ab Herbst zu ihrem Schutz in ein Winterquartier verbracht werden sollten. Zu diesem Zweck setzt man die Seerosen in eine große Wanne und lagert sie hell und kühl, zum Beispiel auf dem Dachboden oder im Keller.

Es ist darauf zu achten, dass die Gewächse stets nass bleiben. Die Überwinterung im Haus eignet sich auch bei allen Seerosen, die in einer Tiefe von weniger als 50cm im Wasser sitzen. Im Frühjahr kann dann wieder die Übersiedlung in den Teich erfolgen.

Handelt es sich um tropische Arten, sollte als Winterquartier ein heller und warmer Platz im Haus ausgewählt werden; wichtig sind hier folgende Bedingungen:

  • Wassertemperaturen müssen stets 23 bis 25°C betragen
  • ausreichend Licht, zum Beispiel mit Hilfe spezieller Lampen
  • ausreichende Wasserhöhe

Erst nach den letzten Frösten können tropische Seerosen wieder in den Teich verbracht werden.

Pflanzen und Vermehren

Seerose - Nymphaea Die Pflanzung von Seerosen kann entweder direkt in den Teichboden oder mit Hilfe geeigneter Körbe erfolgen; die letztgenannte Methode birgt zahlreiche Vorteile. So kann aufgrund des eingeschränkten Wurzelwachstums durch die äußeren Begrenzungen ein Wuchern der Seerose effektiv verhindert werden. Darüber hinaus erleichtern die Pflanzenkörbe eine Überwinterung, da die einzelnen Exemplare einfach mitsamt Korb aus dem Teich entfernt werden können. Nicht zuletzt ist auch der Rückschnitt einfacher durchzuführen.

Die Pflanzenkörbe selbst sollten möglichst groß sein und darüber hinaus eine gewisse Stabilität aufweisen; immerhin sollte die Seerose sich einige Jahre in dem Behältnis entfalten können. Für kleinere Sorten stehen Varianten mit fünf Litern Fassungsvermögen zur Verfügung, während sich für große Exemplare Behältnisse mit einem Volumen von bis zu 30 Litern eignen.

Wurzelnackte Rhizome, die ohne Topf verkauft werden, setzt man flach ein, so dass die Triebansätze noch aus dem Substrat heraus schauen. Seerosen, die mit Topf gekauft worden sind, werden ebenfalls flach in den Korb gegeben, wobei der Wurzelballen an der Oberseite mit der Erde abschließt. Insgesamt müssen bei der Pflanzung im Korb folgende Schritte eingehalten werden:

  • Kürzen der Wurzeln auf Handbreite
  • Korb zu zwei Drittel mit Erde befüllen
  • Rhizom etwas schräg einsetzen
  • nur mit wenig Erde bedecken
  • leicht andrücken, anschließend gründlich durchnässen

Nach erfolgreicher Pflanzung, die im Idealfall zwischen April und Juni erfolgt, werden die Körbe auf den Wassergrund abgesenkt und dort verankert bzw. mit Steinen bedeckt.

Sollen die Seerosen direkt in den Teichgrund gepflanzt werden, ist ein Pflanzhügel von etwa 20cm Höhe zu errichten, der mit einem Ring aus Steinen geschützt wird.

Die Vermehrung der Seerosen wird meist durch die Pflanzen selbst vorgenommen, insbesondere selbstaussäende Sorten mit starkem Wuchs. Ansonsten kann die Seerose auch mit Hilfe einer gezielten Teilung vervielfältigt werden; diese Maßnahme wird am besten im Frühjahr durchgeführt.

Krankheiten und Schädlinge

Seerose mit gelben Blättern Seerosen präsentieren sich recht empfindlich gegenüber diversen Pilzerkrankungen. Aufgrund ihres Standortes im feuchten und nassen Milieu erfolgt ein Befall recht zügig. Sichtbar wird die Erkrankung vor allem durch gelbe Stellen an den Blättern, die leicht zu faulen beginnen. Die betroffenen Pflanzenteile sollten dann schnell entfernt werden, um den Verlauf der Erkrankung einzudämmen. Liegt bereits ein sehr starker Befall vor, sollten alle Blätter entfernt werden. Dann können sich anschließend gesunde, neue Triebe an der Pflanze ausbilden.

Zu den wichtigsten Schädlingen, welche die Seerose befallen können, zählt die Blattlaus. Bei der Behandlung sollten zunächst mechanische Maßnahmen versucht werden, zum Beispiel das Abspülen der Schädlinge mit einem gezielten Wasserstrahl oder das Abstreifen mit den Fingern. Alternativ können die Pflanzen auch mit einer Mischung aus Wasser und wenig Spülmittel behandelt werden; am besten verteilt man die Lösung auf der Pflanze und wäscht diese anschließend mit einem Schwamm wieder ab. Dabei ist sorgfältig darauf zu achten, dass die Lösung nicht in das Teichwasser gelangt.

Neben der Blattlaus werden Seerosen häufig auch vom Erdbeerkäfer befallen; besonders tückisch präsentieren sich die Larven des Schädlings, die sich durch Gänge an die Oberseite der Blätter fressen und diese unansehnlich erscheinen lassen. Insbesondere bei einem starken Befall besteht die Gefahr, dass das Blatt vollständig abstirbt. Im Akutfall sollten sowohl die Larven als auch die Käfer mit der Hand abgesammelt werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Ursache kann für eine allgemeine Blühfaulheit und eingeschränktes Wachstum der Seerose verantwortlich sein?
Sind die Lebensbedingungen der Gewächse optimal und können auch keine Krankheiten oder Schädlinge ausgemacht werden, kann eine falsche Einpflanztiefe für diese Symptomatik verantwortlich sein. Werden die Seerosen zu tief in die Erde oder in Pflanzenkörbe eingesetzt, erreichen die Blätter nicht die Wasseroberfläche und auch die Blütenausbildung präsentiert sich dann insgesamt spärlich.

Welche Sorte ist in Deutschland einheimisch und weit verbreitet?
Am häufigsten wächst in unseren Breiten die Weiße Seerose, die an Naturstandorten wie alle heimischen Arten unter Naturschutz steht.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: sonnig bis absonnig, nur bestimmte Sorten gedeihen im Schatten
- Substrat: humos und reich an Nährstoffen
- Bewässerung: der Wasserstand muss stets so sein, dass der Wurzelballen feucht bleibt
- Düngen: mindestens einmal im Jahr im Frühjahr mit festem Langzeitdünger
- Pflege: vergilbte oder erkrankte Blätter regelmäßig absammeln
- Schneiden: insbesondere bei starkem Wuchern gezielter Rückschnitt notwendig
- Überwintern: viele einheimische Sorten sind winterhart; einige Varianten müssen im Haus überwintert werden
- Pflanzen: am besten in Pflanzenkübeln, zwischen April und Juni
- Vermehrung: Selbstvermehrung, gezielt durch Teilung
- Krankheiten: Pilzbefall
- Schädlinge: Blattläuse und Erdbeerkäfer

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