Pflanzenlexikon

Skabiosen, Scabiosa – Sorten und Pflege-Tipps

Zwei Skabiosen-Blüten

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Mit Skabiosen holen wir uns dankbare Vielblüher in verschiedenen Farben in unsere Gärten. Sie leuchten den ganzen Sommer hindurch in einem Spektrum von weiß über Rottöne bis hin zu blau und violett. Als pflegeleichte Staudenpflanzen stellen sie keine hohen Ansprüche, lassen sich aber fast überall kultivieren und bringen Farbe in unser Gartenleben. Die meisten Sorten sind winterhart und beginnen im Frühling wieder neu mit dem Austrieb. Wir erklären Ihnen, wie Sie den ganzen Sommer lang die Blütenpracht erhalten und problemlos über den Winter bringen.

Steckbrief

  • Skabiose, Scabiosa, Staudenpflanze, auch Krätzkraut
  • wird oft mit der Witwenblume verwechselt, für Laien kaum erkennbare Unterschiede
  • auch einjährige Sorten erhältlich
  • Wuchshöhe 20 bis 60 cm
  • Farben weiß, rosa, rot, blau, purpur, violett
  • Blütezeit je nach Sorte Frühsommer bis Spätherbst
  • benötigt nährstoffreichen Boden und volle Sonne
  • bestens geeignet für Beete und Steingärten

Substrat und Boden

Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein, Staunässe ist Gift für kleinen bunten Vielblüher. Skabiosen freuen sich im Frühling über einen Langzeitdünger, der sie den ganzen Sommer über mit Nährstoffen versorgt. Die Erde darf nicht zu fest sein, eventuell muss sie mit Kies oder grobem Sand angereichert werden, um ungehinderten Durchfluss zu gewährleisten. Auch Kalk wird von den Skabiosen dankbar angenommen.

Schon beim Einsetzen empfiehlt es sich, den Aushub mit Kompost anzureichern, das erspart in der ersten Zeit den Dünger und sorgt für problemloses Anwachsen. Pflanzloch, wie bei allen Stauden etwas größer als den Wurzelstock ausheben, tiefgründig auflockern, Lehmboden mit Sand oder Kies durchlässig machen.
Beachten Sie bitte außerdem:

  • zusammen mit Ziergräsern und Kornblumen setzen
  • hervorragender Lückenfüller
  • kann auch gut im Kübel gehalten werden
  • verträgt sauren Boden nicht gut

Standort

Glanz-Skabiose auf Wiese Volle Sonne ist das Beste für Skabiosen. Sie sollten mehr als die Hälfte des Tages im hellen Licht stehen, Halbschatten mögen sie nur für begrenzte Zeit und neigen zum Kümmern, wenn die Sonne fehlt. Sie können hervorragend als Beetbegrenzung eingesetzt werden, machen sie aber auch gut mit anderen Stauden zusammen, die nach Größe aufsteigend gesetzt werden dürfen. Stauden von Krätzkraut sind eine Bereicherung für alle Natur- und natürlich auch Bauerngärten. Sie haben eine lange Tradition in unseren Gärten, was auch auf ihre einfache Pflege zurückzuführen ist. Im Kübel darf sie ruhig in der prallen Sonne stehen und kann auf diese Weise auch eine Terrasse in bunte Farben tauchen.

Die hochwachsenden Sorten eignen sich auch hervorragend als Schnittblumen in einem Blumenstrauß. Aufgrund ihrer Farbenvielfalt können sie mit anderen kontrastreichen Arten gut gemischt werden.

Pflanzen

In den meisten Fällen werden Skabiosen als Stauden gesetzt, weil sie wenig Mühe machen und zuverlässig jedes Jahr aufs Neue austreiben. Einige besonders schöne Sorten sind jedoch auch als einjährige Kulturen erhältlich und werden meist im Spätwinter auf der Fensterbank aus Samen herangezogen. Beim Kauf darauf achten, dass der Trieb gut durchwurzelt ist und die Wurzeln keine Anzeichen von Fäulnis aufweisen. Im Frühling haben sich noch keine Blätter gebildet, deshalb sieht die Pflanze möglicherweise etwas unansehnlich aus. Das ändert sich jedoch nach dem Anwachsen, dann entwickelt sie schon bald ihre volle Schönheit.

Beachten Sie bitte:

  • Samen bereits Ende Februar auf der Fensterbank in geschützter Atmosphäre aussäen
  • Anzuchttöpfe mit Folie abdecken und einmal täglich öffnen, um die Luft auszutauschen
  • mäßig warm – 18 bis 20° – halten, bis die Sämlinge etwa 8 cm groß sind und zwei Blattpaare besitzen, dann pikieren
  • erst nach dem letzten Frost in den Garten setzen
  • an Ort und Stelle können sie ab Mitte/Ende März gesät werden

Gießen und Düngen

Einzelne Skabiosen-Blüte Die Skabiose liebt volle Sonne und braucht dennoch nur während langer Trockenperioden Wasser. Gegossen werden sollte in den Abendstunden. So kann die Pflanze keinen Sonnenbrand durch Wassertropfen auf den Blättern und Blüten entwickeln. Außerdem hat sie in der Nacht ausreichend Gelegenheit das Wasser auszunehmen und zu verarbeiten. Ausnahmsweise kann auch in den frühen Morgenstunden gegossen werden.

Hier besteht allerdings die Gefahr, dass das Wasser über den Tag zu schnell verdunstet. Dünger ist allerdings unbedingt wichtig, damit sie ausdauernd und reichlich blüht. Sinnvoll ist der Einsatz eines Langzeitblütendüngers, dessen Nährstoffe gespeichert werden. Wer seine Skabiosen versetzen oder teilen will, kann beim Ausgraben auch gerne Kompost untermischen.

Entfernen Sie regelmäßig verblühte Blütenköpfe, damit erhöhen Sie die Blütendauer und Menge der neuen Blütentriebe. Außerdem verhindern Sie die Selbstaussaat an unerwünschten Standorten.

Vermehren

Die Vermehrung erfolgt bei mehrjährigen Stauden am einfachsten über die Teilung. Dazu wird die Staude im Frühjahr ausgegraben und mit einem scharfen Messer durchgeschnitten. Bei einigen Sorten können die Wurzeln auch von Hand vorsichtig auseinandergezogen werden. Eine Teilung ist immer dann sinnvoll, wenn die Pflanzen schon einige Zeit am gleichen Standort sind und die Blütenfreude nachlässt. Durch die Teilung entwickelt sie sich neu und treibt wieder reichlich Blüten. Bestimmte Sorten wie Nachtfalter oder Clive Greaves können nur durch Teilung vermehrt werden, Stecklinge oder Samengewinnung sind hier nicht möglich.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Aussaat von gekauften oder selbst gewonnenen Samen. In der Regel ist es sinnvoll, die Blüten gleich nach dem Verblühen zu entfernen, so dass die Pflanze keine Kraft in der Entwicklung von Samen vergeudet. Sie treibt stattdessen verstärkt neue Blüten. Wer jedoch Samen aus besonders lieb gewonnenen Sorten haben möchte, sollte abwarten, bis sich aus den kleinen Blütenköpfchen Samen gebildet haben. Sie können bereits Ende Februar/Anfang März ausgesät werden.

Skabiosen können bei bestimmten Sorten auch über die Anzucht von Stecklingen vermehrt werden. Dazu wird von der Mutterpflanze ein 3 – 5 cm langer Steckling abgeschnitten und in ein Anzuchtsubstrat gesteckt. Mit Folie abgedeckt und feucht gehalten, können sich Wurzeln bilden, nach etwa 6 – 8 Wochen sollten sich erste Triebe zeigen, dann ist der Steckling angewachsen. Sobald sich die ersten Blätter zeigen, ist die Anzucht geglückt, und der Steckling kann bei gutem Wetter in den Garten gesetzt werden.

  • Stauden aus dem Fachhandel oder selbst gezogene Ableger können von Frühling bis Herbst gesetzt werden
  • einjährige Pflanzen säen sich oft selbst aus

Überwintern

Hummel an Skabiosen-Blüte Die Stauden der Skabiose gelten als winterhart und benötigen keine zusätzliche Abdeckung. Sie kann allerdings sinnvoll sein, wenn sehr starker Frost bevorsteht, der tief in den Boden dringt und länger andauert, ohne dass eine wärmende Schneedecke vorhanden ist. Im Herbst sollten die oberirdischen Teile der Staude sauber abgeschnitten werden, so dass die Pflanze sich zur Winterruhe zurückziehen kann. Sie entwickelt dabei dicht am Boden Überwinterungsknospen, aus denen im Frühjahr neu ausgetrieben wird. Skabiosen im Kübel können ebenso behandelt werden. Sie haben den zusätzlichen Vorteil, dass man sie bei strengem Frost leicht abdecken kann.

Krankheiten und Schädlinge

Die Skabiose hat erfreulicherweise nur selten mit Schädlingen oder Krankheiten zu kämpfen. Staunässe allerdings kann zu ihrem Tod führen, weil die Wurzeln verfaulen und die Pflanze abstirbt. Das lässt sich aber durch lockeren Boden und eventuell eine Drainage einfach verhindern. Da sie mit ihren Farben und oft auch mit dem Duft zahlreiche Insekten anzieht, besteht kaum die Gefahr durch Befall mit Blattläusen oder anderen Plagegeistern.

Empfehlenswerte Sorten und Wissenswertes

Die Vielfalt der Sorten bietet tatsächlich für jeden Geschmack etwas. Hier einige der empfehlenswerten Sorten:

  • Skabiose - Scabiosa georgica Clive Greaves, violett – passt wunderbar zu Margeriten, Phlox und Katzenminze
  • Miss Willmots, schneeweiß und Blauer Atlas in leuchtend blau, eine unschlagbare Komposition
  • Scabiosa columbaria, Butterfly blue, lavendelblau, ca. 30 – 40 cm hoch, mit Schleierkraut zusammen ein Blumenstrauß im Garten
  • Scabiosa ochroleuchra, hellgelb, blüht von Juli bis September
  • Blue Diamonds, leuchten blaue gefüllte Blüten, nur etwa 20 cm hoch, bestens für Steingärten geeignet
  • Scabiosa canescens, Orchideenskabiose, graue Blätter, blaue Blüten, ca. 40 cm, starker Duft nach Orchideen – in Kombination mit Schafgarbe umwerfend schön
  • Scabiosa atropupurea, einjährig, tief dunkelrot mit weißen Staubgefäßen, zusammen mit weißem Duftsteinrich ein absoluter Hingucker

Generell sollten niedrige Sorten in Steingärten gesetzt werden. Sie sind in der Regel winterhart, benötigen wenig Pflege und kommen mit wenig Wasser und Erde aus. Da aber gerade Skabiosen mit Blütenreichtum und langer Blütezeit punkten, sind sie die perfekte Bepflanzung für diese besondere Art der Gartengestaltung.

Der Begriff Skabiose, also Krätzkraut, ist zurückzuführen auf die Tatsache, dass in früheren Zeiten diese Pflanzen als Heilmittel bei der Krätze eingesetzt wurden. Der Erfolg war eher mäßig. Der Name Witwenblume ist eher irreführend, obwohl er häufig benutzt wird. Allerdings ist die klassische Witwenblume der Skabiose sehr ähnlich, besitzt jedoch nur 4 Kronblätter, die reine Skabiose jedoch 5. Auf den ersten Blick sind die Pflanzen für Laien jedoch kaum auseinanderzuhalten, weshalb der Name Witwenblume häufig im Zusammenhang mit Skabiosen benutzt wird.

Skabiosen sind auch als Trockenblumen hervorragend geeignet. Schneiden Sie voll aufgeblühte Blütenstängel ab, binden Sie sie mit Bast zusammen und hängen sie die Blumen kopfüber an einer trockenen, schattigen und luftigen Stelle auf. Die Blüten sollten dem Knospenstadium erst knapp entwachsen sein. Im Schatten oder besser noch, im Dunkeln, bleichen die Farben nicht aus.

  • kombinieren Sie Skabiosen mit Lavendel und Schleierkraut
  • schneiden Sie die Pflanzen am Vormittag, bevor die Sonne voll scheint, aber nachdem der Tau verdunstet ist
  • binden Sie die Bündel nicht zu fest zusammen

Machen Sie keine zu dicken Bündel, sonst faulen die Blumen in der Mitte.

Häufig gestellte Fragen

Warum wirken meine Skabiosen so kümmerlich?
Entweder stehen die Stauden falsch, oder sie haben Staunässe. Ein falscher Standort lässt sich rasch beheben, Skabiosen sind Sonnenanbeter und tolerieren Halbschatten nur stundenweise. Setzen Sie die Stauden an einen sonnigen Platz. Bei Staunässe faulen die Wurzeln. Sorgen Sie für durchlässigen Boden.

Wie viele Pflanzen sollte man bei einer Begrenzung einplanen?
Bei einer Neuanpflanzung sollten die Abstände etwa 20 bis 30 cm betragen. Nach zwei bis drei Jahren müssen die Stauden geteilt werden, damit sie neu treiben und sich nicht gegenseitig den Platz wegnehmen.

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Tipps für Schnellleser

- Skabiose, Scabiosa, Staudenpflanze mehrjährig, auch einjährige Sorten erhältlich
- einjährige Sorten säen sich häufig selbst aus
- braucht durchlässigen Boden und einen sonnigen Standort
- Blütezeit von Juni bis in den Spätherbst, je nach Sorte
- Wuchshöhe zwischen 20 - 60 cm
- hervorragende Stauden- und Beetpflanze, auch als Schnitt- und Trockenblume geeignet
- Farben von weiß über rot und purpur bis leuchtend blau
- lässt sich als Staude prima mit anderen Stauden kombinieren
- pflegeleichte Kultivierung ohne hohen Aufwand, einmal im Jahr düngen
- Vermehrung erfolgt über Teilung, Anzucht von Samen oder Stecklingen
- muss alle 2 bis 3 Jahre geteilt werden, um zum Blühen angeregt zu werden
- verträgt keine Staunässe
- unempfindlich gegen Krankheiten und Schädlinge
- lässt sich in Bauern- und Steingärten gut integrieren
- durch Entfernung der verblühten Blüten kann die Blütezeit verlängert werden
- Farbenreichtum vielfältig, für jeden Garten geeignet

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