Pflanzenlexikon

Stammrosen und Hochstammrosen – Sorten und Pflege

Hochstammrose

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Mit Hochstammrosen holen Sie sich Schönheit pur in Ihren Garten. Die unterschiedlichen Sorten bieten die Möglichkeit, für jeden Standort die richtige Rose auszuwählen. Die absolute Königin der Blumen besticht schon aus der Entfernung mit leuchtenden Blüten in vielen Farben und ihren unverwechselbaren Duft. Um sie lange am Blühen zu halten und gut über den Winter zu bringen, benötigt sie schon ein wenig Aufmerksamkeit und Pflege, belohnt diese Mühe aber mit lange dauernder Blütezeit. Wir erklären Ihnen, wie Sie lange Freude an ihren Stammrosen haben.

Steckbrief

  • Hochstammrosen, komponiert aus robusten Wildrosenstämmen und aufgesetzten Edel- und Buschrosen
  • auch Rosenstamm oder Rosenbäumchen genannt
  • werden seit dem Biedermeier kultiviert
  • Wuchshöhe von 40 bis 140 cm
  • verschiedene Varianten erhältlich, von Zwergstamm bis Kaskadenstamm
  • Pflege richtet sich nach den an aufgesetzten Rosen
  • Blütezeit je nach Sorte von Mai bis in den Spätherbst
  • gut als Kübelpflanze, im Beet oder als Solitärpflanze geeignet
  • lässt sich durch Schneiden in gewünschte Wuchsform bringen
  • als aufgesetzte Edelrose wunderbare Schnittblume mit Duft und langer Haltbarkeit

Substrat und Boden

Vorbereiteter Boden mit Handspaten Stammrosen brauchen bevorzugt lockeren, durchlässigen Boden, der den Wurzeln keinen Widerstand entgegensetzt und reichlich Nährstoffe bietet. Viele Rosen besitzen sehr tiefreichende Wurzeln, deshalb sollte bereits beim Einsetzen darauf geachtet werden, dass die Bodenbeschaffenheit rings um den Standort und auch in der Tiefe perfekt vorbereitet wird. Das garantiert gutes Anwachsen und lange Lebensdauer. Sandiger Boden sollte mit Kompost angereichert werden, fester, lehmiger Boden hingegen braucht unter Umständen eine Auflockerung durch Kies und eine Drainage. Bitte auf ausreichenden Pflanzabstand zu anderen Gewächsen achten.

Beachten Sie bitte auch:

  • den Boden bis in eine Tiefe von gut einem Meter auflockern
  • Pflanzloch großzügig ausheben, Aushub mit Kompost anreichern
  • beim Einsetzen großzügig wässern, Staunässe vermeiden
  • mindestens einmal im Jahr den Boden um den Stamm auflockern

Standort

Sonnig soll es sein, dann belohnen uns die Stammrosen mit vielen, lang blühenden Blüten. Wenigstens 4 bis 6 Stunden Sonne pro Tag sollten es im Sommer schon sein, bei weniger kümmert die Rose manchmal vor sich hin. Wer von vornherein nur einen halbschattigen Standort zur Verfügung stellen kann, sollte bereits beim Kauf die speziell gezüchteten Sorten erfragen, die gut mit diesen Lichtverhältnissen zurechtkommen. Wichtig ist auch, dass der Standort windgeschützt ist.

Selbst mit einem Stützstab kann die widerstandsfähigste Stammrose nicht dauernd gegen Wind kämpfen. Gerade in schmalen Gärten gilt es, den Kamineffekt zu beachten, der auftritt, wenn bei dichter Bebauung Windfallen entstehen. Auch im Herbst sollte bei starkem Wind Schutz geboten werden. Stammrosen wachsen als graziler Stamm und besitzen durch die Verbindung mit einem zweiten Rosenstock einen relativ schweren Aufsatz, der bei starkem Wind oder Sturm abbrechen kann.

Wo es möglich ist, dürfen Stauden und Ziergräser als Nachbarn gepflanzt werden, sie fangen oft den Wind auf. Hier ist jedoch zu beachten, dass Stammrosen Platz und Nährstoffe nicht gerne teilen, es empfiehlt sich, keine starkwüchsigen Konkurrenten einzusetzen.

Pflanzen

Hochstammrose Oft werden die Stamm- und Hochstammrosen als Containerware angeboten, allerdings gibt es auch Gärtnereien, die im Freiland selbst die edlen Stämme kultivieren. Containerpflanzen werden in optimaler Umgebung gezüchtet und sind selten an natürliche Wetterverhältnisse gewöhnt, sie sollten behutsam an die freie Natur gewöhnt werden. Schon beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Ballen durchwurzelt sind; es sei denn, es handelt sich um wurzelnackte Ware, die schnellstens mit Wasser und Nährstoffen versorgt in den Boden gesetzt werden muss.

Die Zapfenschnittstelle – die Verdickung am Fuß – muss in jedem Fall deutlich sichtbar sein, sie wird auch beim Einsetzen in den Boden nicht bedeckt. Stammrosen werden am besten im Herbst gepflanzt, so haben sie ausreichend Zeit, um über den Winter Wurzeln zu entwickeln und gut anzuwachsen, so dass im Frühjahr bereits Blüten erscheinen.

Was sonst noch zu beachten ist:

  • beim Einsetzen die Erde gut anschlämmen, Aushub mit Kompost mischen
  • nach unten sollte aus reichend Platz für die langen Pfahlwurzeln vorhanden sein
  • Stützstab sorgfältig mit einsetzen und zweifach anbinden
  • Wurzelwerk nicht beschädigen

Gießen und Düngen

Rosen generell lassen sich gern mit Wasser und Nährstoffen verwöhnen, reagieren allerdings auf Staunässe mit Kümmern oder gar Wurzelfäule. Rosen sollten daher nur mäßig gewässert werden, allerdings auch nicht ganz austrocknen. Wer die optimalen Verhältnisse für seine Königinnen im Garten schaffen will, wird eine Bodenanalyse, oder sogar eine spezielle Rosen-Nährstoff-Analyse durchführen, um festzustellen, was fehlt oder vorhanden ist.

In den meisten Gärten, die gut bewirtschaftet werden, ist jedoch nicht zu befürchten, dass Mangelerscheinungen auftreten. Wer allerdings nie zuvor Rosen an einem bestimmten Standort hatte, einen Garten neu in Besitz nimmt oder Befürchtungen wegen einer möglichen früheren Überdüngung hegt, sollte eine einfache Bodenanalyse ins Auge fassen. Sie ist auch dann wertvoll, wenn Sie den Verdacht haben, dass sich zu viele Nährstoffe, wie zum Beispiel Phosphor oder Kalium, angesammelt haben. Zu viele Nährstoffe führen dazu, dass die Rosen auch dann weitertreiben, wenn eigentlich die Ruhephase begonnen hat. Die zarten Triebe verholzen vor dem Winter nicht mehr und sterben ab.
Beachten Sie bitte auch:

  • Rosen sollten nur während der Wachstumsphase Dünger erhalten, also Frühjahr und Sommer
  • letzte Düngergabe spätestens Ende Juli, besser noch Ende Juni
  • organischer Dünger ist besser als mineralischer Dünger
  • selbst angesetzter Kompost liefert die Nährstoffe auch für einen guten Boden

Vermehren

Hochstammrose 'Leonardo da Vinci' Da Stamm- und Hochstammrosen von Experten zusammengesetzt und veredelt werden, ist es nicht möglich, die Pflanzen zu vermehren. Jeder Stamm ist damit ein Unikat, das den eigenen Garten schmückt. Bei guter Pflege können die Stammrosen jedoch viele Jahre gedeihen.

Schneiden

Für Rosen ist das Schneiden generell wichtig. Da jede Schnittstelle, die im Herbst nicht mehr richtig geschlossen werden kann, bei Rosen zu einer Krankheit führen könnte, ist es sinnvoller, den Schnitt auf das Frühjahr zu legen. Nur extrem lange Triebe sollten im Herbst gekappt werden, auch deswegen, weil man die Stämme dann besser für den Winter vorbereiten kann. Stamm- und Hochstammrosen bilden einen besonders schönen Anblick, wenn die Krone eine annähernd kugelige Form erhält. Also sollten Sie im Frühjahr mutig alles entfernen, was nicht einer Kugelform entspricht.
Wichtig beim Schneiden:

  • Haupttriebe radikal beschneiden, sie treiben mit neuen Ästen aus
  • alle nach innen wachsenden Triebe entfernen
  • keine kranken oder abgestorbenen Triebe übersehen
  • dünne und schwache Triebe nicht stehenlassen, sie werden nicht stark genug für große Blüten
  • vorstehende Triebe mit bereits entwickelten Knospen abschneiden und in die Vase stellen
  • Wildtriebe beim Hochstamm unbedingt entfernen, sie wachsen teilweise auch aus dem Wurzelbereich

Überwintern

RHochstammrose mit Jutesack als Winterschutz Gerade das Überwintern kann für einige der Hochstammrosen zum Problem werden. Auch wenn mittlerweile viele winterharte Sorten erhältlich sind, so sollte der Rosenliebhaber doch einige grundlegende Dinge beachten. Noch immer wird teilweise empfohlen, den Stamm umzubiegen, die Krone auf dem Boden zu fixieren und abzudecken. Allerdings kommt es dabei oft vor, dass der Stamm abbricht und die Rose zerstört wird. Deswegen sollte man zu anderen Methoden greifen, um die empfindlichen Schönheiten sicher über den Winter zu bringen:

  • Veredelungsstellen unbedingt vor Frost schützen
  • empfindliche aufgesetzte Edelrosen mit einem Gärtnervlies oder einem Jutesack umhüllen
  • nur bei sehr stark gewachsener Krone beschneiden, sonst bis zum Frühjahrsschnitt warten
  • zusätzlichen Stützpfahl anbringen, um auch bei starkem Schneefall Halt zu bieten
  • den Boden etwas anhäufeln, schützt vor starkem Frost

Krankheiten und Schädlinge

Rosen sind anfällig für Pilzbefall, in erster Linie Mehltau, Rosenrost und Sternrußtau. Viele dieser Krankheiten lassen sich bereits mit der Standortwahl minimieren. Sonnige, luftige Bereiche ohne Zugwind sind bestens geeignet, ausreichender Abstand zu anderen Pflanzen verhindert das gegenseitige Anstecken. Pilzbefall zeigt sich durch Flecken auf den Blättern; Sternrußtau in grau-schwarz, Mehltau und Echter Mehltau in weiß-grau, und Rosenrost in braun bis rostrot. Bei allen diesen Erkrankungen sollten sofort die befallenen Stellen entfernt werden. Nicht auf den Kompost werfen, die Sporen verbreiten sich von dort erneut. Der Fachhandel bietet für die jeweiligen Krankheiten spezielle Bekämpfungsmittel an, die genau nach Anleitung eingesetzt werden sollten. Da Wind die Sporen schnell überträgt, sind auch scheinbar gesunde Pflanzen zu kontrollieren.

Da der Befall durch unterschiedliche Wetterlagen begünstigt wird, ist jeweils zu beachten:

  • Sternrußtau an RosenblattRosenrost tritt bei Feuchtigkeit, auch in warmen Sommern, auf
  • Sternrußtau kommt bei kühler, feuchter Witterung vermehrt vor
  • Echter und falscher Mehltau sind Schönwetterpilze, breiten sich bei schwül-warmer Witterung rasch aus

Schöne Stammrosen-Sorten

  • Zwergstämme, ca. 40 cm Wuchshöhe
  • Leonardo da Vinci, leuchtend rot, auch als Beetrose geeignet
  • Snow Ballet, schneeweißes Blütenmeer
  • Pink Swany, zartrosa mit dunkler Knospe
  • Little Miß Sunshine, rot-geflammte Knospe, innen goldgelb
  • Broceliande, rot-gelb-gestreift
  • Halbstämme, ca. 60 – 70 cm. Wuchshöhe
  • Elbflorenz, Edelrose in zart hellrot
  • William Shakespeare 2000, gefüllte Edelrose in rot-violett
  • Marie Curie, Beetrose in apricot-gelb-rosa
  • Ingrid Bergmann, ein Traum in dunkelrot
  • Hochstämme, ca. 90 cm Wuchshöhe
  • Schneewittchen, schneeweiße Strauchrose
  • Eden Rose 85, gefüllte Strauchrose in weiß-rosa
  • Barkarole, Edelrose in tiefrot, hervorragende Schnittblume
  • Augusta Luise, Edelrose in zartrosa-apricot
  • Nostalgie, auffälliger Farbtupfer in karminrot-cremeweiß
  • Aquarell, stark duftendes Blütenmeer in gelb-rot
  • Kaskadenstämme, 120 bis 140 cm Wuchshöhe, meist hängender Wuchs, einige Sorten jedoch auch mit aufrecht stehenden großen Blüten
  • Golden Celebration, englische gefüllte Rose in apricot-gelb
  • Gärtnerfreude, eine dicht wachsende Bodendeckerrose in leuchtend rot
  • Climbing Alberich, Kletterrose in johannisberrot mit zartem Duft

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet wurzelnackt bei Lieferung?
Die Rosen werden ohne Erdballen geliefert und müssen vor dem Einpflanzen sauber beschnitten und mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Wurzelnackte Pflanzen werden oft günstig angeboten, sollten aber schnellstmöglich an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden.

Kann ich Rosen auch im Frühling pflanzen?
Da Containerware fast das ganze Jahr über angeboten wird, ist das grundsätzlich möglich, aber nicht zu empfehlen. Rosen als kleine Sensibelchen möchten im Herbst in den Boden kommen, um noch vor dem Winter Wurzeln zu treiben und fest anzuwachsen. So können sie im Frühjahr gleich mit dem Blühen beginnen.

Was kann ich tun, wenn meine Rosen Blattläuse bekommen?
Einfach nur kräftig abduschen, meist verschwinden die kleinen Plagegeister dann schon. Alternativ dazu lohnt es sich, den Garten für Nützlinge attraktiv zu machen. Spinnen und Marienkäfer sind eifrige Fänger.

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Tipps für Schnellleser

- Hochstammrose, effektvolle Kombination aus widerstandsfähigem Stamm und aufgesetzter Edel-, Busch- oder auch Kletterrose
- wurden speziell kultiviert während der Biedermeierzeit, damit die Damen in den Kleidern sich nicht bücken mussten
- Aufteilung in verschiedene Arten von Zwerg- bis Kaskadenstämme
- Wuchshöhe je nach Sorte 40 bis 140 cm
- Stammrosen benötigen durchlässigen Boden und viel Nährstoffe
- Staunässe, sowie Austrocknung sind zu vermeiden
- Vermehrung ist nicht möglich, weil es sich um eine gezielte Zusammensetzung handelt
- bieten mit ihrem Blütenmeer bei guter Pflege einen auffälligen Hingucker
- in vielen unifarben wie auch gestreift oder gefleckt erhältlich
- als Solitärpflanze ebenso gut geeignet wie im Beet oder Spalier
- aufgesetzte Edelrose sind hervorragende Schnittblumen

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