Pflanzenlexikon

Thuja occidentalis Brabant – Pflege und Schneiden

Thuja occidentalis 'Brabant'

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Mit dem allseits beliebten Lebensbaum, Thuja occidentalis Brabant, holen wir uns einen hervorragenden Sicht- und Lärmschutz in unsere Gärten. Er ist als Hecke eine schnell wachsende Pflanze, die allerdings regelmäßig einen Formschnitt benötigt. Als Solitärbaum erreicht er bis zu 4 Metern Höhe und beeindruckt mit seiner Breite und dem dichten Wuchs, der ganz nach Belieben in Form geschnitten werden darf. Er benötigt vom Schnitt abgesehen nur wenig Pflege und lohnt uns diese kleine Mühe mit unermüdlicher immergrüner Schönheit. Hier erklären wir Ihnen anschaulich, wie Sie diese großartige Pracht am besten und einfachsten pflegen.

Steckbrief

  • Thuja occidentalis Brabant
  • immergrüner Abendländischer Lebensbaum aus der Familie der Koniferen
  • resistent gegen Krankheiten, insbesondere Pilzbefall
  • Höhe bis zu 4 Metern, Breite bis zu 1,20 m
  • bevorzugt Sonne und Halbschatten
  • benötigt durchlässigen, sandigen Boden
  • sollte zweimal jährlich geschnitten werden, jedoch nicht bis ins Holz hinein
  • normaler Formschnitt als Trapez sorgt für eindrucksvolles Aussehen
  • Formschnitte auch möglich als Kugel oder bestimmte Form
  • genügsame, pflegeleichte Pflanze für Hecke oder als Solitärbaum
  • Jahreszuwachs 20 – 40 cm
  • Sichtschutzhöhe von knapp 2 m schon nach 4 – 5 Jahren erreichbar
  • stark verzweigtes Wurzelsystem, das nicht zu nah an Gebäuden gepflanzt werden darf

Substrat und Boden

Der Lebensbaum benötigt lockeren, durchlässigen Boden, Staunässe lässt die Wurzeln verfaulen. Leicht kalkhaltiger Boden hat sich als ideal erwiesen. Falls die Erde zu fest ist, lohnt es sich, eine Drainage anzulegen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann, besonders bei einer Hecke erweist sich das als sinnvoll und wird mit reichlichem Wachstum belohnt. Saure Erde sollte mit Kalk oder reiner Holzasche verbessert werden, um ein gutes Anwachsen zu gewährleisten. Statt Kompost eignet sich auch reiner Stallmist, der gut mit der Erde vermischt werden sollte. Beachten Sie zudem:

  • Pflanzloch mit Spaten ausheben Pflanzloch doppelt so groß ausheben wie der Wurzelballen an Umfang hat
  • Pflanzabstand 40 bis 50 cm, eher mehr
  • Jungpflanzen regelmäßig gießen
  • Aushub mit Hornspänen und Kompost mischen, bevor das Pflanzloch wieder gefüllt wird
  • den Boden tiefgründig auflockern, Vorgang wenigstens einmal im Jahr wiederholen, damit die Erde durchlässig bleibt

Standort

Der Lebensbaum gedeiht am besten in Sonne und Halbschatten. Aufgrund seiner Breite und des dichten Wuchses spendet er selbst Schatten und sollte daher nicht in unmittelbarer von Pflanzen gesetzt werden, die selbst viel Licht benötigen. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Standort nicht zu nahe an Wegen gewählt wird, auf denen eventuell im Winter Streusalz eingesetzt wird. Die Wurzeln reagieren ausgesprochen empfindlich auf Salz im Boden.

Außerdem sollte ein Abstand von rund 2 m zum nächsten Gebäude eingehalten werden, weil das weitverzweigte Wurzelwerk nicht besonders in die Tiefe, dafür jedoch in die Breite geht. Die Wurzeln könnten auf Dauer das Mauerwerk beschädigen, deshalb sollte von vornherein der Sicherheitsabstand eingehalten werden. Wer diesen Abstand nicht einhalten kann, weil das Grundstück diese Größe nicht hergibt, gibt eine Rhizomsperre einsetzen. Dabei handelt es sich um eine extrem widerstandsfähige Folie, die aus dem Teichbau stammt und das Wurzelwerk zuverlässig zurückhält. In diesem Fall ist allerdings auch ein Minimalabstand von 70 cm möglich. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass der Platz zum Schneiden mit den Jahren immer weniger wird. Hier sollte von Anfang an der Schnitt so eng erfolgen, dass ausreichend Freiraum übrig bleibt.

Beim Standort gibt es außerdem einen wichtigen Aspekt, den man bei diesen langlebigen Pflanzen nicht außer Acht lassen sollte. Von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt ist die Bestimmung über Pflanzen, die mehr als 2 Meter in die Höhe wachsen. Das heißt, in einigen Bundesländern muss bei so hohen Pflanzen ein Minimalabstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Weitere Tipps in aller Kürze:

  • langfristig planen, der Thuja bleibt über viele Jahre am einem einmal gewählten Standort
  • bei Unsicherheit über die Bodenbeschaffenheit den pH-Wert testen
  • Pflanzabstand großzügig berechnen, der Lebensbaum wuchert in die Breite

Pflanzen

In der Regel wird der Lebensbaum als Containerpflanze oder Ballenware angeboten. Im Gartenfachhandel können Sie sicher sein, gut durchwurzelte und bereits abgehärtete, witterungsbeständige Ware zu erhalten. Containerpflanzen werden oft unter gleichmäßigen, durchweg idealen Bedingungen aufgezogen, so dass die Umgewöhnung manchmal schwierig ist. Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, ob die Wurzeln bereits aus den Töpfen herausragen. Dann könnte die Umsetzung und Neuanpflanzung zum Problem werden, weil die Wurzeln beim Herausnehmen möglicherweise beschädigt werden. Der Ballen darf in keinem Fall austrocknen. Für einen längeren Transport ist es angebracht, die Ballenware mit einem feuchten Tuch zu umwickeln. Das ist ebenso wichtig:

  • Eine Handvoll Hornspäne im Pflanzloch selbst eine Drainage legen, um Staunässe zu vermeiden
  • Aushub nach dem Mischen mit Kompost und Hornspänen sorgfältig um die Wurzeln platzieren
  • Erde gut festtreten, damit der Lebensbaum Halt bekommt, bis er wieder angewachsen ist

Gießen und Düngen

Wenn der Thuja erst einmal angewachsen ist, benötigt er nur noch in Trockenperioden Wasser. Allerdings kann es auch im Winter notwendig sein, in frostfreien Zeiten zu wässern. Als immergrüne Pflanze braucht der Thuja auch im Winter ausreichend Feuchtigkeit. Mit Dünger sollte man, gerade bei Neuanpflanzungen, vorsichtig sein. Containerware wird in den meisten Fällen mit ausreichend Langzeitdünger versorgt sein, so dass eine zusätzliche Düngung zunächst überflüssig ist.

Wenn die Erde ausreichend mit Humus angereichert wird, besitzen die Jungpflanzen ausreichend Nährstoffe, um gut anzuwachsen und kräftige Wurzeln zu entwickeln. Besonders in langen Trockenperioden bietet es sich an, den Boden zu mulchen. So wird eine gleichmäßige Feuchtigkeit garantiert, ohne dass sich beim Gießen Staunässe bilden kann. Um dichtes, saftiges Wachstum zu gewährleisten, empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen die Zugabe eines Langzeitdüngers. Der Handel bietet spezielle Dünger für Thujen an, deren Nährstoffe auf die immergrünen Lebensbäume abgestimmt sind. Damit wird eine schädliche Überdüngung verhindert. Worauf noch zu achten ist:

  • Dünger genau nach Vorschrift einsetzen
  • braune Spitzen an den Zweigen deuten auf Staunässe hin
  • damit die Wurzeln der Jungbäume sich gut entwickeln, in den ersten Wochen regelmäßig kräftig gießen

Schneiden

Thuja schneiden Der Thuja occidentalis Brabant wächst von Natur aus leicht trapezförmig, was besonders bei Solitärpflanzen das Schneiden recht einfach macht. Weil es sich um einen immergrünen Baum handelt, bietet die Pflanze zahlreichen Vögeln und Kleintieren sicheren Schutz. Darauf ist beim Schneiden zu achten. Sollten sich Vogelnester im dichten Laub befinden, bleibt die Heckenschere im Schuppen, bis die junge Brut flügge ist.

Der Thuja verträgt zweimal im Jahr einen Schnitt, so dass er dicht buschig wächst. Der Lebensbaum wird entweder im Frühjahr oder im Herbst gesetzt, und er verträgt auch schon kurz nach dem Anpflanzen einen ersten Schnitt. Er wird bei regelmäßiger Beschneidung dicht und kräftig wachsen. Dabei sollte der Gartenbesitzer jedoch beachten, dass bei Frost oder praller Sonne nicht geschnitten werden darf. Auch das alte Holz sollte nicht verletzt werden.

Die Trapezform bietet sich beim Schnitt aus gleich mehreren Gründen an. Zum einem kommen so ausreichend Licht und Luft auch an die inneren Teile der Hecke, und sie bietet einen gleichmäßigen Anblick. Wer sich das Augenmaß nicht zutraut, spannt Lotleinen, um sich daran zu orientieren. Wichtig ist in jedem Fall eine scharfe Heckenschere, so dass die Pflanzenteile nicht gequetscht, sondern wirklich beschnitten werden. Wer nur die Spitzen der Lebensbäume abschneidet, erhält einen wild wuchernden Strauch, der irgendwann von unten her verkahlt. Regelmäßiger Schnitt erhält die Pflanze dicht und buschig.

Neben der praktischen Trapezform kann der Thuja auch in verschiedene andere Formen geschnitten werden. Als Kugel bietet er einen ungewöhnlichen Hingucker, der im Laufe der Jahre durch seine Größe beeindruckt. Wer seinen Garten besonders gestalten will, kann den Thuja als Solitärpflanze auch in andere Formen schneiden. Geschnitten werden darf entweder frei nach Gefühl und Wunsch, aber der Handel bietet zahlreiche Schablonen an, mit denen geschwungene und gerundete Oberflächen relativ einfach gestaltet werden können. Wichtig ist bei all diesen Schnittmustern jedoch der regelmäßige Nachschnitt.

Für den 2. Schnitt bietet sich die Zeit um den 24. Juni, also den Johannistag an. Das ist ein wichtiger Tag für Gärtner, denn von diesem Datum an, bleiben in der Regel noch 100 Tage bis zum ersten Frost. Da gibt den Pflanzen ausreichend Kraft und Gelegenheit, neue Triebe und ausreichend Kraft zu entwickeln, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Beachten Sie:

  • Thuja occidentalis 'Brabant' als Hecke für eine einzelne Solitärpflanze reicht eine mechanische Heckenschere aus
  • bei einer ausgedehnten Hecke elektrische oder benzingetriebene Geräte benutzen, passenden Aufsatz wählen
  • unbedingt auf scharfe Messer achten
  • nach dem Schnitt Geräte reinigen

Überwintern

Für den Winter sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen, ein Abdecken ist nicht notwendig. Der Lebensbaum stammt aus Nordamerika, wo die Winter oft kälter und härter sind als hier in Mitteleuropa. Der Thuja-Brabant verfärbt sich im Winter nur wenig, leichte Braunfärbung ist normal, der Baum passt sich damit an die kühleren Temperaturen an.

Krankheiten und Schädlinge

Die Zuchtform Brabant gilt es resistent gegen Krankheiten und Schädlinge, Pilzbefall oder Fraßschäden kommen nur selten vor. Doch bei der Pflege können Fehler gemacht werden, die zu unschönen Verfärbungen oder sogar zum Absterben des Lebensbaums führen können. So ist neben Staunässe die Überdüngung gefährlich. Auch der Einsatz von Streusalz in unmittelbarer Nähe kann zu dauerhaften Schäden führen. Das gleiche gilt für Trockenphasen, der Thuja verträgt lange dauernde Trockenheit – im Sommer wie im Winter – nicht besonders gut und reagiert darauf mit Verfärbungen. Die triebe verdunsten auch im Winter über die Oberfläche, bei Frost wird keine Feuchtigkeit nachgeliefert, deswegen muss an frostfreien Tagen für ausreichende Feuchtigkeit gesorgt werden.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich den Schnitt vom Lebensbaum kompostieren?
Grundsätzlich ja. Das Schnittgut erzeugt einen leicht sauren Kompost, der besonders für Rhododendren und andere Pflanzen geeignet ist, die sauren Boden bevorzugen. Es empfiehlt sich jedoch, den Thuja-Kompost von anderen getrennt zu halten, weil viele Pflanzen den sauren Kompost nicht vertragen.

Ist der Thuja giftig?
Ja. Deshalb sollten Teile der Pflanze auf keinen Fall in den Verzehr gelangen. Besonders Kleinkinder müssen geschützt werden. Bei empfindlichen Personen kann auch beim Schneiden eine Kontaktallergie entstehen. Handschuhe helfen, Heckenscheren gründlich reinigen.

Meine Thuja bekommt braune Stellen, obwohl er nicht zu nass oder überdüngt ist. Was kann passiert sein?
Es kann sich dabei um einen Sonnenbrand handeln. Pflanzen, gleich welcher Art, sollten niemals bei Sonnenschein gegossen werden, gießen am Abend ist besser. So verbrennen die Pflanzen nicht, und die Flüssigkeit kann in der Nacht gut aufgenommen werden.

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Tipps für Schnellleser

- Thuja occidentalis Brabant, Zypressengewächs
- immergrüner, pflegeleichter Lebensbaum
- wächst ausgesprochen schnell, 20 bis 40 cm pro Jahr
- kann bis zu 4 Metern hoch und 1,20 m breit werden
- benötigt durchlässigen, kalkhaltigen Boden
- sollte ein bis zweimal im Jahr geschnitten werden
- lässt sich, wie Buchsbaum, in fast jede Form schneiden
- wächst buschig und dicht, verströmt angenehmes Aroma
- empfindlich gegen Streusalz und Überdüngung
- verträgt keine Trockenheit, braucht auch im Winter während Trockenperioden Wasser
- unempfindlich gegen Krankheiten, Pilzbefall und Schädlinge
- ausreichenden Abstand zu Gebäuden und Nachbargrundstücken einhalten

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