Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Ragen die Wurzeln über den Topfrand hinaus, zersetzen sich die Rindenstücke des Substrats oder vergilben die glänzend-grünen Laubblätter, steht für Schmetterlings-Orchideen der Wechsel in einen neuen Topf auf dem Plan. Damit Ihnen die florale Aristokratin weiterhin gewogen bleibt, sind die Wahl des perfekten Termins sowie der konkrete Ablauf von entscheidender Bedeutung. Lesen Sie hier, wie Sie Phalaenopsis-Orchideen richtig umtopfen und alle gärtnerischen Klippen umschiffen. Diese DIY-Anleitung beleuchtet alle relevanten Aspekte für einen erfolgreichen Verlauf.
Material
Bevor Sie die Arbeiten in Angriff nehmen, stellen Sie bitte die folgenden Materialien griffbereit auf den Tisch. Auf diese Weise können unnötige Unterbrechungen vermieden werden, die das Stresspotenzial für die sensible Blume erhöhen.
- Alte Bettlaken oder aufgeschnittene Müllsäcke als Schmutzfänger
- Eine frisch geschärfte, desinfizierte Schere
- Ein neuer, desinfizierter Orchideen-Topf
- Frisches Spezial-Substrat für epiphytische Orchideen
- Eine Sprühflasche
- Perlite, Lavagranulat oder Bimskies
- Holzkohlepulver
Der richtige Zeitpunkt
- Das Frühjahr mit den besseren Lichtverhältnissen hat gerade begonnen
- Ihre Phalaenopsis setzt an für eine neue Vegetationsperiode
- Die Orchidee wurde zuletzt vor 2 Tagen gegossen und gedüngt
Dieser Zeitpunkt gilt übrigens ebenso als geeignet für Hybriden, die während des ganzen Jahres wachsen und blühen. Auch diese Meister floraler Power fahren während der lichtarmen Winterzeit ihren Energiefluss zumindest teilweise herunter.
Austopfen und behandeln
Der erste Schritt im Prozedere stellt sogleich die kritischste Phase dar. Da die Orchidee seit mindestens 2 Jahren den Topf besiedelt, ist dieser dicht durchwurzelt, wobei häufig naseweise Stränge bereits durch die Bodenöffnung lugen. Da das Wurzelsystem dank der ausgiebigen Wasserversorgung in den Tagen zuvor noch weich ist, gehen die folgenden Arbeitsschritte schonend von der Hand:
- Mit den Händen das Gefäß kneten, um auf diese Weise die Wurzeln zu lösen
- Daraufhin die Schmetterlings-Orchidee langsam aus dem Topf ziehen
- Mittels Schütteln die gröbsten Substratstücke entfernen
- Letzte Rindenstücke mit lauwarmem Wasser abbrausen
Neu einpflanzen
Das gereinigte und in Form geschnittene Wurzelsystem wird ohne weitere Zeitverzögerung wieder eingetopft. In diesen Schritten gehen Sie dabei vor:
- Über dem Wasserablauf aus Blähton eine 2-3 cm hohe Drainage anlegen
- Die Phalaenopsis mit einer Drehbewegung in das Gefäß hineinschieben
- Luftwurzeln innen und außen so positionieren, wie sie zuvor im Topf standen
- Das frische Substrat portionsweise von allen Seiten einfüllen
- Den Topf wiederholt aufstoßen, um eine optimale Verteilung zu erzielen
Sie haben alles richtig gemacht, wenn das Substrat am Ende mit den Neutrieben bündig abschließt. In der ersten Woche nach dem Umtopfen wässern Sie die Schmetterlings-Orchidee nicht. Dank dieser Umsicht haben die Luftwurzeln genügend Zeit, in Ruhe zu regenerieren. Gegen einen sanften Sprühnebel aus kalkfreiem Wasser hat Ihre exotische Blume hingegen nichts einzuwenden. Den ersten Dünger verabreichen Sie frühestens nach 1 Monat.
Tipps zum Substrat
Für kleine Phalaenopsis:
- 6 Teile feine Kiefern- oder Pinienrinde
- 3 Teile Kokosfasern, Holzfasern oder Torf
- 1 Teil Perlite Atmungsflocken, Blähton oder Styroporchips
- 1 Stückchen Holzkohle
Für Schmetterlings-Orchideen mit mittlerer bis großer Wuchshöhe:
- 6 Teile mittlere bis grobe Kiefern- oder Pinienrinde
- 1 Teil Nussschalen, Holzfasern, Korkschrot oder Kokos
- 1 Teil Perlite, Seramis oder Bims
- 1 Teil Sphagnum Moos
- 2 Stücke Holzkohle
Wichtig zu beachten ist, dass ein Substrat für Aufsitzer-Pflanzen gut durchlüftet ist und keine Staunässe entwickeln kann. Für welches Rezept auch immer Sie sich letztlich entscheiden, es sollte aus 3 Hauptkomponenten bestehen. Zu Kiefern- oder Pinienrinde kommen organische Bestandteile hinzu, wie Holzfasern, Korkschrot, Weißtorf oder zerkleinerte Nussschalen. Darüber hinaus geben Sie anorganische Stoffe hinzu, wie Perlite, Blähton, Schaumstoffkügelchen oder Bims.
Orchitop – der innovative Orchideen-Topf
Mit Blick auf den deutlich höheren Anschaffungspreis gegenüber herkömmlichen Pflanztöpfen, lohnt sich das Orchitop insbesondere für engagierte Orchideen-Gärtner. Haderten Sie in der Vergangenheit damit, dass Ihre schönsten Phalaenopsis im Verlauf des Umtopfens an den gesunden Wurzeln verletzt und dahingerafft wurden? Dann ebnet Ihnen das neuartige Orchitop den Weg zu einer unbeschwerten und erfolgreicheren Kultivierung von Schmetterlings-Orchideen.
Häufig gestellte Fragen
Warum gedeihen Phalaenopsis-Orchideen im durchsichtigen Topf besser?
Als typische Aufsitzerpflanze, entwickelt eine Schmetterlings-Orchidee Luftwurzeln. Im Gegensatz zu den Erdwurzeln klassischer Stauden, befindet sich darin Chlorophyll. Dieser Stoff ist zuständig für die Grünfärbung des Laubs und leistet einen Beitrag zur lebenswichtigen Photosynthese. Daher ist es wichtig, dass Licht an die Wurzeln gelangt, damit sie ihre Aufgaben erfüllen. Da dies in einem schwarzen Plastiktopf nicht möglich ist, plädieren Orchideen-Fachleute für die Verwendung durchsichtiger Gefäße.
Kann ich meine Schmetterlings-Orchidee ans Südfenster stellen?
In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet besiedeln Phalaenopsis die ewig dämmerigen Regenwälder der Tropen. Dort sitzen sie auf den Ästen der mächtigen Urwaldriesen, um ein wenig Sonnenlicht zu ergattern für die Photosynthese. Unter der prallen Sonneneinstrahlung des Südfensters wird sich die exotische Blume somit nicht wohlfühlen. Ideal ist ein Standort am halbschattigen West- oder Ostfenster.
Warum blüht meine Phalaenopsis nach dem Umtopfen nicht mehr?
Umtopfen bedeutet für jede Orchidee Stress pur. Gewähren Sie Ihrer Phalaenopsis eine Phase von 2 bis 3 Monaten, um sich zu regenerieren. Blüht die Pflanze dann immer noch nicht, stellen Sie bitte die Rahmenbedingungen auf den Prüfstand. Der Standort sollte halbschattig und geschützt vor praller Mittagssonne sein. Gießen und besprühen Sie die Blume ausschließlich mit weichem, zimmerwarmem Wasser. Zwischenzeitliche Trocknungsphasen sind wichtig. Düngen Sie nur sehr sparsam mit einem speziellen Orchideen-Dünger.