Pflanzenlexikon

Ranunkel, Ranunculus asiaticus ✿ – Pflanzen und Pflege

Ranunkel - Ranunculus asiaticus

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Die Ranunkel trägt den botanischen Namen Ranunculus asiaticus und gehört zu den Pflanzen, die mit einer ausladenden Blütenvielfalt betören und den Garten verschönern. Die Blüte wird schon im zeitigen Frühjahr aktiviert und hält in voller Pracht bis zum Sommer an. Bei den Blütenfarben gibt es zahlreiche Variationen, welche im Blumenbeet erstrahlen. Bei der Pflege ist die Ranunkel relativ genügsam und kann nicht nur für den Garten, sondern auch als Kübelpflanze für die Terrasse und den Balkon genutzt werden. Aufgrund der einfachen Vermehrung ist schnell eine üppige Bepflanzung des gesamten Gartenbereiches möglich.

Steckbrief

  • Stark leuchtende Blütenblätter
  • Blütezeit vom Frühling bis Sommer
  • Blütenfarben variieren in Gelb, Orange, Rosa, Rot und Weiß
  • Zuchtvariationen mit mehrfarbigen Blüten
  • Vermehrung durch Brutknollen
  • Sonniger bis schattiger Standort möglich
  • Für Balkone, Fensterbretter, Gärten und Terrassen geeignet
  • Relativ anspruchslos bei den Standortbedingungen
  • Neigt zu Schädlingsbefall
  • Giftige Pflanzenart

Standort, Substrat & Boden

Die Ranunkel mag es sonnig bis schattig und nicht zu trocken, die Pflanze kommt jedoch auch mit langanhaltender Sonnenbestrahlung zurecht. Wichtig bei einem Standort in der Sonne ist die ausreichende Wasserzufuhr, die nicht länger unterbrochen werden darf. Staunässe verträgt die Ranunkel gar nicht, dann kann es zu einem Schimmelbefall der Wurzeln und der Blätter kommen. Ein wichtiger Standortfaktor ist ein durchlässiger Boden, welcher beständig feucht gehalten werden sollte. Bei einer Haltung in Blumenkästen und Kübeln ist gestautes Wasser auf jeden Fall zu vermieden, diesen sollten über einen Abfluss verfügen.

  • Ranunkel - Ranunculus asiaticus Schattiger bis sonniger Standort möglich
  • Verträgt die pralle Mittagssonne nicht
  • Humusreicher Boden wird bevorzugt
  • Durchlässiges Substrat
  • Undurchlässige Böden vor dem Einpflanzen auflockern
  • Ideal sind kühle und stets leicht feuchte Plätze
  • Erdboden zwar feucht halten, aber nicht allzu maßlos wässern
  • Staunässe mit Drainage verhindern
  • Gedeiht optimal im Garten, auf Balkonen und Terrassen
  • Auch für Innenräume geeignet

Einpflanzen

Die Brutknollen für das Einpflanzen sind trocken, unscheinbar und verschrumpelt, nach dem Einweichen im Wasserbad füllen sich diese prall mit Wasser auf und die Oberfläche wird glatt und geschmeidig. Wenn die Knollen kein Wasser aufnehmen, und selbst nach dem Einweichen noch mager und verdorrt wirken, sind diese abgestorben und können nicht mehr für das Einpflanzen genutzt werden. Nach den letzten Frostnächten können die Knollen direkt in den Erdboden im Garten oder in einen Blumentopf gesetzt werden. Regelmäßiges Gießen und Düngen erst nach dem Austrieb initiieren.

  • Knollen im lauwarmen Wasserbad einige Stunden einweichen lassen
  • Gesunde Exemplare saugen sich mit Wasser voll, abgestorbene bleiben mickrig
  • Zum Frühlingsbeginn einpflanzen
  • Ausreichend Angießen und auf genügende Sonnenstunden achten
  • Junge Pflanzen vertragen keinen Frost, erst auspflanzen wenn kein Nachtfrost mehr droht

Anzucht im Wohnbereich schon zum Ende des Winters möglich, Knollen in einen Topf setzen und mit einigen Zentimetern Erde bedecken.

Gießen

Die Ranunkel braucht einen feuchten Boden und muss deshalb regelmäßig gegossen werden, vor allem während der Blütezeit ist auf eine konstante Wasserzufuhr zu achten. Besonders die gefüllten Zuchtvarianten sind auf zyklische und ausgiebige Gießvorgänge angewiesen, um in voller Pracht zu erblühen. Wenn die Blüten langsam eingehen und trocken werden, und auch keine weiteren Knospen in Sicht sind, ist das Gießen sukzessiv einzuschränken. Nun sollte vor dem nächsten Wässern die Oberfläche etwas antrocknen, auf diese Weise stellt sich die Ranunkel allmählich auf die Ruhephase im Herbst und Winter ein.

  • Ranunkel - Ranunculus asiaticus Regelmäßig, aber nicht übermäßig gießen
  • Erdboden und Wurzelknollen nie ganz austrocknen lassen
  • Verstärkt in der Blühphase wässern

Nach der Blütezeit die Pflanze per Fingerprobe auf einen erneuten Wasserbedarf überprüfen und eher in den Abendstunden gießen.

Düngen

Für eine volle und prächtige Blüte braucht die Ranunkel konstante Düngergaben, damit kann diese Phase auch maßgeblich in die Länge gezogen werden. Die Düngerphase ist bis zu dem Absterben der Blüten und Blätter im Herbst durchzuführen. Ein selbst gemachter Dünger aus natürlichen Küchenabfällen und Teeblättern ist ebenfalls einsetzbar. Die Ranunkel ist bei der Düngerart relativ anspruchslos und freut sich über jede zusätzliche Düngergabe.

  • Düngergaben unterstützen ein gesundes und üppiges Pflanzenwachstum
  • Speziell die Zuchtvariationen sind auf das Düngen angewiesen
  • Ideal ist ein flüssiger Dünger für Blühpflanzen
  • Dünger zwischendurch auswechseln, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu erhalten
  • In einem 2-wöchigen Zyklus düngen

Vermehren

Ranunkeln lassen sich ohne spezielle Vorkenntnisse leicht vermehren, da diese Brutknollen ausbilden, welche als Ableger von den Mutterknollen entnommen werden können. Zur Vermehrung werden diese praktischen Ableger von der Mutterpflanze abgetrennt und an einem passenden Standort neu eingepflanzt. Beim Abschneiden der Knollen sollte nur ein leichter Druck ausgeübt werden, um die Mutterpflanzen und die Knollen nicht zu verletzen. Außerdem lässt sich die Ranunkel auch mit Hilfe der Blütensamen vermehren. Dieser Prozess ist im Vergleich zu der Knollenpflanzung deutlich aufwändiger und die Keimzeit ist viel länger.

  • Kinderleichtes Vermehren mit den pflanzeneigenen Brutknollen
  • Zum Abtrennen der Brutknollen scharfes Messer mit einer guten Klinge gebrauchen
  • Vermehrung ebenfalls durch Samen und Teilung möglich
  • Sowohl Vorziehen im Topf, als auch direktes Einpflanzen durchführbar
  • Knollen sind im Fachhandel erhältlich

Blütenblätter, Farben & Blütezeit

Ranunkel - Ranunculus asiaticus Ranunculus asiaticus gehört zu den blühenden Boten der warmen Monate und schmückt den Garten mit dem Einsetzen des Frühlings mit einer attraktiven Farbenvielfalt. Die Blütezeit kann sich abhängig von den Witterungsverhältnissen und dem Klima zeitlich nach vorne oder nach hinten verschieben. Mit der richtigen Handhabung lässt sich die Blütezeit auch bis weit in den August hinein verlängern.

Wie der Name impliziert, stammt diese Pflanze aus Vorderasien und ist schon seit geraumer Zeit bei den europäischen Gärtnern und emsigen Züchtern bekannt. Dank der üppigen und farbenfrohen Blüten ist die Ranunkel sehr beliebt und in den heutigen Gärten vielerorts verbreitet. Die züchterischen Erfolge haben aus der wilden und nicht gefüllten Blüte, prächtige und gefüllte Variationen entstehen lassen, welche der Begonie ähneln. Ein typisches Pflanzenmerkmal sind in der Farbe abweichende Blütenränder. Wenn in der Blütezeit nicht genügend gegossen wird, blüht die Pflanze nur kümmerlich auf und kann nicht ihre prachtvolle Schönheit entfalten.

  • Blütezeit von Mai bis Juli
  • kugelig runde und gut gefüllten Blüten
  • Blütenfarben: Orange, Rosa, Rot, Violett-Blau und Weiß
  • Unifarbene Versionen und Zuchtvarianten mit vielfarbigen Blütenblättern
  • Andersfarbige Ränder der Blüten bei den Zuchtversionen
  • Hoher Wasseranspruch in der Blütezeit

Blätter & Wuchs

Die Ranunkel gehört zu den Hahnenfußgewächsen und kann mehrere Jahre prächtig blühen und wachsen. Dabei ist die Pflanze recht anspruchslos und erreicht eine mittelhohe Wuchshöhe. Die Belaubung ist dicht und mit der satt grünen Farbe ein perfekter Hintergrund für die farbenprächtigen Blüten.

  • Ranunkel - Ranunculus asiaticus mehrjährige Pflanzen
  • Aufrechter und leicht buschiger Wuchs
  • maximale Höhe von etwa 20 bis 45 cm
  • Eiförmige und nach vorne hin zugespitzte Blätter
  • Überwiegend dunkelgrüne Blätterfarbe

Schneiden

Generell muss die Ranunkel nicht großartig beschnitten werden, jedoch ist das Entfernen der vertrockneten Blüten und Blätter empfehlenswert. Gezielt eingesetztes Beschneiden kann eine Verlängerung der Blütezeit hervorrufen. Mit dem Entfernen der verwelkten und verblühten Pflanzenteile bekommt die Ranunkel oft einen wichtigen Impuls und mehr Lebenskraft, um mit dem Austrieb von neuen Knospen zu beginnen. Wird der Wuchs zu buschig und überlagert andere Pflanzen in der Nachbarschaft, ist ein deutlicher Rückschnitt nötig.

  • Blüten schon bei den ersten Verwelkungserscheinungen entfernen
  • Regelmäßig abgestorbene Blätter abtrennen
  • Extrem buschig wachsende Pflanzen beschneiden

Krankheiten & Schädlinge

Die Ranunkel ist leider sehr anfällig gegen den hiesigen Mehltau und gefräßige Blattläuse, auch Schnecken lassen sich die Pflanze gerne schmecken. Durch Schneckenfraß können ganze Gartenbeete innerhalb kurzer Zeit bis auf die Knollen eliminiert werden.

Mehltau

  • Befallene Pflanzen aus dem Beet oder Blumenkasten entfernen
  • Bei Befall mit handelsüblichen Schädlingsbekämpfungsmitteln behandeln

Blattläuse

  • Pflanze mit gering dosierter Lösung aus Spülmittel und Wasser reinigen
  • Lösung nur sparsam verwenden und nicht in den Erdboden sickern lassen
  • Marienkäfer fressen Blattläuse

Schneckenbefall

  • Schneckenkorn Einsatz von Schneckenkorn
  • Schneckenfallen bauen, Schale mit Bier oder anderer, verlockender Flüssigkeit
  • Zerstoßene Eierschalen rund um die Pflanze auslegen

Überwintern

Die Ranunkel ist einigermaßen winterhart, die Resistenz gegenüber der Winterkälte ist jedoch von der Sorte und von den schützenden Maßnahmen abhängig. Zu niedrige Temperaturen können der Pflanze schaden, da sie diese aus ihrer asiatischen Heimat nur bedingt gewohnt ist. Unter einem ausreichenden Winterschutz können die Knollen in gemäßigten Standortlagen problemlos überwintern, schwierig wird es in extrem hohen und kalten Gebieten.

Eine andere Option ist die Lagerung der Knollen in einem geeigneten Winterquartier. Mit den Vorbereitungen für die Winterzeit sollte direkt nach der Entlaubung begonnen werden, um einen Schutz vor den ersten Frostnächten zu ermöglichen. Allerdings sind Topf- und Kübelpflanzen besser in einem entsprechenden Winterquartier aufgehoben, mit kühlen, aber nicht frostigen Temperaturwerten. Vor dem Überwintern Knollen von abgestorbenen Pflanzenteilen befreien, da es ansonsten zu Fäulniserscheinungen kommen kann.

  • Kompost und Reisig zum Schutz vor der Kälte auf das Beet ausbringen
  • Zusätzlicher Schutz in Form von Vlies
  • Ideal ist das Überwintern im Haus, frostfreien Kellerräumen, Garagen und Dachgeschössen
  • Knolle vor dem Winterausbruch ausgegraben
  • An einem kühlen, dunklen und frostfreien Standort, bei ca. 6-8° Celsius lagern

Die Ranunkel lässt sich bereits im Winterquartier durch Teilung und neu formierte Brutknollen vermehren. Zum Frühlingsbeginn kann so ein größerer Bereich im Garten bepflanzt werden.

Pflanznachbarn

Ranunkeln kommen besonders gut in größeren Gruppen in einem Blumenbeet zur Geltung, ein farblicher Mix lässt diesen Bereich ansehnlich erstrahlen. Damit die Ranunkel gegen die prallen Sonnenstrahlen während der Mittagszeit geschützt ist, bieten sich schattenspendende Pflanzen als Begleitung an. Ideal sind auch Büsche und Bäume mit einer lichtdurchlässigen Belaubung, als Schutz vor zu viel schädlicher Sonne.

  • Blaukissen - Aubrieta Bunter Farbenmix mit anderen Blühpflanzen
  • Geeignete Nachbarpflanzen: Blaukissen, Gänsekresse
  • Schatten durch Büsche und Bäume

Häufig gestellte Fragen

Welche Ursachen hat das Ausbleiben oder eine extrem kurze Blütezeit?
Die Blütezeit kann ausbleiben, wenn die Ranunkel zu trocken steht und nicht ausreichend gegossen wird. Die Blütezeit wird erheblich verkürzt, wenn die Pflanze nicht gedüngt wird und die abgestorbenen Pflanzenteile nicht schnell genug abgeschnitten werden.

Wie werden Ranunkeln richtig auf den Winter vorbereitet?
Ideal ist ein mäßig kühles und geschütztes Winterquartier in Hausbereich, nachdem die Knollen ausgegraben werden. Durch das Entfernen abgestorbener Blätter und Blüten werden Fäulniserscheinungen im Vorfeld verhindert. Der Standort sollte dunkel, kühl und frostfrei sein, die Temperaturen etwa bei 6-8 Grad liegen. Das Überwintern ist auch im Garten im Erdboden möglich, dann braucht die Pflanze aber einen Schutz in Form von Kompost, Reisig und/oder Vlies.

Wo ist die Ranunkel am Besten im Garten zu pflanzen?
Die Ranunkel mag kühle und beständig feuchte Standorte, sowohl an der Sonne, als auch im Schatten. Direkte Mittagssonne wird jedoch nicht ganz so gut vertragen und kann zu Verbrennungen an den Blättern und Blüten führen. Optimal sind daher schattenspendende Nachbarpflanzen, deren Belaubung allerdings stark lichtdurchlässig ist.

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Tipps für Schnellleser

- Relativ anspruchslose und pflegeleichte Blühpflanze, jedoch giftig
- Ideal ist ein kühler und feuchter Standort, sonnig bis schattig
- Pralle Sonne wird zwar vertragen, Mittagshitze meiden
- Auf ausreichende und regelmäßige Wassergaben achten
- Eignet sich für Gärten, Balkone und Terrassen, ebenso für Innenräume
- Wuchshöhe bis ca. 45 cm, buschiger Wuchs
- Leichtes Vermehren mit Brutknollen und Teilung, mit Samen eher umständlich
- Vor dem Einpflanzen Knollen im lauwarmen Wasser einweichen
- Regelmäßige Düngergaben ratsam, diese verlängern die Blütezeit
- Blütezeit in de Regel von Mai bis Juli/August
- Blütenfarben: Gelb, Weiß, Violett-blau, Orange, Rosa und Rot
- Mehrfarbige Varianten erhältlich
- Abgestorbene und vertrocknete Pflanzenteile umgehend abschneiden
- Rückschnitt regt neue Knospen an
- Überwintern im Garten nur mit zusätzlichem Schutz in Form von Reisig, Kompost und Vlies
- Ideal ist ein frostfreies Winterquartier im Haus
- Knollen ausgegraben, reinigen und bei 6-8° C im Dunklen aufbewahren

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