Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Herbstzeit ist Pflanzzeit. Der Rasen macht in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Tatsächlich finden die Samen jetzt die perfekten Startbedingungen, um sich rasch in einen samtig-grünen Teppich zu verwandeln. Aber macht das zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch Sinn? Lesen Sie hier, ob Rasen säen im Oktober und November sinnvoll ist.
Rahmenbedingungen
Als Hobbygärtner haben Sie schon früh verinnerlicht, dass der Kalender nur bedingt Auskunft gibt über den geeigneten Saat- und Pflanztermin. Letztlich entscheiden die Witterungsverhältnisse über das Wohl und Wehe von Rasensamen, die im Oktober und November ausgesät werden. Unter diesen Voraussetzungen bestehen im späten Herbst beste Aussichten, dass die Saat gesund und vital aufläuft, um rechtzeitig vor dem Winter eine dichte Grasnarbe zu entwickeln:
- Temperaturen fallen auch Nachts nicht unter 10 Grad Celsius
- Boden bleibt über nächste 2-3 Wochen bis in 5 cm Tiefe wärmer als 5 Grad Celsius
- wechselhaftes Wetter ohne Dauerregen oder permanente Trockenheit
Es ist der Blick in die meteorologische Glaskugel, der die Entscheidung für die Aussaat mit einem gewissen Risiko behaftet. Konsultieren Sie daher bitte im Vorfeld seriöse Wettervorhersagen, um die Ausfallwahrscheinlichkeit zu minimieren. Da die Samen mit einer Keimruhe ausgestattet sind, werden Sie nach sprießendem Grün vergeblich Ausschau halten, sollte der Boden bis in Nähe des Gefrierpunktes erkalten.
Fachgerechte Aussaat
Signalisieren die Wetterverhältnisse angemessene Temperaturen für die Keimung von Rasensamen, leistet die gekonnte Aussaat einen wichtigen Beitrag für den weiteren Verlauf. Mit einer Kombination aus dem perfekten Saatbeet und umsichtigen Kultivierungsmaßnahmen stellen Sie die Weichen zu einem ebenmäßigen Rasen mit hohem Neidfaktor.
Bodenvorbereitung
In feinkrümeliger, nährstoffreicher und gut durchlässiger Erde liegt für Ihre Rasensamen alles im grünen Bereich. Auf dem Weg dorthin, legen Sie in der ersten Phase das Grobplanum an, gefolgt von einem mustergültigen Feinplanum. Bitte planen Sie die Vorbereitungsarbeiten so ein, dass zwischen Grobplanum und Feinplanum eine Zeitspanne von mindestens 14 Tagen liegt, damit der Boden sich setzen kann.
Grobplanum
- Fläche 2 Spaten tief umgraben oder mit der Fräse bearbeiten
- sämtliche Steine, Wurzeln und Unkräuter entfernen
- festen, lehmigen Boden mit Quarzsand oder Torf verbessern
- ausgeprägt sandig-lockere Erde anreichern mit Laubkompost oder Rindenhumus
Das Areal wird abschließend gewalzt und mithilfe des Rasensprengers gewässert. Bitte tragen Sie Sorge, dass die zukünftige Rasenfläche während der kommenden 2-3 Wochen nicht betreten und gewalzt wird. Sollte es im Oktober und November unerwartet trocken sein, sprengen Sie das Beet bitte wiederholt.
Feinplanum
Die zweite Phase der Bodenvorbereitung strebt ein bröseliges Saatbeet an, in dem die zarten Rasensamen freudig ihre Wurzeln ausstrecken. So machen Sie es richtig:
- Erdreich nochmals gründlich durchharken und jäten
- Boden mit dem Rechen glattziehen
- mit Walze bearbeiten und wiederholt rechen
Dank dieser feinen Struktur des Substrats, kompensieren Sie zumindest teilweise die ungünstigen Witterungsverhältnisse, die im auslaufenden Herbst vorherrschen.
Rasen korrekt säen – So geht’s
Damit keine wertvolle Zeit verlorengeht, empfehlen wir die Aussaat von Rasensamen im unmittelbaren Anschluss an die Fertigstellung des Feinplanums. Es ist von Vorteil, wenn Sie hierzu über einen Streuwagen oder einen Handstreuer verfügen. So gehen Sie Schritt-für-Schritt vor beim Rasen säen vor:
- Saatgut ins Gerät einfüllen und mit der Hand nochmals vermischen
- Rasensamen in Längs- und Querrichtung ohne Überlappungen ausbringen
- lichtkeimenden Samen mit dem Rechen 0,5 cm tief ins Substrat einarbeiten
- Saatbeet mittels Rasenwalze im Schachbrettmuster für optimalen Bodenschluss glätten
- Saatbeet noch am Tag der Aussaat ausgiebig wässern
Handelsübliche Rasenmischungen nehmen für die Keimung zwischen 7 und 28 Tagen in Anspruch. Eine konstante Bodenfeuchte ist jetzt von zentraler Bedeutung, damit die Saat zügig aufläuft. Sofern das natürliche Regenaufkommen den Bedarf nicht deckt, sprengen Sie die Fläche täglich in den Morgen- oder Abendstunden.
Häufig gestellte Fragen
Fällt das Thermometer auch des Nachts nicht mehr unter 10 Grad Celsius, gilt dies als wichtiges Signal für den ersten Rasenschnitt des Jahres. Die Frühblüher des Gartens, wie Narzissen und Forsythien, künden überdies vom Ende der Winterruhe im Pflanzenreich. Die Grashalme haben zu dieser Zeit eine Höhe von 8-10 cm erreicht. Sobald die Rasenfläche weitgehend trocken ist und die intensive Frühjahrssonne sich hinter Wolken versteckt, können Sie bedenkenlos den Rasen zum ersten Mal mähen.
Die besondere Zusammensetzung eines Blumenrasens stellt spezifische Anforderungen an die Saatzeit. Bringen Sie das Saatgut im Herbst aus, gehen die darin enthaltenen Blumensamen geschwächt in die Winterzeit. Im Resultat erhalten Sie eine Anlage, in der Gräser dominieren. Wählen Sie hingegen für die Aussaat die Monate von Mitte April bis Mitte Juni, erfüllt der blühende Rasen alle Erwartungen.