Rasenpflege

Rasen düngen im Sommer: Grundlagen bei Hitze und Sonne

Rasen im Sonnenschein

Wenn im Sommer der Boden trockener wird, die Hitze die Gefahr des Ausdörrens bzw. Verbrennens der Grashalme mit sich bringt, wird der Rasen unansehnlich und bietet beste Bedingungen für das Wachstum von Unkräutern. Viele Rasenbesitzer versuchen, dem durch regelmäßige Wassersprengungen entgegenzuwirken, aber das allein reicht in der Regel nicht aus, den Rasen gesund über die Sommermonate zu bringen.

Eine Düngung im Sommer ist die unterstützende Lösung. Voraussetzung ist, dass der richtige Dünger, optimale Zeitpunkt sowie ideale Vorgehensweise gewählt werden. Auf die Fragen nach dem “wann, wie, womit” gibt es hier die Antworten.

Sommerdüngung erforderlich

Nährstoffe
Während der Sommermonate läuft das Rasenwachstum auf Hochtouren. Aus diesem Grund besteht ein entsprechend hoher Nährstoffbedarf. Die im Boden befindlichen Nährstoffe können aber ausschließlich über die Bodenfeuchtigkeit aufgenommen werden. Trocknet der bewässerte Boden zügig aufgrund von Sonne und Hitze wieder aus, stoppt auch die Nährstoffaufnahme. Aus diesem Grund sollte der Nährstoffgehalt im Boden durch eine Düngung erhöht werden, damit der Tagesbedarf gedeckt werden kann. Allerdings ist darauf zu achten, dass eine Überdüngung vermieden wird, da diese eine schnellere Verbrennung zur Folge haben kann.

Rasensprenger Belastung
Wenn die pralle Sonne und Hitze auf die Rasenfläche treffen, ist die Folge ein Auslaugen aufgrund höchster Belastung von Grasnarbe, Halme und Boden. Ein regelmäßiges Sprengen kann einer Austrocknung vorbeugen, wenn zur perfekten Tageszeit durchgeführt, aber es löst nur geringfügig das Problem des Rasens und Bodens. Sobald die heiße Sonne wieder darauf scheint, steigt der Belastungspegel für Wiesen erneut. Durch ein Düngen wird die Grasnarbe gefestigt, die Halme wachsen mit einer gestärkten Struktur und das Gras wird insgesamt robuster sowie widerstandsfähiger gegen die sommerliche Belastung.

Unkräuter
Je geschwächter eine Rasenfläche ist und je mehr lichte Stellen sich durch Verbrennungen bilden, desto mehr Unkraut kann dort gedeihen und sich ausbreiten. Ein Düngen in den Sommermonaten, das die Rasengräser stärkt und ein dichtes Wachstum begünstigt, sorgt dafür, dass es Unkräuter schwerer haben, sich zwischen den Halmen im Boden festzusetzen und im schlimmsten Fall der Graspflanze lebensnotwendige Nährstoffe entziehen, was zu einer weiteren Belastung sowie einer Verdrängung des Rasens führen kann.

Tipp: Die Sommerdüngung sollte zusammen mit der Frühjahresdüngung die jährlichen Düngeplanung bestimmen. Eine Herbstdüngung ab Mitte/Ende September ist nur dann empfehlenswert, wenn es sich um einen “edlen” Zierrasen oder stark strapazierten Rasen handelt, wie zum Beispiel Spiel- oder Sportrasen.

Geeignete Düngemittel

Zum Düngen haben Rasenbesitzer zwei Optionen zur Wahl der Düngemittelart: mineralischer und organischer Dünger.

Organischer Dünger

Kompost als organischer Dünger Organischer Dünger eignet sich zum Düngen während der gesamten Sommermonate. Hiermit ist in der Regel nichts falsch zu machen. Er besitzt zwar eine geringere Konzentration als Mineraldünger, benötigt länger zum Wirken und weist nicht alle Nährstoffe auf, aber die Vorteile überzeugen wie folgend:

  • Überdüngung wird vermieden
  • Inhaltsstoffe werden nicht ausgeschwemmt, sodass eine effektivere Wirkung erfolgt
  • Steigerung der Bodenqualität
  • Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens
  • trägt zur Ernährung des Bodenlebens/der Mikroorganismen bei
  • dadurch lockerer Boden und Reduzierung von Verfilzungen
  • im Idealfall kann ein Vertikutieren erspart bleiben

Tipp: Wenn im Sommer organischer Dünger verabreicht werden soll, es ist von Vorteil, wenn dieser mit mindestens Kalium angereichert wird beziehungsweise ein Produkt mit relativ hohem Kaliumgehalt gewählt wird.

Mineraldünger

Mineraldünger besteht in der Regel aus Kalium, Phosphor und Stickstoff. Weitere Bestandteile sollten Kalzium und Magnesium sein. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass das Düngemittel für den Rasen lediglich einen geringen Stickstoffgehalt aufweist. Während dieser Stoff im Frühjahr ideal für das Wachstum ist, kann Stickstoff in den Sommermonaten aber das Verbrennungsrisiko deutlich steigern. Hohe Anteile an Kalium und Phosphor sind hingegen aus folgenden Gründen ratsam:

  • Kalium: wirkt unterstützend zur Wasserhaushalt-Regulation und sorgt für mehr Widerstandsfähigkeit
  • Phosphor: fördert das Wurzelwachstum und trägt zur Stärkung der Grasnarbe bei
  • Kalzium: sorgt für stabilere Zellwände und folglich mehr Robustheit
  • Magnesium: verleiht den Grashalmen intensivere Grünfärbung

Hinweis: Weil eine Überdüngung mit Mineraldünger möglich ist und diese schädlich auf Graspflanzen wirken kann, ist unbedingt die Dosierempfehlung des jeweiligen Produktherstellers einzuhalten.

Beste Düngezeit

Monat

Rasendünger im Sack Mineraldünger
Wann der beste Zeitpunkt zur Düngung im Sommer ist, kann nicht strikt an einem Monat ausgemacht werden, weil es von dem Wetter abhängt. Wichtig ist, dass nicht gedüngt wird, wenn es sehr heiß beziehungsweise die heiße Sonne über einen längeren Zeitraum dem Rasen zusetzt. Eine zusätzliche Bewässerung nach dem Düngen, wird an trockenen, heißen Tagen schneller verdunstet und es kann sich eine Nährstoffkonzentration im Boden bilden, welche im schlimmsten Fall zu einer Wurzelschädigung führt.

Zeigt sich der Juni mit angenehmen Temperaturen, sollte dies zum Düngen ausgenutzt werden. Ist er sehr heiß und trocken, ist es ratsam, den Juli abzuwarten. Weil Rasen ab Spätsommer/frühen Herbst das Wachstum nach und nach einstellt, ist eine Düngung mit stickstoffhaltigem Mineraldünger bis maximal August aufzubringen.

Organischer Dünger
Bei organischem Dünger verhält es sich etwas anders mit dem idealen Zeitpunkt zur Düngung. Dies beruht darauf, dass es Zeit benötigt, bis er wirkt. Wie viel Zeit, ist unter anderem abhängig von der Witterung. Wärme begünstigt die Ausbreitung der Inhaltsstoffe, aber zu viel Hitze kann sie schnell zersetzen, bevor sie in die Erde gelangen. Aufgrund der Dauer, die organischer Dünger zum Wirken benötigt, sollte dieser in jedem Fall schon im Juni ausgebracht werden, wenn eine Stärkung des Rasens während der Sommerzeit gewünscht ist.

Tageszeit

Ebenfalls Einfluss nehmen Hitze und Sonneneinstrahlung bei der Wahl der optimalen Tageszeit. Deshalb sollte eine Düngung in der Sommerzeit stets am frühen Morgen oder am späteren Abend erfolgen, wenn es kühler ist und die Sonne nicht mit voller Kraft auf die Rasenfläche scheint. Am Abend ist aber die beste Tageszeit, weil nach einem anschließenden Bewässern eine längere Bodenfeuchte über Nacht gehalten werden kann und sich somit der Dünger besser auflösen und folglich seine ganze Wirksamkeit optimaler bis zum nächsten Sonnenaufgang entfalten kann.

Tipp: Nach dem Düngen sollte bei Granulat-Dünger jedem Fall eine Bewässerung stattfinden, damit sich dieser auflöst und die Inhaltsstoffe durch die Bodenoberfläche in das Erdinnere gelangen. Ohne anschließende Bewässerung weht der Wind Düngepartikel weg oder sie werden beim Betreten des Rasens über das Schuhwerk fortgetragen.

Häufig gestellte Fragen

Hilft Düngen, wenn der Rasen bereits von der Sommerhitze stark geschädigt ist?
Ja, eine Düngung kann eine Regeneration des Rasens herbeiführen beziehungsweise deutlich dazu beitragen. Am besten ist dazu ein flüssiger Mineraldünger geeignet. Dieser wird ins Gießwasser gegeben und dringt sofort in den Boden ein, wo er am schnellsten von allen Düngemittelarten und -konsistenzen wirken kann. Wichtig ist, dass schnell gehandelt wird, bevor das Gras und/oder die Grasnarbe irreparabel geschädigt sind.

Ist Mineral- oder organischer Dünger besser?
Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Verwendung von reinem Mineraldünger kann dazu führen, dass der Boden an Qualität verliert, Nitrate ins Grundwasser gelangen und sich Mikroorganismen im Boden verringern, was zu einer Bodenverdichtung führen kann. Dafür wirkt er schnell und kann Mangelerscheinungen entsprechend zügig ausgleichen. Organischer Dünger benötigt mehr Zeit zum Wirken und enthält nicht alle wichtigen Nährstoffe. Dafür versorgt er den Boden nachhaltig, verbessert die Bodenstruktur und ist umweltfreundlich.

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