Ob und wie gut eine Rasensaat aufgeht bzw. wächst, hängt vom richtigen Zeitpunkt und insbesondere der Boden- und Lufttemperatur ab. Lohnt es sich also auch bei 5 Grad noch, Rasen zu säen?
Rasen bei 5 Grad säen
Rasensaaten sind generell sehr robust, was eine gewisse Flexibilität bei der Aussaat ermöglicht. Allerdings sind 5 Grad die absolute Grenze, um Rasen zu säen, kälter sollte der Boden nicht sein, weder zum Zeitpunkt der Aussaat noch während der folgenden zwei bis vier Wochen. Eine Aussaat bei dieser Temperatur ist grundsätzlich möglich, aber nicht besonders erfolgversprechend:
- milde Lage ohne zusätzliche kalte Winde von Vorteil
- optimale Bedingungen bezüglich Luft- und Bodentemperatur zwischen April/Mai und September/Anfang Oktober
Keine optimalen Bedingungen
So niedrige Temperaturen sind nicht die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Aus- oder Nachsaat. Wollen Sie dennoch bei 5 Grad Rasen säen, birgt der kalte Boden einige Gefahren, die Sie bedenken sollten:
- Samen keimen nur eingeschränkt
- Keimung verzögert sich
- Samen liegen zu lange im Boden
- faulen bevor günstige Keimtemperatur erreicht ist
- im Herbst Gefahr weiter fallender Temperaturen
- gegebenenfalls keine konstanten Temperaturen bis zur Keimung
- zusätzliche Gefahr von Frosttrocknis
- im Frühjahr warten, bis Boden 8 bis 10 Grad warm und kein Frost mehr zu erwarten
- im Herbst nicht zu lange warten
Bestens für die Aussaat geeignet ist der Frühherbst mit seiner wechselnden Wetterlage, warmer Herbstsonne und einem meist gleichmäßig feuchten Boden. Es herrschen immer noch milde Temperaturen von deutlich über zehn Grad vor. All das kommt dem Keimprozess und den Gräsern zugute, solange die Temperaturen nachts nicht unter fünf bis sieben Grad fallen.
Mindesttemperatur für Keimung
In der Regel keimen die Samen umso besser, je wärmer es ist, ausreichend Feuchtigkeit vorausgesetzt. Doch ab welcher Mindesttemperatur setzt die Keimung von Rasensamen ein?
- bei einigen Rasensamen Mindesttemperatur von 5 Grad
- meisten Gräser benötigen Bodentemperaturen von mindestens 8 bis 10 Grad
- optimale Keimtemperaturen zwischen 14 und 23 Grad
- Außen- bzw. Lufttemperatur möglichst nicht unter 9 Grad
- zum Zeitpunkt der Aussaat und während der Keimung
- Lufttemperatur im Idealfall mindestens 15 Grad und mehr
Keine Rasensaat im Winter
Da Sie Rasen nicht bei Temperaturen unter 5 Grad säen sollten, sollte klar sein, dass der Zeitraum von November bis Februar zur Rasensaat gänzlich ungeeignet ist:
- hohe Gefahr von Bodenfrost
- deutlich eingeschränktes Lichtangebot
- Rasensamen sind Lichtkeimer
Häufig gestellte Fragen
Die Keimdauer hängt vor allem vom Saatgut, der Bodenbeschaffenheit und der Bodentemperatur ab. Je kälter der Boden ist, desto länger dauert es bis zur Keimung. In der Regel vergehen bis zur Keimung eine bis vier Wochen.
Das Wurzelwachstum wird eingestellt, sobald die Temperaturen deutlich unter fünf Grad fallen oder über 25 Grad ansteigen.
Im Herbst sollte man schnell keimende Sorten bevorzugen, sowohl für die An- als auch Nachsaat. So entsteht noch vor dem Winter eine belastbare Rasennarbe, sofern der Boden eine entsprechende Mindesttemperatur aufweist. Besonders schnell mit einer Dauer von 7 bis 15 Tagen keimt Deutsches Weidelgras (Lolium perenne).
Oft sind die Keimraten insbesondere im Frühjahr nicht zufriedenstellend. Verantwortlich sind meist schlechte Witterungsverhältnisse, ausbleibende Niederschläge und natürlich ein zu kalter Boden. Das kann vor allem dann passieren, wenn auf einen milden, niederschlagsreichen Winter ein deutlich zu trockenes Frühjahr mit niedrigen Temperaturen folgt.