Rasenpflege

Rasen mähen bei Hitze | 8 Rasenpflege-Tipps bei Trockenheit

Mähroboter bei Sonnenschein

Wenn der Sommer vor der Tür steht, ist es an der Zeit für eine ausgiebige Rasenpflege, die bis in den Herbst reicht. Mähen, düngen, wässern und die Unkrautvernichtung sind wichtige Maßnahmen, die für eine dichte Rasenfläche sorgen, selbst wenn diese unter Trockenheit und Hitze leidet.

Knallt die Sonne auf die Grünfläche ist es noch wichtiger, auf die richtigen Pflegemaßnahmen zu setzen. Mit diesen ist es möglich, den Rasen vor kahlen Stellen und vertrockneten Halmen zu bewahren, die nur mit einer Nachsaat zu bereinigen sind. Mit den passenden Tipps gelingt das.

Rasenpflege-Tipps bei Trockenheit

Das Mähen des Rasens ist ein klassischer Pflegeschritt über den Sommer, um das Wachstum des Rasens anzuregen und auf diese Weise eine dichte Grünfläche zu ermöglichen. Herrscht jedoch über die Sommerzeit eine große Hitze, reicht das Rasenmähen nicht allein aus, um das Wachstum der Gräser anzuregen. Der Grund liegt in der Temperatur, denn diese reduziert das Wachstum der Rasengräser, was die Bildung von kahlen Flecken begünstigt:

  • bis 26°C: gutes Wachstum
  • 26°C bis 30°C: schwaches Wachstum
  • ab 30°C: Wachstum wird eingestellt

Trockener Rasen Diese Werte stimmen für alle für Rasengräser, die in Mitteleuropa typischerweise zum Einsatz kommen. Da diese deutlich weniger Wasser wie zum Beispiel Bäume, speichern können, gehen sie bei anhaltender Trockenheit schnell ein. Dieses Problem kann aber nicht alleine durch regelmäßiges Mähen behoben werden, da noch viel mehr Punkte reinspielen. Aus diesem Grund finden Sie hier acht Tipps, mit denen Sie Ihren Rasen im Sommer vor trockenem und heißem Wetter schützen.

Wurzeln überprüfen

Bevor Sie Pflegemaßnahmen anwenden, führen Sie eine Überprüfung der Wurzeln durch. Auf diese Weise können Sie genau erkennen, ob sich der Einsatz von Dünger, Wasser und Rasenmäher überhaupt lohnt. Sind die Wurzeln nämlich schon komplett vertrocknet, müssen Sie eine neue Aussaat vornehmen.

Der Wurzeltest gelingt auf die folgende Weise:

  • Rasenstück ausstechen
  • Tiefe: 10 bis 15 Zentimeter
  • aus Boden lösen
  • Wurzeln betrachten
  • vertrocknete Wurzeln: Neuaussaat
  • normale Wurzeln: Pflegemaßnahmen

Innerhalb weniger Augenblicke wissen Sie also ganz genau, welche Schritte Sie unternehmen müssen, um Ihren Rasen wieder aufzufrischen.

Tipp: Wenn Sie den Rasen komplett neu aussäen müssen, können Sie als Alternative auf trittfeste Bodendecker wie die Haselwurz (bot. Asarum europaeum) oder der Horn-Sauerklee (bot. Oxalis corniculata) setzen. Diese sorgen ebenfalls für eine durchgehend grüne Fläche, leiden aber nicht so schnell unter Trockenheit wie klassischer Rasen.

Wässern

Rasensprenger Das Wässern in Trockenzeiten ist ein essentieller Schritt, um Ihren Rasen vor dem Vertrocknen zu bewahren. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei:

  • Wassermenge: 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter
  • Dauer: 30 bis 45 Minuten
  • Häufigkeit: zwei- bis dreimal pro Woche
  • morgens wässern
  • nur im Notfall am Abend

Es ist wichtig, dass Sie immer am Stück wässern, da nur so der Boden ausreichend Feuchtigkeit erhält. Ebenso ist es wichtig, niemals über die Mittagszeit zu wässern, da es sonst zu einem Brennglaseffekt kommt, der die Halme verbrennen lässt. Aus diesem Grund entweder am Morgen oder am Abend. Falls Sie einen Hang bewässern müssen, benötigen Sie mehr Wasser. Schattige Plätze dagegen müssen meist weniger gegossen werden. Sie können entweder mit einem Gartenschlauch, Rasensprenger oder automatischen Anlagen bewässern.

Rasenhöhe

Die Rasenhöhe ist einer der wichtigsten Punkte bei der Rasenpflege im Sommer. Viele Gärtner machen den Fehler, dass sie zu kurz mähen und aus diesem Grund vertrocknen die Gräser deutlich schneller. Nur ab einer bestimmten Höhe können die Gräser ausreichend Feuchtigkeit sparen, wodurch die Hitze ihnen nicht mehr so stark zusetzen kann.

Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über die empfohlene Rasenhöhe, die ausreichend Feuchtigkeit speichert und gleichzeitig die Ausbreitung von Unkräutern eindämmt:

  • Zierrasen: zwei bis drei Zentimeter
  • Spielrasen: drei bis vier Zentimeter
  • Sportrasen: vier bis fünf Zentimeter
  • Rasen im Schatten: vier bis fünf Zentimeter

Wenn Sie sich an diese Werte halten, wird der Trockenheit effektiv entgegengewirkt. Ist die Hitze extrem, sollten Sie den Rasen am besten auf einer Höhe von fünf bis sechs Zentimetern lassen, damit der Boden und somit die Wurzeln nicht austrocknen.

Hinweis: Versäumen Sie niemals, den gesamten Rasen auf einmal zu mähen, egal ob ein Teil im Schatten und der andere in der direkten Sonne liegt. Dadurch sparen Sie sich nicht nur großen Pflegeaufwand, sondern erleichtern ebenfalls den Einsatz des Rasenmähers, da dieser auf einer gleichbleibenden Rasenhöhe effektiver genutzt werden kann.

Mähen: Häufigkeit

Rasenmäher Es ist nicht so wichtig, wie Sie den Rasenmäher anwenden, dafür aber wie häufig. So wie viele Gärtner zu kurz schneiden, schneiden sie ebenfalls zu häufig, was sich negativ auf das Wachstum der Rasenfläche auswirken kann. Sind die Halme immer kurz geschnitten, vor allem bei Hitze, kann der Boden dadurch schneller austrocknen.

Halten Sie sich deshalb an die folgenden Hinweise in Bezug auf die Häufigkeit:

  • Sommeranfang: wöchentlich
  • Sommer: nach Überschreiten entsprechender Rasenhöhe
  • bei Sonne oder Hitze: nach Überschreiten von 5 bis 6 Zentimeter

Mehr müssen Sie über den Sommer nicht mähen. Zu Beginn des Sommers sind häufige Mähmaßnahmen notwendig, um die Dichte des Rasens zu verbessern und somit einen natürlichen Schutz vor der Sonne aufzubauen. Danach müssen Sie den Rasen nur noch auf die entsprechende Höhe, aber nicht kürzer, trimmen.

Trocken mähen

Es empfiehlt sich, immer einen trockenen Rasen zu mähen, um die Effektivität des Rasenmähers zu verbessern. Sind die Gräser nass, greifen die Klingen nur noch schlecht und schneiden die Halme nicht ab. Stattdessen werden sie aus dem Boden oder abgerissen, was zu einer unebenen Rasenfläche führen wird. Diese kann ebenfalls keine Feuchtigkeit speichern und trocknet schneller aus. Trimmen Sie den Rasen deshalb am besten an einem trockenen Tag, selbst bei Sonne ist das möglich. Zugleich schützt dieser Tipp die Schneidblätter Ihres Rasenmähers, da diese dadurch nicht so schnell abstumpfen.

Düngen: Häufigkeit

Um eine dichte Rasenfläche zu ermöglichen, müssen Sie oft genug düngen. Die erste Düngung erfolgt im Frühjahr, um den Rasen auf den Sommer vorzubereiten. Ist es heiß, sonnig und trocken, düngen Sie zur Kräftigung der Pflanzen noch einmal direkt im Hochsommer Mitte Juni nach. Zu guter Letzt dürfen Sie die Düngung vor dem Herbst nicht vergessen. Für all diese Düngungen empfiehlt sich ein hochwertiger Langzeitdünger.

Dünger: Anwendung

Rasen düngen Achten Sie bei der Verwendung des Düngers auf die folgenden Punkte:

  • morgens düngen
  • bewölktes Wetter ideal
  • Regen in der Folgezeit empfehlenswert
  • Regen spart Gießwasser
  • nach dem Düngen ausgiebig Rasen wässern

Falls es zu sonnig und trocken ist, düngen Sie erst am Abend, damit der Dünger nicht verbrennt.

Im Notfall: Rasenpflaster

Leidet Ihr Rasen unter einzelnen Stellen, die nicht mehr zu retten sind, wenden Sie ein Rasenpflaster an. Bei diesen Samenmischungen handelt es sich um schnellkeimende Gräsermischungen, die einzelne Stellen innerhalb kurzer Zeit auffüllen und so für eine geschlossene Fläche sorgen. Diese sind für zwischen zehn und 15 Euro pro Kilogramm zu bekommen. Vor der Anwendung wird der Boden aufgelockert und mit Humus angereichert.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Größe des Rasenmähers wichtig?
Die Effektivität der Rasenpflege zur Trockenzeit wird durch den Einsatz der geeigneten Rasenmäher-Größe deutlich verbessert, da ungeeignete Ausmaße den Boden aufreißen oder die Gräser beschädigen, aber nicht sauber schneiden. Wenn Sie zum Beispiel nur einen kleinen Garten haben, setzen Sie auf klassische Spindelmäher oder einen Rasentrimmer, während große Flächen mit einem Rasentraktoren oder gar Mährobotern gemäht werden.

Ab wann muss nachgesät werden?
In besonders heißen Sommern oder wenn das Wässern der Rasenfläche vergessen wurde ist die Notwendigkeit einer Nachsaat zum Schließen der Lücken nicht auszuschließen. Die Nachsaat ist fällig, wenn sich entweder Gräser in gelbbrauner Farbe oder kahle Stellen zeigen, die auf den Verlust der betroffenen Abschnitte hindeuten.

Wirken sich Unkräuter negativ auf die Gesundheit des Rasens aus?
Unkräuter stellen nicht wirklich ein Problem für den Rasen dar, sorgen aber dafür, dass keine dichte Fläche gebildet werden kann. Zudem wird die Pflege durch viele Unkräuter deutlich erschwert und aus diesem Grund sollten Sie diese schon früh im Sommer oder sogar schon im Frühling bekämpfen, um die Ausbreitung zu verhindern.

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