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Schöne Gärten und Grundstücke gewinnen durch dichte, gleichmäßig grüne Rasenflächen. Aber gerade der Rasen benötigt viel Aufmerksamkeit und Pflege, um ein üppiges Grün zu entwickeln. Wer einen Rasen neu anlegen oder ausbessern will, muss einige Grundlagen beachten. Neben dem Standort, der Bodenqualität und den Lichtverhältnissen spielen auch Faktoren wie das Wetter und die Temperatur für das Rasenwachstum eine entscheidende Rolle. Es darf weder zu kalt noch zu warm sein. Erst, wenn die notwendige Luft- und Bodentemperatur erreicht ist, kann der Samen keimen und der Rasen wachsen.
Rasen nicht gleich Rasen
Wer beabsichtigt, einen Rasen anzulegen, sollte sich zunächst über die Verwendung Gedanken machen. Im Handel sind verschiedene Sorten erhältlich:
Zierrasen
- besteht zum größten Teil aus Rotschwingelsorten
- wächst langsam
- muss nicht wöchentlich gemäht werden
- optimale Wuchshöhe: 4 Zentimeter
- gleichmäßiges Wachstum
- harmonische Erscheinung
- widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit oder Frost
- nicht für starke Beanspruchung geeignet
Sport- und Spielrasen
- Rasenmischungen enthalten robuste Gräser, z.B. Wiesenrispe und Weidelgras
- wächst in hoher Geschwindigkeit
- häufiges Mähen erforderlich
- wächst etwa 6 Zentimeter pro Woche
Schattenrasen
- geeignete Mischung für Begrünung ungünstiger Standorte
- mäßige Wuchsgeschwindigkeit
- verhilft auch schattigen Bereichen zu dichter, gleichmäßiger Grünfläche
- nicht zu oft und zu kurz mähen
- optimale Wuchshöhe: 10 bis 12 Zentimeter
Blumenwiese
- Alternative zum Zierrasen
- pflegeleicht
- nur selten mähen
- kaum wässern
- zieht Bienen und Insekten an
- blüht über das ganze Jahr
Keimung
Ob sich nach der Aussaat ein perfekter Rasen bildet, ist abhängig von der Keimung der Samen. Damit Rasensamen keimen, muss zunächst die Keimruhe, die sogenannte primäre Dormanz, überwunden werden. Entscheidend für Keimung und Rasenwachstum sind drei Faktoren:
- Wasser
- Wärme
- Sauerstoff.
Nur bei ausreichender Feuchtigkeit quillt der Grassamen auf und ein Keim bildet sich. Rasen kann sich nur bei kontinuierlicher Wasserversorgung gut entwickeln. Wenn das Saatgut im Keimprozess austrocknet, wird die Keimung unterbrochen und beendet. Die Keimlinge sterben ab.
Eine herausragende Rolle für die Keimung spielt der Sauerstoffgehalt des Bodens. Boden, der vor der Aussaat des Grassamens gut gelockert wurde, enthält genug Sauerstoff. Eine zu starke Wässerung ist dringend zu vermeiden. Daraus kann sich eine Verdichtung der Bodenoberfläche entwickeln, wodurch die Sauerstoffzufuhr behindert und die Keimung gehemmt wird.
Voraussetzung für die Keimung des Samens ist die richtige Bodentemperatur. Bei der Aussaat sollte die Bodentemperatur 10 Grad Celsius nicht unterschreiten. Zum Keimen benötigen die meisten Grasarten 15 bis 23 Grad Celsius. Für die Keimung sollte es nicht zu warm werden. Temperaturen über 40 Grad Celsius verzögern die Keimung und können zum Absterben der Keimlinge führen.
Die Entwicklung des Rasenkeimlings erfolgt in mehreren Stadien:
- Aufnahme der Feuchtigkeit
- Quellen des Samens
- Enzymaktivierung Nährstoffumwandlung
- Aufbrechen der Samenschale
- Entwicklung der Keimwurzel
- Entwicklung des Keimblattes
- Einsetzen der Photosynthese
Keimdauer der wichtigsten Gräser
Die Keimdauer liegt gewöhnlich zwischen 6 und 30 Tagen.
- Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): 7 bis 15 Tage
- Rotschwingel (Festuca rubra): 10 bis 18 Tage
- Wiesenrispe (Poa pratensis): 14 bis 21 Tage
Zeitpunkt der Aussaat
Die beste Jahreszeit für das Anlegen eines Rasens ist das Frühjahr. Wenn die Frühlingssonne scheint und der Boden mit ausreichend Feuchtigkeit und Wärme versorgt ist, wächst der Rasen schnell. Auch der Spätsommer und der Herbst bieten Vorteile für die Aussaat. Die Temperaturen sind im Herbst perfekt für das Rasenwachstum und Bodenfröste sind nicht zu befürchten.
Wachstumsfaktor Wärme
Die Temperatur hat einen entscheidenden Einfluss auf das Rasenwachstum. Ebenso wichtig wie die Lufttemperatur ist die Temperatur des Bodens. Diese kann sich je nach Struktur deutlich von der Lufttemperatur unterscheiden. Sandige Böden wärmen sich tagsüber bei Sonneneinstrahlung schnell auf. Sie haben eine geringe Speicherkapazität, so dass die Bodentemperatur in der Nacht deutlich sinkt. Lehmhaltige Böden verfügen über eine hohe Wärmekapazität. Sie heizen sich nur langsam auf, sind aber auch nachts in der Lage, die Wärme zu halten. Die Bodentemperatur lehmhaltiger Böden zeigt sich im Tagesverlauf konstanter als bei Sandböden.
Die optimale Temperatur für die Entwicklung von Rasen beträgt 15 bis 18 Grad Celsius. In dieser Spanne können sich Wurzeln und Spross gut entwickeln, der Rasen wächst bis zu 6 Zentimeter pro Woche. Im Frühjahr, im Spätsommer und im Herbst werden die Temperaturansprüche in mitteleuropäischen Gebieten gut erfüllt. Bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius sowie über 32 Grad Celsius verlangsamt sich das Rasenwachstum.
Neben der Temperatur sind eine ausreichende Wasserversorgung und Sonnenschein entscheidend für die Geschwindigkeit, mit der das Gras wächst. Ein durchschnittlicher Rasen hat einen Wasserbedarf von etwa 25 Liter pro Quadratmeter.
Die Niederlande bieten die günstigsten klimatischen Bedingungen für die Entwicklung von Rasen. Viel Sonne und Regen und durchschnittliche Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius sind ein Grund dafür, dass die beliebtesten Produzenten von Rollrasen in den Niederlanden ansässig sind.
Starterdünger als Wachstumsbeschleuniger
Verwenden Sie gleich mit der Einsaat Starterdünger. Dieser beschleunigt das Rasenwachstum. Er kann mit der Hand oder mit einem Streuwagen verteilt werden.
Die erste Mahd
Mähen Sie den jungen Rasen das erste Mal bei einer Wuchshöhe von 8 bis 10 Zentimetern.