Erden, Substrate und Dünger

Rindenmulch anwenden: Vorteile und Nachteile

Rindenmulch - Vorteile und Nachteile

Die Anwendung von Mulch aus gehäckselter Rinde ist ein Klassiker, um Pflanzen vor Trockenheit zu schützen und die Bodenstruktur zu verbessern. Doch hat sie tatsächlich nur positive Effekte? Wir listen die Vorteile und Nachteile von Rindenmulch.

Vorteile von Rindenmulch

Rindenmulch gehört aufgrund seiner Eigenschaften zu den beliebtesten Hilfsmitteln im Garten, wenn Pflanzen vor Trockenheit und Unkräutern geschützt werden soll. Und genau das ist einer der größten Vorteile, wenn Sie Rindenmulch ausbringen: der Mulch dient als Schutzschicht. Die Rinden- und Holzstückchen speichern Feuchtigkeit und geben diese wiederum an die Erde ab. So wird dem Austrocknen des Bodens vorgesorgt.

Hinweis: Damit diese Vorteile vollstens zur Geltung kommen können, sollte die Mulchschicht regelmäßig erneuert werden.

Ebenso effektiv wirkt der Mulch durch seine Struktur auf Unkräuter. Durch den Mulch wird das Wachstum der lästigen Gewächse stark eingeschränkt. Vor allem können keine Unkrautsamen mehr keimen, da sie nicht bis zum Boden vordringen. Weitere Vorteile für den Einsatz des Rindenmulchs sind:

  • positive Wirkung auf die Bodenstruktur
  • dekorativ nutzbar
  • schützt vor Witterungseinflüssen
  • Nährstoffe werden an Erde abgegeben (Düngung entfällt)
  • reguliert Temperatur um die Pflanze
Buchsbaum mit Rindenmulch
Viele Heckenpflanzen wie beispielsweise der Buchsbaum lassen sich mit dem Mulch vor Trockenheit schützen.

Tipp: Besonders gut lässt sich Rindenmulch unter Nadelbäumen verwenden, da diese häufig saure bis leicht saure Böden bevorzugen.

Nachteile der Anwendung

Neben den bereits genannten Vorteilen hat Rindenmulch bestimmte Nachteile, die Sie vor dem Ausbringen beachten sollten. Durch die Nachteile können Sie genau überprüfen, ob der Mulch für Ihr Projekt geeignet ist oder nicht. Der größte Nachteil ist der anhaltende Stickstoffentzug durch die Baumrinde. Der Mulch verrottet und zur gleichen Zeit wird dem Boden Stickstoff entzogen. Um dieses Problem auszugleichen, wären größere Mengen an Dünger notwendig, was schnell ins Geld geht. Typische Anzeichen für einen Stickstoffmangel sind:

  • Blätter vergilben
  • bleiben klein
  • können abfallen
  • Pflanze stellt Wachstum ein

An diesen Punkten erkennen Sie genau, ob Ihre gemulchten Pflanzen unter einem Stickstoffmangel leiden. Der Stickstoffentzug ist aber nicht der einzige Nachteil, wenn Sie den Mulch anwenden. Ebenso problematisch ist das Versauern des Bodens. Durch den Stickstoffentzug kommt es zu einer Veränderung der Erde, was sich negativ auf Gewächse auswirkt, die empfindlich auf saure Böden sind.

Außer den schon erwähnten Nachteilen, sollten Sie auch noch die folgenden kennen, wenn Sie Rindenmulch anwenden wollen:

  • intensiver und langanhaltender Geruch (vor allem bei schlechter Qualität)
  • Unterschlupf für Schädlinge, wie z. B. Käfer und Schnecken
  • Wildtiere suchen Nahrung im Mulch
  • hoher Anteil an Gerbsäure (hemmt Pflanzenwachstum)
  • möglicher Materialverlust durch loses Material
  • Wurzelunkräuter werden nicht unterdrückt
  • Belastung mit Cadmium möglich
Pilzbefall auf Rindenmulch
Häufig wird Rindenmulch von der Gelben Lohblüte (Fuligo septica) heimgesucht.

Hinweis: Ein weiteres Problem des Rindenmulches können Sporen von Pilzen sein, die sich in der Rinde festgesetzt haben. Diese können sich anschließend im Garten ausbreiten, wenn die Sporen die dafür nötigen Voraussetzungen vorfinden.

Häufig gestellte Fragen

Wann wird Rindenmulch am besten ausgebracht?

Wenn Sie den Mulch anwenden wollen, ist der Zeitpunkt wichtig. Sie müssen den Mulch außerhalb der Vegetationsperiode ausbringen. Das heißt, entweder im Frühjahr oder im Herbst. Im Frühjahr dient der Mulch zur Verbesserung des Bodens. Im Herbst dagegen wird er verwendet, um Pflanzen einen Winterschutz zu bieten.

Welche Pflanzen vertragen Rindenmulch nur schlecht?

Der Mulch aus Baumrinde bietet sich aufgrund des Stickstoffentzugs nicht für junge Gewächse an, die auf den Nährstoff stärker als adulte Exemplare angewiesen sind. Weiterhin ist der Mulch nicht empfehlenswert für Staudenbeete, Rosen, Mittelmeerkräuter, alpine Pflanzen, Prärie- und Steingartenpflanzen, da sie mit der dauerhaften Feuchtigkeit nicht klarkommen. Für diese sind mineralischer Mulch Sand, Kies oder Splitt besser geeignet.

Wie hoch sollte die Mulchschicht sein?

Damit die Mulchschicht Wirkung zeigt, sollte sie abhängig von der Haltungsform der Gewächse verwendet werden. Für Beetpflanzen kommen Sie problemlos mit einer Höhe von fünf bis sieben Zentimetern zurecht. Eine Schicht ab acht Zentimetern hemmt das Unkrautwachstum. Höher müssen die Schichten nicht sein.

Ist Mulch für Kübelpflanzen geeignet?

An sich ist gegen den Einsatz des Rindenmulchs für Kübelpflanzen nichts einzuwenden. Dennoch gibt es ein Problem, das Sie beachten sollten: Die Baumrinde sorgt dafür, dass das Substrat schnell zu sauer wird und ausgewechselt werden müsste. Aus diesem Grund sollten Sie zum Mulchen von Kübelpflanzen Pinienmulch verwenden. Dieser sorgt nicht für eine Versäuerung des Substrats.

Wofür bietet sich Rindenmulch noch an?

Nicht nur für Pflanzen können Sie den Mulch anwenden. Er wird ebenso häufig für Wege auf dem eigenen Grundstück als Alternative zu Kies verwendet. Er wird in einer Höhe von fünf bis zehn Zentimetern ausgebracht und ermöglicht einen guten Wasserabzug, wodurch es nicht zu Überschwemmungen kommt. Eine Begrenzung reduziert den Verlust an Material.

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