Sind Rosenknospen und Blätter angefressen, vermindert dies den Zierwert der Rosen empfindlich. Daher sollten Sie die Pflanzen regelmäßig kontrollieren. So können Sie vermeiden, dass Ihre Rosen angefressen werden bzw. einem Fraß vorbeugen.
Ursachen
Die Ursachen sind auf verschiedene Insekten zurückzuführen, wobei oft nicht die adulten Tiere, sondern deren Nachkommenschaft Ihre Rosen zum Fressen gernhaben. Deshalb sollten Sie nicht nur kontrollieren, ob sich Raupen oder Larven auf den Rosen befinden, sondern auch, welche adulten Tiere die Rosen anfliegen.
Maßnahmen
Unabhängig vom Verursacher gehört das Absammeln von Käfern, Raupen und Larven zu bewährten Maßnahmen, den Fraß an Blättern und Rosenknospen einzudämmen. Zur Schere sollten Sie greifen, wenn
- die Tiere zum Absammeln zu klein sind
- im Inneren der Rosenknospen heranwachsen
- sich in die Blätter einrollen
Zu den natürlichen Maßnahmen gehört das Ansiedeln von Fressfeinden. Da viele Insekten, die die Blätter anfressen, auf der Speisekarte von Vögeln stehen, sollten Sie Ihren Garten vogelfreundlich gestalten. Dazu zählt auch das Schaffen von Nistmöglichkeiten, denn gerade Vogeljunge brauchen viel Eiweiß und verzehren eine ganze Menge an Raupen und Larven.
Die chemische Keule sollte nur zum Einsatz kommen, wenn der Befall überhandnimmt. Denn in diesem Fall besteht die Gefahr, dass die angefressenen Rosen dermaßen geschwächt werden, dass sie anfälliger für Krankheiten und andere Schädlinge werden.
Vorbeugen
Vorbeugende Maßnahmen, im Sinne einer Verhinderung des Befalls, gibt es bislang noch nicht. Allerdings können Sie den Befallsdruck vermindern, indem Sie Eigelege rechtzeitig entfernen. Da manche Verursacher ihren Nachwuchs nicht auf den Rosen, sondern im Boden ablegen, sollten Sie auch diese Gelege vernichten.
Schädlinge
Sind die Knospen und/oder Blätter Ihrer Rosen angefressen, handelt es sich meist um
- Käfer
- Raupen von Nachtfaltern
- Larven von Pflanzenwespen
Käfer
Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi)
Da erwachsene Erdbeerblütenstecher, auch Rosenblütenstecker genannt, nur zwei bis vier Millimeter groß werden, ist das Absammeln der Käfer nicht möglich. Allerdings können Sie den Befallsdruck für das kommende Jahr senken, indem Sie Eigelege entfernen. Diese sind relativ leicht zu erkennen, da die Weibchen die Eier in den Rosenknospen ablegen und dazu den Blütenstiel annagen. Die bestückte Rosenknospe ist daher abgeknickt oder fällt auf den Boden. Aktiv werden Erdbeerblütenstecher im April/Mai, ab Temperaturen über 18 Grad Celsius. Die nächste Käfergeneration, die sich im Inneren der Knospen ernährt, bohrt sich ungefähr im Juni/Juli aus den Rosenknospen heraus.
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
- auch Kleiner Rosenkäfer, Junikäfer oder Gartenkäfer genannt
- Länge zwischen 8 und 11 Millimetern
- flugfähig, tagaktiv
- gut erkennbar am schwarz-grünen, metallischen Glanz des Körpers
- überwintern am Boden
- verlassen Erdhöhlen Mitte Mai
- fressen Blätter und Rosenknospen an
- aufgrund von Größe und Flugfähigkeit Absammeln schwierig
- Empfehlung: Pheromon-Trichterfallen aus dem Fachhandel
Gefurchter Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)
Otiorhynchus sulcatus wird bis zu zehn Millimeter groß. Die Körperoberfläche der Käfer ist schwarz. Da die dämmerungs- und nachtaktiven Käfer flugunfähig sind, lassen sie sich leicht ab Abend absammeln. Da die Schädlinge relativ weite Strecken zu Fuß zurücklegen können, sollten Sie auch die Pflanzen in der näheren Umgebung absuchen. Die Käfer treten von April bis Oktober auf.
Japankäfer (Popillia japonica)
- bis zu 12 Millimeter lang
- grün metallisch gefärbter Kopf und Halsschild
- flugfähig
- Unterschied zum Gartenlaubkäfer: weiße Flecken bzw. Streifen am Abdomen
- Flugzeit: Mitte Mai bis Mitte Juli
- täglicher Radius: bis zu 500 Meter
- fressen Blätter und Rosenknospen an
- Absammeln empfohlen
Nachtfalter
Bei Nachtfaltern sind die Raupen die eigentlichen Schädlinge, die die Rosen anfressen.
Goldafter (Euproctis chrysorrhoea)
Goldafter treten etwa ab Juli in den Abendstunden auf. Die Raupen schlüpfen ungefähr zwei Wochen nach der Eiablage. Den Winter überstehen sie in gesponnenen Nestern (Gespinsten). Im März des nächsten Jahres fressen sie weiter, bis sich im Juni verpuppen. Zu den effektiven Maßnahmen gehört das Ausschneiden der Gespinste im Winter. Finden Sie trotzdem noch bis zu vier Zentimeter große, behaarte Raupen, können Sie diese absammeln.
Heckenwickler (Archips rosana)
- auch Brauner Rosenwickler genannt
- eher unscheinbar, bräunlich gefärbt
- Flugzeit: zwischen Juli und September
- grau-grüne Raupen
- fressen Blätter, Knospen und Triebspitzen an
- abschließend Einwickeln in Blätter
- befallene Blätter gut erkennbar
- durch Abschneiden entfernen
Mondfleck (Phalera bucephala)
Die adulten Tiere sind eher unscheinbar und nehmen keine Nahrung auf. Die gefräßigen Raupen haben eine gelbe Grundfarbe mit schwarzen Längsstreifen und werden bis zu sechs Zentimeter lang. Da die Raupen von Vögeln nicht verzehrt werden, sollte Sie Eigelege und Larven frühzeitig entfernen. Denn die Raupen verlassen die Rosen erst im September, dann verpuppen sich im Boden und schlüpfen als nächste Faltergeneration im Mai.
Pflanzenwespen
Wie bei den Nachtfaltern sind auch bei den Pflanzenwespen die Larven die eigentlichen Schädlinge.
Rosenbürstenhornwespe (Arge ochropus, Syn.: Arge rosae)
Die Flugzeit der sieben bis zehn Millimeter langen Rosenbürstenhornwespe dauert von April bis August. Die Larven haben dabei eine Länge von zwei bis drei Zentimetern und lassen sich gut absammeln. Typisches Merkmal sind die kleinen, schwarzen Warzen auf der gelblichen Körperoberseite. Mit dem Abschneiden von Triebspitzen mit abgelegten Eiern können Sie den Befall vorbeugen.
Schwarze Rosenblattwespe (Endelomyia aethiops)
- Länge adulter Wespe: etwa 5 Millimeter
- Auftreten der Larven von Ende Juli bis August
- Länger der Larven: etwa 10-15 Millimeter
- gelblich-grün mit gelb-braunem Kopf
- “Skelettierung” der Blätter durch Schabefraß
- Empfehlung: Absammeln der Larven und/oder Abschneiden der befallenen Blätter
Weißgegürtelte Rosenblattwespe (Allantus cinctus, Syn.: Emphytus cinctus)
Die Weißgegürtelte Rosenblattwespe tritt ab Mai auf. Die zweite Generation fliegt dann ab Juli. Die gefräßigen Larven finden Sie an der Blattunterseite, aber auch in räumlicher Entfernung zum eigentlichen Fraßplatz. Da sich die Larven in längeren Stümpfen verpuppen, sollten Sie beim Rückschnitt keine längeren Stümpfe stehen lassen. Außerdem können Sie einem Befall vorbeugen, indem Sie befallene Triebe vor der Verpuppung abschneiden.
Häufig gestellte Fragen
Machen Sie Bienen an Rosenblättern zu schaffen, handelt es sich um Blattschneiderbienen, die Teile der Rosenblätter für den Nestbau nutzen. Da es sich bei diesen Wildbienen nicht um Schädlinge handelt, sollten Sie sie gewähren lassen.
Da oft die Nachkommen verschiedener Insekten als Ursachen für Blattfraß genannt werden, empfiehlt es sich, die Fortpflanzung der Tiere zu unterbrechen.