Ziergarten

Rosen im Topf überwintern – so schützen Sie sie vor Kälte

Rosen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Im Garten sind Rosen winterhart und ertragen klirrenden Frost bis – 28 Grad Celsius. Für Topfrosen sind hinsichtlich ihrer Frosthärte Abstriche zu machen, da sich ihr Wurzelballen in einer exponierten, angreifbaren Position befindet. Damit Rosen im Kübel dennoch unbeschadet überwintern, sind besondere Vorkehrungen zu treffen. Diese Anleitung erläutert detailliert, wie Sie Rosen im Topf erfolgreich überwintern. Profitieren Sie von praktischen Tipps für die richtige Vorbereitung. Hinweise zu modifizierten Maßnahmen für die jeweiligen Rosentypen zeigen auf, worauf Sie bei Strauch-, Kletter- und Stammrosen zusätzlich achten sollten.

Vorbereitende Maßnahmen

Wenn Schnee und Eis noch in weiter Ferne sind, schenken Rosengärtner im Pflegeprogramm dem kommenden Winter bereits besondere Beachtung. Rosen im Topf können die Strapazen der kalten Jahreszeit nur dann überstehen, wenn sie vollkommen ausgereift sind. Aus diesem Grunde wird ab Mitte Juli die Nährstoffversorgung umgestellt. Der Wachstumsmotor Stickstoff tritt jetzt in den Hintergrund. Nährstoffe, wie Kalium und Phosphor rücken in den Fokus, da sie die Frosthärte und Widerstandskraft stärken. Darüber hinaus leisten weitere Arbeiten einen wertvollen Beitrag für die gelungene Überwinterung von Topfrosen. So geht es:

  • Ab Ende Juli keinen Stickstoff-haltigen Rosendünger mehr verabreichen
  • Zwischen Mitte und Ende August letztmalig einen Kalium-betonten Dünger dem Gießwasser hinzufügen
  • Alternativ im August mit Kalium-reicher Beinwelljauche düngen im Abstand von 14 Tagen
  • Im September die Nährstoffversorgung vollständig einstellen
  • Die Gießwassermenge abstimmen auf den reduzierten Bedarf im Herbst
  • Verwelkte Blüten bei Bedarf lediglich ausputzen bis zum nächsten Blattpaar
  • Topfrosen im Herbst nicht zurückschneiden

Bei fallenden Temperaturen erfordert Gießen von Rosen im Topf besonderes Fingerspitzengefühl. Da sich die Verdunstung merklich reduziert, darf nicht im sommerlichen Rhythmus gegossen werden. Ein vollständig durchnässter Wurzelballen friert schneller durch. Prüfen Sie daher vor jedem Wässern per Fingerprobe, ob das Substrat 2 bis 3 cm tief getrocknet ist.

Ummantelung schützt Töpfe vor Kälte

Rosen Winterschutz für Topfrosen zielt vornehmlich darauf ab, den Wurzelballen vor zwei Unwägbarkeiten der Witterung zu bewahren. Schockartiges Einfrieren überstehen die Wurzeln ebenso wenig, wie einen wiederholten Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter. Mit einer Ummantelung aus isolierenden Materialien können sich die Wurzeln auf fallende Temperaturen unter den Gefrierpunkt sukzessive einstellen, weil ein plötzlicher Kälteeinbruch effektiv abgepuffert wird. Fernerhin bleiben die Zellwände elastisch, sodass sie nicht zerbersten, weil steigende und fallende Temperaturen an ihnen zerren. Die folgenden Varianten haben sich als Winterschutz für Rosenkübel in der Praxis gut bewährt:

  • Dem Topf einen Holzblock oder mehrere Styroporplatten unterschieben
  • Das Gefäß umhüllen mit 3 bis 4 Lagen Noppen- oder Luftpolsterfolie
  • Alternativ dekorative Isolierungen verwenden, wie Schutzmatten aus Schafwolle, Jute-Filz oder Kokos
  • Ummantelung 5 bis 10 cm über den Topfrand hinaus wickeln
  • Substrat bedecken mit Herbstlaub, Sägespänen, Stroh oder Kokos-Scheiben

Wollen Sie auf den wärmenden Effekt von Noppenfolie nicht verzichten und dennoch eine ansprechende Optik kreieren? Dann umgeben Sie die Folie mit einer naturbelassenen Farnmatte. Ein rustikales Erscheinungsbild erzeugen die Rindenholzmatten, die unansehnliche Dämm-Materialien vor den Blicken verbirgt. Weniger kostspielig und dennoch hübsch anzusehen sind Schilfrohr- und Weidenmatten, die als äußere Ummantelung für Folie, Stroh oder Zeitungspapier an Töpfen fungieren.

Tipp: Der ideale Standort für Topfrosen während der Winterzeit ist ein wind- und regengeschützter, halbschattiger Platz vor einer Hauswand oder in einer Mauernische. Intensive Wintersonne erhöht das Risiko heftiger Temperaturschwankungen, die trotz Winterschutz auftreten können – mit fatalen Folgen für Ihre Rosen.

Kronenschutz bewahrt vor Erfrierungen

Rosen Die Kronen von Kletter- und Strauchrosen sowie an Hochstämmchen werden einbezogen in den Winterschutz. Ziel ist, einer Austrocknung durch kalte Winde in Kombination mit intensiver Wintersonne vorzubeugen. Dieser Gefahr sind die Zweige bis weit ins Frühjahr ausgesetzt, wenn verspätete Nachtfröste unerwartet auftreten. Eine Haube aus atmungsaktivem und lichtdurchlässigem Material ist daher unverzichtbar, um Ihre Rosen im Topf bis in die Krone vor Kälte zu schützen. Folie ist für diesen Zweck ungeeignet, da sich Kondenswasser bildet und an Zweigen, Laub und Knospen Fäulnis hervorruft. Die folgenden Optionen erfreuen sich allgemeiner Akzeptanz unter fachkundigen Rosengärtnern:

  • Idealerweise den Kronen eine Winterschutz-Thermohaube mit Reißverschluss überstülpen
  • Alternativ einen Sack aus Wintervlies überziehen
  • Den Vliessack unterhalb der Veredelungsstelle an der Krone bzw. an der Strauchbasis zusammenbinden
  • An Kletterrosen zwischen die Triebe Nadelreisig stecken, um kalten Wind zu brechen
  • Ergänzend Schilf- oder Bastmatten vor die Rankhilfen stellen als Windfang und zur Schattierung

Jute-Säcke oder Bänder alleine üben keine dämmende Wirkung auf Rosenzweige aus. Sie dienen lediglich der Dekoration, da es dieses Material in zahlreichen Farbtönen zu entdecken gibt. In Kombination mit beigesteckten Tannenwedeln kann das günstige -Jute-Material zumindest in geschützten Lagen eine hochpreisige Thermohaube aus Wintervlies oder Schafwolle ersetzen.

Der empfohlene Kronenüberzug trägt fernerhin dazu bei, dass die bereits angelegten Rosenknospen nicht vorzeitig austreiben, da die Triebe leicht schattiert werden. Solange die Meteorologen noch verspätete Fröste im Frühling ankündigen, sollten Ihre Topfrosen ihren Kronenschutz tragen.

Stammrosen vor Frostrissen schützen

Beliebt für die Topfkultur sind Rosen als Hochstämmchen. Dabei thront die formschöne Krone als Veredelung auf einem Stamm mit einem kräftigen Wurzelsystem. Im Winter sind die Veredelung sowie die Stammrinde als besondere Schwachstellen besonders vor kaltem Wind und Sonneneinstrahlung zu schützen. Schwanken die Temperaturen zwischen Plus- und Minusgraden, halten die Veredelungsstelle sowie die empfindliche Rinde diesen Belastungen auf Dauer nicht stand. Ohne Schutz kommt es zu Rissen im Gewebe, die nicht oder nur langsam heilen. So machen Sie es richtig:

  • Vor dem ersten Frost einen Rosenstamm umwickeln
  • Bänder aus Vlies oder Schafwolle in mehreren Lagen bis über die Veredelungsstelle hinaus anlegen
  • Ausschließlich luft- und lichtdurchlässiges, dämmendes Material verwenden

Wie schon beim Kronenschutz, ist wiederum Folie nicht geeignet, um Rosenstämme im Winter zu schützen.

Kleine Töpfe im Winterquartier

Rosen Befinden sich Ihre Rosen in einem zu kleinen Topf, laufen alle Schutzvorkehrungen für den Winter ins Leere. Mit einem Volumen von unter 10 Litern oder einem kleineren Durchmesser als 30 cm, reicht das Substratvolumen nicht aus, um den Wurzelballen vor Schäden infolge von Frost und Nässe zu bewahren. Räumen Sie die Rosengefäße daher rechtzeitig vor dem ersten Frost ein. So sollte das Winterquartier beschaffen sein:

  • Hell, luftig und frostfrei
  • Idealerweise mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius
  • Nicht in unmittelbarer Nähe zum Heizungsraum
  • Ab Anfang April heller und wärmer aufstellen

Gut geeignet sind ein ungeheizter Wintergarten, die frostfreie, helle Garage oder das lichtdurchflutete, nicht geheizte Treppenhaus. Steigen die Temperaturen deutlich über die 10-Grad-Marke, treiben Ihre Topfrosen vorzeitig aus, was die nächste Blütezeit erheblich beeinträchtigt. Die Überwinterung auf der sonnigen Fensterbank im gut geheizten Wohnraum ist daher nicht ratsam. Je niedriger die Temperaturen, desto weniger Licht ist erforderlich. Allerdings werfen Topfrosen bei Lichtmangel ihre Blätter ab. Sobald sich im Frühling die Lichtverhältnisse bessern, treiben die Zweige fleißig wieder aus.

Tipp: Das Substrat darf auch im Winter nicht austrocknen. Gießen Sie daher draußen überwinternde Topfrosen an milden Tagen. Im Winterquartier erhalten Rosen schlückchenweise Wasser, wenn die Erdoberfläche fühlbar getrocknet ist. Wichtig zu beachten ist, dass überschüssiges Gießwasser ungehindert ablaufen kann.

Überwinterungszelt

Rosen Rosen im Topf umfassend vor Kälte zu schützen, lässt sich nicht im Vorübergehen erledigen. Rosengärtner mit knapp bemessener Zeit greifen daher gerne auf ein Überwinterungszelt zurück. Diese praktische Lösung eignet sich ferner, um Topfrosen zu überwintern, wenn kein geeigneter Raum als frostfreies, helles Winterquartier zur Verfügung steht. Da Rosen im Topf lediglich vor Frost, Nässe, Wind und Wintersonne zu schützen sind, erfüllen bereits preisgünstige Basismodelle die gestellten Aufgaben.

Das Überwinterungszelt IGLU besteht aus einem Stahlgerüst und 3-lagiger Luftpolsterfolie. Der Boden ist mit wetterfestem Flausch belegt. Ein großer Reißverschluss erlaubt den Zugang, um Ihre Topfrosen auch während des Winters zu gießen. Mit einer Grundfläche von 120 x 120 cm und einer Höhe von 180 cm finden große und kleine Kübel ausreichend Platz. Ein einfacher Frostwächter genügt, um die Temperatur auf dem geeigneten Niveau um 5 Grad Celsius zu stabilisieren. Zu bemängeln ist hier, dass eine Fensteröffnung fehlt, sodass für die Zufuhr von Frischluft jedes Mal der Reißverschluss zu öffnen ist.

Komfortabler und stabiler ist das Winterzelt Tropical Island konstruiert. Das Stahlgerüst ist bespannt mit UV-beständiger Gitterfolie. Mit 2 Eingängen und 2 Fenstern gehen Pflegearbeiten und tägliches Lüften einfach von der Hand. Auf einer Grundfläche von 4,5 Quadratmetern und mit einer Höhe von 200 cm, bietet die Luxus-Variante selbst Ihren größten Rosen im Topf ein zuverlässiges Winterquartier. Natürlich darf auch hier der Frostwächter nicht fehlen.

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Tipps für Schnellleser

- ab Juli keinen Stickstoff mehr verabreichen
- im August letztmalig Kalium-betont düngen
- Wasserversorgung anpassen auf den geringeren Verbrauch
- Kübel vor dem ersten Frost ummanteln
- geeignete Materialien: Noppenfolie, Jute-Vlies, Kokos- oder Schafwollmatten
- dekorative äußere Hülle aus Rindenholz, Farn, Schilf oder Bast
- Töpfe auf einen Holzblock oder Styroporplatten stellen
- Substrat bedecken mit Laub, Stroh, Sägespänen oder Kokos-Scheiben
- Kronen umhüllen mit atmungsaktivem, lichtdurchlässigem Material
- an Kletterrosen Nadelreisig beistecken und Schilfmatten davor stellen
- Stämme von Hochstämmchen mit Vliesbändern vor Frostrissen schützen
- Jute stets in Kombination mit dämmenden Materialien verwenden
- an einem wind-, regen- und sonnengeschützten Standort verbringen
- kleine Töpfe einräumen in ein helles, frostfreies Winterquartier
- alternativ in einem Überwinterungszelt mit Frostwächter vor Kälte schützen

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