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Rosen sind meist immergrüne Sträucher, die je nach Sorte Wuchshöhen von bis zu vier Metern erreichen können. Es gibt Sorten mit ungefüllten und gefüllten Blüten, in nahezu jeder Blütenfarbe. Sie können bedornt oder dornenlos sein, mit oder ohne Duft. Muss der Rosenstock einmal seinen Standort wechseln, sei es aufgrund einer Neugestaltung des Gartens oder aus Platzgründen, gibt es Einiges zu beachten. Dabei geht es um eine gute Vorbereitung, den richtigen Zeitpunkt aber auch die Art und Weise wie man die Rose ausgräbt und wieder einpflanzt.
Rosen richtig umpflanzen
Gründe für das Umpflanzen eines Rosenstocks können ein ungünstiger Standort und Bodenmüdigkeit sein oder es steht ein Umzug an und man möchte einen alten, besonders lieb gewonnenen Rosenstock mitnehmen. Oft liegt es einfach nur daran, dass man ein Beet oder den kompletten Garten umgestalten möchte.
Dann stellt sich die Frage, ob man Rosen jeden Alters einfach umsetzen kann, denn Rosen entwickeln im Laufe der Jahre ein ausgeprägtes, tief reichendes Wurzelwerk, was das Umpflanzen erschweren kann. Aber grundsätzlich lässt sich jeder Rosenstock umsetzen, man sollte dabei nur einige Dinge beachten.
Blühende Rosen möglichst nicht umsetzen
Auch wenn man Rosen in der Regel das ganze Jahr über verpflanzen kann, ist es nicht ratsam blühende Exemplare umzusetzen, ganz gleich, ob es sich um Strauch-, Beet-, oder Kletterrosen handelt. Das Umpflanzen ist immer mit enormem Stress verbunden, den man ihnen möglichst ersparen sollte. Natürlich ist es möglich auch blühende Exemplare umzupflanzen, da das aber mit einem Rückschnitt der Pflanze verbunden ist, muss man in diesem Falle mit einer deutlich geringeren Blüte rechnen oder sie bleibt in diesem Jahr ganz aus.
Was für blühende Rosen gilt, ist für die komplette Vegetationsphase zutreffend. Wenn Rosen voll belaubt sind, besteht die Gefahr, dass die Triebe beim Umsetzen austrocknen. Aber wann ist nun die beste Zeit zum Umpflanzen? Am besten verpflanzt man zwischen Oktober und März, vorzugsweise im Herbst. Zu diesem Zeitpunkt findet kein oberirdisches Wachstum statt und die Rose kann ihre Kraft in die Bildung neuer Wurzeln stecken. Grundsätzlich vertragen junge Rosen das Verpflanzen wesentlich besser als ältere.
Schrittweise Anleitung zum Umpflanzen
Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung lassen sich Rosen problemlos umpflanzen. Folgende Schritte sind dabei zu beachten:
- Standort vorbereiten
- Rückschnitt
- Ausgraben
- Wurzel kürzen
- Einpflanzen
Neuen Standplatz vorbereiten
Bevor es ans Verpflanzen geht, sollte der neue Standort gut gewählt und entsprechend vorbereitet werden. Ein guter Standort ist Voraussetzung für das Gedeihen der Rose und eine reiche Blütenpracht.
- Rosen lieben sonnige, nicht zu heiße Standorte
- südöstliche oder südwestliche Ausrichtung optimal
- ausreichende Belüftung notwendig
- müssen nach Regen schnell wieder abtrocknen können
- kann Pilzinfektionen vorbeugen
- lockerer, durchlässiger und nährstoffreicher Boden
- sandig-lehmige Böden
- schwere Böden durch Zugabe von Lavagranulat verbessern
- leichten, sandigen Böden, Gesteinsmehl oder Betonit zugeben
- am neuen Standort sollten zuvor keine Rosen gestanden haben
- Bodenmüdigkeit möglich
Bodenmüdigkeit äußert sich darin, dass die neuen Rosen schlecht wachsen, nur schwach austreiben, kaum Blüten ausbilden und auch das Wurzelwachstum eingeschränkt ist. Ist der bestmögliche Standort gefunden, geht es darum, das neue Pflanzloch vorzubereiten. Das sollte großzügig ausgehoben werden und mindestens doppelt so tief und breit sein, wie der Ballen der betreffenden Rose. Es sollte so groß sein, sodass die Wurzeln beim Einsetzen nicht genickt werden.
Oberirdische Teile zurückschneiden – Anleitung
Ist der neue Pflanzbereich vorbereitet, muss die umzusetzende Rose stark zurückgeschnitten werden. Das macht es leichter, an den Wurzelstock zu gelangen, der nach dem Ausgraben ebenfalls zurückgeschnitten bzw. dessen Masse der verbleibenden oberirdischen Pflanzenteile angepasst werden muss.
- Rückschnitt, um Verdunstungsfläche zu verringern
- Herstellung eines ausgeglichenen Verhältnises zwischen Triebmasse und Wurzeln
- Beet- und Edelrosen auf eine Handbreit über der Veredlungsstelle zurückschneiden
- nicht ins mehrjährige Holz schneiden
- Strauch-, Kletter- und Wildrosen nicht ganz so stark einkürzen
- Hauptäste auf maximal 50 bis 70 cm herunterschneiden
- Seitentriebe auf etwa zehn Zentimeter kürzen
- kranke und abgestorbene Triebe direkt am Ansatz entfernen
- größere Schnittwunden mit Wundverschlussmittel behandeln
Rose ausgraben – Anleitung
Nach dem Rückschnitt wird die Rose vorsichtig ausgegraben. Je älter sie ist und je länger sie an ihrem Standort steht, desto schwieriger wird es, sie mit dem kompletten Wurzelstock aus dem Boden zu bekommen.
- Pfahlwurzeln bis tief in den Boden
- können bei sehr alten Pflanzen im Innersten bereits morsch sein
- brechen beim Ausgraben leicht
- zum Ausgraben die Erde rund um den Rosenstock, ein bis zwei spatentief abstechen
- bei älteren Rosen einen Graben um die Pflanze herum auszuheben
- tiefere Wurzeln mit dem Spaten unten abstechen
Beim Ausgraben sollten so viele Feinwurzeln wie möglich erhalten bleiben, denn sie sind für die Aufnahme von Nährstoffen unverzichtbar. Werden die Wurzeln nicht mit dem Spaten durchtrennt, sondern aus dem Boden gerissen, werden die Feinwurzeln wesentlich stärker in Mitleidenschaft gezogen, was man unbedingt vermeiden sollte.
Wurzeln einkürzen – Anleitung
Wurde die Rose bereits nach Anleitung zurückgeschnitten, geht es jetzt an die Wurzeln. Die kontrolliert man zunächst auf beschädigte Wurzelteile, denn die machen den Weg frei für Krankheitserreger, die über Wunden in die Pflanze eindringen.
Das Einkürzen der Wurzeln ist ein wichtiger Schritt bei Umpflanzen von Rosen, denn es regt sie zur Bildung neuer Wurzeln an. Beschädigte Wurzelteile werden zurückgeschnitten. Dabei sollte man immer so wenig wie möglich schneiden. Je nachdem, wie viel Wurzelmasse durchs Ausgraben oder das anschließende Einkürzen verloren gegangen ist, muss der obere Teil der Rose entsprechend angepasst werden, sodass ein Gleichgewicht entsteht.
Einpflanzen – Anleitung
- Rosenstock am neuen Standort einpflanzen
- Boden in der Pflanzgrube gründlich auflockern
- Teil des Erdaushubs hineingeben und Pflanze mittig einsetzen
- Rose muss tief genug in der Erde stehen
- Veredlungsstelle fünf bis zehn Zentimeter mit Erde bedecken
- Eingraben der Veredlungsstelle als Frostschutz
- Bruch der Pflanze an der Stelle möglich
Eine Ausnahme bilden Rosenstämmchen, hier wird die Veredlungsstelle nicht mit eingegraben, denn sie befindet sich kurz unterhalb der Krone. Nach dem Einpflanzen wird die Rose gründlich eingeschlämmt. Sollte sie im Winter umgepflanzt werden, häufelt man sie etwa 20-40 cm hoch mit Humuserde an, um sie vor Austrocknung und Frostschäden zu schützen. Wann der beste Zeitpunkt zum Abhäufeln ist, erkennt man an der Forsythienblüte.
Häufig gestellte Fragen
Kann man auch ältere Rosenstöcke problemlos umpflanzen?
Je älter eine Rose ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie am neuen Standort wieder anwächst. Beim Ausgraben ist es kaum möglich die kräftigen Wurzeln, mit den kompletten Feinwurzeln, die für die Nährstoffaufnahme so wichtig sind, unbeschadet aus der Erde zu holen. Gute Chancen hat man, wenn man die Rose dann in eine sehr lockere und feuchte Erde setzt, ohne Dünger dazuzugeben. Was man verabreichen sollte, ist etwas Kalk. Anschließend häufelt man sie für sechs bis acht Wochen mit Erde an.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Umpflanzen?
Der beste Zeitpunkt zum Verpflanzen ist im Herbst, während der Vegetationsruhe. Dann ist der Umpflanzstress für die Pflanzen am geringsten. Blühende Rosen sollte man möglichst nicht umpflanzen.