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Eine erfolgreiche Rosenhaltung basiert auf der perfekten Kombination aus Sortenauswahl, Standort und Pflegekomponenten, wie Wasser, Nährstoffe, Schneiden und Pflanzenschutz. Für nahezu jeden Bedarf gibt es eine Fülle geeigneter Züchtungen, von der Kletterrose über die Beet-, Zwerg- und Strauchrose bis hin zu den opulenten Edelrosen mit einem betörenden Duft. Die breit gefächerte Auswahl hält ebenso pflegeleichte Sorten für den Einsteiger bereit, wie pompöse Züchtungen, die eine geübte Hand erfordern. Nicht zuletzt die neuen Rosengenerationen unterstützen den Hobbygärtner mit Attributen, wie Blattgesundheit, Widerstandskraft und zauberhafte Blütenfülle ohne Einsatz von Chemie.
Grundwissen Rosenaufbau
Damit Pflanzen und Pflege von Rosen vom Start weg zum gewünschten Ergebnis führen, ist die Kenntnis hinsichtlich des Aufbaus der Blume von essenzieller Bedeutung. Ist dem Hobbygärtner bekannt, dass Rosen Tiefwurzler sind, die sich mit ihrer pfahlartigen Hauptwurzel und zahlreichen Feinwurzeln auf die Suche nach Wasser begeben, weiß er die Bedeutung der Bodenqualität richtig einzuschätzen. Abhängig von der Sorte, befinden sich die Blüten end- oder seitenständig am Blütenstiel, umgeben von dichtem, gefiedertem Laub. Dieser Umstand bedeutet für das Kleinklima, dass Rosen als Frischluft-Fans selten in einer windstillen Ecke des Gartens ihre volle Pracht entwickeln.
Daraus folgt die Unterscheidung der Rosen in zwei Güteklassen: Zur Güteklasse A zählen Rosen mit einem reich verzweigten Wurzelwerk, mindestens drei stabilen Trieben, von denen zwei der Veredelung entspringen und einer maximal 5 cm oberhalb der Veredelungsstelle gedeiht. Der Stammdurchmesser unmittelbar unterhalb der Veredelungsstelle beträgt mindestens 9 mm. Rosen der Güteklasse B warten auf mit zwei der Veredelung entstammenden Trieben über einem gut entwickelten Wurzelwerk.
Standort und Bodenqualität
Zu den Grundlagen der Rosenpflege zählt das Wissen darüber, dass alle Rosaceae Sonnenkinder sind. Wer sich dessen bewusst ist, wird ihnen keinen schattigen Platz zuweisen, schon gar nicht unter dem Laubdach eines Baumes, wo sich die Blüten und Blätter im Tropfbereich der Krone befinden, nur langsam trocknen und anfällig sind für Krankheiten. Darüber hinaus sollte der ideale Standort unter folgenden Gesichtspunkten gewählt werden:
- Sonniger, luftiger Standort.
- Einige Sorten tolerieren einen halbschattigen Ort.
- Nicht vor Südwänden mit sommerlicher Reflektionsstrahlung.
- Tiefgründiger, durchlässiger, humoser Boden.
- Keine Bildung von Staunässe.
- Vorteilhafter pH-Wert liegt bei 6,5 bis 7,5.
Pflanzen
- Beste Pflanzzeit für Rosen ist der Herbst.
- Zweige wurzelnackter Rosen auf 10 cm bis 15 cm kürzen.
- Wurzeln maximal 1 cm abschneiden.
- Gesamte Pflanze 12 bis 24 Stunden komplett in Wasser tauchen.
- Container-Rosen nicht schneiden.
- Wurzelballen für ca. 2 Minuten in einen Topf mit Wasser stellen.
- Abtropfen lassen und Kunststoff-Container abziehen.
- Das Etikett stets entfernen, damit es nicht einwächst.
- Erde an der Pflanzstelle tiefgründig auflockern.
- Das Pflanzloch ist handbreit tiefer und breiter als der Wurzelbereich.
- Ausgehobene Erde mit gutem Gartenkompost und Hornspänen anreichern.
- Keinen Mineraldünger ins Pflanzloch geben (Wurzelschäden).
- Für Kübelpflanzung spezielle Rosenerde verwenden.
- Veredelungsstelle befindet sich nach dem Pflanzen 5 cm tief in der Erde.
- Wulst zwischen Wurzeln und Zweigen ist die Veredelungsstelle.
- Rose mit Pflanzerde eingraben und reichlich angießen.
Gießen
Rosen benötigen einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. In dieser Hinsicht ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt.
- Substrat gleichmäßig feucht halten.
- Erst gießen, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist.
- Idealerweise morgens oder abends gießen.
- Rosen nie Überkopf wässern.
- Mulchen hält den Boden warm und feucht.
- Rosen im Kübel nach Daumenprobe gießen.
Düngen
Damit Rosen den ganzen Sommer hindurch eine üppige Blütenpracht hervorbringen können, ist eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen unverzichtbar. Hinsichtlich der Vor- und Nachteile von organischen und mineralischen Düngern können selbst erfahrene Rosenfreunde stundenlang hingebungsvoll diskutieren. Letztendlich wird jeder Hobbygärtner seine ganz persönlichen Erfahrungen sammeln und entsprechend nutzen.
- Im Frühjahr gepflanzte Rosen werden erstmalig im Juni gedüngt.
- Alle anderen Rosengewächse erhalten im März und im Juni eine Dosis Dünger.
- Organische Dünger, wie Kompost oder Rinderdung, bereichern das gesamte Bodenleben.
- Spezialdünger für Rosen enthalten mineralische und organische Komponenten.
- Klassisches Blaukorn ist ebenfalls als Rosendünger geeignet.
- Festen Dünger nicht über Laub und Blüten verabreichen.
- Ab Juli keinen stickstoffhaltigen Dünger mehr verabreichen.
- Zur Vorbereitung auf den Winter im Herbst Patentkali ausbringen (30 g pro m²).
Wichtig zu beachten ist, bei erworbenen Dünge-Präparaten stets die Dosierungsangaben des Herstellers zu beachten. Überdüngte Rosen werden weich, anfällig für Krankheiten und gehen viel zu früh ein.
Schneiden
- Rosen werden im Frühjahr vor dem Austrieb geschnitten.
- Signal für den idealen Zeitpunkt ist die Forsythienblüte.
- Ältere, stark verholzte Triebe möglichst bodennah abschneiden.
- Jüngere, grüne Zweige um die Hälfte, besser zwei Drittel einkürzen.
- Kronen von Stammrosen auf 20 cm bis 40 cm zurückschneiden.
- An Kletterrosen lediglich das Totholz wegschneiden.
- Alle 4 bis 5 Jahre einen radikalen Verjüngungsschnitt ausführen.
- Verblühtes regelmäßig ausputzen.
Überwintern
Der überwiegende Teil der Rosensorten ist von Natur aus gut winterhart. Trotzdem bedarf es einiger vorbereitender Maßnahmen, damit die Königin der Blumen gut durch die kalte Jahreszeit kommt. Es sind nicht die frostigen Temperaturen, die ihr schaden können, sondern die Schwankungen. Wenn die Gewebezellen der Rose abwechselnd einfrieren und wieder auftauen, werden sie entkräftet und büßen ihre Vitalität ein.
- In gefährdeten Frost- und Höhenlagen vorzugsweise einmal blühende Sorten pflanzen.
- Rosen mit ADR-Prädikat (anerkannte deutsche Rose) sind besonders winterhart.
- Edel-, Beet- und Zwergrosen am Stamm mit Erde, Kompost oder Laub anhäufeln.
- Bodendecker-Rosen werden komplett mit Tannenwedeln, Reisig oder Stroh bedeckt.
- Hohe Sträucher und Stämme erhalten eine schützende Haube aus Jute oder Vlies.
- Plastikfolie und perforierte Folie ist für diesen Zweck ungeeignet.
- Vor Kletterrosen werden Matten aus Schilfrohr gestellt.
- Kübel auf Styropor oder Holz stellen und mit Luftpolsterfolie umwickeln.
- Wurzelballen bis zur Veredelungsstelle mit Laub, Reisig oder Stroh schützen.
Krankheiten und Schädlinge
Pilzinfektionen
- Grauschimmel an feucht-kühlen Lagen mit wenig Luftbewegung.
- Sternrußtau bei empfindlichen Sorten und an ungünstigen Standorten.
- Mehltau an schlecht durchlüfteten, warmen Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit.
- Rost in verregneten Sommern, bei Überkopf-Wässerung und Überdüngung.
Eine effektive Vorbeugung stellt die optimale Kombination von Standort- und Sortenwahl dar. An sonnigen, luftumspülten Lagen haben die Schadpilze sehr viel schlechtere Voraussetzungen, sich auszubreiten. Sorten mit ADR-Prädikat haben sich bereits bestens bewährt. Sollte es zu einer Infektion kommen, raten Experten dazu, so früh wie möglich eines der zugelassenen Fungizide einzusetzen.
Tierische Schädlinge
- Triebbohrer: Larven der Blattwespe bohren sich durch die Zweige.
- Rosenblattlaus: Sie saugen im Frühsommer die Blätter aus und geben Giftstoffe ab.
- Rosenblattwespen: Die Larven der Insekten fressen sich durch das Laub.
- Blütenthripse: Sie dringen in die Blüten ein, saugen sie aus und verursachen Verkrüppelungen.
- Kleiner Rosenkäfer: Sie verursachen von Ende Mai bis Ende Juni enorme Lochfraßschäden.
- Spinnmilben: An den Blattunterseiten saugen sie der Rose den Pflanzensaft ab.
Häufig gestellte Fragen
Welche Vorteile haben wurzelnackte Rosen gegenüber Containerpflanzen?
Der hauptsächliche Vorteil liegt zweifellos im günstigeren Preis beim Kauf wurzelnackter Rosen. Hinzu kommen die niedrigeren Versandkosten aufgrund des geringeren Gewichtes. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, dass wurzelnackte Rosen ein höheres Risiko bergen in Bezug auf ihr Anwachsen und die Überwinterung.
Warum werden Rosen so tief zurückgeschnitten?
Der neue Austrieb im Frühjahr erfolgt bei Rosen grundsätzlich am Zweigende. Werden sie nicht alljährlich um mindestens die Hälfte oder zwei Drittel gekürzt, verkahlen sie von unten her, weil dort kein Austrieb mehr stattfindet. Der tiefe Rückschnitt fördert also die Verzweigung von der Basis her, die Rose wächst buschiger und bildet deutlich mehr Blüten.
Welche Begleitpflanzen eignen sich für Rosen?
Klassische Rosenmonokulturen sind immer seltener anzutreffen. Gerne werden Gräser und Stauden als Rosenbegleiter gepflanzt, die keine Ausläufer bilden. Hierzu gehören unter den Gräsern der Atlas-Schwingel (Festuca mairei), das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) oder die Bläuliche Rutenhirse (Panicum virgatum). Beliebte Stauden sind Geranien (Geranium), Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata) oder die Schafgarbe (Achillea millefolium).