Ziergarten

Grundlagen der Rosenpflege – Pflanzen und Pflege von Rosen

Rose

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Eine erfolgreiche Rosenhaltung basiert auf der perfekten Kombination aus Sortenauswahl, Standort und Pflegekomponenten, wie Wasser, Nährstoffe, Schneiden und Pflanzenschutz. Für nahezu jeden Bedarf gibt es eine Fülle geeigneter Züchtungen, von der Kletterrose über die Beet-, Zwerg- und Strauchrose bis hin zu den opulenten Edelrosen mit einem betörenden Duft. Die breit gefächerte Auswahl hält ebenso pflegeleichte Sorten für den Einsteiger bereit, wie pompöse Züchtungen, die eine geübte Hand erfordern. Nicht zuletzt die neuen Rosengenerationen unterstützen den Hobbygärtner mit Attributen, wie Blattgesundheit, Widerstandskraft und zauberhafte Blütenfülle ohne Einsatz von Chemie.

Grundwissen Rosenaufbau

Damit Pflanzen und Pflege von Rosen vom Start weg zum gewünschten Ergebnis führen, ist die Kenntnis hinsichtlich des Aufbaus der Blume von essenzieller Bedeutung. Ist dem Hobbygärtner bekannt, dass Rosen Tiefwurzler sind, die sich mit ihrer pfahlartigen Hauptwurzel und zahlreichen Feinwurzeln auf die Suche nach Wasser begeben, weiß er die Bedeutung der Bodenqualität richtig einzuschätzen. Abhängig von der Sorte, befinden sich die Blüten end- oder seitenständig am Blütenstiel, umgeben von dichtem, gefiedertem Laub. Dieser Umstand bedeutet für das Kleinklima, dass Rosen als Frischluft-Fans selten in einer windstillen Ecke des Gartens ihre volle Pracht entwickeln.

Rosen Was insbesondere den Neulingen unter den Hobbygärtnern in Bezug auf den Aufbau der Rose als ein Buch mit sieben Siegeln erscheint, ist so kompliziert eigentlich nicht: Nahezu jede Gartenrose ist auf einer Wildunterlage veredelt. Die Veredelungsstelle befindet sich knapp über dem Boden an der Hauptwurzel der Wildrose. Der Grund für diese Vorgehensweise ist, dass auf diese Weise die urwüchsige Vitalität der Unterlage genutzt wird für eine kraftvolle, gesunde Entwicklung der Edelrose.

Daraus folgt die Unterscheidung der Rosen in zwei Güteklassen: Zur Güteklasse A zählen Rosen mit einem reich verzweigten Wurzelwerk, mindestens drei stabilen Trieben, von denen zwei der Veredelung entspringen und einer maximal 5 cm oberhalb der Veredelungsstelle gedeiht. Der Stammdurchmesser unmittelbar unterhalb der Veredelungsstelle beträgt mindestens 9 mm. Rosen der Güteklasse B warten auf mit zwei der Veredelung entstammenden Trieben über einem gut entwickelten Wurzelwerk.

Standort und Bodenqualität

Zu den Grundlagen der Rosenpflege zählt das Wissen darüber, dass alle Rosaceae Sonnenkinder sind. Wer sich dessen bewusst ist, wird ihnen keinen schattigen Platz zuweisen, schon gar nicht unter dem Laubdach eines Baumes, wo sich die Blüten und Blätter im Tropfbereich der Krone befinden, nur langsam trocknen und anfällig sind für Krankheiten. Darüber hinaus sollte der ideale Standort unter folgenden Gesichtspunkten gewählt werden:

  • Sonniger, luftiger Standort.
  • Einige Sorten tolerieren einen halbschattigen Ort.
  • Nicht vor Südwänden mit sommerlicher Reflektionsstrahlung.
  • Tiefgründiger, durchlässiger, humoser Boden.
  • Keine Bildung von Staunässe.
  • Vorteilhafter pH-Wert liegt bei 6,5 bis 7,5.

Unter dem Stichwort ‘Bodenmüdigkeit’ weisen erfahrene Experten darauf hin, dass Rosen sich an Standorten nicht wohl fühlen, an denen bereits Rosengewächse gepflanzt waren. Obwohl die Ursachen weitgehend unbekannt sind, steht fest, dass es in derartigen Lagen zu Minderwuchs kommt.

Pflanzen

Rosen pflanzen Gartenrosen sind in zwei Angebotsformen erhältlich. Wurzelnackte Rosen werden nach der Rodung im Anbaufeld gekürzt und anschließend im absoluten Ruhezustand bis zum Verkauf gelagert. Gepflanzt werden sie grundsätzlich erst ab Oktober bis ins nächste Frühjahr an frostfreien Tagen. Rosen im Container sind bereits getopft, angewachsen und gut durchwurzelt. Sie können das ganze Jahr hindurch in den Boden oder in den Kübel gesetzt werden.

  • Beste Pflanzzeit für Rosen ist der Herbst.
  • Zweige wurzelnackter Rosen auf 10 cm bis 15 cm kürzen.
  • Wurzeln maximal 1 cm abschneiden.
  • Gesamte Pflanze 12 bis 24 Stunden komplett in Wasser tauchen.
  • Container-Rosen nicht schneiden.
  • Wurzelballen für ca. 2 Minuten in einen Topf mit Wasser stellen.
  • Abtropfen lassen und Kunststoff-Container abziehen.
  • Das Etikett stets entfernen, damit es nicht einwächst.
  • Erde an der Pflanzstelle tiefgründig auflockern.
  • Das Pflanzloch ist handbreit tiefer und breiter als der Wurzelbereich.
  • Ausgehobene Erde mit gutem Gartenkompost und Hornspänen anreichern.
  • Keinen Mineraldünger ins Pflanzloch geben (Wurzelschäden).
  • Für Kübelpflanzung spezielle Rosenerde verwenden.
  • Veredelungsstelle befindet sich nach dem Pflanzen 5 cm tief in der Erde.
  • Wulst zwischen Wurzeln und Zweigen ist die Veredelungsstelle.
  • Rose mit Pflanzerde eingraben und reichlich angießen.

Sollten sich bereits vorher Rosen an der Pflanzstelle befunden haben, muss nicht zwingend auf eine Neubepflanzung verzichtet werden. Der Gefahr von Minderwuchs durch Bodenmüdigkeit kann vorgebeugt werden, indem die Erde mindestens 50 cm tief komplett ausgetauscht wird.

Gießen

Rosen benötigen einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. In dieser Hinsicht ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt.

  • Substrat gleichmäßig feucht halten.
  • Erst gießen, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist.
  • Idealerweise morgens oder abends gießen.
  • Rosen nie Überkopf wässern.
  • Mulchen hält den Boden warm und feucht.
  • Rosen im Kübel nach Daumenprobe gießen.

Eine Handvoll Blaukorn Container-Rosen, die während der warmen Jahreszeit gepflanzt werden, mangelt es besonders schnell an ausreichender Feuchtigkeit. Daher ist es keine Seltenheiten, dass sie in den ersten Wochen, bis sie eine Höhe von etwa 10 cm erreicht haben, nahezu täglich gegossen werden.

Düngen

Damit Rosen den ganzen Sommer hindurch eine üppige Blütenpracht hervorbringen können, ist eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen unverzichtbar. Hinsichtlich der Vor- und Nachteile von organischen und mineralischen Düngern können selbst erfahrene Rosenfreunde stundenlang hingebungsvoll diskutieren. Letztendlich wird jeder Hobbygärtner seine ganz persönlichen Erfahrungen sammeln und entsprechend nutzen.

  • Im Frühjahr gepflanzte Rosen werden erstmalig im Juni gedüngt.
  • Alle anderen Rosengewächse erhalten im März und im Juni eine Dosis Dünger.
  • Organische Dünger, wie Kompost oder Rinderdung, bereichern das gesamte Bodenleben.
  • Spezialdünger für Rosen enthalten mineralische und organische Komponenten.
  • Klassisches Blaukorn ist ebenfalls als Rosendünger geeignet.
  • Festen Dünger nicht über Laub und Blüten verabreichen.
  • Ab Juli keinen stickstoffhaltigen Dünger mehr verabreichen.
  • Zur Vorbereitung auf den Winter im Herbst Patentkali ausbringen (30 g pro m²).

Wichtig zu beachten ist, bei erworbenen Dünge-Präparaten stets die Dosierungsangaben des Herstellers zu beachten. Überdüngte Rosen werden weich, anfällig für Krankheiten und gehen viel zu früh ein.

Schneiden

Rosen schneiden Der alljährliche Schnitt stellt einen elementaren Faktor der erfolgreichen Rosenpflege dar. Mithilfe des Pflegeschnitts erhält der Hobbygärtner die Vitalität und Blühfreudigkeit der Ziergewächse über viele Jahre hinweg.

  • Rosen werden im Frühjahr vor dem Austrieb geschnitten.
  • Signal für den idealen Zeitpunkt ist die Forsythienblüte.
  • Ältere, stark verholzte Triebe möglichst bodennah abschneiden.
  • Jüngere, grüne Zweige um die Hälfte, besser zwei Drittel einkürzen.
  • Kronen von Stammrosen auf 20 cm bis 40 cm zurückschneiden.
  • An Kletterrosen lediglich das Totholz wegschneiden.
  • Alle 4 bis 5 Jahre einen radikalen Verjüngungsschnitt ausführen.
  • Verblühtes regelmäßig ausputzen.

Es kommt häufig vor, dass Edelrosen aus der Wildunterlage schwächliche, unansehnliche Zweige austreiben. Diese ‘wilden’ Triebe sollten umgehend entfernt werden, weil sie unnötig viel Energie verbrauchen. Hierzu den Wurzelstock bis zum Ansatz des Wildtriebes freilegen und diesen mit einem Ruck komplett abreißen.

Überwintern

Der überwiegende Teil der Rosensorten ist von Natur aus gut winterhart. Trotzdem bedarf es einiger vorbereitender Maßnahmen, damit die Königin der Blumen gut durch die kalte Jahreszeit kommt. Es sind nicht die frostigen Temperaturen, die ihr schaden können, sondern die Schwankungen. Wenn die Gewebezellen der Rose abwechselnd einfrieren und wieder auftauen, werden sie entkräftet und büßen ihre Vitalität ein.

  • In gefährdeten Frost- und Höhenlagen vorzugsweise einmal blühende Sorten pflanzen.
  • Rosen mit ADR-Prädikat (anerkannte deutsche Rose) sind besonders winterhart.
  • Edel-, Beet- und Zwergrosen am Stamm mit Erde, Kompost oder Laub anhäufeln.
  • Bodendecker-Rosen werden komplett mit Tannenwedeln, Reisig oder Stroh bedeckt.
  • Hohe Sträucher und Stämme erhalten eine schützende Haube aus Jute oder Vlies.
  • Plastikfolie und perforierte Folie ist für diesen Zweck ungeeignet.
  • Vor Kletterrosen werden Matten aus Schilfrohr gestellt.
  • Kübel auf Styropor oder Holz stellen und mit Luftpolsterfolie umwickeln.
  • Wurzelballen bis zur Veredelungsstelle mit Laub, Reisig oder Stroh schützen.

Bei jungen, biegsamen Rosenstämmen hat sich bewährt, diese über die Veredelungsstelle, auch Zapfenstelle genannt, zum Boden zu biegen. Dort werden sie mit Haken befestigt und locker mit Erde, Laub oder Stroh bedeckt.

Krankheiten und Schädlinge

Rosen krank Das zunehmende ökologische Bewusstsein der Hobbygärtner sowie die immer weiter eingeschränkte Verfügbarkeit von chemischen Spritzmitteln hat die Züchter seit den 1990er Jahren dazu bewogen, verstärkt auf die Blattgesundheit und Widerstandskraft der Rosensorten zu achten. Trotzdem sind Rosen nach wie vor nicht vollkommen gefeit gegen den Befall durch Krankheiten und Schädlinge.

Pilzinfektionen

  • Grauschimmel an feucht-kühlen Lagen mit wenig Luftbewegung.
  • Sternrußtau bei empfindlichen Sorten und an ungünstigen Standorten.
  • Mehltau an schlecht durchlüfteten, warmen Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Rost in verregneten Sommern, bei Überkopf-Wässerung und Überdüngung.

Eine effektive Vorbeugung stellt die optimale Kombination von Standort- und Sortenwahl dar. An sonnigen, luftumspülten Lagen haben die Schadpilze sehr viel schlechtere Voraussetzungen, sich auszubreiten. Sorten mit ADR-Prädikat haben sich bereits bestens bewährt. Sollte es zu einer Infektion kommen, raten Experten dazu, so früh wie möglich eines der zugelassenen Fungizide einzusetzen.

Tierische Schädlinge

  • Triebbohrer: Larven der Blattwespe bohren sich durch die Zweige.
  • Rosenblattlaus: Sie saugen im Frühsommer die Blätter aus und geben Giftstoffe ab.
  • Rosenblattwespen: Die Larven der Insekten fressen sich durch das Laub.
  • Blütenthripse: Sie dringen in die Blüten ein, saugen sie aus und verursachen Verkrüppelungen.
  • Kleiner Rosenkäfer: Sie verursachen von Ende Mai bis Ende Juni enorme Lochfraßschäden.
  • Spinnmilben: An den Blattunterseiten saugen sie der Rose den Pflanzensaft ab.

Marienkäfer als Fressfeind der Blattläuse Im Kampf gegen tierische Schädlinge an Rosen erhält der Gartenfreund nur wenig Hilfe durch Insektizide. Gute Erfolge werden in der Bekämpfung erzielt durch den Einsatz der natürlichen Gegenspieler des Ungeziefers. So vernichten Raubmilben innerhalb kurzer Zeit die Spinnmilben, Marienkäfer vertilgen Blattläuse jeglicher Art und Florfliegenlarven machen sich über Blütenthripse her. Die Nützlinge sind im Fachhandel und in gut sortierten Gartencentern erhältlich. Ein wichtiger Bestandteil der effizienten Bekämpfung ist die sofortige Beseitigung befallener Pflanzenteile sowie deren Entsorgung im Hausmüll und nicht auf dem Kompost. Das gilt übrigens ebenso bei Pilzinfektionen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Vorteile haben wurzelnackte Rosen gegenüber Containerpflanzen?
Der hauptsächliche Vorteil liegt zweifellos im günstigeren Preis beim Kauf wurzelnackter Rosen. Hinzu kommen die niedrigeren Versandkosten aufgrund des geringeren Gewichtes. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, dass wurzelnackte Rosen ein höheres Risiko bergen in Bezug auf ihr Anwachsen und die Überwinterung.

Warum werden Rosen so tief zurückgeschnitten?
Der neue Austrieb im Frühjahr erfolgt bei Rosen grundsätzlich am Zweigende. Werden sie nicht alljährlich um mindestens die Hälfte oder zwei Drittel gekürzt, verkahlen sie von unten her, weil dort kein Austrieb mehr stattfindet. Der tiefe Rückschnitt fördert also die Verzweigung von der Basis her, die Rose wächst buschiger und bildet deutlich mehr Blüten.

Welche Begleitpflanzen eignen sich für Rosen?
Klassische Rosenmonokulturen sind immer seltener anzutreffen. Gerne werden Gräser und Stauden als Rosenbegleiter gepflanzt, die keine Ausläufer bilden. Hierzu gehören unter den Gräsern der Atlas-Schwingel (Festuca mairei), das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) oder die Bläuliche Rutenhirse (Panicum virgatum). Beliebte Stauden sind Geranien (Geranium), Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata) oder die Schafgarbe (Achillea millefolium).

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Tipps für Schnellleser

- Rosenpflege ist unkomplizierter als ihr Ruf.
- Sortenauswahl und Standort als Grundvoraussetzung.
- Sonnige, luftige Lage.
- Durchlässiger, humoser Boden.
- Idealer pH-Wert liegt bei 6,5 bis 7,5.
- Beim Pflanzen Bodenmüdigkeit beachten.
- Beste Pflanzzeit ist der Herbst.
- Nie unter einem Baum pflanzen.
- Pflanzerde mit Kompost und Hornspänen anreichern.
- Im Kübel spezielle Rosenerde verwenden.
- Keinen Mineraldünger ins Pflanzloch geben.
- Veredelungsstelle liegt 5 cm unter der Erde.
- Reichlich angießen.
- Substrat gleichmäßig feucht halten.
- Rosen nicht Überkopf wässern.
- Regelmäßig Unkraut jäten.
- Mulchen mit Grasschnitt oder Rindenmulch.
- Im März und Juni düngen.
- Festen Dünger direkt an die Wurzeln geben.
- Schneiden jedes Jahr im Frühling.
- Verblühtes alle paar Tage ausputzen.
- Wildtriebe sogleich entfernen.

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