Kräutergarten

Salbei: diesen Standort mag er am liebsten

Salbei Standort

Salbei (Salvia), das beliebte Heil- und Würzkraut ist auch hierzulande in vielen Gärten zu Hause. In der Regel benötigt der immergrüne Halbstrauch, einmal am richtigen Standort gepflanzt, nicht viel Pflege.

Salbei liebt sonnigen Standort

Seinen Ursprung hat der Halbstrauch in den Regionen des Mittelmeeres. Dort wächst er auf trockenen Sandböden bis in Höhen von 900 Metern. Im Garten oder Kübel gepflanzt stellt der Salbei einige Anforderungen an seinen Standort:

Salbei, Salvia officinalis
  • vollsonnig bis sonnig und warm
  • wichtig für das Aroma und Geschmack
  • windgeschützt
  • toleriert auch Halbschatten, wenn Platz warm ist
  • dann aber nicht so blühfreudig

Gerade gekaufte und vorgezogene Jungpflanzen sollten bevor sie im Freiland ihren endgültigen Standort erhalten, für ein bis zwei Wochen im lichten Schatten ein Plätzchen im Garten finden. Gute Standorte sind

  • an Südhängen und sonnigen Böschungen
  • im Kräutergarten oder Kräuterspirale
  • in Steingärten und auf Steinmauern
  • in Kiesbeeten

Leichter Kalkgehalt ideal

Gerade in unseren Breiten hat der Boden bei den mediterranen Kräutern eine Auswirkung auf ihre Winterhärte. Ideal für Salbei ist ein Boden, der

  • gut durchlässig bis mäßig trocken
  • humusreich
  • nicht allzu nährstoffreich
  • luftig, locker und feinkrümelig
  • nicht zu stickstoffhaltig
  • steinig bis lehmig und
  • leicht kalkhaltig
Salvia officinalis

ist. Auf Staunässe reagiert das Kraut sehr empfindlich. Zur Auflockerung des Bodens können Sand oder feinkörniger Kies untergearbeitet werden. Zur Prüfung des Kalkgehaltes gibt es im Fachhandel spezielle Teststreifen. Der pH-Wert des Bodens sollte leicht alkalisch bis neutral (Bereich zwischen 7 und 8) sein. Eine ideale Zusammensetzung des Bodens wäre

  • Ton
  • Lehm
  • Sand und
  • Humus

Tipp: Damit die Erde sich nicht verdichtet, können zerkleinerte Eierschalen dem Substrat zugegeben werden. Einerseits wird es durchlässiger und auf der anderen Seite sind die Schalen ein guter Kalklieferant.

Standortwechsel im Freiland

Nach vier bis fünf Jahren ist es ratsam im Freiland einen Standortwechsel vorzunehmen. Der Boden ist dann verbraucht. Bei regelmäßigen Düngergaben ist ein Wechsel nach sechs bis sieben Jahren vertretbar. Der beste Zeitpunkt für ein Verpflanzen ist das zeitige Frühjahr, wenn das Kraut noch keinen neuen Austrieb hat. Es wird wie folgt vorgegangen:

Salbei blüht
  • Pflanze vorsichtig ausgraben
  • Wurzeln nicht beschädigen
  • genauso tief wie vorher wieder einpflanzen
  • anschließend kräftig zurückschneiden
  • in folgenden Wochen gut wässern
  • dadurch gute Einwurzelung möglich
    Kultur im Kübel

Normalerweise ist eine Kultur von allen Salbei-Arten in einem entsprechend großen Topf oder Kübel möglich. Diese Pflanzen müssen dann jedes Jahr in frisches Substrat umgetopft werden. Bei dieser Gelegenheit ist auch ein größerer Topf notwendig. Der ideale Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Die Kräuter dürfen noch keinen neuen Austrieb haben. Weiterhin ist zu beachten:

  • Tontöpfe besonders gut geeignet
  • Material ist wasserdurchlässig
  • Drainage im Topf nicht vergessen
  • dazu eignen sich: Tonscherben, Kieselsteine, Blähton
  • dadurch Verhinderung von Staunässe
  • Verwendung von Kräutererde
  • diese mit Hornspänen und etwas Kompost anreichern
  • weiterhin etwas Sand oder Perlite untermischen
  • dadurch Durchlässigkeit der Erde erhöht
  • nach dem Eintopfen in ersten Tagen ausreichend wässern

Alternativ kann als Substrat auch normale Pflanzerde mit Sand vermischt, Verwendung finden.

Winterschutz empfehlenswert

Hierzulande ist das Kraut nur bedingt winterhart. Es muss dabei unterschieden werden in winterharte und nicht winterharte Arten. Besonders buntlaubige Sorten sind sehr anfällig gegen Frost. In der Regel kann das Kraut kürzere Frostperioden bis – 15 Grad mit Winterschutz überstehen. Gefährlich können Kahlfröste werden, darauf reagieren die Pflanzen empfindlich, gerade in rauen Gegenden. Daher ist am Standort ein Winterschutz für den Salbei angebracht:

Salbei
  • Wurzelbereich mit dicken Laubschicht bedecken
  • Krone mit hellem Vlies abdecken
  • Schutz aus Reisig oder Tannenzweigen aufbringen
  • nicht winterharte Arten vor dem ersten Frost ausgraben
  • leicht zurückschneiden
  • in Töpfe umsetzen und
  • im Gewächshaus überwintern

Die Winterhärte von Salbei kann durch den Standort beeinflusst werden. Der Boden sollte sehr gut durchlässig und eher mager sein.

Hinweis: Pflanzen, die den Winter über im Freiland verbleiben, sollten nicht oder nur sehr wenig zurück geschnitten werden. Auf keinen Fall sollte ein Rückschnitt bis in die verholzten Triebe erfolgen. Besser ist es, bis zum Frühjahr zu warten.

Kübelpflanzen überwintern

Für die Überwinterung von Kübelpflanzen gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, zum einen

  • Überwinterung frostfrei im Haus
  • nicht zu hell
  • bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad
  • im April/Mai Umzug nach draußen
Salvia officinalis

Daneben kann die Kübelpflanze auch im Freien bei einem entsprechenden Winterschutz verbleiben:

  • Töpfe an Hauswand stellen
  • darunter Holzplatte oder Styropor legen
  • Wurzelbereich mit Laubschicht abdecken
  • Kübel und Pflanze mit Jutesack oder Vlies umwickeln

Häufig gestellte Fragen

Sind alle Arten des Salbeis absolut winterhart?

Nein. Es gibt winterharte und weniger winterharte Arten. Der Steppen-Salbei ist gut frostverträglich. Im Frühjahr schlägt er zuverlässig immer wieder aus. Der Echte Salbei ist zwar auch winterhart. Bei tiefen Temperaturen ist jedoch ein Winterschutz empfehlenswert. Dann gibt es einjährige Sorten, sogenannte Saisonpflanzen wie den Feuersalbei. Der Boden hat einen entscheidenden Einfluss auf die Winterhärte. Ein sehr durchlässiger und eher magerer Boden sorgt dafür, dass Salbei längeren Frost übersteht.

Welche Nachbarpflanzen sind für den Salbei empfehlenswert?

Der Halbstrauch kann auch gut in Mischkultur mit anderen Kräutern, die gleiche Ansprüche an den Standort und Pflege haben wie Rosmarin, Thymian und Oregano gepflanzt werden. Daneben ist blühender Salbei auch häufig auf Staudenbeeten mit Rosen, Schafgarbe oder halbhohen Gräsern als Partner in Bauerngärten zu finden. Er ist eine ausgezeichnete Bienenweide.

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