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Schattenblumen überzeugen vor allem mit ihrem dekorativen Laub. Über die oftmals großen Blätter betreiben sie die Fotosynthese. Sie benötigen nur einen Teil der sonst üblichen Lichtmenge, um gedeihen zu können. Blühende Schattenpflanzen zeigen ihre Blüten meist schon im Frühjahr, wenn das Laub noch nicht so dicht und die Lichtausbeute am höchsten ist. Auch wenn in diesen Bereichen des Gartens die Pflanzenauswahl relativ begrenzt ist, setzen sie mit ihrem farbenprächtigen Laub und attraktiven Blütenformen und Farben auch im Schatten wirkungsvolle Akzente.
Frühblüher für schattige Bereiche
Kleinblättriges Immergrün (Vinca)
Das kleinblättrige Immergrün ist ein bis zu 30 cm hoher Bodendecker mit kriechendem und stark verzweigtem Wuchs. Die langen dunkelgrünen Blätter bilden einen schönen Kontrast zu den von März bis September erscheinenden bläulich-violetten oder weißen Blüten. Die zum Verwildern neigenden Pflanzen eignen sich für Unterpflanzungen von Schneebällen, Rhododendron oder Maiblumenstrauch. Sie passen gut neben Mädchenauge und Sonnenbraut oder können den Fuß der Clematis optimal beschatten. Das kleinblättrige Immergrün muss weder gegossen noch gedüngt werden. Auch Schädlinge und Krankheiten stellen kein Problem dar.
Kleinblütige Narzissen
Kleinblütige Narzissen bilden kleine Horste und wachsen ausdauernd. Beachtlich sind Farbgebungen und Schattierungen der Blüten, von Weiß über Gelb bis hin zu orange. Vielfältig sind auch die Blütenformen. Sie werden oft als Vorblüher verwendet und unter Rhododendron oder Funkie gepflanzt, die nach der Blüte das welke Laub der Narzissen perfekt kaschieren. Im Frühjahr mit Kompost düngen und nach dem Abblühen einen schnell löslichen phosphatreduzierten Volldünger verabreichen.
Waldgedenkemein (Omphalodes verna)
- Das nur 15 cm hohe Waldgedenkemein ist ein faszinierender Bodendecker
- Es bildet schnell dichte Teppiche
- Wächst vorzugsweise im Halbschatten und Schatten
- Die kleinen, ca. 15 mm breiten, dunkel- bis himmelblauen Blüten zeigen sich von April bis Mai
- Sie sitzen an filigranen Blütenstielen und heben sich deutlich vom hellgrünen Laub ab
- Blüten bestehen aus kleinen Büscheln mit bis zu 20 Einzelblüten
- Eignen sich als Unterpflanzung von Bäumen oder Hecken
- Weißblütige Sorten erzielen im Schatten besonders schöne Effekte
- Nach der Blüte empfiehlt sich eine leichte Stickstoffdüngung.
Christrose (Helleborus niger)
Die auch als Nieswurz oder Schneerose bekannte Christrose fühlt sich im Schatten Laub abwerfender Bäume am wohlsten. Hier bekommt sie, dank des fehlenden Blätterdachs, ausreichend Licht, hat es angenehm kühl und kann verwildern. Ihre zarten schneeweißen Blüten zeigen sich bereits zur Weihnachtszeit bis in den Februar hinein. Die 10 – 30 cm hohe Christrose liebt kalkhaltigen, humosen Boden, der während der Blüte nicht austrocknen sollte. Bleibt das verrottete Laub am Boden liegen, sorgt es im Herbst für eine extra Portion Nährstoffe.
Stauden für den Schatten
Dreiblatt/Waldlilie (Trillium chloropetalum)
Das Dreiblatt ist eine Schattenstaude, die sich mit hell oder dunkel marmorierten Blättern und duftenden, weißen, purpurroten, rosafarbenen oder gelben Blüten präsentiert. Blütezeit ist von April bis Mai. Die Blüte besteht aus drei Hochblättern im Zentrum dreier Laubblätter. Mit Wuchshöhen von 30 – 50 cm gedeiht das Dreiblatt unter Laubbäumen, Kamelien oder Azaleen und lässt sich gut mit Funkien und Farnen kombinieren. Die Waldlilie benötigt frischen humosen, leicht sauren und nährstoffreichen Boden. Beim Pflanzen bestenfalls Kompost einarbeiten und den Pflanzbereich mulchen.
Die Teppich-Golderdbeere ist ein etwa 10 – 15 cm hoher und 30 – 60 cm breiter, starkwüchsiger Bodendecker mit leuchtend gelben Blüten von April bis Juni. Sie bilden einen schönen Kontrast zu dem wintergrünen Laub. Im Laufe der Zeit entwickelt sie flache, dichte Teppiche und kann andere Pflanzen schnell verdrängen. Deshalb ist es ratsam, sie mit konkurrenzstarken Pflanzen zu kombinieren. Sie bevorzugt lockere humose Böden mit guter Bodenfeuchte. Zum Düngen empfiehlt sich das Einarbeiten eines Langzeitdüngers.
Akelei (Aquilegia)
- Die Akelei ist eine 15 – 90 cm hohe Pflanze mit grazilen Blüten
- Blütenformen und Farben sehr vielfältig
- Blütenfarben von Weiß über gelb, rosafarben, violett und blau bis hin zu mehrfarbig
- Die nickenden Blüten sind 3-5 cm groß und erscheinen von Mai bis Juli
- Sie sitzen an langen Blütenstielen und überragen die rosettenartigen Blätter
- Akelei gedeiht gut im Schutz höherer Stauden oder lichter Bäume
- Der Boden sollte auch bei dieser Schattenblume nicht austrocknen
- Im Frühjahr etwas Kompost einarbeiten
- Eine zusätzliche Schicht Laubmulch optimiert die Nährstoffversorgung
Sterndolde (Astrantia)
Die Blüten der Sterndolde scheinen einer Fabelwelt entsprungen. Die einem Nadelkissen ähnelnden, meist mehrfarbigen Blüten haben eine halbkugelige Form und sitzen an langen aufrechten Stielen. Sie erscheinen zwischen Juni und September. Sterndolden erreichen Höhen von 50 – 70 cm. Sie fühlen sich an Gehölzrändern und in lichtem Schatten unter Gehölzen wohl. In Natur- und Bauerngärten, neben Engelwurz oder Purpurglöckchen sind sie ein gern gesehener Gast. Sie lieben leicht feuchte, humose und nährstoffreiche Böden.
Schaublatt (Rodgersia aesculifolia)
Beim Schaublatt fallen zunächst die bronzefarbenen, fiederförmig geteilten Blätter auf. Hoch über dem Laub stehen die aufrechten, zart rosafarbenen oder roten Blütenrispen. Sie erreichen Wuchshöhen von bis zu 120 cm und gedeihen an schattigen, halbschattigen und absonnig-schattigen Standorten gleichermaßen. Sie sind mit anderen hell blühenden Schattenpflanzen kombinierbar, als Solitärpflanze oder unter Hochstämmen zu pflanzen. Hübsche Begleitpflanzen sind z.B. Eisenhut und Geißbart. Der Boden sollte frisch bis feucht sein. Eine regelmäßige Düngung ist empfehlenswert.
Krötenlilie (Tricyrtis)
Die exotisch anmutenden Krötenlilien fallen durch ihre orchideenähnlichen, Purpur oder bläulich gepunkteten Blüten auf. Sie erscheinen vom Spätsommer bis zum Frost und wachsen aufrecht überhängend. Ihre grünen Blätter sind stark geadert. Die bis zu 80 cm hohen, filigranen Pflanzen gedeihen im Schatten und Halbschatten in möglichst feuchtem Boden. Das kann ein feuchter Gehölzrand oder ein Japangarten sein. Als Winterschutz bietet sich eine Abdeckung mit Reisig oder Laub an.
Funkie (Hosta)
Funkien gehören zu den attraktivsten Stauden für schattige und halbschattige Bereiche. Mit ihren einfarbigen oder panaschierten Blättern und den rosafarbenen oder weißen Blütenständen werten sie dunkle Bereiche auf. Sie entwickeln sich von Jahr zu Jahr zu immer prachtvolleren Gartenschönheiten. Für gutes Gedeihen sorgen humose, lockere, nährstoffreiche und ausreichend feuchte Böden. Eine Gabe Kompost im Frühjahr deckt den Nährstoffbedarf. Ideale Pflanzpartner sind Frühlingsgeophyten wie Märzenbecher oder Blaustern, die die lichtreichere Zeit vor dem Blattaustrieb nutzen.
Hortensie (Hydrangea)
- Hortensien sind sehr schattentolerante Pflanzen
- In schattigen Lagen gedeihen klassische Bauerhortensien, Schneeball- und Kletterhortensien
- Größte Zierde sind die imposanten weißen, rötlichen, violetten oder blauen Blütenbälle
- Blütezeit ist je nach Art von Juni/Juli bis September/Oktober
- Geeignet als Unterpflanzung von Tiefwurzlern, wie Eiche, Esche oder Apfelbaum
- Vorzugsweise windgeschützte, luftfeuchte Standorte und frische, humose, leicht saure Böden
- Staude erreicht Wuchshöhen von bis zu 200 cm
- Kann sortenabhängig sehr ausladend wachsen
- Zum Düngen stickstoffbetonte Spezialdünger mit geringem Phosphoranteil verwenden
Schatten verträgliche Sträucher
Skimmie (Skimmia japonica)
Mit ihren cremeweißen Blüten leitet dieses Blüten- und Fruchtschmuckgehölz den Frühling ein. Aus den Blüten entwickeln sich im Herbst leuchtend rote Beeren, die den ganzen Winter durch ihre Farbe behalten. Am wohlsten fühlt sie sich im Windschatten großer Gehölze oder im Schattenbeet z.B. neben Rhododendron. Der Boden sollte kalkfrei, leicht feucht, humos und sauer bis neutral sein. Die Skimmie wird mäßig gegossen, möglichst mit Regenwasser und im Frühjahr mit Kompost versorgt.
Rhododendron
Immergrüner Rhododendron auch Alpenrose oder Azalee genannt, ist bekannt für seine prächtigen Blüten, mit denen er im Frühjahr begeistert. Er kann Wuchshöhen von 50 – 250 cm erreichen. Die Blütenformen variieren und auch die Farben reichen von weiß über rosa, lila, Purpur und rot bis hin zu gelb, orange oder blau. Sie zeigen sich von März bis Juni. Rhododendron liebt Schatten und Halbschatten sowie lockeren, gleichmäßig feuchten und leicht sauren Boden. Ideale Schattenspender sind tief wurzelnde Gehölze und lichte Laubbäume.
Prachtglocke (Enkianthus campanulatus)
Die Prachtglocke ist ein äußerst attraktiver Vertreter unter den blühenden Schattenpflanzen. Die rötlich-weißen Blüten dieses bis zu 400 cm hohen Strauchs sind schirmtraubig angeordnet, glockenförmig und herabhängend. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Das zunächst grüne Laub nimmt im Herbst eine rote bis gelbe Färbung an. Diese klassische Moorbeetpflanze gedeiht in normalem, leicht saurem Boden. Im Mai/Juni empfiehlt sich eine Düngung mit Rhododendrondünger.
Schmuck Mahonie (Mahonia bealei)
Die exotisch anmutende immergrüne Schmuck-Mahonie besitzt lange bedornte Fiederblätter. Von März bis April bringt sie bis zu 15 cm lange, süß duftende, leuchtend gelbe Blütentrauben hervor. Aus ihnen entwickeln sich schwarze, blau bereifte Beeren. Die Wuchshöhe liegt zwischen 150 und 200 cm. Sie mögen Schatten und Halbschatten, frische bis feuchte und nahrhafte Böden und benötigen bei strengem Frost einen Winterschutz. Eine Abdeckung mit Mulch oder Laub kann das Düngen ersetzen.
Häufig gestellte Fragen
Warum sind im Schatten kaum Sommer- und Herbstblüher zu finden?
Grund hierfür ist das Laub der Bäume, das im Frühjahr noch sehr spärlich ist, sodass die Lichtausbeute jetzt am höchsten ist, die die Pflanzen zur Blütenbildung benötigen.
Warum wächst unter Nadelgehölzen nichts?
Das liegt u.a. daran, dass die Wurzeln vieler Nadelgehölze dicht unter der Erdoberfläche erlaufen und sämtliche Nährstoffe und verfügbares Wasser aus dem Boden ziehen. Schatten in Kombination mit Trockenheit ist für die meisten Pflanzen problematisch.
Welche Farben sind im Schatten am wirkungsvollsten?
Ganz klar weiß. Es vermittelt ein Gefühl von Helligkeit. Das betrifft nicht nur die Blüten, sondern auch Weißzeichnungen der Blätter.