Unkraut

Schlimmstes Unkraut: 15 bodendeckende Unkräuter

Schlimmstes Unkraut - Bodendeckende Unkräuter

Unkräuter im Garten sind eine lästige Plage. Noch schlimmer wird es, wenn es sich um bodendeckende Pflanzen handelt, die alles andere überwuchern. Wir stellen das schlimmste Unkraut vor.

Schlimmstes Unkraut von A bis G

Acker-Winde (Convolvulus arvensis)

Obwohl die Acker-Winde hübsche Blüten entwickelt, ist sie im Garten ein ungebetener Gast. Findet sie keine Kletterunterlage, wächst sie kriechend am Boden und überwuchert alles, was ihr in die Quere kommt.

Acker-Winde (Convolvulus arvensis)
  • Standort: voll- bis teilsonnig; humusarme Lehm- und Tonböden
  • Wuchshöhe: Ausläufer mit einer Länge von bis zu 120 Zentimeter
  • Blüte: trichterförmig; weiß, hellrosa oder bläulich getönt; Juni bis September
  • Vermehrung / Ausbreitung: unterirdisches Rhizom, Wurzelsprosse, Samen
  • Bekämpfung: tiefe Pfahlwurzel ausgraben, alle Wurzelteile entfernen

Hinweis: Unkräuter, die sich unterirdisch ausbreiten, besitzen die Eigenschaft, dass sie auch aus kleinsten Wurzelteilen neue Pflanzen entwickeln. Daher ist ihre Bekämpfung nur von Erfolg gekürt, wenn alle Wurzelstückchen aus dem Boden entfernt werden.

Faden-Ehrenpreis (Veronica filiformis)

Der Faden-Ehrenpreis wächst rasenartig und gilt seit etwa 1930 als eingebürgert. Seine Kriechsprossen (Stängel) liegen dicht über dem Boden und können bis zu 50 Zentimeter lang werden.

Faden-Ehrenpreis (Veronica filiformis)
  • Standort: Licht-Halbschattenpflanze; bevorzugt sandige und lehmige Böden
  • Wuchshöhe: niedrig, oft nur an den Blüten zu erkennen
  • Blüte: blassblau mit dunkleren Streifen, März bis Juni
  • Vermehrung / Ausbreitung: abgerissene Stängelstücke (selbstbewurzelnd)
  • Bekämpfung: Pflanze vor dem Rasenmähen ausreißen, keine Teile der Stängel liegen lassen

Giersch (Aegopodium podagraria)

Der wuchernde Gewöhnliche Giersch tritt in der Fläche oder in Kolonien auf. Seine Wurzeln reichen bis zu 50 Zentimeter in die Erde.

Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Standort: sonnig bis halbschattig; gleichmäßig feuchter, humoser oder sandig-lehmiger Boden
  • Wuchshöhe: 30 bis 100 Zentimeter
  • Blüte: doppeldoldig (ähnlich der Schafgarbe), weiß, Juni bis Juli
  • Vermehrung / Ausbreitung: tief kriechende Ausläufer (Rhizom), Samen
  • Bekämpfung: Wurzel und Ausläufer vollständig ausgraben

Großes Schöllkraut (Chelidonium majus)

Das Große Schöllkraut wächst zwei- bis mehrjährig. Charakteristisch ist sein orangegelber Pflanzensaft, der Kontaktallergien auslöst.

Großes Schöllkraut (Chelidonium majus)
  • Standort: halbschattig bis schattig
  • Wuchshöhe: 70 Zentimeter
  • Blüte: gelb, April bis Oktober
  • Vermehrung / Ausbreitung: Samen, Ausläufer (stark verzweigtes Rhizom)
  • Bekämpfung: ausgraben

Gundermann (Glechoma hederacea)

Der Gundermann, auch Gundelrebe genannt, ist eine mehrjährige Pflanze, die sich schnell ausbreitet.

Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Standort: sonnig bis schattig
  • Wuchshöhe: 10 bis 30 Zentimeter (Blütentriebe), April bis Juni
  • Blüte: blauviolette Lippenblüten
  • Vermehrung / Ausbreitung: nichtblühende, kriechende Ausläufer
  • Bekämpfung: ausreißen

Hinweis: Der Hauptspross des Gundermanns kann bis zu 200 Zentimeter lang werden.

Schlimmstes Unkraut von H bis K

Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)

Der Horn-Sauerklee ist zwar mehrjährig, wächst hierzulande jedoch meist einjährig, da er sehr frostempfindlich ist. Seine goldgelben Blüten öffnen sich nur an sonnigen Standorten.

Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)
  • Standort: sonnig bis schattig
  • Wuchshöhe: etwa 20 Zentimeter
  • Blüte: gelb, doldig, Mai bis Oktober
  • Vermehrung / Ausbreitung: kriechende Seitensprosse (10 bis 40 Zentimeter lang), Samen
  • Bekämpfung: vor der Blüte abhacken, Wurzeln entfernen

Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)

Die Kleine Braunelle bildet nicht nur Ausläufer, sondern auch langlebige Samen, die ab August zu reifen beginnen.

Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Standort: sonnig bis halbschattig; sandig-lehmige Böden
  • Wuchshöhe: 5 bis 20 Zentimeter
  • Blüte: rosa bis lila, dichte, ährenförmige Blütenstände, Juni bis Oktober
  • Vermehrung / Ausbreitung: oberirdische Ausläufer, Samen
  • Bekämpfung: Rasen vor der Blüte mähen; von Hand entfernen

Kriech-Quecke (Elymus repens)

Bei der Gemeinen Quecke handelt es sich zwar um ein Ährengras, welches sich allerdings über kriechende Ausläufer ausbreitet.

Kriech-Quecke (Elymus repens)
Quelle: Rasbak, Kweek bloeiwijze Elytrigia repens, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Standort: sonnig bis halbschattig; nährstoffreiche, stickstoffreiche Böden
  • Wuchshöhe: 50 bis 120 Zentimeter
  • Blüte: grünlich, ährenförmig; Juni bis August
  • Vermehrung / Ausbreitung: ausläuferbildendes Rhizom
  • Bekämpfung: Rhizome Schritt für Schritt mit Grabegabel roden

Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

Der teppichbildende Kriechende Günsel breitet sich schnell aus. Die winterharten Pflanzen sind vor allem im Rasen ein gefürchtetes Unkraut.

Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Standort: sonnig bis halbschattig; sandig-lehmige Böden
  • Wuchshöhe: 10 bis 30 Zentimeter
  • Blüte: Scheinquirle; blau, weiß oder rosa; April bis Juni
  • Vermehrung / Ausbreitung: lange, oberirdische Ausläufer (bis 100 Zentimeter lang), Samen
  • Bekämpfung: ausgraben, sämtliche Wurzeln entfernen

Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)

Der Kriechende Hahnenfuß gehört zu den häufigsten Rasenunkräutern. Seine Wurzeln reichen bis zu 50 Zentimeter tief in den Boden.

Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Wuchshöhe: 10 bis 50 Zentimeter
  • Blüte: schalenförmig, gelb, Mai bis August
  • Vermehrung / Ausbreitung: schnell wachsende oberirdische Ausläufer (über 100 Zentimeter lang)
  • Bekämpfung: Pflanzen ausstechen, alle Wurzeln entfernen

Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)

Das Kriechende Fingerkraut, auch Kriechender Gänserich genannt, bildet am Boden ein dichtes Geflecht aus niederliegenden Stängeln und Ausläufern. Seine dünne Pfahlwurzel reicht bis zu 45 Zentimeter tief in den Boden.

Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Standort: voll- bis teilsonnig
  • Wuchshöhe: bis zu 20 Zentimeter
  • Blüte: gelb, Juni bis August
  • Vermehrung / Ausbreitung: Ausläufer (bis 100 Zentimeter), Samen
  • Bekämpfung: vor der Blüte ausgraben

Schlimmstes Unkraut von P bis W

Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)

Die Purpurrote Taubnessel wächst einjährig bis ausdauernd. Ihre Blätter ähneln jenen der Brennnessel, besitzen jedoch keine Brennhaare.

Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum)
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Wuchshöhe: 15 bis 45 Zentimeter
  • Blüte: purpurrot, März bis Oktober
  • Vermehrung / Ausbreitung: unterirdische Ausläufer, Samen
  • Bekämpfung: vor der Blüte ausreißen bzw. ausgraben

Vogelmiere (Stellaria media)

Die Vogelmiere bildet kleine Teppiche, die sich im Frühjahr zu einem dichten Filz entwickeln. Pro Jahr kann das Unkraut zwei bis drei Generationen hervorbringen.

Gemeine Vogelmiere (Stellaria media)
  • Standort: sonnig bis schattig
  • Wuchshöhe: 3 bis 40 Zentimeter lange Stängel (niederliegend)
  • Blüte: weiße Sternchenblüten, Mai bis September
  • Vermehrung / Ausbreitung: Samen, abgerissene Stängelteile (selbstbewurzelnd)
  • Bekämpfung: vor der Blüte entfernen

Weißklee (Trifolium repens)

Weißklee, auch Kriechklee genannt, ist ein ausdauerndes, krautiges Unkraut. Seine kräftige Pfahlwurzel wächst bis zu 70 Zentimeter tief in den Boden.

Weißklee (Trifolium repens)
  • Standort: sonnig bis schattig
  • Wuchshöhe: 10 bis 30 Zentimeter
  • Blüte: kugelförmig, weiß, Mai bis Oktober
  • Vermehrung / Ausbreitung: kriechende Stängel (5 bis 30 Zentimeter lang), Samen
  • Bekämpfung: Unkrautstecher, Rasen vertikutieren

Wiesenklee (Trifolium pratense)

Die Pfahlwurzel des Wiesenklees reicht bis zu 200 Zentimeter tief in den Boden. Er ist ausdauernd und zählt zu den hartnäckigsten Unkräutern.

Wiesenklee (Trifolium pratense)
  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Wuchshöhe: 10 bis 30 Zentimeter
  • Blüte: kugelig, rot, April bis Oktober
  • Vermehrung / Ausbreitung: unterirdische Ausläufer, Samen
  • Bekämpfung: Rasen vertikutieren

Hinweis: Seinen auffälligen rötlichen Blüten verdankt der Wiesenklee auch die Bezeichnung “Rotklee”.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich bodendeckende Unkräuter auch stehen lassen?

Was als Unkraut gilt, liegt auch immer im Auge des Betrachters. Es besteht keine Pflicht zum Entfernen von bodendeckenden Unkräutern. Da viele von ihnen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlingen sind, können sie auch als nützlich angesehen werden. Viele Unkräuter verfügen außerdem über gesunde Inhaltsstoffe. So können etwa Giersch, Gundermann, Quecke (Vorsicht bei Herzproblemen und Nierenschwäche!) oder Vogelmiere in gesunden Salaten oder als heilsamer Tee Verwendung finden.

Können kriechende Unkräuter mit heißem Wasser bekämpft werden?

Vom Übergießen der Unkräuter mit kochendem Wasser ist abzuraten, da Sie damit nicht nur das Unkraut, sondern auch alle anderen Lebewesen, die für das Bodenklima wichtig sind, vernichten.

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