Pflanzenlexikon

Japanischer Schlitzahorn, Acer palmatum – Pflege und Schneiden

Rote Schlitzahorn-Blätter

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Der Schlitzahorn Acer palmatum gehört zu den Großsträuchern. Er kann je nach Standort und Bodenbeschaffenheit eine Wuchshöhe von 1,5-2,0 m und eine Breite von 1,50 m erreichen. Schlitzahorn ist kleiner als die meisten Fächerahorne. Seine große Beliebtheit verdankt er seinen grazilen Blattformen mit mehr oder weniger stark geschlitzten Blättern und seinen intensiven Blattfärbungen. Neben den grünblättrigen Arten sind die rotblättrigen für Garten und Kübel besonders beliebt und dekorativ. Bei einer Kultivierung im Kübel sollte auf einen ausreichend großen Pflanzkübel und eine gute Drainage geachtet werden.

Steckbrief

  • Spitzahorn gehört zu den Seifenbaumgewächsen.
  • Langsam wachsendes, sommergrünes Ziergehölz.
  • Je nach Art kuppel- oder schirmartiger Wuchs.
  • Erreicht Wuchshöhen von bis zu 2 m.
  • Wuchsbreite liegt zwischen 1,50 und 2,50 m.
  • Im Alter teils skurrile Wuchsformen von Stamm und Ästen.
  • Blätter sind gesägt bzw. geschlitzt.
  • Blattfärbung leuchtend grün oder rot.

Im Garten pflanzen

Beste Pflanzzeit ist im Frühsommer/Sommer, weil da der Boden schön warm ist. Vor der Pflanzung sollte man sich Gedanken über den richtigen Standort machen. Da er das Umpflanzen nicht so gut verträgt, ist es sinnvoll einen Standort zu wählen, an dem er dauerhaft stehen kann.

Schlitzahorn im Garten Für die Pflanzung hebt man ein ausreichend großes Pflanzloch aus und lockert den Boden im Pflanzloch gut auf, was der Pflanze das Anwachsen erleichtert. In der Zwischenzeit wird der Wurzelballen gründlich gewässert. Nun wird der Schlitzahorn eingesetzt und mit Erdaushub aufgefüllt. Am besten pflanzt man ihn etwa 3-5 cm tiefer als er zuvor im Topf stand. Abschließend die Erde andrücken und wässern.

Pflanzung im Kübel

Für eine Pflanzung im Kübel sollte auf einen ausreichend großen Kübel mit Abzugslöchern geachtet werden. Überschüssiges Wasser muss jederzeit gut ablaufen können. Für eine gute Frostfestigkeit ist es ratsam, den Kübel vor dem Einfüllen von Drainagematerial und Substrat mit Styropor auszukleiden. Das schützt den Wurzelbereich im Winter vor dem Durchfrieren.

Als Substrat sollte eine hochwertige Kübelpflanzenerde verwendet werden. In einen größeren Kübel muss er erst nach 5-6 Jahren umgepflanzt werden, denn der Schlitzahorn passt sein Wuchsverhalten dem jeweiligen Pflanzgefäß bzw. dessen Volumen an. Irgendwann wird er dann aber doch zu klein, und wenn dann nicht umgetopft wird, kann es im Winter zu Wurzelschäden kommen.

Standortbedingungen

  • Acer palmatum gedeiht an windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Standorten.
  • Im Sommer keiner prallen Mittagssonne aussetzen.
  • Ansonsten könnte es zu leichtem Sonnenbrand kommen.
  • Rotblättrige Sorten sollten nicht zu dunkel stehen.
  • Sie sollten mehrere Stunden täglich intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
  • So können sie ihre typisch tiefrote Blattfärbung entwickeln.

Bodenbeschaffenheit

Schlitzahorn als Gartenpflanze Der Boden sollte vorzugsweise locker, durchlässig, frisch bis feucht und bestenfalls sandig-humos sein. Besonders kalkhaltige und schwere Böden verträgt diese Pflanze nicht. Sehr gut dagegen sind schwach saure und neutrale Böden. Durch das Untermischen von Sand, Torf oder Kies können schwere Böden durchlässiger bzw. lockerer gemacht werden.

Reine Sandböden sind zwar sehr gut geeignet, können aber Nährstoffe und Wasser nicht lange speichern. Um den Sandboden langfristig für den Ahorn zu verbessern, ist es ratsam, Kompost und gleichzeitig Urgesteinsmehl und Betonit unterzuarbeiten. Kompost allein ist nicht ratsam, denn er ist relativ instabil und die organischen Bestandteile werden sehr schnell abgebaut. Zusätzlich kann die Zugabe eines Langzeitdüngers wie beispielsweise Hornspäne sinnvoll sein.

Ein sehr gutes Substrat für den Schlitzahorn soll auch ein aus Douglasienrinde, etwas Perlite und Sand bestehendes Gemisch sein, wobei der Anteil der Douglasienrinde 90 % betragen sollte.

An zu schattigen Standorten kann es passieren, dass rotblättrige Sorten nach und nach eine grünliche Färbung annehmen. Je sonniger der Standort, desto ausgeprägter ist später die Herbstfärbung und je feiner die Blätter geschlitzt sind, desto windgeschützter sollte die Pflanze stehen.

Gießen

In den ersten Wochen nach der Pflanzung wird witterungsorientiert gegossen. Der Boden sollte immer leicht feucht sein. Um eine zu schnelle Austrocknung vor allem im Sommer zu vermeiden, ist eine Mulchschicht sinnvoll. Die ist vor allem deshalb empfehlenswert, weil es sich bei diesem Gehölz um einen Flachwurzler handelt, dessen Wurzeln dicht unter der Erdoberfläche verlaufen, wo der Boden besonders schnell austrocknet.

Dauerhaft nasse Füße bzw. Staunässe mag dieses Gehölz gar nicht, weder im Garten noch im Kübel. Hierfür kann eine erhöhte Pflanzung von 20-40 cm sinnvoll sein. Das schützt nicht nur vor Staunässe, es fördert zudem die Pflanzengesundheit und intensiviert die außergewöhnlich schöne Herbstfärbung. Pflanzen im Kübel müssen in der Regel häufiger gegossen werden, da hier das Substrat noch schneller austrocknet.

Zu große Unterschiede zwischen zu nass und zu trocken sollten vermieden werden, sonst könnte der Schlitzahorn mit braunen Flecken auf den Blättern und mit Blattfall reagieren.

Düngen

  • Schlitzahorn-Äste Sowohl eine Unterversorgung mit Dünger als auch eine Überdüngung vermeiden.
  • Im Frühjahr einen mineralischen Depotdünger verabreichen.
  • Kübelpflanzen mit handelsüblichem Langzeitdünger düngen.
  • Im Garten immer nur mäßig düngen.
  • Das sorgt für eine wunderschöne Herbstfärbung.
  • Bei Überdüngung verändert sich die Farbe des Laubes bzw. sie verblasst.

Schneiden

Schnittmaßnahmen sind beim Schlitzahorn in der Regel nicht erforderlich, obwohl er sehr schnitttolerant ist. Für eine gleichmäßigere und dichtere Verzweigung kann ein Schnitt teilweise aber ratsam sein. Dabei werden ausschließlich die einjährigen Triebe aus dem letzten Jahr etwa um die Hälfte zurückgeschnitten. Der Schnitt sollte immer im Frühjahr vor Austriebsbeginn erfolgen. Ansonsten kann man sich darauf beschränken, kranke und abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen. Zur Vermeidung von Infektionen sollten zum Schneiden nur saubere Schnittwerkzeuge verwendet werden.

Ein Schnitt im Spätsommer, Herbst oder Winter sollte vermieden werden, denn der würde das Eindringen von Pilzerregern begünstigen und gegebenenfalls die gefürchtete Verticillium-Welke zur Folge haben.

Überwintern

Im Garten ausgepflanzte japanische Ahorne vertragen Temperaturen von bis zu – 18 Grad mit entsprechendem Schutz problemlos. Geschützt werden muss vor allem der Wurzelbereich, denn die Wurzeln liegen wie bereits erwähnt relativ dicht unter der Erdoberfläche. Eine dicke Mulchschicht auf dem Wurzelbereich, beispielsweise aus trockenem Laub oder Stroh, reicht in der Regel als Winterschutz aus. Gefährlich kann ihm vor allem ein starker Ostwind werden. Infolgedessen ist ein geschützter Standort im Winter umso wichtiger.

Im Gegensatz dazu ist bei Kübelpflanzen schon etwas mehr Schutz erforderlich, denn hier kann der Wurzelballen wesentlich schneller durchfrieren. Vor allem in zu kleinen Pflanzkübeln kann es sowohl an sehr heißen Tagen als auch bei starken Frösten zu Wurzelschäden kommen. Bereits bei der Pflanzung sollte auf frostsichere Kübel geachtet werden. Dann ist es sinnvoll, die Innenwand des Kübels vor der Bepflanzung mit Styropor auszukleiden.

Zum Schutz vor kalten Füßen stellt man ihn auf eine Styroporplatte. Von oben schützt man den Wurzelbereich mit einer etwa 10 cm dicken Mulchschicht. Abschließend umwickelt man den Kübel noch mit Schaumstoff, Jute oder Sackleinen. Dann muss man den Kübel nur noch an einen geschützten absonnigen Platz stellen. Natürlich kann man Kübelpflanzen auch in einem frostfreien aber kühlen und dunklen Quartier überwintern. Kübelpflanzen müssen auch im Winter gegossen werden, allerdings nur mäßig und nur so viel, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet.

Kleinere Pflanzgefäße kann man zum Schutz vor Frostschäden, zusätzlich in eine größere Kiste mit Sägemehl stellen.

Vermehren

Stecklinge

Die Vermehrung des Schlitzahorns ist im Allgemeinen relativ schwierig. Bester Zeitpunkt für eine Stecklingsvermehrung ist der Monat Juli, nach Ausbildung der Endknospe an Spross und Wurzel. Die Stecklinge werden mit 2-3 Blattpaaren geschnitten. Große Blätter halbiert oder drittelt man am besten, um die Verdunstungsfläche so gering wie möglich zu halten.

Günstig auf die Bewurzelung kann es sich auswirken, wenn man seitlich am unteren Ende der Stecklinge ein kleines Stück Rinde entfernt. Danach werden sie in ein Bewurzelungspulver und in ein feuchtes Substrat gesteckt, beispielsweise aus gut ausgewaschenem und fein gesiebtem Lavagranulat. Hierfür eignet sich ein Zimmergewächshaus sehr gut oder man deckt das Ganze mit einer lichtdurchlässigen Folie ab. Nun stellt man das Pflanzgefäß für etwa 10 Tage an einen nicht zu warmen Platz.

Danach sind wärmere Umgebungsbedingungen und vor allem warme Bodentemperaturen vorteilhaft. Dabei kann beispielsweise eine daruntergelegte Styroporplatte sehr hilfreich sein. Das Substrat sollte immer leicht feucht sein. Nach etwa 8 Wochen haben die Stecklinge mit etwas Glück die ersten feinen Wurzeln gebildet.

Man sollte nicht vergessen, die Folie öfter zu entfernen und das Ganze ausgiebig zu lüften, ohne die Pflänzchen schädlicher Zugluft auszusetzen.

Aussaat

Für die Aussaat verwendet man möglichst frische Samen, die man im Herbst, kurz vor der Reife erntet. Anschließend müssen sie stratifiziert, d.h. einer Kältebehandlung unterzogen werden. Das kann man tun, indem man die Samen gleich draußen an Ort und Stelle in den Boden steckt und sie bis zum Frühjahr dort lässt. Oder man legt sie direkt nach der Ernte für zwei Tage in ein Glas mit etwa 40 Grad warmem Wasser.

Anschließend steckt man die Samen in feuchten Torf oder Sand und das Ganze in eine Plastiktüte. Die Tüte danach verschließen und den ganzen Winter über im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 1 und 8 Grad aufbewahren. Im zeitigen Frühjahr etwa im März können die Samen dann in einem Saatbeet oder Ähnlichem ausgesät und weiterkultiviert werden. Die Keimrate liegt bei japanischen Ahornen etwa zwischen 30 und 70 %.

Krankheiten

Verticillium-Welke
Gegenüber Schädlingen ist der Schlitzahorn Acer palmatum relativ robust. Anders sieht es mit der Verticillium-Welke, die durch einen Pilz hervorgerufen wird. Dabei kommt es zum Absterben einzelner Blätter und Triebe. Im fortgeschrittenen Stadium sterben ganze Äste oder Kronenteile ab.

Der Erreger tritt häufig an Standorte auf, an denen zuvor Erdbeeren, Kartoffeln oder Raps angebaut wurde. Aber auch dauerhaft zu nasse Standorte sowie verunreinigte Schnittwerkzeuge können einen Befall begünstigen. Eine Bekämpfung diese Pilzkrankheit ist nicht möglich.

Bei einem beginnenden Befall kann man versuchen, die Pflanze durch großzügiges Entfernen befallener Pflanzenteile zu retten. Anschließend die Schnittwerkzeuge desinfizieren. Das Herausschneiden der Äste oder Kronenteile reicht meist jedoch nicht aus. Deshalb ist es sinnvoll, die betreffende Pflanze an einen anderen Standort umzupflanzen.

Am neuen Standort sollte der Boden gut durchlässig sein. Das kann man gegebenenfalls durch Untermischen von Humus und viel Sand erreichen. Auch die bereits erwähnte erhöhte Pflanzung, beispielsweise auf einem kleinen Erdhügel kann verhindern, dass sich der Pilz weiter ausbreitet und die Verticillium-Welke kann gegebenenfalls ausheilen.

Das Schnittgut nicht auf dem Komposthaufen, sondern im Hausmüll entsorgen oder wenn möglich verbrennen.

Häufig gestellte Fragen

Kann man einen Schlitzahorn umpflanzen?
In der Regel sollte das Umpflanzen vermieden werden. Wenn es unumgänglich ist, sollte man dann umpflanzen, wenn er fast sein komplettes Laub verloren hat. Beim Ausgraben die Wurzeln so wenig wie möglich beschädigen. Am neuen Standort sollte auf einen lockeren und durchlässigen Boden und im ersten Jahr nach der Pflanzung auf ausreichende Wässerung geachtet werden.

Ist Schlitzahorn ausreichend winterhart?
Ausgepflanzte Exemplare sind bis – 18 Grad winterhart. Trotz allem ist es sinnvoll, den Wurzelbereich dieses Flachwurzlers mit einer Abdeckung zu schützen. Kübelpflanzen sind entsprechend empfindlicher. Man stellt sie auf eine Styroporunterlage und deckt den Wurzelbereich dick mit Mulch ab. Der Kübel selbst wird zusätzlich mit Jute oder Ähnlichem umwickelt. Auch eine Auskleidung des Pflanzkübels im Innern vor der Pflanzung ist empfehlenswert.

Related posts
Pflanzenlexikon

Königsbegonie, Schiefblatt, Begonia rex: Pflege

Begonien glänzen häufig mit ihren Blüten, die Königsbegonie hat hingegen attraktive Blätter zu…
Read more
Pflanzenlexikon

Zuckerhutfichte: Pflege und Pflanzen der Zwergform

Die Zuckerhutfichte (Picea glauca ‘conica’) ist ihrer geringen Wuchshöhe der Zwerg…
Read more
Pflanzenlexikon

Ufopflanze pflegen: Alles zu Pilea peperomioides

Die Ufopflanze (Pilea peperomioides) ist eine Zimmerpflanze, deren größter Schmuck die Blätter…
Read more
Pflanzenlexikon

Japanischer Staudenknöterich, Fallopia japonica - Pflege-Anleitung

Wer sich den Japanischen Staudenknöterich in den Garten holt, muss wissen, dass sich dieser schnell…
Read more
Pflanzenlexikon

Die schönsten Aloe Vera Arten und Unterarten

Während die Echte Aloe (Aloe vera) nicht nur Hobbygärtnern ein Begriff ist, sind ihre Schwestern…
Read more

Tipps für Schnellleser

- Bester Pflanzzeitpunkt im Frühsommer/Sommer.
- Vor der Pflanzung gut wässern.
- Bei Kübelpflanzung auf ausreichend großen Kübel und Abzugslöcher achten.
- Standort windgeschützt, sonnig bis halbschattig.
- Rotblättrige Sorten mehrere Stunden intensive Sonne pro Tag.
- Boden locker, durchlässig, frisch bis feucht.
- Sandig-humose, schwach saure und neutrale Böden gut geeignet.
- Zu kalkhaltige Böden meiden.
- Die ersten Wochen nach der Pflanzung witterungsorientiert gießen.
- Oberste Bodenschicht sollte nicht austrocknen.
- Im Frühjahr einen Depotdünger verabreichen.
- Kübelpflanzen mit handelsüblichem Langzeitdünger düngen.
- Überdüngung und Unterversorgung mit Dünger vermeiden.
- Schnitt nicht erforderlich aber teilweise empfehlenswert.
- Ausschließlich im Frühjahr schneiden.
- Im Winter Wurzelbereich mit Mulch abdecken.
- Vermehrung durch Aussaat oder Stecklinge nicht immer erfolgreich.
- Kann von Verticillium-Welke befallen werden.

Newsletter
Gartenkalender per Mail

Erhalten Sie einmal im Monat unseren aktuellen Gartenkalender mit Aussaat- und Pflanzkalender, Pflanzideen und Wissenswertem für Ihren Gartenalltag.

In Kürze verfügbar