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Die Schmucklilie, die botanisch als Agapanthus bezeichnet wird, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse. Sie kommt aus dem warmen Afrika und übersteht hier maximal schwachen Frost, einen ganzen Winter hält sie bei tiefen Temperaturen allerdings nicht durch. Daher braucht die Pflanze auch in ihrem Winterquartier eine richtige Pflege. Hier wird der Grundstein für eine schöne Blüte im kommenden Jahr gelegt. Im Herbst ist wiederum die richte Betreuung wichtig, damit sie das Winterquartier gut übersteht, wo sie neue Kraft für Blüten sammelt und die Blütenanlagen gebildet werden. Obwohl sich die Pflege aufwendig anhört, sind es lediglich ein paar Grundregeln, die befolgt werden müssen.
Falsches Winterquartier
Das Winterquartier ist ganz entscheidend, damit die Pflanze im nächsten Jahr wieder blüht. Das Winterlager sollte kühl und frostfrei sein. Ideal ist ein Temperaturbereich zwischen 0-7°C. Liegt die Temperatur darunter, erfrieren die Pflanzen und sterben ab. Bei höheren Temperaturen kommt die Pflanze nicht zur Ruhe und kann so keine Blühanlagen für das nächste Jahr bilden. Daher ist es auch wichtig, dass im Winterquartier konstante Temperaturen herrschen, denn höhere Temperaturen können eine der Ursachen sein, warum die Pflanzen im darauffolgenden Jahr nicht blühen.
Zusätzlich sollte der Standort im Winter nicht zu dunkel sein. Mindestens etwa um 2.000 Lux sollten die Pflanzen mehrere Stunden am Tag haben. Anderenfalls kommt es zu einem verkümmerten Wachstum und die Pflanze blüht nicht. Es sollten geeignete Maßnahmen für das Winterlager ergriffen werden, damit sowohl eine konstante Temperatur als auch ausreichend Licht gewährleistet ist. Ideale Winterquartiere sind:
- heller Keller
- kühle nach Norden ausgerichtete Räume
- frostfreie Garagen mit Fenster
Falscher Standort
Kommt Agapanthus wieder aus ihrem Winterquartier ins Freiland, ist auch hier der Standort ein wichtiger Faktor, damit die Pflanze blüht. Eine der Ursachen, warum die Blüte ausbleibt, ist das ihr Standort nicht sonnig genug ist. Die Pflanzen, die ursprünglich aus Afrika kommen, lieben es warm und brauchen die volle Sonne. Sie sind daher ideal für Standorte, die auch mediterrane Pflanzen bevorzugen.
Mindestens einen halben Tag volle Sonne sollten die Schmucklilien haben. Ideal ist ein nach Osten oder Süden ausgerichteter Standort.
Pflanzgefäß zu groß
Ein Grund, warum Agapanthus nicht blüht, ist, dass ihr Pflanzgefäß zu groß ist. Dies mag sich im ersten Moment paradox anhören, allerdings fördert ein kleines Pflanzgefäß bei dieser Pflanzenart die Blühfreudigkeit. Grundsätzlich sollten zwischen der Pflanze und dem Topfrand maximal zwei Zentimeter Abstand sein. Mehr Platz fördert lediglich die Ausbreitung der Pflanze, jedoch nicht die Blüte. Dies kann hilfreich sein, wenn die Pflanzen vermehrt werden, allerdings nicht, wenn sie blühen soll.
Schmucklilien schätzen es außerdem nicht, wenn sie häufig umgetopft werden. Daher sollte der Topf so gewählt werden, dass die Pflanzen in den nächsten Jahren nicht umgetopft werden müssen. Wenn ein Umtopfen allerdings notwendig ist, muss damit gerechnet werden, dass es ein bis zwei Jahre dauert, bis die Pflanze wieder blüht. Maßnahmen wie eine vermehrte Düngung helfen in diesem Fall auch kaum.
Nährstoffmangel
Ein häufiger Grund, warum Schmucklilien nicht blühen, ist, dass sie nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Vor allem im Freiland müssen die Pflanzen konstant mit Nährstoffen versorgt werden. Dazu können folgende Dünger verwendet werden:
- Blattdünger
- Universaldünger
Langzeitdünger sind weniger geeignet für Schmucklilien, da sie meist in die Erde eingearbeitet werden müssen und dies die Pflanzen nicht schätzen. Muss die Agapanthus umgetopft werden, kann allerdings dem Substrat bereits ein Langzeitdünger, etwa in Form von Hornspänen oder einem Feststoffdünger wie pelletiertem Tiermist, beigefügt werden.
Ruhephase nach Teilung
Ursachen für das Ausbleiben der Blüte sind Bewegungen im Topf der Schmucklilien. Nicht nur das Umtopfen stört sie, besonders empfindlich reagieren sie auf die Teilung der Pflanzen. Eine Teilung ist jedoch bei gesunden Pflanzen oft unerlässlich, hat jedoch den Nachteil, dass die Blüte oft im ersten und zweiten Jahr ausbleibt.
- Teilung läuft gleichermaßen ab wie das Umtopfen
- größeres Pflanzgefäß möglich
- mehrere Jahre bis zu erneuter Blüte selbst bei guter Pflege
- Abstand zum Topfrand von über 2 cm erlaubt Agapanthus gute Wuchsentwicklung
Samenbildung verhindern
Bei den Maßnahmen zur Bildung von Blüten ist es wichtig, dass die Schmucklilie regelmäßig von ihren abgeblühten Blütenständen befreit wird. Samen kosten der Pflanze Kraft, wodurch sie keine weiteren Blüten mehr ausbildet. Kommt es zur Samenreife, dann sieht die Pflanze ihre Aufgabe zur Vermehrung erfüllt und bildet auch keine weiteren Blüten mehr aus. Daher sollten abgeblühte Samenstände immer gleich entfernt werden.
Häufig gestellte Fragen
Können Schmucklilien im Keller überwintert werden?
Ja, sofern eine konstante Temperatur um 7°C herrschen und ausreichend Licht vorhanden ist. Im Bezug auf die Luftfeuchtigkeit sind die Pflanzen unempfindlicher, müssen allerdings bei einer hohen Luftfeuchtigkeit regelmäßig auf Schädlinge wie Blattläuse kontrolliert werden.
Darf die Schmucklilie geschnitten werden?
Blätter sollten nicht abgeschnitten werden, weil dies dazu führt, dass die Pflanze nicht blüht. Sie legt die Kraft in die Bildung der Blätter anstatt von Blüten.