Schädlinge

Schneckenabwehr – Schneckenzaun und Schneckenkragen selber bauen

Schnecke

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Schnecken sind in den heimischen Gärten eine wahre Plage und dezimieren oft ganze Blumen- und Nutzpflanzenrabatte in einer Nacht. Diese gierigen Schädlinge sind eine ernstzunehmende Bedrohung und müssen auf Dauer von den Beeten ferngehalten werden. Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, einem unerwünschten Schneckenbefall vorzubeugen.

Wer auf chemische Mittel verzichten will, der kann zur Schneckenabwehr einen Schneckenzaun und Schneckenkragen in Heimarbeit selber bauen und aufstellen. Die Errichtung solcher Vorrichtungen hat sich als eine wirksame und nachhaltige Methode erwiesen, mit denen die Schnecken die Pflanzen erst gar nicht erreichen können.

Schneckenbefall verhindern

Zu den effizienten Maßnahmen gegen Schnecken gehört neben dem Aufstellen vom Schneckenzaun oder Schneckenkragen auch das Aussetzen von Fressfeinden der Schädlinge, die Bierfalle, Moosextrakte und Schneckenkörner. Jedoch wirken diese Maßnahmen erst, wenn die Rabatte bereits befallen wurden. Zu den wirksamsten Vorsorgemaßnahmen gehören deshalb der Aufbau von Schneckenzäunen oder eines Schneckenkragens, denn diese sorgen dafür, dass die gefräßigen Schnecken erst gar nicht in das Beet und an die Pflanzen kommen können:

  • Mit baulichen Abwehrmaßnahmen ist die chemische Keule zu vermeiden
  • Aufbauten sind tierfreundliche Maßnahmen, bei denen die Schnecken weder gefangen noch getötet werden
  • Tiere können die Pflanzen erst gar nicht erreichen- Schnecken wandern ab und suchen sich andere Nahrungsquellen
  • Bierfallen locken die Schnecken oft erst zum Beet an

Wirkungsweise

Nacktschnecke Schnecken sind bei den Gärtnern sehr unbeliebte Tiere und suchen die Gartenanlagen vor allem in den warmen Monaten heim. Schnecken sind zwar langsame Kriechtiere, bewegen sich jedoch unermüdlich am Boden und können auch weit entfernte Objekte erreichen. Flache und griffige Hindernisse lassen sich noch überwinden, schwieriger wird es mit höheren Zaunelementen. Speziell die Nacktschnecken sind wahre Fraßräuber und machen nur vor wenigen Pflanzen halt, sodass so mancher verzweifelte Hobbygärtner diese mit der Chemiekeule bekämpft.

Jedoch lassen sich die Schnecken auch mit weniger radikalen Mitteln erfolgreich vertreiben, um die Pflanzen vor der Vernichtung durch die Schädlinge zu bewahren. Eine für die Umwelt und die Tiere viel schonendere Methode ist das Aufstellen von Schneckenzäunen und Schneckenkragen. Die nachfolgenden Aspekte machen die Wirkungsweise dieser Vorrichtungen aus:

  • Schneckenzaun und Schneckenkragen hindern die Schnecken beim Erreichen der Pflanzen
  • Unüberwindlich sind steile und glatte Zaunanlagen
  • Schneckenzäune werden aus glatten Materialien angefertigt, zum Beispiel Kunststoff und Metall
  • Schnecken finden zu wenig Halt, rutschen ab und bleiben auf der Außenseite des Zaunes
  • Zaunelemente müssen richtig aufgestellt werden, um effektiven Schutz zu bieten
  • Lücken dürfen nicht aufkommen, genügende Höhe und Tiefe muss gegeben sein

Schneckenzäune sollten regelmäßig kontrolliert und gegeben falls gewartet, da sich durch Wind und Wetter und den Einfluss von Pflanzen und Tieren schnell Lücken bilden können.

Materialien und Bauweise

Bei der Aufstellung von baulichen Elementen zur Schneckenabwehr sind das ausgewählte Material und die Bauweise sehr wichtig, damit den Schädlingen jeglicher Zugriff auf die zu schützenden Gemüse- und Blumenbeete verwehrt wird. Die findigen Tiere finden in der Praxis in vielen Fällen Mittel und Wege, um die aufgestellten Hindernisse zu umgehen. Deshalb müssen die folgenden Kriterien vor dem Aufbau beachtet werden:

  • Grafik Wirkungsweise Schneckenabwehr Ideal sind Schneckenzäune aus Kunststoff oder Metall
  • Sehr glatte Materialien bieten den Schnecken beim Erklimmen keinen Halt
  • Optimal ist das Abwinkeln der oberen Kante des Zaunes
  • Überhang kann nicht überwunden werden, die Schädlinge stürzen ab
  • Zaunhöhe von mindestens 15 cm, je höher, desto besser
  • Untere Zaunkante tief genug im Erdboden eingraben
  • Tiefes Eingraben sorgt für langanhaltend sicheren Halt, verhindert außerdem Verschiebungen bedingt durch schlechte Wetterlagen
  • Überhängende Pflanzenteile und Blätter regelmäßig abschneiden
  • Beständig kontrollieren, sodass das Beet immer noch komplett umschlossen wird
  • Zaun mit Schnürren oder Draht befestigen, um die Konstruktion zu verstärken

Wenn bei den Zaunelementen ein schräger Winkel zur Außenseite der Beete gegeben ist, wird dadurch das Erklimmen der Zäune wesentlich erschwert.

Zaunvariationen

Vor allem bei sehr großen Beetanlagen und Rabatten ist das Anbringen von Schneckenzäunen extrem aufwändig, außerdem ist mit einer entsprechenden Investition in die benötigten Baumaterialien zu rechnen. Jedoch sind Schneckenzäune die effektivsten Vorbeugemaßnahmen, um die Blumen- und Gemüsebeete permanent vor einem Befall durch Schnecken zu schützen, ansonsten kann es zu unerwünschten Fraßschäden kommen. Im Fachhandel gibt es Schneckenzäune in diversen Varianten im Angebot, oft ist allerdings die günstigste Maßnahme nicht besonders effektiv und verliert schnell ihre Wirksamkeit.

Beim Selberbauen lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch der Wirksamkeitsgrad der Vorrichtungen nach Wunsch erhöhen. Die folgenden Variationen sind bei der Schneckenabwehr mit Zäunen möglich:

  • Plastik, Metall und Holz sind gängige Materialien für Schneckenzäune
  • Zu den preiswerten Lösungen gehören Zäune aus Plastik
  • Plastikzäune sind lange haltbar, aber oft weniger effektiv
  • Metallzäune sind in der Anschaffung teurer, aber in der Regel viel zuverlässiger
  • Optische Gründe sprechen für Schneckenzäune aus Holz
  • Holz ist oft nicht glatt genug, um die Schädlinge vom Erklimmen abzuhalten
  • Alternativ lassen sich Elektrozäune aufstellen

Plastikzaun
Für einen Schneckenzaun aus Plastik benötigen handwerklich versierte Gärtner einige Platten aus Kunststoff, je größer die Fläche, desto mehr Platten sind nötig. Wer auf den optischen Gesamteindruck der Beete keinen großen Wert legt, der kann auch alte Platten verwenden, die bereits länger im Keller oder in der Garage ungenutzt herumliegen. Auf diese Weise lässt sich die Investition in einen Schneckenzaun relativ niedrig halten. Die folgenden Materialien werden für einen Plastikzaun benötigt:

  • Halterungsklemmen für die Befestigung
  • Bastelplatten aus Kunststoff, im Baumarkt erhältlich
  • Stichsäge für das Zurechtschneiden
  • Sekundenkleber für Plastik, idealerweise frei von Lösungsmitteln

Mit dem Kleber verbundene Plastikteile über Nacht aushärten lassen, auf diese Weise wird die Haltbarkeit deutlich verbessert.

Metallzaun
Schneckenzaun selber bauen Eine weitere beliebte Methodik beim Schneckenzaun ist der Einsatz von Metallen und im speziellen von Kupfer. Der Aufbau gestaltet sich ähnlich wie beim Plastikzaun, nur dass in diesem Fall ein anderes Material verwendet und auch kein Klebstoff für die Befestigung benutzt werden kann. Der Metallzaun ist zwar nicht besonders ansehnlich, doch erfüllt dieser seinen Zweck und hält die Schnecken nachhaltig und effektiv von den Rabatten fern. In einer abgelegen Ecke des Gartens ist die Optik der Beete in der Regel auch nicht besonders wichtig. Die folgende Vorgehensweise ist beim Metallzaun ausschlaggebend:

  • Metallplatten genauso wie beim Plastikzaun verlegen
  • Idealerweise die Platten bereits im Baumarkt auf die gewünschte Länge und Breite zuschneiden lassen
  • Halterungsklemmen für die Befestigung anlegen
  • Beim Einsatz von Kupfer reicht meistens ein sehr schmaler Streifen aus, um die Schnecken abzuhalten
  • Einen dünnen Streifen Kupfer komplett und ohne Lücken um das Beet herumlegen
  • Ausreichend fixieren, damit dieser nicht wegfliegen oder von Regengüssen weggeschwemmt werden kann
  • Kupferstreifen mit Blättern oder Nadelreisig verdecken
  • Giftstoffe im Kupfer halten die Schnecken vom Überschreiten ab, diese oxidieren mit den Schleimhäuten der Tiere
  • Jedoch sind die giftigen Stoffe im Kupfer auch für den Menschen gefährlich, deshalb mit Bedacht und Abstand zu Nutzpflanzen verwenden

Holzzaun
Für viele Gartenfreunde kommen Schneckenzäune aus Metall oder Kunststoff nicht in Frage, da diese als unansehnlich empfunden werden. In diesem Fall bieten sich Schneckenzäune aus Holz an, welche hinsichtlich der optischen Kriterien überzeugen, jedoch mit Nachteilen einhergehen:

  • Schneckenzäune aus Holz sind optisch ansprechender, wirken edler und passen sich besser der natürlichen Umgebung an
  • Beete mit Holzpalisaden umrunden, sind im Baumarkt zu erhalten
  • Wichtig sind glatte Oberflächen ohne Einkerbungen
  • Stichsäge für das Zurechtschneiden wird benötigt
  • Holz kann zusätzlich dekoriert oder angemalt werden
  • Nachtteilig ist, dass viele Holzsorten oft nicht glatt genug ist, um die Schnecken langfristig abzuhalten
  • Witterungseinflüsse verschlechtern mit der Zeit die Holzstruktur und führen zu Rissen

Elektrozaun
Eine moderne Alternative zu den herkömmlichen Schneckenzäunen ist der Elektrozaun, welcher die Schädlinge mit elektrischen Impulsen abschreckt, sodass diese einen großen Bogen um die Blumen- und Gemüsebeete machen. Auch kann diese Schneckenabwehr aufgrund des Schockes zum Tod der Tiere führen. Die folgenden Aspekte sind bei dem Bau eines Elektrozaunes entscheidend:

  • Metallzaun wird an Batterie angeschlossen
  • Bei Berührung wird den Schnecken ein leichter Elektroschock versetzt
  • Sehr wartungsintensiv, da Batterie, Kontakte und Stromfluss andauernd zu überprüfen sind
  • Schon kleine Störungen, oft bedingt durch schlechtes Wetter, führen zum Ausfall des Systems

Speziell bei der Haltung von Haustieren ist der elektronische Schneckenzaun nicht zu empfehlen, da auch andere Tiere bei der Berührung davon betroffen werden und dies zu Verletzungen führen kann.

Schneckenkragen
Schneckenkragen sind entweder aus Plastik oder Metall, vorbei der Einsatz von Kunststoffen hierbei überwiegt. Diese Methode macht mehr Sinn, wenn nur einzelne oder weit entfernt stehende Pflanzen geschützt werden sollen. Die Schneckenkragen gibt es natürlich im Fachhandel zu erwerben, wobei diese auch in Eigenregie erbaut werden können:

  • Grafik Schneckenkragen Schneckenkragen brauchen einen breiten Rand und offenen Boden
  • Pro Pflanze wird ein Schneckenkragen benötigt
  • Als Grundsubstanz ist eine Plastikwasserflasche einsetzbar
  • Boden und Kragen bei der Flasche abschneiden, danach in der Mitte im Zickzack halbieren
  • Deckel aus durchsichtigem Plastik sorgt darüber hinaus für einen Treibhauseffekt
  • Schneckenkragen über die Pflanze setzen, danach fest in die Erde drücken
  • Alternativ sind Fliegengitter-Streifen aus Aluminium möglich
  • Aluminium-Streifen mit einem Tackers aneinander befestigten und in den Boden um die Pflanze einsetzen

Häufig gestellte Fragen

Welche Variationen von Schneckenzäunen gibt es?
Der Hobbygärtner hat bei den Schneckenzäunen die Auswahl zwischen diversen Materialien, wobei sich Zäune aus Kunststoff und Metall besonders gut bewähren. Holz als Baumaterial ist oft nicht glatt genug und Elektrozäune sind auch für Haustiere schädlich.

Was ist bei dem Aufbau der Schneckenzäune zu beachten?
Wichtig sind das lückenlose Anbringen der Zaunelemente, die Glätte der Baumaterialien, eine genügende Zaunhöhe und das tiefe Eingraben der unteren Zaunkante in den Erdboden. Ein schräger Winkel und ein breiter Rand verbessern die Wirkungsweise des Schneckenzauns.

Wo liegt der Unterschied zum Schneckenkragen?
Der Schneckenkragen schützt einzelne Pflanzen vor dem Befall durch die Schädlinge, dieser wird um die jeweilige Pflanze herum in den Boden eingesetzt. Wichtig ist die untere Öffnung mit einer ausreichenden Breite und einem entsprechenden Rand am oberen Ende, damit dieses von den Schnecken nicht überwunden werden kann.

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Tipps für Schnellleser

- Wichtig sind dauerhaft glatte Eigenschaften des eingesetzten Baumaterials
- Mögliche Baumaterialien für Schneckenzäune: Plastik, Metall und Holz
- Viele Holzsorten sind nicht glatt genug, um Schnecken langfristig abzuhalten
- Elektrozaun ist alternativ einsetzbar, jedoch sehr wartungsintensiv
- Zaunhöhe von mindestens 15 cm, besser sind 20-25 cm
- Ideal ist ein dicker Rand am oberen Ende des Zaunes
- Untere Zaunkante tief genug in das Erdreich eindrücken
- Einzelne Zaunelemente ausreichend befestigen, zur Verstärkung Schnur oder Draht einsetzen
- Platten der Plastikzäune lassen sich miteinander verkleben
- Beständige Kontrolle und Wartung sind erforderlich, um eventuelle Lücken frühzeitig zu erkennen
- Schneckenkragen für einzeln stehende Pflanzen ideal
- Über Pflanze stülpen und das offene Ende in den Erdboden drücken
- Plastikflasche oder Aluminiumgitter zur Herstellung des Schneckenkragens verwendbar

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