Gemüsegarten

Schnittsalat, Blattsalat – Sorten & Anbau von Pflücksalat

Weißer Salat

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Pflücksalat gibt es in verschiedenen Sorten. Die Blätter haben grüne oder rotbraune Färbungen, sind glattrandig, gewellt und gezackt oder auch eichenblattähnlich. Die Vorteile von Pflücksalat gegenüber Kopfsalat bestehen darin, dass er sehr robust ist und schon relativ früh geerntet werden kann. Während Schnitt- und Blattsalate nicht nachwachsen und demzufolge nur einmal geerntet werden können, ist bei Pflücksalat eine mehrmalige Ernte möglich. Der Geschmack der einzelnen Salatsorten reicht von eher mild bis stark nussig. Was die Anfälligkeit für Krankheiten angeht, ist Pflücksalat deutlich weniger anfällig als beispielsweise Kopfsalat.

Steckbrief

  • Wuchshöhe je nach Sorte bei etwa 30 cm.
  • Wuchsbreite liegt bei etwa 25 cm.
  • Pflücksalate können mehrfach geerntet werden.
  • Bei Schnitt- und Blattsalaten einmalige Ernte.
  • Können zeitversetzt mehrmals ausgesät werden.
  • Salate sind meist einjährige Pflanzen.
  • Sie müssen jedes Jahr neu ausgesät werden.
  • Erste Ernte nach 6-7 Wochen möglich.

Häufig angebaute Sorten

Lollo Bionda und Lollo Rossa
Lollo Rosso - Schnittsalat Lollo Bionda und Lollo Rossa haben die typischen gefransten oder stark gekräuselten Blätter, wobei die vom Lollo Rossa rot bis Rotbraun sind die beim Lollo bionda gelblich bis Hellgrün. Sie bilden lockere Blattrosetten mit Durchmessern von ca. 30 cm. Der Geschmack ist leicht herb mit einem leichten Nussaroma. Einmal geerntet hält er einige Tage lang frisch, vorausgesetzt, er wird kühl gelagert.

Eichblattsalat oder Eichlaubsalat
Eichblattsalat ist eine Neuzüchtung in der Gruppe der Pflück- und Schnittsalate. Vom Eichblattsalat gibt es grüne und rötlich braune Sorten. Die Form seiner Blätter erinnert an Eichenblätter und bleibt das Herz stehen, bilden sich immer wieder neue. Die gezackten Blätter sowohl der rötlichen als auch der grünen Sorten sind sehr zart und haben einen leicht nussigen Geschmack, der an Haselnüsse erinnert.

Eichblattsalat ist besonders empfindlich und nur sehr begrenzt bzw. kaum haltbar, er fällt relativ schnell zusammen. Dementsprechend sollte man ihn schnell verbrauchen.

Frillice
Auch diese Sorte ist eine Neuzüchtung und eine Mischung aus Kraussalat, Eissalat und Romanasalat. Die hellgrünen Blätter sind gekräuselt, knackig und der Geschmack gleicht dem des Romanasalates. Beim Schneiden zerfällt er in die einzelnen Blätter. Diese Sorte kann lange im Garten bleiben ohne zu verderben aber auch mehrere Tage im Kühlschrank gelagert werden.

‘Amerikanischer Brauner’
Er ist eine spätschossige und besonders ertragreiche Sorte, die mehrfach geschnitten werden kann. Ihre mittelgrün-rotbraunen Blätter sind gewellt und sehr zart. Hier ist der Anbau unter einer Schlitzfolie empfehlenswert. Von der Keimung bis zur Ernte benötigt er etwa 4 Wochen. Es ist sehr gut für eine Frühjahrs- und Herbstkultur geeignet, da er im Sommer relativ schnell in die Höhe schießt.

Amerikanischer Brauner gehört zu den Kaltkeimern, deshalb sollte er einer Kälteperiode von etwa einer Woche bei 5-10 Grad ausgesetzt werden.

Australischer Gelber
Australischer Gelber ist ein zarter, grüngelber und krauser Frühjahrs- und Sommerblattsalat. Zudem ist er sehr ertragreich und spät schießend. Beim Pflücken werden immer die unteren bzw. äußeren Blätter geschnitten. Bleibt das Herz erhalten, kann auch diese Sorte mehrmals abgeerntet werden. Auch der ‘Australische Gelbe’ ist ein Kaltkeimer und gedeiht unter einer Schlitzfolie besonders gut.

Pflücksalat ‘Venezianer’
Der Pflücksalat ‘Venezianer’ ist eine alte, schnell- und stark wachsende Sorte des Pflücksalates. Seine Blätter sind hellgrün, länglich aber auch breit und gezackt. Er ist zart und knackig und wird auch blattweise geerntet. Dieser Pflücksalat ist mehltauresistent und lässt sich auch sehr gut im Balkonkasten anbauen.

Vermehrung

Aussaat

  • Für eine frühe Ernte ab Ende Februar unter Glas vorziehen.
  • Vorkultur auch ab März/April im Frühbeet möglich.
  • Pflanzen fürs Freiland ab Ende Februar im Haus auf der Fensterbank vorziehen.
  • Ab Anfang April direkt in den Garten aussäen.
  • Das verlängert jedoch die Kulturzeit und die Pflanzen müssen vereinzelt werden.
  • Man kann auch bereits vorgezogene Jungpflanzen im Gartenfachhandel kaufen.
  • Diese werden dann nur noch ausgepflanzt.

Beim Kauf von Saatgut sollte man beachten, dass es Sorten für den Frühjahrs- und den Sommeranbau gibt und jene, die jahreszeitenunabhängig ausgesät werden können. Sät man beispielsweise eine Frühjahrssorte im Sommer aus, neigt diese stark zum Schießen.

Vorkultur

Feldsalat - Valerianella Locusta Bei der Vorkultur verteilt man die Samen auf einer feinkrümeligen Anzuchterde, z.B. in Multitopfplatten. Da die meisten Pflücksalate zu den Lichtkeimern gehören, bedeckt man sie nicht mit Substrat, sondern drückt sie nur leicht an und hält das Substrat feucht. Man kann für die Aussaat auch handelsübliche Torfquelltöpfe verwenden, die man aufquellen lässt und die Samen hineingibt und dann das Ganze  gleichmäßig feucht hält. Die jungen Pflänzchen können später samt Torfquelltopf ausgepflanzt werden. Ansonsten werden die jungen Pflanzen vorsichtig aus dem jeweiligen Aussaatgefäß herausgenommen und möglichst ohne die feinen Wurzeln zu schädigen, ausgepflanzt. Dabei sollte man darauf achten, sie nicht zu tief einzupflanzen, sondern eher etwas höher in die Erde zu setzen, dann können sie sich besser entwickeln.

Durch die Vorkultur kann früher geerntet und durch die Nachsaat auch länger geerntet werden. Zudem besteht hier nicht die Gefahr, dass die jungen Keimlinge Schnecken zum Opfer fallen.

Direktaussaat

Ist der Boden besonders nährstoffarm, sollte man zunächst Kompost unterarbeiten, sodass keine zusätzliche Düngung mehr notwendig ist. Die Samen werden am besten in Reihen in Abständen von 20-30 cm ausgesät. In besonders rauen Lagen ist es ratsam, die Saat anfangs noch mit einem Vlies oder Folie abzudecken zum Schutz vor möglichen Spätfrösten. Die optimale Keimtemperatur ist sortenabhängig und liegt zwischen 5 und 12 Grad. Die jungen Pflänzchen werden dann in Abständen von etwa 25 cm vereinzelt. In Abständen von 2-3 Wochen kann bis in den September hinein nachgesät werden. Im Sommer ist es ratsam, die Salatpflanzen etwas zu beschatten, damit der Boden nicht zu schnell austrocknet.

Bei Keimtemperaturen über 20 Grad kann es bei vielen Sorten zu einer Keimhemmung kommen, da es sich bei Pflücksalat meist um Kaltkeimer handelt. Bei kühleren Temperaturen als empfohlen kann sich die Keimdauer entsprechend verlängern.

Pflanzung im Balkonkasten

  • Zuckerhut-Salat im Kübel Für eine Pflanzung im Balkonkasten am besten Bioerde verwenden.
  • Handelsübliche Pflanzerde kann Schadstoffe enthalten.
  • Pflanzung nicht vor Mitte Mai.
  • Jungen Pflänzchen sind frostempfindlich.
  • Man kann sie vorsichtshalber mit einem Vlies abdecken.
  • Geeignet ist ‘Lollo Rossa’, ‘Lollo Bionda’, Eichblattsalat, ‘Amerikanischer Brauner’.

Pflück-, Schnitt- oder Blattsalate eignen sich übrigens sowohl im Garten als auch im  Balkonkasten sehr gut für eine Mischkultur mit Kohl, Radieschen, Bohnen, Spinat, Möhren, Zwiebeln, Tomaten oder Fenchel.

Standort und Boden

Pflücksalat bevorzugt sonnige bis leicht halbschattige Standorte, wobei im Sommer eher kühlere Bereiche vorteilhafter sind und große Hitze vermieden werden sollte. Das gilt auch für eine Pflanzung auf dem Balkon. Der Boden sollte locker, tiefgründig stickstoffarm und nährstoffreich sein. Überschüssiges Wasser muss gut ablaufen können. Ungünstig dagegen sind schwere, zur Verschlämmung neigende und saure Böden.

Fruchtfolge

Pflücksalat sollte nur alle 2-3 Jahre am selben Standort angebaut werden. Positiv kann sich eine Mischkultur mit anderen Gemüsesorten auswirken ebenso wie eine Vorkultur mit Kohl und Sellerie. Ungünstig dagegen sind Gurken, Endivie oder Sonnenblumen als Vorfrucht.

Gießen und Düngen

Gegossen wird regelmäßig, sodass der Boden gleichmäßig feucht ist. Man sollte immer nur unten, nicht über die Blätter und möglichst morgens gießen. Um die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten, macht es gegebenenfalls Sinn ihn zu mulchen. Düngen sollte man nur bei Bedarf, immer nur vor der Aussaat oder Pflanzung und am besten mit reifem Kompost. Zu viel Stickstoff sollte unbedingt vermieden werden, denn dieser würde zu hohen Nitratwerten in den Pflanzen führen sowie zum Schießen und zu Fäulnis. Stallmist ist als Dünger ungeeignet, denn der fördert Fäulnis.

Ernte

Pflücksalate können mehrmals im Jahr geerntet werden im Gegensatz zu Schnittsalat, der nur einmal geschnitten werden kann. Während bei Pflücksalat immer nur die äußeren Blätter geerntet werden, sind es beim Schnittsalat gleich alle. Unter Folie oder im Frühbeet sind die ersten Salate bereits Ende April erntereif und im Freiland etwa Ende Mai. Zur Ernte haben die Blätter etwa eine Höhe von 15-20 cm erreicht. Je nachdem wie schnell abgeerntet wird kann dann alle 2-3 Wochen eine Nachsaat erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge

Schnecken
Schnecke Besonders beliebt bei Schnecken sind vor allem grüne Salatsorten, wobei Pflücksalat wesentlich weniger anfällig ist als beispielsweise Kopfsalat. Man kann die Schnecken regelmäßig ablesen oder verteilt Schneckenkorn, am besten biologisches Schneckenkorn um die Pflanzen herum. Hilfreich kann es auch sein, um das Beet oder die Pflanzreihe herum einen breiten Streifen aus Sägespänen zu verteilen, das hält die Schnecken ab. Die Sägespäne sollten jedoch nicht bis an die Pflanzen heranreichen.
 

Falscher Mehltau
Falscher Mehltau kann bei Salat während der gesamten Kulturzeit auftreten. Er zeigt sich an größeren gelblichen Flecken auf den Blättern. Unter den Blättern ist ein weißer Sporenrasen zu sehen. Ursache ist meist eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit im Spätsommer oder Herbst. Eine direkte Bekämpfung bei Salat ist nicht sinnvoll, betroffene Pflanzen sollten komplett entsorgt werden.

Schwarzfäule
Bei der Schwarzfäule faulen die auf dem Erdreich aufliegenden Blätter und an den Mittelrippen sind bräunliche Längsstreifen zu sehen. Dieser Pilz kann bis zum Herz der Pflanze vordringen, wobei der Strunk weiß und gesund bleibt. Eine Bekämpfung bei Nutzpflanzen ist nicht möglich. Um einem Befall vorzubeugen, sollte man Salat immer etwas höher pflanzen, auf gesundes Saatgut achten, die Fruchtfolge einhalten, da der Pilz im Boden überdauert und immer saubere Anzuchtgefäße verwenden.

Blattläuse
An den Blättern zeigen sich grünliche, gelbe, dunkelbraune oder rötliche Blattläuse. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nicht ratsam. Einen anfänglichen Befall kann man evtl. durch Abbrausen in den Griff bekommen. Bei einem Anbau unter Glas bzw. im Gewächshaus kann man Nützlinge wie Florfliegen, Schlupfwespen oder Gallmücken einsetzen. Gegebenenfalls kann man vorbeugend spezielle Kulturnetze unmittelbar nach der Aussaat oder Pflanzung auslegen.

Salatwurzellaus
Hat die Salatwurzellaus den Salat befallen, welken die Pflanzen und am Wurzelhals findet man gelbe wachsbestäubte Läuse. Eine Bekämpfung kann mit Pflanzenschutzmitteln auf der Basis von Azadirachtin, einem natürlichen Neembaumextrakt erfolgen. Vorbeugend sollte man auf befallsfreies Pflanzgut achten, immer ausreichend bewässern, gegebenenfalls Kulturschutznetze ausbringen und den Boden oberflächlich auflockern, damit Nützlinge bis zum Wurzelbereich der Pflanze vordringen können.

Häufig gestellte Fragen

Woran kann es liegen, wenn der Salat schnell in die Höhe schießt?
Schießt der Salat zu schnell, liegt das meist daran, dass es zu warm ist. Dementsprechend sollte vor allem eine Sommeraussaat an einem schattigeren Plätzchen mit Morgen- und Abendsonne erfolgen. Bei vielen Sorten kann auch eine Direktaussaat das vorzeitige Schießen verhindern. Beim Kauf möglichst auf besonders hitzebeständige Sorten achten.

Was, wenn der Salat immer wieder von einem Schädlingsbefall betroffen ist?
Das kommt in der Regel nur dann vor, wenn der Salat Jahr für Jahr am selben Standort angebaut wird. Gerade bei Salat ist es aber wichtig, diesen mindestens alle 2-3 Jahre an einem anderen Standort anzubauen. Hilfreich kann auch eine Mischkultur mit anderen Gemüsesorten sein.

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Tipps für Schnellleser

- Pflück-, Blatt- und Schnittsalat jedes Jahr neu aussäen oder pflanzen.
- Sie können vorgezogen oder direkt ausgesät werden.
- Keimtemperatur von 5-12 Grad ist ideal.
- Temperaturen über 20 Grad führen zu einer Keimhemmung.
- Sie sind Kaltkeimer und zugleich Lichtkeimer.
- Standort kann sonnig bis halbschattig sein.
- Bei Sommeraussaat möglichst Standort mit Morgen- und Abendsonne wählen.
- Pflücksalat nur alle 2-3 Jahre im selben Beet anbauen.
- Mischkultur mit anderen Gemüsearten ist sinnvoll.
- Gute Vorkulturen sind Kohl und Sellerie.
- Vorkultur aus Gurken, Endivien oder Sonnenblumen ist unvorteilhaft.
- Gegossen wird regelmäßig.
- Nicht über die Blätter gießen.
- Boden sollte locker, tiefgründig, nährstoffreich und stickstoffarm sein.
- Bereits bei Aussaat oder Pflanzung Kompost in den Boden einarbeiten.
- Ansonsten Düngung nur nach Bedarf.
- Pflücksalat kann mehrmals im Jahr geerntet werden.
- Schnittsalat wird einmal komplett geerntet.

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