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Schöllkraut, Chelidonium majus richtig pflegen

Schöllkraut - Chelidonium majus

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Das Schöllkraut ist eine heimische Wildstaude, die durch ihre Anpassungsfähigkeit, Robustheit und die lange Blüte, von Frühjahr bis Herbst überzeugt. Im Garten gilt Schöllkraut leider meist als Unkraut, obwohl es sogar eine Sorte mit gefüllten Blüten gibt. Die Pflanzen sind an Pflegeleichtigkeit nicht zu übertreffen und blühen dazu noch über Monate. Außerdem können Kraut und Wurzeln verwendet werden. Frischer Saft wird beispielsweise zum Betupfen von Warzen genutzt. Tee wirkt harntreibend, abführend, leicht betäubend und ist leberwirksam. Allerdings darf immer nur wenig getrunken werden, denn Schöllkraut ist giftig. Alles in allem ist das Schöllkraut eine nutzbringende Staude, die in keinem Garten fehlen sollte.

Steckbrief

  • Schöllkraut - Chelidonium majus Familie der Mohngewächse
  • Wird auch Goldwurz, Warzenkraut, Hergottskraut oder Augenwurz genannt
  • Stammt ursprünglich aus dem gemäßigten und warm temperierten Gebieten Eurasiens und dem Mittelmeerraum
  • Sommergrüne, krautige Pflanze
  • Ein- bis zweijährig, selten mehrjährig
  • Bis 70 cm hoch (mit Blüten)
  • Gefiederte Blätter
  • Verzweigtes Rhizom
  • Gelb-oranger Milchsaft
  • Gelbe Blüten Mai bis Oktober
  • Blüten bleiben bei schlechtem Wetter geschlossen
  • Es gibt Sorten mit gefüllten und gezackten Blüten
  • Bildet Kapselfrüchte, etwa ab Juli
  • Enthält eine Reihe von Alkaloiden
  • In der Volksmedizin verwendet

Vorsicht, giftig!

Der Milchsaft, der beim Abbrechen der Stängel oder bei einer Verletzung der Pflanze austritt, ist giftig. Er hat allerdings einen scharfen, bitteren und sehr unangenehmen Geschmack, weshalb Kinder schnell von den Pflanzen ablassen. Der Milchsaft hinterlässt auf Kleidung Flecken, die sich so gut wie nicht wieder entfernen lassen!!! Auch auf der Haut bleiben Flecken, die Tage erhalten bleiben und sich nur schwer abwaschen lassen.

Pflege

Schöllkraut - Chelidonium majus Schöllkraut wächst in freier Natur häufig auf Schuttplätzen, an Wegrändern, aber auch in Mauerspalten. Die Pflanzen benötigen so gut wie keine Pflege und gedeihen doch prächtig. Wichtig ist, dass der Boden besser nicht austrocknet, jedenfalls nicht über längere Zeit. Hält man Schöllkraut im Pflanzgefäß, muss man sich etwas mehr darum kümmern. Schöllkraut gedeiht in der Sonne, im Halbschatten und im Schatten. An das Substrat stellt es kaum Ansprüche.

Schöllkraut ist ein Stickstoffanzeiger. Wo es gedeiht, gibt es reichlich davon im Boden. Am besten wirken die Pflanzen in kleinen Tuffs. Entscheidend für gutes Wachstum ist, dass der Boden gleichmäßig etwas feucht ist. Besonders bei Gefäßhaltung ist Gießen wichtig. Dafür reicht es, alle 4 Wochen zu düngen. Geschnitten werden müssen die Pflanzen nicht. Wer die Selbstaussaat verhindern möchte, muss verblühtes entfernen. Schöllkraut ist winterhart und kann durch Aussaat und Teilen vermehrt werden. Krankheiten sind sehr selten und auch Schädlinge richten in der Regel keine großen Schäden an.

Standort

Schöllkraut - Chelidonium majus Schöllkraut ist absolut anpassungsfähig. Es gedeiht sowohl in der Sonne, als auch im Halbschatten und Schatten. Am besten entwickelt sich die Staude aber im Halbschatten, ohne Mittagssonne.

  • Sonne, Halbschatten, sogar Schatten
  • Am pflegeleichtesten bei halbschattigem Platz mit Morgen- und Abendsonne
  • Mäßig warm bis warm

Pflanzsubstrat

Schöllkraut gedeiht praktisch in jedem Boden. Besonders gern stehen die Gewächse am Waldrand. Ideal ist ein nicht zu trockenes Substrat, vor allem, bei recht sonnigem Standort.

  • Jede Erde
  • Kaum Ansprüche
  • Nicht zu trocken
  • Ideal ist stickstoffhaltiger Boden

Pflanzen

Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Am besten wirkt Schöllkraut in kleinen Tuffs, nicht als einzelne Pflanze. Schon bald bilden sich größere Gruppen, denn durch Aussaat vermehren sich die Pflanzen gut. Beim Pflanzen selbst ist nicht viel zu beachten. Der Boden sollte gut angefeuchtet werden und auch die nächsten Wochen, bis zum Anwachsen, sollte gegossen werden.

  • Pflanzabstand etwa 40 cm
  • In kleinen Tuffs pflanzen 1 bis 5 Stück
  • Bei Gefäßhaltung Drainage einbauen

Gießen und Düngen

Schöllkraut - Chelidonium majus Das Gießen hängt vom Standort und den Witterungsverhältnissen ab. Die Pflanzen mögen weder extreme Trockenheit, noch wirkliche Nässe, vor allem keine Dauernässe. Mäßig feuchtes Substrat ist am besten. Düngen ist nur alle 4 Wochen notwendig.

  • Mäßig feucht, aber gleichmäßig feucht
  • Nicht zu trocken
  • Nicht zu nass
  • Nicht Dauernass
  • Bei Gefäßhaltung ist regelmäßiges Gießen überlebenswichtig, denn die Erde im Gefäß trocknet schnell aus.
  • Düngen alle 4 Wochen von April bis September
  • Mineralischer oder flüssiger Dünger

Schneiden

Schneiden muss man Schöllkraut nicht. Nur wenn die Aussaat verhindert werden soll, müssen die Blütenstände vor der Samenreife abgeschnitten werden. Ansonsten ist kein Schnitt notwendig.

  • Nur Verblühtes abschneiden
  • Schneiden sonst nicht notwendig

Überwintern

Schöllkraut - Chelidonium majus Schöllkraut ist in der Regel ausreichend winterhart. Nur bei der Gefäßhaltung kann es bei starkem und langanhaltendem Frost zu Ausfällen kommen, was aber sehr selten geschieht. Wichtig ist, dass die Pflanzen auch im Winter Wasser benötigen, nicht viel, aber die Erde sollte nicht vollständig austrocknen.

  • Ausreichend frostfest
  • Nur an frostfreien Tagen und längerer Trockenheiß gießen
  • Auch im Winter nicht austrocknen lassen
  • Auch im Gefäß winterhart, bis etwa -15°C

Vermehren

Schöllkraut - Chelidonium majus Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat und Teilung. Allerdings kann sich das Schöllkraut auch selbst aussäen und es ist sehr ausbreitungsfreudig. Wer das verhindern möchte, muss verblühtes regelmäßig entfernen. Die Samen keimen im Frühjahr und Herbst. Samen des Schöllkrautes werden von Ameisen gern umhergetragen und können so überall im Garten aufgehen.

Aussaat

  • Können ganzjährig im Garten ausgesät werden
  • Anzucht im Gefäß ist ebenfalls möglich.
  • Nicht mit Erde bedecken – Lichtkeimer
  • Leicht anfeuchten und feucht halten
  • Keimdauer 10 bis 20 Tage
  • Teilen

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge kommen nur ausgesprochen selten vor und richten in der Regel keine größeren Schäden an.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Schöllkraut pur gegen Warzen verwenden?
Ja, das geht. Man nimmt einfach einen Stängel, bricht ihn ab und tupft den austretenden Milchsaft direkt auf die Warze. Der Saft wirkt leicht ätzend, deshalb sollte er nicht auf der umliegenden Haut verteilt werden. Die Behandlung mehrmals täglich über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen durchführen. Am besten hat man dafür eine oder mehrere Pflanzen im Garten bzw. in einem Gefäß.

Wie heißt das Schöllkraut mit gefüllten Blüten?
Es heißt Chelidonium majus ‘Pleniflorus‘.

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Tipps für Schnellleser

- Einheimische Wildstaude
- Auch Arzneimittelpflanze
- Milchsaft giftig
- Macht außerdem böse Flecken
- Pflege kinderleicht
- Standort – Sonne, Halbschatten oder gar Schatten
- Pflanzsubstrat – nicht zu trocken, stickstoffhaltig
- Pflanzabstand einhalten
- Mäßig feucht, aber gleichmäßig feucht halten
- Alle 4 Wochen düngen
- Schneiden unnötig
- Nur Verblühtes entfernen, um Selbstaussaat zu verhindern
- Ausreichend winterhart
- Vermehren durch Aussaat und Teilung
- Vorsicht bei Selbstaussaat
- Ameisen verbreiten Samen
- Krankheiten kaum
- Schädlinge kaum

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