Die Schwarze Laus wird auch Bohnenlaus genannt und gehört zur Familie der Blattläuse. Die Art wurde nach ihrer bevorzugten Futterpflanze benannt, allerdings befällt die Bohnenlaus auch andere Gemüse- und Zierpflanzen. Ihre Vermehrung ist rasant und die Besiedelung beginnt zu einer Jahreszeit, in der die meisten Pflanzen in einem empfindlichen Jungstadium sind.
Ein Befall tötet zwar die Pflanzen nicht gleich ab, bremst jedoch ihr Wachstum. Daher sollte bei einem Befall rechtzeitig reagiert werden. Es gibt einige Mittel, die biologisch sind, jedoch mit anderen Maßnahmen kombiniert werden müssen, um die Plagegeister loszuwerden.
Lebensweise
Die Bohnenlaus überwintert als Ei in der Rinde ihrer Wirtspflanzen. Im Frühjahr schlüpfen die Weibchen und können sofort Nachkommen produzieren, ohne auf die Befruchtung männlicher Artgenossen angewiesen zu sein. Bis zu fünf Eier legt ein weibliches Insekt pro Tag. Dadurch vermehrt sich die Population sehr rasch und ist schwer zu bekämpfen, wenn nicht rechtzeitig reagiert wird.
Sobald weibliche Insekten eine geeignete Futterpflanze gefunden haben, beginnen sie mit der Produktion von Nachkommen. Die Flugzeit startet im April und endet meist im September mit der Überwinterung als Ei. Einmal besiedelt, bilden sie große Kolonien, durch die von der Pflanze oft kaum noch etwas zu sehen ist.
Wie alle Blattläuse produziert auch die Schwarze Bohnenlaus Honigtau. Dieser wird von anderen Insekten wiederum als Nahrungsquelle genutzt, bietet aber auch Krankheiten einen guten Nährboden. Daher ist es wichtig, die Läuse möglichst rasch zu bekämpfen.
Gefährdete Pflanzen
Bei den Zierpflanzen sind vor allem Schneeball, Pfaffenhütchen und Dahlien betroffen. Besonders in der empfindlichen Mitte lassen sich die Läuse sehr gerne nieder. Die Blätter dort sind sehr zart und mühelos von ihren Mundwerkzeugen zu durchdringen.
Schadbild
Die schwarzen Läuse befallen deshalb bevorzugt Bohnen, da diese reich an pflanzlichen Eiweißen sind, die die Blattläuse benötigen. Sie durchdringen die Epidermis der Pflanzen, wobei hier gleich das erste Problem auftritt, denn sie können dadurch sogenannte Vergilbungsviren übertragen. Zudem bieten die Verletzungen der Epidermis Angriffsflächen für weitere Krankheiten wie Bakterienbefall oder Pilze.
Ein Problem in mehrfacher Hinsicht ist auch der Honigtau, denn die Läuse absondern. Dieser wird von anderen Insekten gefressen, die allerdings wiederum schädliche Pilze und Bakterien auf die Pflanze bringen können. Zudem verklebt der Honigtau die Spaltöffnungen der Pflanzen, die für die Zellatmung unerlässlich sind. Die Pflanze kann durch die verklebten Stellen keinen Sauerstoff mehr abgeben oder Kohlendioxid aufnehmen. Das kann wiederum die Pflanzenzellen selbst schädigen.
Bekämpfung mit Nützlingen
Folgende Nützlinge sind natürliche Fressfeinde der schwarzen Blattläuse:
- Marienkäfer (Käfer und Larve)
- Schwebfliegen
- Florfliegen
- Gallmilben
Marienkäfer und Florfliegen können mittlerweile über den Handel bezogen und im eigenen Garten ausgesetzt werden. Dies ist vor allem bei frisch angelegten Gärten sehr sinnvoll, da Schadinsekten meist deutlich früher das verlockende Nahrungsangebot finden, im Vergleich zu den Nützlingen.
Pflanzensud
Der Sud ist jedoch als Hausmittel nur begrenzt verwendbar, denn auf Blattgemüse kann er zu intensiven Gerüchen führen, die auch nach Wochen noch anhaften. Lediglich Kulturen, deren Blätter nicht verwendet werden bzw. bei Zierpflanzen, sollte ein intensiv riechender Sud verwendet werden.
Kernseife
Ein beliebtes Hausmittel ist die Verwendung von Kern- oder Schmierseife im Kampf gegen die Schwarze Blattlaus. Aus einer Kernseife wird eine Lauge hergestellt und diese wiederum eine Sprühflasche gefüllt und damit die betroffenen Pflanzen behandelt. Da es sich bei ihr um ein unbeduftetes Naturprodukt handelt, schadet sie als einzige der Epidermis der Pflanzen nicht.
Abbrausen
Pflanzen stärken
Damit die Pflanzen für Bohnenläuse nicht attraktiv werden, sollten sie so früh wie möglich gestärkt werden. Haben sie eine kräftige und nur schwer zu durchdringende Epidermis, suchen sich die Läuse andere Pflanzen, bei denen sie mit ihren Saugrüsseln einfacheres Spiel haben.
Ein bewährtes Hausmittel sind verschiedene Pflanzenjauchen. Jauchen aus Brennnessel oder Ackerschachtelhalm stärken die Epidermis der Pflanzen durch ihre Inhaltsstoffe. Zusätzlich werden die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen, die sie für das Wachstum benötigen, versorgt.
Anleitung zum Ansetzen einer Pflanzenjauche:
- Pflanzenmaterial (frisch oder getrocknet) grob zerkleinern
- abdeckbaren Kübel zu 2/3 mit Pflanzenmaterial befüllen
- mit Wasser aufgießen
- Kübel abdecken
Wie lange eine Pflanzenjauche benötigt, ist immer abhängig von der Witterung. Ist es sehr warm, ist sie früher fertig. Verwendbar ist eine Pflanzenjauche sobald die Pflanzenteile weitgehend zersetzt sind. Bilden sich zwischenzeitlich unangenehme Gerüche, kann etwas Gesteinsmehl über die Oberfläche streuen, dass die Gerüche etwas bindet.
Futterpflanzen anbieten
Bei der Verwendung von Futterpflanzen sollte jedoch vorsichtig vorgegangen werden, denn die Kapuzinerkresse kann die Läuse erst in den Garten locken. Futterpflanzen sollten nur dann eingesetzt werden, wenn bereits einmal ein Befall aufgetreten ist.
Vorbeugen statt bekämpfen
Da die Bohnenlaus auf ihren Wirtspflanzen überwintert, sollten Pflanzenteile, die befallen waren nicht auf den Kompost wandern. Besser ist es sie im Restmüll zu entsorgen oder sie bei einem Lagerfeuer zu verbrennen. Dadurch können auch Gelege sicher bekämpft werden.
Ist eine Kultur von Bohnenläusen befallen worden, sollte im nächsten Jahr an derselben Stelle nicht wieder eine potenzielle Futterfplanze gepflanzt werden. Das einzige Mittel, das nicht nur biologisch, sondern auch nachhaltig ist, ist die Förderung von Nützlingen im Garten. Zwar gibt es für Raubinsekten wie Schwebfliegen oder Marienkäfer keine geeigneten Nützlingshotels, allerdings können in Gärten auch für sie geeignete Rückzugsräume geschaffen werden. Dazu reicht es den Garten vor allem als Vorbereitung für den Winter nicht ganz so ordentlich aufzuräumen. Vertrocknete Blütenstände oder Laubhaufen bieten beispielsweise den Marienkäfern ein gutes Quartier.