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Siebenschläfer fangen: 4 geeignete Köder | Sanft einfangen

Siebenschläfer in Dachrinne

Selten wagen sich die einheimischen Siebenschläfer aufgrund ihres angeborenen Misstrauens in die Nähe von Menschen. Zudem handelt es sich um nachtaktive Tiere. Daher wissen viele nicht, wie die Tiere überhaupt aussehen. Dennoch können Glis glis durchaus auch einen Weg ins Haus finden und es sich hier gemütlich machen. Dann kommt es zu Gerüchen durch Urin und Kot, aber auch laute Geräusche durch die Verständigung der Tiere untereinander können sehr störend sein. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit ein Exemplar eingefangen werden darf. Der folgende Artikel erklärt, ob man Siebenschläfer fangen darf und welche Köder hierfür geeignet sind.

Siebenschläfer fangen

Siebenschläfer sind kleine Nagetiere, die der Familie der Bilche angehören. Der erste Eindruck des Tieres erinnert an eine Mischung aus Eichhörnchen und Maus. Der Siebenschläfer ist in den heimischen Gebieten leider bereits gefährdet und steht daher auch unter Naturschutz. Sind ein oder mehrere Exemplare allerdings ins Haus eingedrungen und haben sich hier ausgebreitet, dann ist es durchaus auch Privatpersonen erlaubt, diese sanft einzufangen und danach dann umzusiedeln. Die Behörden müssen hierfür nicht informiert werden. Allerdings kann es schwer werden, den Siebenschläfer einzufangen, da es sich hierbei um ein sehr vorsichtiges Tier handelt. Wichtig ist, dass es lebend gefangen wird und hierbei auch nicht verletzt wird.

Nester nicht zerstören

Siebenschläfer bauen ihre Nester in der Regel im Freien, nur selten verirren sie sich ins Haus. Doch aus der Natur dürfen die Nester nicht entfernt werden und auch wenn dieses nahe dem Haus angelegt wurde, gilt hier, das Tier darf bleiben. Die Regelungen hierzu stehen in der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV). So sollte hier das Folgende beachtet werden:

  • bei Nichtbeachten empfindliches Bußgeld
  • bis zu 50.000 EUR
  • vom jeweiligen Bundesland abhängig

Werden Siebenschläfer sanft entfernt, wenn sie sich im Haus angesiedelt haben, zieht dies jedoch keine Strafen nach sich. Es gibt einige, wenige sanfte Methoden, die Siebenschläfer zu fangen und umzusiedeln.

Lebendfalle einsetzen

Siebenschläfer fangen - Lebendfalle Die Lebendfalle benötigt bestimmte Maße, damit die Tiere sich nicht verletzen und sich auch noch ausreichend nach dem Einfangen bewegen können. Hinzu kommt, dass die Falle komplett aus feinmaschigem Draht oder ABS-Kunststoff bestehen sollte. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Klappe nicht bis ganz nach unten reicht. Denn ansonsten könnte das Tier sich den Schwanz hier einklemmen, in Panik geraten und sich verletzen. So sollte die Lebendfalle wie folgt aussehen:

  • Länge der Falle mindestens 30 Zentimeter
  • Lebendfalle für Ratten und Mäuse kann genutzt werden
  • es sollte ein Köder hinein gelegt werden

Die Fallen sollten möglichst dort aufgestellt werden, wo sich die Tiere aufhalten. Geeignete Stellen sind hierbei solche, an denen Kot und Urin gefunden wurden, oder die Tiere in der Nacht laut gehört werden konnten.

Drei geeignete Ködervarianten

Äpfel sind die absoluten Favoriten der Siebenschläfer unter den Obstsorten und daher auch die besten Köder, wenn Obst verwendet werden soll. Diese sollten in kleine Stücke geschnitten werden, dann verströmen sie auch das Aroma besser. Stehen keine Äpfel zur Verfügung, dann eignen sich auch alle anderen heimischen Früchte als Köder. Da es sich bei den Siebenschläfern um Nager handelt, sind diese auch für Nüsse aller Art zu erwärmen. Auch hier sollten die Nüsse bereits von der Schale befreit sein, um ihr Aroma besser zu verströmen. Bei der Vorbereitung der Köder sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Siebenschläfer fangen - Geschnittene Apfelstücke als Köder Äpfel und alternatives Obst in kleine Stücke schneiden
  • Nüsse knacken
  • immer mit Handschuhen arbeiten
  • Tiere riechen die Anhaftungen von Menschen
  • werden dann die Fallen meiden
  • in kleine Schale füllen
  • in aufgebaute Falle stellen
  • täglich überprüfen und tauschen
  • auch verschimmelte Köder werden gemieden

Hinweis: Oftmals wird geraten, die Siebenschläfer mit Ultraschallwellen oder Lärm aus dem Haus zu vertreiben. Dies gelingt in der Regel nicht, da die Tiere sofort zurückkommen, sobald diese Geräusche beendet sind.

Variante 4: Spezielle Ködermischung

Wer sich ein wenig mehr Arbeit machen möchte, kann die Siebenschläfer auch mit einer speziellen Ködermischung anlocken. Durch die verschiedenen Düfte, die diese Mischung verströmt, werden die Tiere sehr gut angelockt. Auch bei dieser Mischung muss darauf geachtet werden, dass nichts mit den bloßen Händen angefasst wird. Bei der Herstellung sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Siebenschläfer fangen - Rosinen alkoholfreie Rosinen
  • Alkohol schadet den Tieren
  • Haferflocken
  • Erdnussbutter
  • Wasser
  • fertigen Teig zu kleinen Klumpen formen
  • in Schale geben
  • Schale in Lebendfalle stellen

Tipp: Mischen Sie den Köder so an und fügen die Zutaten so zu, dass sich ein fester Teig bildet. Etwa so fest, wie bei einem Teig für Plätzchen zum Ausstechen.

Tiere einfangen

Wurde die Lebendfalle mit Ködern präpariert und an einer geeigneten Stelle aufgestellt heißt es warten. Es reicht hierbei, wenn die Falle auf dem bevorzugten Stockwerk der Tiere, zum Beispiel dem Dachboden, aufgestellt wird. Die Fallen sollten in den frühen Morgenstunden präpariert werden. Dann sind die Siebenschläfer nicht aktiv und bekommen die Veränderungen nicht mit. Es kann mehrere Tage dauern, bis die misstrauischen Tiere an die Köder gehen. So kann es über eine längere Zeit sein, dass die Köder nicht angerührt werden und müssen daher täglich überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Wenn sich ein Siebenschläfer in eine Falle verirrt hat und gefangen wurde, dann sollte wie folgt weiter vorgegangen werden:

  • Tuch über Falle legen
  • angenehmer für Tier
  • Falle und Siebenschläfer ins Auto verbringen
  • mindestens 20 Kilometer fahren
  • idealerweise mit Wäldern und Bergen dazwischen
  • so kommt Tier nicht mehr zurück
  • Falle auf Waldboden stellen
  • Tuch entfernen
  • Falle öffnen
  • warten, bis Tier Falle verlässt

Häufig gestellte Fragen

Darf ich einen ins Haus eingedrungenen Siebenschläfer fangen?

Siebenschläfer im Haus Wenn der Siebenschläfer in Ihr Haus eindringt und Sie hier stört, dann dürfen Sie das oder die Tiere natürlich aus dem Haus entfernen. Wichtig ist hierbei, dass den Tieren kein Schaden zugefügt wird, denn sie stehen unter Naturschutz, da ihre Population in heimischen Gebieten massiv gefährdet ist. Anders als bei Mäusen oder Ratten dürfen Sie die possierlichen Tierchen nur lebend fangen und diese an einem geeigneten Ort wieder aussetzen. Dies gilt allerdings nicht für Ihren Garten, hier draußen in der Natur müssen Sie die Siebenschläfer leider dulden.

Wie baue ich die Falle idealerweise auf?

Als Lebendfalle können Sie solche für Ratten oder Mäuse nutzen, wenn diese eine Mindestlänge von 30 Zentimetern besitzen. Suchen Sie eine geeignete Stelle, zum Beispiel in der Nähe von Urin- oder Kotspuren. Legen Sie den ausgesuchten Köder in die Falle. Bei allen Arbeiten sollten Sie immer Handschuhe tragen. Denn riechen Falle oder Köder nach uns Menschen, werden die scheuen Siebenschläfer diese meiden.

Kann ich vorbeugen, damit kein Siebenschläfer ins Haus gelangt?

Vorbeugen ist durchaus sinnvoll, denn die Tiere gelangen über die kleinsten Öffnungen ins Haus. Daher sollten Sie Öffnungen an Kaminen, Fenstern oder Dachluken mit einem engmaschigen Gitter verschließen. Damit die Tiere nicht von außen am Haus hochklettern könnten, sollten Sie auf Kletterpflanzen an der Wand verzichten. Als Düfte, die gemieden werden haben sich Mottenkugeln, Weihrauch sowie Möbelpolitur bewährt. Diese müssen aber dann auch die gesamte Zeit ihren Duft abgegeben um als unüberwindbare Barriere zu dienen.

Was passiert mit dem eingefangenen Tier?

So schnell wie möglich sollten Sie den eingefangenen Siebenschläfer wieder in die Freiheit entlassen. Der neue Lebensbereich sollte hierbei mindestens 20 Kilometer von Ihrem Haus entfernt liegen. Auch gut ist, wenn sich zwischen dem Ort der Neuansiedlung und Ihrem Haus natürliche Hindernisse wie Wälder oder Berge befinden. An diesen Ort können Sie dann auch alle in Ihrem Haus gefangenen Siebenschläfer nach und nach verbringen. So können die Tiere hier wieder zueinander finden.

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